QuickInfo
Eisenacher Ordnung
1. Evangelium | Mk 16,14-20 |
1. Epistel | Apg 1,1-11 |
2. Evangelium | Lk 24,50-53 |
2. Epistel | Kol 3,1-4 |
Alttestamentliche Lektion | Ps 110,1-4 |
Gottesdienstordnungen |
In den Landeskirchen galten zwischen 1958/1959 und 1978/1979 unterschiedliche Textordnungen.
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Wir zeigen in den Kirchenjahren ab 1898/1899 bis 1977/1978 die in jener Zeit maßgeblichen Leseordnungen.
Im Kirchenjahr 1899/1900 galten bevorzugt:
nach der Leseordnung der Eisenacher Konferenz
Der Tag der Himmelfahrt Christi in den Kirchenjahren 1899/1900 bis 1906/1907
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:
Allgemeine Informationen und Gedanken zu diesem Tag
finden Sie in diesem Artikel:
Im Neuen Testament wird erzählt, dass Jesus nach der Auferstehung 40 Tage lang den Jüngern erschienen sei und danach in den Himmel erhoben wurde.
nach der Leseordnung der Eisenacher Konferenz
in unierten und reformierten Landeskirchen überwiegend gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978
in lutherischen Landeskirchen überwiegend gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1956/1957
(nach dem Evangeliumstext Mk 16,14-20 )
EG alt | EG neu | Titel |
---|---|---|
91 | EG - | Auf dieſen Tag bedenken wir |
EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)
Reihe | Inhalt | Text für die Predigt |
---|---|---|
Reihe I: altkirchliche Reihe | Epistel | Apg 1,1-11 |
Evangelium | Mk 16,14-20 | |
Reihe II | 2. Epistel | Kol 3,1-4 |
2. Evangelium | Lk 24,50-53 oder Lk 24,50-53 | |
alttestamentliche Reihe | Alttestamentliche Perikope | Ps 110,1-4 |
Aufbau der Leseordnung
Die Eisenacher Konferenz (eine Konferenz der evangelischen Landeskirchen Deutschlands) erarbeitete in den Jahren von 1888 bis 1896 eine Perikopenordnung für die evangelischen Kirchen. Sie verstand die altkirchlichen Perikopen (Epistel und Evangelium) als eine erste Reihe und fügte ihnen in einer zweiten Reihe einen zweiten Text aus den Episteln und einen zweiten Text aus den Evangelien hinzu. Die große Besonderheit dieser Ordnung war die Einführung einer dritten, alttestamentlichen Reihe, die für jeden Sonntag des Kirchenjahres erstmals einen alttestamentlichen Text bot. Die Verwendung dieser Perikopen geschah nicht einheitlich. Gedacht waren sie dazu, sie wechselweise im Gottesdienst zu verwenden, so innerhalb einer Folge von vier Jahren:
Damit ergab sich für die Lesungen ein Zyklus von vier Jahren und für die Predigt, die sich jeweils auf die Evangelienperikope stützte, ein Zyklus von zwei Jahren.
In einigen Landeskirchen, darunter die evangelische Kirche Brandenburgs, galt in dieser Zeit weiterhin die altkirchliche Textordnung. Sie kennt nur Evangelium und Epistel (Reihe I in der Eisenacher Textordnung), die beide nach wie vor für die Textlesung sowie für die Predigt im Haupt- und Abendgottesdienst empfohlen waren.
Die evangelische Kirche Württembergs nutzte in dieser Zeit eine Perikopenordnung, die sich auf einen Dreijahreszyklus stützte. Über die drei Jahrgänge hinweg fanden sich die Perikopen wie hier genannt, allerdings in anderer Anordnung und ergänzt um weitere Perikopen, die weder in altkirchlichen Ordnungen noch in der neuen Eisenacher Ordnung bekannt waren.
Diese Ordnung der evangelischen Kirche Württembergs ist derzeit hier nicht wiedergegeben.
Geschichtliche Anmerkungen: Die Eisenacher Perikopen in Zeiten des Umbruchs
Tag der Himmelfahrt Christi
Texte nach der Lutherbibel von 1545 gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift mit Luthers Scholion und Verweisen in den Marginalspalten. Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.
LESUNG UND PREDIGTTEXT
Evangelium
Evangelium nach Markus
Mk 16,14–20
REIHE
EV
Euangelium
S. Marcus.
C. XVI.
Verse 14 - 18
ZV letzt / da die Eilffe zu tiſch ſaſſen / offenbart Jheſus ſich / Vnd ſchalt jren vnglauben / vnd jres hertzen hertigkeit / Das ſie nicht gegleubt hatten / denen / die jn geſehen hatten aufferſtanden. 15Vnd ſprach zu jnen / Gehet hin in alle Welt / vnd prediget das Euangelium aller Creaturn. 16Wer da gleubet vnd getaufft wird / Der wird ſelig werden / Wer aber nicht gleubet / Der wird verdampt werden.
