Evangelium nach Matthäus
Mt 6,25-34
Text hören:
Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
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↦ Video-Hörbuch
Euangelium
S. Mattheus.
C. VI.
Jesus spricht:
ICh ſage euch / Sorget nicht fur ewer Leben / was jr eſſen vnd trincken werdet / Auch nicht fur ewren Leib / was jr anziehen werdet. Jſt nicht das Leben mehr denn die Speiſe? vnd der Leib mehr denn die Kleidung? 26Sehet die Vogel vnter dem Himel an / Sie ſeen nicht / ſie erndten nicht / ſie ſamlen nicht in die Schewnen / Vnd ewer himliſcher Vater neeret ſie doch. Seid jr denn nicht viel mehr denn ſie? 27Wer iſt vnter euch / der ſeiner Lenge eine elle zuſetzen müge / ob er gleich darumb ſorget?
28VND warumb ſorget jr fur die Kleidung? Schawet die Lilien auff dem felde / wie ſie wachſen / Sie erbeiten nicht / auch ſpinnen ſie nicht. 29Jch ſage euch / Das auch Salomon in aller ſeiner Herrligkeit nicht bekleidet geweſen iſt / als der ſelbigen eins. 30So denn Gott das Gras auff dem felde alſo kleidet / das doch heute ſtehet / vnd morgen in den ofen geworffen wird / Solt er das nicht viel mehr euch thun / o jr Kleingleubigen?
31DArumb ſolt jr nicht ſorgen / vnd ſagen / Was werden wir eſſen? Was werden wir trincken? Wo mit werden wir vns kleiden? 32Nach ſolchem allen trachten die Heiden / Denn ewer himliſcher Vater weis / das jr des alles bedürfft. 33Trachtet am erſten nach dem reich Gottes / vnd nach ſeiner Gerechtigkeit / So wird euch ſolches alles zufallen.34Darumb ſorget nicht fur den andern morgen / Denn der morgend tag wird fur das ſeine ſorgen. Es iſt gnug / das ein jglicher tag ſein a eigen Plage habe.
a
(Eigen plage)
Das iſt / tegliche erbeit. Vnd wil / es ſey gnug / das wir teglich erbeiten / ſollen nicht weiter ſorgen.
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Aus der Bergpredigt Jesu
Jesu Rede über Vertrauen auf Gottes Fürsorge
Der Text Mt 6,25-34 enthält Jesu Rede über Vertrauen und Gottes Fürsorge, in der Jesus seinen Zuhörern Trost spendet im Angesicht der vielen kleinen und großen Sorgen des Alltags. Er erzählt von den Vögeln am Himmel, die nicht säen und nicht ernten. Er erzählt von Lilien auf dem Feld, die sich nicht um Kleidung scheren.
Aus der Bergpredigt Jesu
Jesu Rede über Vertrauen auf Gottes Fürsorge
Sorgt euch nicht um euer Leben. Mit diesen Worten beginnt das Textstück aus dem Matthäusevangelium. Worte, die uns zunächst vielleicht überraschen, ja sogar irritieren mögen. Denn sorgen wir uns nicht alle? Um unsere Gesundheit, unsere Arbeit, unsere Zukunft?
Jesus spricht hier zu seinen Jüngern und zu uns. Er fordert uns auf, unseren Blick zu weiten und unser Vertrauen auf Gott zu setzen. Er erinnert uns daran, dass Gott für die Vögel des Himmels und die Lilien auf dem Feld sorgt. Wie viel mehr wird er dann für uns, seine geliebten Kinder, sorgen?
Doch Jesu Worte sind kein Aufruf zur Passivität oder Verantwortungslosigkeit. Vielmehr fordert er uns auf, unsere Prioritäten zu überdenken. »Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit«, sagt er. Es geht darum, unser Leben an Gottes Willen auszurichten, nach seinem Reich zu streben.
Was bedeutet das für uns heute? Es bedeutet, dass wir uns nicht von Ängsten und Sorgen leiten und lähmen lassen sollen. Stattdessen sind wir aufgerufen, Gott zu vertrauen und uns für seine Gerechtigkeit einzusetzen. Das kann ganz praktisch aussehen: indem wir füreinander da sind, uns für Benachteiligte einsetzen und Frieden stiften.
Jesu Worte sind eine Einladung, uns nicht übermäßig zu sorgen. Es reicht, dass jeder Tag mit seinen eigenen, neuen, echten Sorgen gelebt sein will. Oft sind es aber gerade unbestimmte, unklare Sorgen, die uns beschäftigen. Oder solche, die sich nicht jetzt und gleich in unserem Leben auswirken. Hier bietet sich die Chance, sie einfach loszulassen und sie Gott anzuvertrauen. Jesu Worte ermutigen uns, jeden Tag als Geschenk anzunehmen und im Vertrauen auf Gottes Fürsorge zu leben.
Mögen wir immer wieder innehalten und uns an diese Worte erinnern. Mögen wir Gottes Gegenwart in unserem Alltag wahrnehmen - in der Schönheit der Natur, in der Gemeinschaft mit anderen, in den kleinen Wundern des Lebens.
Wir sollten den Mut aufbringen, Gott zu vertrauen, wie es Jesus uns vorgelebt hat. Suchen wir zuerst das Reich Gottes, und alles andere wird uns hinzugefügt werden.
Anmerkung:
In den Jahren vor 1979 umfasste die Evangelienperikope zusätzlich vor den Versen 25 bis 34 den Vers 24 mit der Rede über Gott und das Geld, also den Text Mt 6,24-34.
Der Vers 24 ist im Hörbuch nicht enthalten.
Perikope | Typ | Tag |
---|---|---|
1531 - 1898 | ||
Mt 6,24.25-34 |
Evangelium |
|
1899 - 1978 | ||
Mt 6,24.25-34 |
Evangelium |
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Lutherische Kirchen 1958-1978 |
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Mt 6,24.25-34 |
Evangelium + |
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1979 - 2018 | ||
Mt 6,25-34 |
Evangelium + |
|
Mt 6,25-34 |
2. Evangelium + Reihe I.2 |
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seit 2019 | ||
Mt 6,25-34 |
Evangelium + |
Das Video zeigt den Text aus der Lutherbibel von 1545, in dem Jesus über Sorgen und Vertrauen, über Vögel unter dem Himmel und über Lilien auf dem Feld spricht, vorgelesen von Reiner Makohl.