vorgelesen von Reiner Makohl
Grafik: Der Lobgesang des Zacharias
Der Priester Zacharias dankt Gott für die Geburt seines Sohnes Johannes.
Die Grafik basiert auf einem KI-generierten Bild.
©by Reiner Makohl | lizenziert für www.stilkunst.de
Der Text Lk 1,68-79 ist auch als »Benedictus« bekannt (vom Lateinischen »benedicere«, Partizip Perfekt Passiv: gepriesen, gesegnet).
Zacharias ist der Vater von Johannes dem Täufer, und er spricht diese Worte nach der Geburt seines Sohnes aus.
Im Text kommen einige für Christen bedeutsame Aspekte zum Tragen:
Der Lobgesang des Zacharias ist ein Dankgebet für die Geburt seines Sohnes Johannes. Es ist ein Gebet, das die Ankunft des Messias gemäß der Prophezeiungen feiert und die Hoffnung auf Erlösung, auf die Vergebung der Sünden und auf Frieden ausdrückt.
Damit ist es seit langer Zeit Evangelium in den Adventssonntagen, die eben genau jene Aspekte tiefgreifend und zentral thematisieren.
Das Evangelium wurde spätestens seit dem 2. Jahrhundert dem Arzt Lukas zugeschrieben, den Paulus in seinen Briefen als einen seiner Begleiter nennt. Der älteste bekannte Beleg für diese angebliche Autorenschaft ist eine entsprechende Zuweisung durch Irenäus, Bischof von Lugdunum in Gallien (heute Lyon in Frankreich), die um 180 n. Chr. erfolgte. Irenäus leitete dies aus diversen Stellen in der Apostelgeschichte und in den Paulusbriefen ab.
Heute wird angenommen, dass dieses Evangelium wie auch die Apostelgeschichte nicht von einem Begleiter des Paulus verfasst worden sein kann, also auch nicht von Lukas. Es fehlen Ausprägungen der paulinischen Glaubenslehren in den Texten. Nicht einmal paulinischer Sprachgebrauch schlägt durch, was aber die Folge hätte sein müssen aus einer engen Zusammenarbeit des Autors mit Paulus.
Der Autor war sehr wahrscheinlich ein uns unbekannter Christ mit höherer hellenischer Bildung. Ihm war beispielsweise die Septuaginta bekannt (das Alte Testament in altgriechischer Sprache). Er war stark mit der jüdischen Tradition verbunden und besaß die Fähigkeiten und Möglichkeiten, die christlichen Erzählungen zusammenzutragen und in eine Form zu bringen, die für weitere Lehren Grundlagen bildete.
Es wird angenommen, dass das Evangelium um 90 n. Chr. geschrieben wurde.
Perikope | Typ | Tag |
---|---|---|
1531 - 1898 | ||
Lk 1,57-80 | Evangelium | |
1899 - 1978 | ||
Lk 1,68-79 | 2. Evangelium | |
Lk 1,57-80 | Evangelium | |
Lutherische Kirchen 1958-1978 | ||
Lk 1,67-79 | Reihe III | |
Lk 1,57-67[.68-75].76-80 | Evangelium | |
1979 - 2018 | ||
Lk 1,67-79 | Reihe V | |
Lk 1,57-67[.68-75].76-80 | Evangelium + Reihe I | |
seit 2019 | ||
Lk 1,67-79 | Evangelium + | |
Lk 1,[5-25.]57-66.80 | Evangelium + Reihe III |
In den Jahren vor 1978 (lutherisch: vor 1958) bestand die Perikope nur aus dem eigentlichen Lobgesang in den Versen 68 bis 79. Danach wurde der Vers 67 als Einleitung in die Perikope aufgenommen.
Der Lobgesang des Zacharias ist nicht nur eine Adventsperikope. Er ist auch Teil des Evangeliums zum Tag der Geburt Johannes des Täufers.
Frakturschrift ist nicht leicht zu lesen. Die Videos zeigen ausgewählte Texte aus der Lutherbibel von 1545, vorgelesen von Reiner Makohl.
Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frakturzeichensatz nicht leicht zu lesen. Wir bieten Videos, in denen ausgewählte Perikopen aus den Sonn- und Feiertagsreihen vorgelesen werden.
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©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de
Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl
Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre