Evangelium nach Johannes
Joh 21,19b-24
Text hören:
Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
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↦ Video-Hörbuch
Euangelium
S. Johannes.
C. XXI.
Verse 19b - 23
DA Jheſus aber das geſaget / ſpricht er zu Petrus / Folge mir nach. 20Petrus aber wandte ſich vmb / vnd ſahe den Jünger folgen / welchen Jheſus lieb hatte / der auch an ſeiner Bruſt am Abendeſſen gelegen war / vnd geſaget hatte / HErr / wer iſts / der dich verrhet? 21Da Petrus dieſen ſahe / ſpricht er zu Jheſu / HErr / was ſol aber dieſer? 22Jheſus ſpricht zu jm / So ich wil das er bleibe / bis ich kome / was gehet es dich an? Folge du mir nach. 23Da gieng eine rede aus vnter den Brüdern / Dieſer Jünger ſtirbt nicht. Vnd Jheſus ſprach nicht zu jm / Er ſtirbet nicht / Sondern / ſo ich wil / das er bleibe / bis ich kome / was gehet es dich an?
Vers 24
24Dis iſt der Jünger / der von dieſen dingen zeuget / vnd hat dis geſchrieben / Vnd wir wiſſen / das ſein Zeugnis warhafftig iſt.
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Nach der Auferstehung Jesu
Petrus und Johannes im Gespräch mit Jesus
Der Text Johannes 21,19b-24 erzählt die Geschichte, in der sich Petrus an Jesus wendet und ihn nach dem Schicksal des Jüngers befragt, den »Jesus liebte«. Dieser Jünger wird in der Auslegung häufig als Johannes identifiziert.
Jesus antwortet mit den Worten: »Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach!«
Diese Antwort zeigt, dass jeder Jünger eine individuelle Berufung hat und dass die Nachfolge nicht davon abhängt, wie Gott mit anderen verfährt.
Für die evangelische Auslegung unterstreicht dies den individuellen Aspekt des Glaubens und der Nachfolge: Jeder Mensch ist dazu berufen, Jesus persönlich zu folgen, unabhängig von anderen.
Jesus macht klar, dass Petrus sich auf seine eigene Berufung konzentrieren soll und nicht darauf, wie er mit anderen Jüngern verfährt.
Aus evangelischer Perspektive unterstreicht dies, dass die Beziehung zu Gott eine persönliche und direkte ist. Es ist nicht die Aufgabe eines Gläubigen, das Schicksal anderer zu hinterfragen, sondern vielmehr, der eigenen Berufung in der Nachfolge Jesu zu folgen.
Traditionell wird »der Jünger, den Jesus liebte«, als Johannes, der Evangelist, verstanden.
Die evangelische Auslegung betont, dass Johannes durch seine enge Beziehung zu Jesus und sein Zeugnis im Evangelium eine besondere Rolle hat. Die Aussage Jesu, »bis ich komme«, wurde oft eschatologisch interpretiert, als Hinweis auf die Wiederkunft Christi. Johannes wird somit zu einem Symbol des bleibenden Zeugnisses, dass Christus in der Gemeinschaft der Gläubigen gegenwärtig bleibt, bis er wiederkommt.
Die Worte Jesu, dass Johannes bleiben könnte, bis er wiederkommt, erinnern daran, dass das christliche Leben immer in Erwartung der Wiederkunft Jesu gelebt wird. Dies wird jedoch nicht als genaue Zeitangabe verstanden, sondern als Ausdruck der Hoffnung und der Lebendigkeit des Glaubens.
Aus evangelischer Sicht bedeutet dies, dass die Gemeinde stets in Erwartung und in Treue zu Jesus lebt, ohne genaue Zeitangaben über sein Kommen zu haben.
Die Passage zeigt die Unmittelbarkeit, mit der die Nachfolge Jesu gelebt werden soll. »Folge du mir nach!« – diese Worte richten sich an Petrus und zugleich an jeden Christen. Es ist ein persönlicher Ruf zur Nachfolge.
