Matthäus 21,1-11

Das Hörbuch-Video zur Lutherbibel von 1545

Hörbuch-Video
zur Lutherbibel von 1545

 

 

Hörbuch-Video

Der Einzug in Jersualem

Evangelium nach Matthäus
21,1-11

vorgelesen von Reiner Makohl

 

 

 

 

Gedanken zum Text

 

Evangelium nach Matthäus
Kapitel 21, Verse 1-11

Der Einzug in Jersualem

Einleitung

Der Text Matthäus 21,1-11 ent­hält die Ge­schich­te vom Ein­zug Je­su in Je­ru­sa­lem auf ei­nem Esel.

Die Szene er­füllt ei­ne alt­tes­ta­ment­li­che Pro­phe­zei­ung aus → Sa­char­ja 9,9, die den kom­men­den Kö­nig als den be­schreibt, der auf ei­nem Esel in die Stadt Je­ru­sa­lem und so­mit zum Volk Is­ra­el kommt.

Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin.
(Quelle: Sacharja 9,9 [Luther 2017])

Im Gegensatz zu einem kö­nig­li­chen Ein­zug mit Pfer­den und Waf­fen kommt Je­sus auf ei­nem Esel, ei­nem Sym­bol für Sanft­mut und Frie­den. Dies un­ter­streicht sein kö­nig­li­ches Amt, das nicht auf krie­ge­ri­scher Macht ba­siert.

Im Israel der Zeit Jesu koch­te die Volks­see­le. Die rö­mi­schen Be­sat­zer for­der­ten dem Volk viel ab. Das Volk litt un­ter Ab­ga­ben, Kon­trol­len und den ein­ge­setzten Obrig­kei­ten und Pries­tern. Die Sehn­sucht nach dem ver­hei­ße­nen Mes­si­as wuchs. Ei­ni­ge jü­di­sche Grup­pie­run­gen er­war­te­ten ei­nen star­ken Kö­nig, der an der Spit­ze ei­nes gewal­ti­gen Hee­res die Rö­mer ver­trieb und das Land be­frei­te.

Jesus wählt ab­sicht­lich die­se sym­bo­li­sche Art des Ein­zugs auf dem Esel, um sei­ne Rol­le als der ver­hei­ße­ne Mes­si­as zu be­to­nen, aber als je­ner Mes­si­as, der sanft­mü­tig war und kei­ne Ab­sich­ten heg­te, ei­nen Krieg ge­gen die Rö­mer an­zu­zet­teln.

Etliche Menschen, die Je­sus kom­men sa­hen, brei­te­ten ih­re Klei­der auf den Weg aus, und an­de­re schnit­ten Zwei­ge von den Bäu­men. Dies war ei­ne Ehr­er­bie­tung, die ei­nem Kö­nig oder ei­nem be­son­de­ren Gast vor­be­hal­ten war.

Die Menschen jubelten Jesus zu und riefen »Ho­si­an­na«, was so viel be­deu­tet wie »Ret­te doch!« oder »Hilf uns!«. Luther schrieb in sei­ner Über­set­zung an den Rand dazu:

Hosianna heißt auf Deutsch: »Ah, hilff!« oder »Ah, gib Glück und Heil!«.

Die Menschen kannten Jesus oder Ge­schich­ten über ihn. Und sie kann­ten die Pro­phe­zei­un­gen aus den Bü­chern der Pro­phe­ten. Sie er­kann­ten in ihm den vor­her­ge­sag­ten Sohn Da­vids und er­hoff­ten sich von ihm Be­frei­ung und Heil.

Der lautstarke Empfang an ei­nem der Stadt­to­re Je­ru­sa­lems er­reg­te auf­se­hen. Die Men­schen in der Stadt be­gan­nen zu fra­gen, wer die­ser Mann sei. Die Ant­wort des Vol­kes zeigt, dass sie in Je­sus den Pro­phe­ten Je­sus von Na­za­reth er­ken­nen.

Die Botschaft

Die Szene des Ein­zugs in Je­ru­sa­lem zeigt Je­sus be­wusst als den Kö­nig des Frie­dens und Ret­ters, der in De­mut kommt.

Aus dem Blick­win­kel des Palm­sonn­tags bil­det die Ge­schich­te den An­fang der Er­eig­nis­se, die zu Je­su Lei­den, Tod und schließ­lich zur Auf­er­ste­hung füh­ren wer­den.

Aus dem Blick­win­kel des ers­ten Sonn­tags im Ad­vent be­schreibt sie das lan­ge War­ten des Vol­kes auf den Mes­si­as und das Er­ken­nen des Sanft­mü­ti­gen, des Ge­rech­ten, des Hel­fers, wie ihn Sa­char­ja vor­her­sag­te.

Die Geschichte leitet da­mit die Ad­vents­zeit ein, un­ser War­ten auf die An­kunft und auf die Wie­der­kunft je­nes Ret­ters, des Mes­si­as, den wir über­wie­gend Chris­tus nen­nen.

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Mt 21,1-9

Evangelium

→ Erster Sonntag des Advent

Mt 21,1-9

Evangelium

→ Palmarum
6. Sonntag in der Fasten

1899 - 1978  

Mt 21,1-9

Evangelium

→ 1. Sonntag des Advents

Mt 21,1-9

Evangelium

→ Palmarum
6. Sonntag in der Fasten

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Mt 21,1-9

Evangelium +
Reihe I

→ 1. Sonntag im Advent

1979 - 2018  

Mt 21,1-9

Evangelium +
Reihe I

→ Erster Sonntag im Advent

seit 2019  

Mt 21,1-11

Evangelium +
Reihe I

→ Erster Sonntag im Advent

 

Hinweis zum Perikopenschnitt

Die ursprüngliche, altkirchliche Perikope mit den Versen 1 bis 9 galt bis zum Jahr 2017. Danach, zum 1.Advent 2018, erfuhr die Perikope die Erweiterung um die Verse 10 und 11.

Diese beiden Verse erklären, warum eine große Menschenmenge Jesus derartig freudig begrüßte, während viele Menschen in der Stadt sich da­r­ü­ber wunderten, weil sie Jesus nicht kannten.

Die Fassung, die bis zum Kirchenjahr 2018/2019 galt, finden Sie hier:

Der Einzug in Jerusalem (kurze Fassung: Mt 21,1-9)

Titelbild
Hörbuch-Video zur Biblia 1545

→Hörbuch-Video: Mt 21,1-9

Das Video zeigt aus der Luther­bi­bel von 1545 den Text der Er­zäh­lung, in der Je­sus auf ei­nem Esel in Je­ru­sa­lem ein­zieht, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Übersichten der verfügbaren Hörbuch-Videos
Titelbild
Hörbuch-Videos zur Biblia 1545

→Übersicht der Hörbuch-Videos

Frakturschrift ist nicht leicht zu le­sen. Die Vi­de­os zei­gen aus­ge­wähl­te Tex­te aus der Luther­bi­bel von 1545, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Zum Gebrauch

Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frak­tur­zei­chen­satz nicht leicht zu le­sen. Wir bie­ten Vi­de­os, in de­nen aus­ge­wähl­te Pe­ri­ko­pen aus den Sonn- und Fei­er­tags­rei­hen vor­ge­le­sen wer­den.

Wir empfehlen, die Vi­de­os im Voll­bild­mo­dus zu ge­nie­ßen.

 

 

Credits zum Video:

©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de

Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl

Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre

 

 

Sabrina

Text | Grafik | Webdesign | Layout:

©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 18.11.2024