Lesetext Mt 6,25-34

Perikopen aus der Lutherbibel von 1545

Symbol Biblia 1545

Perikopen nach der Leseordnung
der evangelischen Kirchen

Evangelium nach Matthäus

Mt 6,25-34

 

Text hören:

Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
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Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Mattheus.

 

C. VI.

 

 

Verse 25 - 34

Jesu Rede über Vertrauen auf Got­tes Fürsorge

→ Lk 12,22-31

 

 

Jesus spricht:

 

 

 

 

 

→ Luc. 12.

ICh ſa­ge euch / Sor­get nicht fur ew­er Le­ben / was jr eſ­ſen vnd trin­cken wer­det / Auch nicht fur ew­ren Leib / was jr an­zie­hen wer­det. Jſt nicht das Le­ben mehr denn die Spei­ſe? vnd der Leib mehr denn die Klei­dung? 26Se­het die Vo­gel vn­ter dem Hi­mel an / Sie ſe­en nicht / ſie ernd­ten nicht / ſie ſam­len nicht in die Schew­nen / Vnd ew­er him­li­ſcher Va­ter nee­ret ſie doch. Seid jr denn nicht viel mehr denn ſie? 27Wer iſt vn­ter euch / der ſei­ner Len­ge ei­ne el­le zu­ſe­tzen mü­ge / ob er gleich da­r­umb ſor­get?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

28VND warumb ſor­get jr fur die Klei­dung? Schaw­et die Li­li­en auff dem fel­de / wie ſie wach­ſen / Sie er­bei­ten nicht / auch ſpin­nen ſie nicht. 29Jch ſa­ge euch / Das auch Sa­lo­mon in al­ler ſei­ner Herr­lig­keit nicht be­klei­det ge­we­ſen iſt / als der ſel­bi­gen eins. 30So denn Gott das Gras auff dem fel­de al­ſo klei­det / das doch heu­te ſte­het / vnd mor­gen in den ofen ge­worf­fen wird / Solt er das nicht viel mehr euch thun / o jr Klein­gleu­bi­gen?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

31DArumb ſolt jr nicht ſor­gen / vnd ſa­gen / Was wer­den wir eſ­ſen? Was wer­den wir trin­cken? Wo mit wer­den wir vns klei­den? 32Nach ſol­chem al­len trach­ten die Hei­den / Denn ew­er him­li­ſcher Va­ter weis / das jr des al­les be­dürfft. 33Trach­tet am er­ſten nach dem reich Got­tes / vnd nach ſei­ner Ge­rech­tig­keit / So wird euch ſol­ches al­les zu­fal­len.34Da­r­umb ſor­get nicht fur den an­dern mor­gen / Denn der mor­gend tag wird fur das ſei­ne ſor­gen. Es iſt gnug / das ein jg­li­cher tag ſein a ei­gen Pla­ge ha­be.

 

 

 

a

(Eigen plage)

Das iſt / teg­li­che er­beit. Vnd wil / es ſey gnug / das wir teg­lich er­bei­ten / ſol­len nicht wei­ter ſor­gen.

 

 

 

Gedanken zum Text

 

Evangelium nach Matthäus
Kapitel 6, Verse 25-34

Aus der Bergpredigt Jesu

Jesu Rede über Vertrauen auf Gottes Fürsorge

Einleitung

Der Text Mt 6,25-34 enthält Jesu Rede über Ver­trau­en und Got­tes Für­sor­ge, in der Je­sus sei­nen Zu­hö­rern Trost spen­det im An­ge­sicht der vie­len klei­nen und gro­ßen Sor­gen des All­tags. Er er­zählt von den Vö­geln am Him­mel, die nicht sä­en und nicht ern­ten. Er er­zählt von Li­li­en auf dem Feld, die sich nicht um Klei­dung sche­ren.

 

 

 

 

Kleiner Entwurf für eine Predigt

 

 

Evangelium nach Matthäus
Kapitel 6, Verse 25-34

Aus der Bergpredigt Jesu

Jesu Rede über Vertrauen auf Gottes Fürsorge

Sorgt euch nicht!

Text

Sorgt euch nicht um euer Le­ben. Mit die­sen Wor­ten be­ginnt das Text­stück aus dem Mat­thä­us­evan­ge­lium. Wor­te, die uns zu­nächst viel­leicht über­ra­schen, ja so­gar ir­ri­tie­ren mö­gen. Denn sor­gen wir uns nicht al­le? Um un­se­re Ge­sund­heit, un­se­re Ar­beit, un­se­re Zu­kunft?

