Matthäus 28,16-20

Das Hörbuch-Video zur Lutherbibel von 1545

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zur Lutherbibel von 1545

 

 

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Nach der Auferstehung Jesu

Der Auftrag Jesu,
zu lehren und zu taufen,
und das Versprechen seiner
immerwährenden Gegenwart

(Der Missionsbefehl)

Evangelium nach Matthäus
28,16-20

vorgelesen von Reiner Makohl

 

 

 

 

Gedanken zum Text

 

Evangelium nach Matthäus
Kapitel 28, Verse 16-20

Nach der Auferstehung Jesu

Der Auftrag Jesu,
zu lehren und zu taufen,
und das Versprechen seiner
immerwährenden Gegenwart

(Der Missionsbefehl)

Einleitung

Der Text Mt 28,16-20 erzählt die Ge­schich­te vom Mis­si­ons­be­fehl, den Je­sus am En­de sei­ner Zeit auf Er­den den Jün­gern er­teilt hatte.

Zur Entstehungszeit

Das Matthäusevangelium entstand mit ho­her Wahr­schein­lich­keit in den Jah­ren zwi­schen 80 und 90 nach Chris­tus. Au­tor und Ziel­grup­pe ent­stamm­ten ju­den­christ­li­chen Ge­mein­den in Sy­ri­en.

Die Texte des Missionsbefehls und der Tauf­for­mel sind der Form nach For­meln, wie sie in Got­tes­diens­ten ver­wen­det wer­den. Ih­re Ent­ste­hung ist da­mit in die Zeit zu da­tie­ren, in der Ge­mein­den groß ge­nug wa­ren, um or­ga­ni­sier­te, ri­tu­el­le christ­li­che Got­tes­diens­te mit fest­ge­leg­ten Li­tur­gi­en zu be­ge­hen, wo­zu Re­geln min­des­tens für Ver­kün­di­gung (»leh­ret sie«), Tau­fe (»tauft sie«), Abend­mahl (Mt 26,26–28) und Ge­bet (»Va­ter un­ser«, Mt 6,9-13) nö­tig wa­ren.

Der Text Mt 28,16-20 ist so­ge­nann­tes Son­der­gut des Mat­thä­us­evan­ge­li­ums, d. h., das Text­stück kommt nur im Mat­thä­us­evan­ge­li­um vor, wo­hin­ge­gen an­de­re Er­zäh­lun­gen teil­wei­se fast wort­gleich, in je­dem Fall aber inhalts­gleich in zwei oder drei Evan­ge­li­en be­legt sind, was ei­ne gewisse Über­lie­ferung be­legt.

Es ist daher sehr sicher anzunehmen, dass der Mis­si­ons­be­fehl, wie er in Mt 28,16-20 for­mu­liert ist, kein ori­gi­na­les Je­sus-Wort ist. Viel­mehr dient der Text da­zu, den Auf­trag und die Recht­mä­ßig­keit für die Amts­in­ha­ber in Ge­mein­den und für Got­ters­diens­te zu be­grün­den. Da­mit stellt er ei­ne frü­he Grund­la­ge für christ­li­che Kir­chen­ord­nun­gen dar.

Die Taufformel und die Dreifaltigkeit

Die Formel »tauft sie im Namen des Va­ters und des Soh­nes und des Hei­li­gen Geis­tes« ist für die Be­für­wor­ter der Tri­ni­tät, der Drei­fal­tig­keit Got­tes, min­des­tens seit dem 4. Jahr­hun­dert die we­sent­li­che Be­leg­stel­le in der Bi­bel. Dies sei, be­zo­gen auf die Ent­ste­hungs­zeit des Mat­thä­us­evan­ge­li­ums, ei­ne der frü­hes­ten Stel­len im Neu­en Tes­ta­ment, die die Drei­fal­tig­keit ex­pli­zit er­wäh­ne. Sie be­to­ne die zen­tra­le Rol­le des Va­ters, des Soh­nes und des Hei­li­gen Geis­tes im christ­li­chen Glau­ben.

Zwar stimmt sicher die letzte Aus­sa­ge, dass die Tauf­for­mel die we­sent­li­chen Rol­len von Gott, Je­sus und Hei­li­gem Geist im christ­li­chen Glau­ben be­to­ne, den­noch ist da­rin kei­nes­wegs die Drei­ei­nig­keit be­grün­det, wie sie in ih­rer De­fi­ni­ti­on be­schrie­ben ist.

