25. Sonntag nach Trinitatis

Sonntag, 30. November 1800

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Altkirchliche Ordnung

Evangelium    Zum TextMt 24,15-28   
Epistel Zum Text1Thess 4,13-18   
Lied Nr. 318   [EG 523]   
→Gottesdienstordnung

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

nach den altkirchlichen Leseordnungen

Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Grün
30.11.1800 | 25. Sonntag nach Trinitatis
Sonntag
 

25. Sonntag
nach Trinitatis

Grün

 

 

Der 25. Sonntag nach Trinitatis ist nur vorhanden, wenn →Ostern vor dem 10. April lag!.

 

Bewegliches Datum
Achtung!

Nur dann, wenn im selben Kirchenjahr →Ostersonntag vor dem 10. April liegt, gilt:

der 25. Sonntag nach Trinitatis liegt<br>zwischen dem 8. November und dem 26. November eines Jahres
 
  • 25. Sonntag nach Trinitatis
  • 33. Sonntag nach →Ostern
  • abhängig vom →Osterdatum
  • der 25. Sonntag nach Trinitatis liegt
    zwischen dem 8. November und dem 26. November eines Jahres
Symbol: Abstand zum Osterfest
 
  • 231 Tage nach Ostern
  • am 232. Tag nach Ostern, gerechnet ab Ostersonntag

 

Got­tes­dienstliche Ordnungen

Symbol Evangelisch

Der evangelische

25. Sonntag
nach Trinitatis

nach der altkirchlichen Leseordnung

 

→ allgemein seit der Reformation mindestens bis zum Kirchenjahr 1897/1898 in Gebrauch

 

 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Grün

Grün

 

Thema des Sonntags

( nach dem Evangeliumstext Mt 24,15-28 )

 

Von den Drangſalen vor der Wiederkunft Chri­ſti

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Wer aber beharret bis ans Ende / der wird ſe­lig.

→Mt 24,13

Pſalm
125
 

Psalm
für die Woche

 
 

→Psalm 125

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Predigttext Text
Evangelium im Hauptgottesdienst Zum TextMt 24,15-28
Epistel im zweiten Gottesdienst Zum Text1Thess 4,13-18
     

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also Zum TextMt 24,15-28.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift → Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

25. Sonntag nach Trinitatis

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

Texte nach der Lutherbibel von 1545 ge­setzt nach der Vor­la­ge des Ori­gi­nals in Frak­tur­schrift mit Luthers Scho­li­on und Ver­wei­sen in den Mar­gi­nal­spal­ten. Er­gänzt um Vers­zäh­lung und Ab­schnitts­über­schrif­ten.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Matthäus

Mt 24,15-28

REIHE

EV

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Mattheus.

 

C. XXIIII.

 

 

Verse 15 - 28

Endzeitrede: Die Zei­chen der Zeit

|| → Mk 13,14-23    || → Lk 21,20-24

 

 

Jesus sprach zu seinen Jüngern:

 

 

→Dani. 9.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mar. 13.

Luc. 17.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

WEnn jr nu ſe­hen wer­det den Grew­el der ver­wü­ſtun­ge / da­uon ge­ſagt iſt durch den Pro­phe­ten Da­niel / das er ſte­het an der hei­li­gen Stet / Wer das lie­ſet / der mer­cke drauff. 16Als denn fliehe auff die Berge / wer im Jü­di­ſchen­lan­de iſt / 17Vnd wer auff dem Dach iſt / der ſtei­ge nicht er­ni­der et­was aus ſei­nem Hau­ſe zu holen / 18Vnd wer auff dem felde iſt / der kere nicht vmb / ſei­ne Klei­der zu holen. 19Weh aber den Schwan­gern vnd Seu­gern zu der zeit. 20Bittet aber / das ew­re flucht nicht ge­ſchehe a im Winter / oder am Sab­bath. 21Denn es wird als denn ein gros Trüb­ſal ſein / als nicht ge­we­ſen iſt von an­fang der Welt / bis her / vnd als auch nicht wer­den wird. 22Vnd wo die­ſe ta­ge nicht wür­den ver­kürtzt / So würde kein Menſch ſe­lig / Aber vmb der Auſſ­er­we­le­ten willen / wer­den die ta­ge ver­kürtzt.