Jesus spricht hier zu sei­nen Jün­gern und zu uns. Er for­dert uns auf, un­se­ren Blick zu wei­ten und un­ser Ver­trau­en auf Gott zu set­zen. Er er­in­nert uns da­ran, dass Gott für die Vö­gel des Him­mels und die Li­li­en auf dem Feld sorgt. Wie viel mehr wird er dann für uns, sei­ne ge­lieb­ten Kin­der, sor­gen?

Doch Jesu Worte sind kein Auf­ruf zur Pas­si­vi­tät oder Ver­ant­wor­tungs­lo­sig­keit. Viel­mehr for­dert er uns auf, un­se­re Pri­o­ri­tä­ten zu über­den­ken. »Trach­tet zu­erst nach dem Reich Got­tes und nach sei­ner Ge­rech­tig­keit«, sagt er. Es geht da­rum, un­ser Le­ben an Got­tes Wil­len aus­zu­rich­ten, nach sei­nem Reich zu stre­ben.

Was bedeutet das für uns heu­te? Es be­deu­tet, dass wir uns nicht von Ängs­ten und Sor­gen lei­ten und läh­men las­sen sol­len. Statt­des­sen sind wir auf­ge­ru­fen, Gott zu ver­trau­en und uns für sei­ne Ge­rech­tig­keit ein­zu­set­zen. Das kann ganz prak­tisch aus­se­hen: in­dem wir für­ein­an­der da sind, uns für Be­nach­tei­lig­te ein­set­zen und Frie­den stif­ten.

Jesu Worte sind eine Ein­la­dung, uns nicht über­mä­ßig zu sor­gen. Es reicht, dass je­der Tag mit sei­nen ei­ge­nen, neu­en, ech­ten Sor­gen ge­lebt sein will. Oft sind es aber ge­rade un­be­stimm­te, un­kla­re Sor­gen, die uns be­schäf­ti­gen. Oder solche, die sich nicht jetzt und gleich in un­se­rem Le­ben aus­wir­ken. Hier bie­tet sich die Chan­ce, sie ein­fach los­zu­las­sen und sie Gott an­zu­ver­trau­en. Jesu Wor­te er­mu­ti­gen uns, je­den Tag als Ge­schenk an­zu­neh­men und im Ver­trau­en auf Got­tes Für­sor­ge zu le­ben.

Mögen wir immer wieder in­ne­hal­ten und uns an die­se Wor­te er­in­nern. Mö­gen wir Got­tes Ge­gen­wart in un­se­rem All­tag wahr­neh­men - in der Schön­heit der Na­tur, in der Ge­mein­schaft mit an­de­ren, in den klei­nen Wun­dern des Le­bens.

Schluss

Wir sollten den Mut auf­brin­gen, Gott zu ver­trau­en, wie es Je­sus uns vor­ge­lebt hat. Su­chen wir zu­erst das Reich Got­tes, und al­les an­dere wird uns hin­zu­ge­fügt wer­den.

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung

Anmerkung:
In den Jahren vor 1979 um­fass­te die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe zu­sätz­lich vor den Ver­sen 25 bis 34 den Vers 24 mit der Rede über Gott und das Geld, also den Text Mt 6,24-34.
Der Vers 24 ist im Hörbuch nicht enthalten.

 
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Mt 6,24.25-34

Evangelium

→ 15. Sonntag nach Trinitatis

1899 - 1978  

Mt 6,24.25-34

Evangelium

→ 15. Sonntag nach Trinitatis

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Mt 6,24.25-34

Evangelium +
Reihe I

→ 15. Sonntag nach Trinitatis

1979 - 2018  

Mt 6,25-34

Evangelium +
Reihe I

→ 15. Sonntag nach Trinitatis

Mt 6,25-34

2. Evangelium + Reihe I.2

→ Erntedanktag

seit 2019  

Mt 6,25-34

Evangelium +
Reihe VI

→ 15. Sonntag nach Trinitatis

 

 

  Hörbuch-Video

Jesu Rede über Vertrauen auf Gottes Fürsorge (Mt 6,25-34)

Titelbild
Hörbuch-Video zur Biblia 1545

→Hörbuch-Video: Mt 6,25-34

Das Video zeigt den Text aus der Luther­bi­bel von 1545, in dem Je­sus über Sor­gen und Ver­trau­en, über Vö­gel un­ter dem Him­mel und über Li­li­en auf dem Feld spricht, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Sabrina

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©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 19.09.2024