Evangelisch betrachtet ist dies ein zentraler Aspekt des Glaubens: Jede Person wird individuell in die Beziehung zu Christus gerufen, und diese Nachfolge ist nicht an Bedingungen oder Vergleiche geknüpft.
In Johannes 21,19b-24 wird die persönliche Berufung in die Nachfolge Jesu betont. Jeder Gläubige hat seine eigene Verantwortung und seinen eigenen Weg im Glauben.
Aus evangelischer Sicht erinnert diese Stelle daran, dass es um eine direkte und individuelle Beziehung zu Christus geht und dass die Nachfolge Jesu von der persönlichen Entscheidung und Hingabe jedes Einzelnen abhängt. Der Text ist ein Aufruf, in Treue zu Jesus zu leben und auf seine Verheißungen zu vertrauen, ohne sich durch Vergleiche oder Zweifel ablenken zu lassen.
Nach der Auferstehung Jesu
Petrus und Johannes im Gespräch mit Jesus
Der Text Johannes 21,19b-24 berichtet von einer Begegnung der Jünger mit dem auferstandenen Jesus.
Petrus, der gerade von Jesus eine tiefe Vergebung und eine neue Berufung empfangen hatte, wendet sich um und sieht »den Jünger, den Jesus lieb hatte«. Er fragt Jesus: »Herr, was wird aus diesem?« Und Jesus antwortet mit klaren Worten: »Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach!«
Diese Worte Jesu an Petrus haben für uns eine wichtige Bedeutung. Jesus fordert Petrus dazu auf, seinen Blick nicht auf die Berufung und den Weg anderer zu richten, sondern der eigenen Berufung zu folgen. Es ist die Aufforderung, unser Vertrauen und unseren Fokus auf Jesus zu setzen und uns nicht in Vergleichen mit anderen zu verlieren.
Jeder von uns hat seine eigene Geschichte mit Jesus. Jede Berufung ist einzigartig. Wir sind nicht dazu berufen, uns um das Schicksal anderer zu sorgen oder uns zu fragen, wie Jesus mit ihnen verfährt. Stattdessen sollen wir uns darauf konzentrieren, dem Weg zu folgen, den Jesus uns persönlich zeigt.
Unser Wert und unser Ziel hängen nicht von anderen ab, sondern von unserer Beziehung zu Christus.
In Jesu Antwort schwingt auch eine Mahnung zum Vertrauen mit. Jesus weiß um das Schicksal eines jeden von uns, und er hat einen Plan, den wir nicht immer verstehen. Selbst wenn andere anders geführt werden oder einen anderen Weg gehen, dürfen wir darauf vertrauen, dass Jesus uns auf unserem Weg führt und uns das gibt, was wir brauchen.
So wie Johannes und Petrus auf unterschiedliche Weise in Jesu Dienst standen, dürfen auch wir darauf vertrauen, dass unser Beitrag im Reich Gottes Bedeutung hat.
Die Aufforderung, »Folge du mir nach!«, ist nicht nur ein einmaliger, sondern ein täglicher Ruf. Wir sind aufgefordert, unsere Herzen immer wieder neu auf Jesus auszurichten und unsere Wege zu prüfen.
Jesus wünscht sich, dass wir ihm treu nachfolgen und uns im Glaben an ihn festigen.
Wir sollen und können uns mutig auf unseren eigenen Weg in der Nachfolge konzentrieren und uns dabei von Jesu Worten leiten lassen.
Er ist der, der uns kennt und führt – heute, morgen und für alle Zeit.
Perikope | Typ | Tag |
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1531 - 1898 | ||
Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen |
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1899 - 1978 | ||
Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen |
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Lutherische Kirchen 1958-1978 |
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Joh 21,18-22 |
Reihe III |
|
Joh 21,19b-24 |
Reihen I, III und V |
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1979 - 2018 | ||
Joh 21,20-24 |
Evangelium |
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seit 2019 | ||
Joh 21,20-24 |
Evangelium + |
Das Video zeigt den Text mit der Geschichte aus der Lutherbibel von 1545, in der Petrus mit Jesus über die Nachfolge der Jünger spricht, vorgelesen von Reiner Makohl.