SO als denn jemand zu euch wird ſa­gen / b ſi­he / Hie iſt Chri­ſtus / oder da / ſo ſolt jrs nicht gleu­ben. 24Denn es wer­den fal­ſche Chri­ſti vnd falſche Pro­phe­ten auff­ſte­hen / vnd groſ­ſe Zei­chen vnd Wun­der thun / Das ver­fü­ret wer­den in den jrthum (wo es müg­lich we­re) auch die Auſſ­er­we­le­ten. 25Sihe / ich habs euch zu­uor ge­ſagt. 26Dar­umb / wenn ſie zu euch ſa­gen wer­den / Sihe / er iſt in der Wü­ſten / ſo ge­het nicht hinaus / Sihe / er iſt in der Kamer / ſo gleubt nicht. 27Denn gleich wie der Blitz aus­ge­het vom auff­gang / vnd ſcheinet bis zum nider­gang / Al­ſo wird auch ſein die Zu­kunfft des men­ſchen Sons. 28c Wo aber ein Aſs iſt / da ſamlen ſich die Adler.

(Grew­el)

Die­ſer Grew­el fur Gott / mus ein ſchön euſſerlich an­ſehen der hei­lig­keit fur der Welt ha­ben / da mit die rech­te hei­lig­keit ver­wü­ſtet wird. Wie des Bapſts re­gi­ment / vnd vor zei­ten der Jü­den vnd Hei­den ab­götterey wa­ren.

a

(Im Winter)

Das iſt auff ſprich­worts weiſe ge­redt / al­ſo viel ge­ſagt / Se­het das jr zu rech­ter zeit flie­het / Denn im Win­ter iſt nicht gut wan­dern. Vnd des Sab­baths / war es den Jü­den ver­bo­ten.

b

(Sihe / hie iſt)

Das ſind die Sec­ten vnd Or­den / die ein gut Le­ben an euſſ­er­lichen din­gen oder mit wer­cken ſu­chen / Son­der­lich ſind jtzt die kamern / alle geiſt­liche Klö­ſtern. Die Wü­ſten aber ſind die Wal­farten vnd Feld­ſtiffte.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Erster Brief des Paulus an die Gemeinde in Thessaloniki

1Thess 4,13-18

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Die Erſte Epiſtel
S. Páuli:
An die Theſſalónicĥer.

 

C. IIII.

 

 

Verse 13 - 18

Von der Auferstehung der Toten

 

WIr wollen euch aber / lie­ben Brü­der / nicht verhalten von denen die da Schlaffen / Auff das jr nicht traw­rig ſeid / wie die andern / die kei­ne hoff­nung haben. 14Denn ſo wir gleuben / das Jhe­ſus geſtorben vnd auff­er­ſtan­den iſt / Al­ſo wird Gott auch / die da entſchlaffen ſind durch Jhe­ſum / mit jm füren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

15DEnn das ſa­gen wir euch / als ein wort des HErrn / Das wir / die wir leben vnd vber­blei­ben in der zu­kunfft des HErrn / wer­den denen nicht vorko­men die da ſchlaffen. 16Denn er ſelbs der HErr wird mit einem Feldgeſchrey vnd ſtim­me des Ertzengels / vnd mit der poſaunen Got­tes ernidder ko­men vom Hi­mel / Vnd die Tod­ten in Chri­ſto wer­den auff­er­ſte­hen zu erſt. 17Darnach wir / die wir leben vnd vber­blei­ben / wer­den zu gleich mit den­ſel­bi­gen hin gerückt wer­den in den wolcken / dem HErrn entgegen in der lufft / vnd wer­den al­ſo bey dem HErrn ſein alle zeit. 18So tröſtet euch mit die­ſen wor­ten vn­ter­nan­der.

 

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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Sabrina

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