Johannes 21,19b-24

Das Hörbuch-Video zur Lutherbibel von 1545

Hörbuch-Video
zur Lutherbibel von 1545

 

 

Hörbuch-Video

Nach der Auferstehung Jesu

Petrus und Johannes im Gespräch mit Jesus

Evangelium nach Johannes
21,19b-24

vorgelesen von Reiner Makohl

 

 

In den lutherischen Kirchen von 1958 bis 1978 Evangelium am

→ Tag des Apostels und Evangelisten Johannes
(27. Dezember)

 

Gedanken zum Text

 

Evangelium nach Johannes
Kapitel 21, Verse 19b-24

Nach der Auferstehung Jesu

Petrus und Johannes im Gespräch mit Jesus

Einleitung und Kontext

Der Text Johannes 21,19b-24 er­zählt die Ge­schich­te, in der sich Pe­t­rus an Je­sus wen­det und ihn nach dem Schick­sal des Jün­gers be­fragt, den »Jesus lieb­te«. Die­ser Jün­ger wird in der Aus­le­gung häu­fig als Jo­han­nes iden­ti­fi­ziert.

Je­sus ant­wor­tet mit den Wor­ten: »Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich kom­me, was geht es dich an? Fol­ge du mir nach!«

Diese Ant­wort zeigt, dass je­der Jün­ger ei­ne in­di­vi­du­el­le Be­ru­fung hat und dass die Nach­fol­ge nicht da­von ab­hängt, wie Gott mit an­de­ren ver­fährt.

Für die evan­ge­li­sche Aus­le­gung un­ter­streicht dies den in­di­vi­du­el­len As­pekt des Glau­bens und der Nach­fol­ge: Je­der Mensch ist da­zu be­ru­fen, Je­sus per­sön­lich zu fol­gen, un­ab­hän­gig von an­de­ren.

 

Schlüsselthemen im Text

Die individuelle Berufung und Nachfolge

Jesus macht klar, dass Pe­t­rus sich auf sei­ne ei­ge­ne Be­ru­fung kon­zen­trie­ren soll und nicht da­r­auf, wie er mit an­de­ren Jün­gern ver­fährt.

Aus evan­ge­li­scher Per­spek­ti­ve un­ter­streicht dies, dass die Be­zie­hung zu Gott ei­ne per­sön­li­che und di­rek­te ist. Es ist nicht die Auf­ga­be ei­nes Gläu­bi­gen, das Schick­sal an­de­rer zu hin­ter­fra­gen, son­dern viel­mehr, der ei­ge­nen Be­ru­fung in der Nach­fol­ge Je­su zu fol­gen.

 

Die Rolle des Apostels Johannes

Tra­di­ti­o­nell wird »der Jün­ger, den Je­sus lieb­te«, als Jo­han­nes, der Evan­ge­list, ver­stan­den.

Die evan­ge­li­sche Aus­le­gung be­tont, dass Jo­han­nes durch sei­ne en­ge Be­zie­hung zu Je­sus und sein Zeug­nis im Evan­ge­li­um ei­ne be­son­de­re Rol­le hat. Die Aus­sa­ge Je­su, »bis ich kom­me«, wur­de oft escha­to­lo­gisch in­ter­pre­tiert, als Hin­weis auf die Wie­der­kunft Chris­ti. Jo­han­nes wird so­mit zu ei­nem Sym­bol des blei­ben­den Zeug­nis­ses, dass Chris­tus in der Ge­mein­schaft der Gläu­bi­gen ge­gen­wär­tig bleibt, bis er wie­der­kommt.

 

Der Glaube an die Wiederkunft Jesu

Die Wor­te Je­su, dass Jo­han­nes blei­ben könn­te, bis er wie­der­kommt, er­in­nern da­ran, dass das christ­li­che Le­ben im­mer in Er­war­tung der Wie­der­kunft Je­su ge­lebt wird. Dies wird je­doch nicht als ge­naue Zeit­an­ga­be ver­stan­den, son­dern als Aus­druck der Hoff­nung und der Le­ben­dig­keit des Glau­bens.

Aus evan­ge­li­scher Sicht be­deu­tet dies, dass die Ge­mein­de stets in Er­war­tung und in Treue zu Je­sus lebt, oh­ne ge­naue Zeit­an­ga­ben über sein Kom­men zu ha­ben.

 

Die persönliche Verantwortung in der Nachfolge

Die Passage zeigt die Un­mit­tel­bar­keit, mit der die Nach­fol­ge Je­su ge­lebt wer­den soll. »Fol­ge du mir nach!« – die­se Wor­te rich­ten sich an Pe­t­rus und zu­gleich an je­den Chris­ten. Es ist ein per­sön­li­cher Ruf zur Nach­fol­ge.

Evan­ge­lisch be­trach­tet ist dies ein zen­tra­ler As­pekt des Glau­bens: Je­de Per­son wird in­di­vi­du­ell in die Be­zie­hung zu Chris­tus ge­ru­fen, und die­se Nach­fol­ge ist nicht an Be­din­gun­gen oder Ver­glei­che ge­knüpft.

 

Zusammenfassung

In Johannes 21,19b-24 wird die per­sön­li­che Be­ru­fung in die Nach­fol­ge Je­su be­tont. Je­der Gläu­bi­ge hat sei­ne ei­ge­ne Ver­ant­wor­tung und sei­nen ei­ge­nen Weg im Glau­ben.