17DIe Zeichen aber / die da folgen werden / denen / die da gleuben / ſind die / In meinem Namen werden ſie Teufel austreiben. Mit newen Zungen reden. 18Schlangen vertreiben. Vnd ſo ſie etwas tödlichs trincken / wirds jnen nicht ſchaden. Auff die Kranken werden ſie die Hende legen / ſo wirds beſſer mit jnen werden.
VND der HErr / nach dem er mit jnen geredt hatte / ward er auffgehaben gen Himel / Vnd ſitzet zur rechten hand Gottes . 20Sie aber giengen aus / vnd predigten an allen Ortern / Vnd der HErr wirckte mit jnen / vnd bekrefftiget das Wort / durch mitfolgende Zeichen.
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LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT
Epistel
Apostelgeschichte nach Lukas
Apg 1,1-11
REIHE
EP
Das anderteil des Euangelij S. Lucas: Von der Apoſtel Geſcĥicĥte.
C. I.
Verse 1 - 5
DIe Erſte Rede hab
ich zwar gethan / lieber Theophile / von alle dem / das Jheſus anfieng / beide zu thun vnd zuleren / 2Bis an den tag / da er auffgenomen ward / Nach dem er den Apoſteln (welche er hatte erwelet) durch den heiligen Geiſt / befelh gethan hatte / 3Welchen er ſich nach ſeinem Leiden lebendig erzeiget hatte / durch mancherley erweiſung / vnd lies ſich ſehen vnter jnen vierzig tage lang / vnd redet mit jnen vom reich Gottes . 4Vnd als er ſie verſamlet hatte / befalh er jnen / Das ſie nicht von Jeruſalem wichen / ſondern warteten auff die Verheiſung des Vaters / welche jr habt gehöret (ſprach er) von mir / 5Denn Johannes hat mit waſſer getaufft / Ir aber ſolt mit dem heiligem Geiſte getaufft werden / nicht lange nach dieſen tagen.
(Gethan)
Befolhen hatte / was er befelhen wolte / nemlich / Das ſie ſolten ſeine Apoſtel ſein / vnd aller Welt predigen.
Verse 6 - 11
DIE aber ſo zuſamen komen waren / fragten jn / vnd ſprachen / HErr / wirſtu auff dieſe zeit wider auffrichten das reich Iſrael? 7Er ſprach aber zu jnen / Es gebürt euch nicht zu wiſſen zeit oder ſtunde / welche der Vater ſeiner macht furbehalten hat / 8Sondern jr werdet die krafft des heiligen Geiſtes empfahen / welcher auff euch komen wird / Vnd werdet * meine Zeugen ſein zu Jeruſalem / vnd in gantz Judea vnd Samaria / vnd bis an das ende der Erden.
*
(Meine)
Nicht Moſes zeugen / ſondern allein der gnaden in Chriſto.
9VNd da er ſolchs geſagt / ward er auffgehaben zuſehens / vnd eine Wolcke nam jn auff fur jren augen weg. 10Vnd als ſie jm nach ſahen gen Himel farend / ſihe / da ſtunden bey jnen zween Menner in weiſſen Kleidern / 11welche auch ſagten / Ir menner von Galilea / was ſtehet jr / vnd ſehet gen Himel? Dieſer Jheſus / welcher von euch iſt auffgenomen gen Himel / wird komen / wie jr in geſehen habt / gen Himel faren.
Chriſtus
Himelfart.
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»Frewet euch mit den Frölichen /
vnd weinet mit den Weinenden.
Habt mit allen Menſchen Friede.«
Der Rückblick auf die Perikopenordnungen vergangener Jahrhunderte zeigt auf, wie sich die Verwendung der biblischen Texte in evangelischen Gottesdiensten im Laufe der Zeit veränderte.
Wir beschränken uns in den weit zurückliegenden Jahren auf Perikopenordnungen, die überwiegend in Gebrauch waren.
Durch die neue Ordnung für die Verwendung von Sprüchen, Psalmen, Bibeltexten und Liedern in Gottesdiensten sind die alten Ordnungen zwar liturgisch überholt, aber inhaltlich deswegen keineswegs falsch.
Wir möchten Sie daher ermuntern, die in alter Zeit verwendeten Perikopen zu betrachten. Nur so können Sie ergründen, ob das, worauf sich Pfarrer vor Hunderten von Jahren in Gottesdienst und Predigt stützten, auch noch heute aktuell ist. Aktuell für Sie ganz persönlich.
Der Text aus der Lutherbibel ist auf unseren Seiten in Anlehnung an das Druckbild des Originals von 1545 wiedergegeben.
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