Jesus selbst nennt Gott stets den ei­ni­gen, al­so den al­lei­ni­gen oder ein­zi­gen Gott. Dies ent­spricht der jü­di­schen Leh­re, die seit der Ge­setz­ge­bung auf den Ta­feln vom Berg Si­nai nur ei­nen Gott kennt. Und dies ist auch christ­li­che Leh­re.

Die Versuche der Kirchenväter, den ei­ni­gen Gott als drei ei­gen­stän­di­ge We­sen in ei­ner Er­schei­nung Got­tes zu de­fi­nie­ren, schei­ter­ten stets grund­sätz­lich. Sie konn­ten zu kei­nem Zeit­punkt hin­rei­chend be­wie­sen oder be­grün­det wer­den. Die Drei­fal­tig­keits­leh­re konn­te nur durch De­kret und durch die Fest­le­gung als ein Dog­ma er­zwun­gen wer­den.

Der Absolutheitsanspruch die­ser Glau­bens­leh­re für das Chris­ten­le­ben wur­de in al­ler Schär­fe mit ei­ner deut­li­chen An­dro­hung von Fol­gen für Leib und Le­ben für je­ne un­ter­mau­ert, die das Dog­ma der Tri­ni­tät be­zwei­feln mö­gen oder nicht an des­sen Wahr­heit glau­ben wür­den. Wer woll­te da noch Zwei­fel äu­ßern? Theo­lo­gen und Kle­ri­ker, die ih­ren Job und ihr Le­ben be­hal­ten woll­ten, schon mal nicht. Und Lai­en fehl­te schlicht die nö­tige Bil­dung, um die Leh­re auch nur im An­satz in ih­rer Aus­sa­ge, in ih­rer Be­deu­tung und in ih­rer Wir­kung er­fas­sen zu kön­nen.

Dieser Absolutheitsanspruch war sehr sicher auch für Mar­tin Lu­ther ein Grund, sich nicht ein­deu­tig ge­gen die Drei­ei­nig­keits­leh­re zu rich­ten. Schließ­lich ver­sucht sie den Wi­der­spruch auf­zu­lö­sen, nur an ei­nen Gott zu glau­ben, aber zwei Göt­ter an­zu­be­ten, näm­lich Gott-Vater und Gott-Sohn. Ein bis heute un­ge­lös­tes re­li­gi­ö­ses Problem, das uns die frü­hen Chris­ten ver­erbt ha­ben, und für das die Theo­lo­gie kei­ne über­zeu­gen­de Ant­wort kennt, so­bald die Dis­kus­sion da­r­über oh­ne dog­ma­ti­sche Be­schrän­kung ge­führt wird.

Eine kritische Beschäftigung mit den Glau­bens­be­kennt­nis­sen und der Tri­ni­tät fin­det sich im Ar­ti­kel zum Sonn­tag Tri­ni­ta­tis:

Wissenswertes zum Tag

→Sonntag Trinitatis 2024

Der Artikel thematisiert die Tri­ni­tät, die Drei­fal­tig­keit Got­tes, und das Glau­bens­be­kennt­nis. Wir be­leuch­ten Hin­ter­grün­de und be­trach­ten sie kri­tisch.

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

1899 - 1978  

Mt 28,16-20

2. Evangelium

→ Sonntag Trinitatis

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Mt 28,16-20

Reihe III

→ Sonntag Trinitatis

1979 - 2018  

Mt 28,16-20

Evangelium +
Reihe I

→ 6. Sonntag nach Trinitatis

seit 2019  

Mt 28,16-20

Evangelium +
Reihe III

→ 6. Sonntag nach Trinitatis

 

 

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Frakturschrift ist nicht leicht zu le­sen. Die Vi­de­os zei­gen aus­ge­wähl­te Tex­te aus der Luther­bi­bel von 1545, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Zum Gebrauch

Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frak­tur­zei­chen­satz nicht leicht zu le­sen. Wir bie­ten Vi­de­os, in de­nen aus­ge­wähl­te Pe­ri­ko­pen aus den Sonn- und Fei­er­tags­rei­hen vor­ge­le­sen wer­den.

Wir empfehlen, die Vi­de­os im Voll­bild­mo­dus zu ge­nie­ßen.

 

 

Credits zum Video:

©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de

Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl

Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre

 

 

Sabrina

Text | Grafik | Webdesign | Layout:

©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 18.11.2024