Aus evan­ge­li­scher Sicht er­in­nert die­se Stel­le da­ran, dass es um ei­ne di­rek­te und in­di­vi­du­el­le Be­zie­hung zu Chris­tus geht und dass die Nach­fol­ge Je­su von der per­sön­li­chen Ent­schei­dung und Hin­ga­be je­des Ein­zel­nen ab­hängt. Der Text ist ein Auf­ruf, in Treue zu Je­sus zu le­ben und auf sei­ne Ver­hei­ßun­gen zu ver­trau­en, oh­ne sich durch Ver­glei­che oder Zwei­fel ab­len­ken zu las­sen.

 

 

 

 

Kleiner Entwurf für eine Predigt

 

 

Evangelium nach Johannes
21,19b-24

 

Nach der Auferstehung Jesu

Petrus und Johannes im Gespräch mit Jesus

Folge du mir nach!

 

Petrus und die Frage der Nachfolge

Der Text Johannes 21,19b-24 be­rich­tet von ei­ner Be­geg­nung der Jün­ger mit dem auf­er­stan­de­nen Je­sus.

Pe­t­rus, der ge­ra­de von Je­sus ei­ne tie­fe Ver­ge­bung und ei­ne neue Be­ru­fung emp­fan­gen hat­te, wen­det sich um und sieht »den Jün­ger, den Je­sus lieb hat­te«. Er fragt Je­sus: »Herr, was wird aus die­sem?« Und Je­sus ant­wor­tet mit kla­ren Wor­ten: »Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich kom­me, was geht es dich an? Fol­ge du mir nach!«

Die­se Wor­te Je­su an Pe­t­rus ha­ben für uns ei­ne wich­ti­ge Be­deu­tung. Je­sus for­dert Pe­t­rus da­zu auf, sei­nen Blick nicht auf die Be­ru­fung und den Weg an­de­rer zu rich­ten, son­dern der ei­ge­nen Be­ru­fung zu fol­gen. Es ist die Auf­for­de­rung, un­ser Ver­trau­en und un­se­ren Fo­kus auf Je­sus zu set­zen und uns nicht in Ver­glei­chen mit an­de­ren zu ver­lie­ren.

 

Die Berufung ist immer persönlich

Jeder von uns hat sei­ne ei­ge­ne Ge­schich­te mit Je­sus. Je­de Be­ru­fung ist ein­zig­ar­tig. Wir sind nicht da­zu be­ru­fen, uns um das Schick­sal an­de­rer zu sor­gen oder uns zu fra­gen, wie Je­sus mit ih­nen ver­fährt. Statt­des­sen sol­len wir uns da­r­auf kon­zen­trie­ren, dem Weg zu fol­gen, den Je­sus uns per­sön­lich zeigt.

Unser Wert und un­ser Ziel hän­gen nicht von an­de­ren ab, son­dern von un­se­rer Be­zie­hung zu Chris­tus.

 

Das Vertrauen in den Plan Jesu

In Je­su Ant­wort schwingt auch ei­ne Mah­nung zum Ver­trau­en mit. Je­sus weiß um das Schick­sal ei­nes je­den von uns, und er hat ei­nen Plan, den wir nicht im­mer ver­ste­hen. Selbst wenn an­de­re an­ders ge­führt wer­den oder ei­nen an­de­ren Weg ge­hen, dür­fen wir da­r­auf ver­trau­en, dass Je­sus uns auf un­se­rem Weg führt und uns das gibt, was wir brau­chen.

So wie Johannes und Pe­t­rus auf un­ter­schied­li­che Wei­se in Je­su Dienst stan­den, dür­fen auch wir da­r­auf ver­trau­en, dass un­ser Bei­trag im Reich Got­tes Be­deu­tung hat.

 

Die Nachfolge ist eine tägliche Entscheidung

Die Auf­for­de­rung, »Fol­ge du mir nach!«, ist nicht nur ein ein­ma­li­ger, son­dern ein täg­li­cher Ruf. Wir sind auf­ge­for­dert, un­se­re Her­zen im­mer wie­der neu auf Je­sus aus­zu­rich­ten und un­se­re We­ge zu prü­fen.

Jesus wünscht sich, dass wir ihm treu nach­fol­gen und uns im Gla­ben an ihn fes­ti­gen.

 

Schluss

Wir sol­len und kön­nen uns mu­tig auf un­se­ren ei­ge­nen Weg in der Nach­fol­ge kon­zen­trie­ren und uns da­bei von Je­su Wor­ten lei­ten las­sen.

Er ist der, der uns kennt und führt – heu­te, mor­gen und für al­le Zeit.

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

1899 - 1978  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Joh 21,18-22

Reihe III

→ Tag der Apostel Petrus und Paulus
(29. Juni)

Joh 21,19b-24

Reihen I, III und V

→ Tag des Apostels und Evangelisten Johannes
(27. Dezember)

1979 - 2018  

Joh 21,20-24

Evangelium

→ Tag des Apostels und Evangelisten Johannes
(27. Dezember)

seit 2019  

Joh 21,20-24

Evangelium +
Reihen III und VI

→ Tag des Apostels und Evangelisten Johannes
(27. Dezember)

 

 

Übersichten der verfügbaren Hörbuch-Videos
Titelbild
Hörbuch-Videos zur Biblia 1545

→Übersicht der Hörbuch-Videos

Frakturschrift ist nicht leicht zu le­sen. Die Vi­de­os zei­gen aus­ge­wähl­te Tex­te aus der Luther­bi­bel von 1545, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Zum Gebrauch

Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frak­tur­zei­chen­satz nicht leicht zu le­sen. Wir bie­ten Vi­de­os, in de­nen aus­ge­wähl­te Pe­ri­ko­pen aus den Sonn- und Fei­er­tags­rei­hen vor­ge­le­sen wer­den.

Wir empfehlen, die Vi­de­os im Voll­bild­mo­dus zu ge­nie­ßen.

 

 

Credits zum Video:

©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de

Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl

Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre

 

 

Sabrina

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©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 18.11.2024