Tag der Himmelfahrt Christi

Donnerstag, 6. Mai 1660

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Altkirchliche Ordnung

Evangelium    Zum TextMk 16,14-20   
Epistel Zum TextApg 1,1-11   
Lied Nr. 91   [EG -]   
→Gottesdienstordnung

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

nach den altkirchlichen Leseordnungen

Christusmonogramm mit A und O in Gold (Ersatz der liturgischen Farbe Weiß)
6.5.1660 | Tag der Himmelfahrt Christi
Donnerstag
 

Tag der Himmelfahrt Christi

Weiß

 

 

 

Bewegliches Datum
Christi Himmelfahrt zwischen dem 30. April und dem 3. Juni
 
  • Christlicher Gedenktag
  • Abhängig vom →Osterdatum
  • Christi Himmelfahrt liegt zwischen
    dem 30.April und dem 3. Juni eines Jahres
  • Immer ein Donnerstag
Symbol: Abstand zum Osterfest
 
  • am 40. Tag nach Ostern, gerechnet ab Ostersonntag
  • 10 Tage (ca. eineinhalb Wochen) vor Pfingsten

 

Alternativer Artikel zu Tag der Himmelfahrt Christi

Allgemeine Informationen und Gedanken zu diesem Tag
finden Sie in diesem Artikel:  

Wissenswertes zum Tag

→Christi Himmelfahrt 1660

Im Neuen Testament wird erzählt, dass Je­sus nach der Auf­er­ste­hung 40 Tage lang den Jün­gern er­schie­nen sei und da­nach in den Him­mel er­ho­ben wur­de.

 

Got­tes­dienstliche Ordnungen

Symbol Evangelisch

Der evangelische Tag

Tag der Himmelfahrt Christi

nach der altkirchlichen Leseordnung

 

→ allgemein seit der Reformation mindestens bis zum Kirchenjahr 1897/1898 in Gebrauch

 

 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in Gold (Ersatz der liturgischen Farbe Weiß)

Weiß

 

Thema des Sonntags

( nach dem Evangeliumstext Mk 16,14-20 )

 

Jeſu Miſſionsbefehl und Himmelfahrt

 

 

 

Spruch und Psalm für den Tag

 
Biblia
1545
 

Spruch
für den Tag

 

Seid jr nu mit Chriſto auff­er­ſtan­den / So ſu­chet was droben iſt / da Chriſtus iſt / ſi­tzend zu der rechten Got­tes /

→Kol 3,1

Pſalm
47
 

Psalm
für den Tag

 
 

→Psalm 47

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Predigttext Text
Evangelium im Hauptgottesdienst Zum TextMk 16,14-20
Epistel im zweiten Gottesdienst Zum TextApg 1,1-11
     

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also Zum TextMk 16,14-20.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift → Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

Tag der Himmelfahrt Christi

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

Texte nach der Lutherbibel von 1545 ge­setzt nach der Vor­la­ge des Ori­gi­nals in Frak­tur­schrift mit Luthers Scho­li­on und Ver­wei­sen in den Mar­gi­nal­spal­ten. Er­gänzt um Vers­zäh­lung und Ab­schnitts­über­schrif­ten.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Markus

Mk 16,14–20

REIHE

EV

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Marcus.

 

C. XVI.

 

 

Verse 14 - 18

Der Auferstandene erscheint den elf Jüngern
Der Missionsbefehl

→ Mt 28,18-20    || →Lk 24,36-49    || → Joh 20,19-23

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ZV letzt / da die Eilffe zu tiſch ſaſſen / offenbart Jhe­ſus ſich / Vnd ſchalt jren vnglauben / vnd jres her­tzen hertigkeit / Das ſie nicht gegleubt hatten / denen / die jn ge­ſe­hen hatten auff­er­ſtan­den. 15Vnd ſprach zu jnen / Gehet hin in alle Welt / vnd pre­di­get das Euangelium aller Cre­a­turn. 16Wer da gleubet vnd getaufft wird / Der wird ſe­lig wer­den / Wer aber nicht gleubet / Der wird verdampt wer­den.

 

 

 

 

 

 

 

17DIe Zei­chen aber / die da folgen wer­den / denen / die da gleuben / ſind die / In meinem Namen wer­den ſie Teu­fel aus­trei­ben. Mit newen Zungen reden. 18Schlan­gen vertreiben. Vnd ſo ſie et­was tödlichs trin­cken / wirds jnen nicht ſchaden. Auff die Kranken wer­den ſie die Hende legen / ſo wirds beſ­ſer mit jnen wer­den.

 

 

 

 

 

 

Verse 19 - 20

Die Himmelfahrt

|| →Lk 24,50-53    || →Apg 1,4-14

 

 

 

 

 

 

 

 

VND der HErr / nach dem er mit jnen ge­redt hatte / ward er auff­ge­ha­ben gen Hi­mel / Vnd ſitzet zur rech­‌ten hand Got­tes . 20Sie aber gien­gen aus / vnd pre­dig­ten an allen Or­tern / Vnd der HErr wirckte mit jnen / vnd be­kreff­ti­get das Wort / durch mit­fol­gen­de Zeichen.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Apostelgeschichte nach Lukas

Apg 1,1-11

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Das anderteil des Euangelij S. Lucas: Von der Apoſtel Geſcĥicĥte.

 

C. I.

 

 

Verse 1 - 5

Vorwort

 

DIe Erſte Rede hab

ich zwar ge­than / lie­ber Theo­phi­le / von alle dem / das Jhe­ſus anfieng / beide zu thun vnd zuleren / 2Bis an den tag / da er auff­ge­nomen ward / Nach dem er den Apo­ſteln (welche er hatte er­we­let) durch den heiligen Geiſt / befelh ge­than hatte / 3Welchen er ſich nach ſei­nem Lei­den lebendig erzeiget hatte / durch man­cher­ley erweiſung / vnd lies ſich ſe­hen vn­ter jnen vierzig ta­ge lang / vnd redet mit jnen vom reich Got­tes . 4Vnd als er ſie verſamlet hatte / befalh er jnen / Das ſie nicht von Je­ru­ſa­lem wichen / ſon­dern warteten auff die Verheiſung des Vaters / welche jr habt ge­hö­ret (ſprach er) von mir / 5Denn Johannes hat mit waſ­ſer getaufft / Ir aber ſolt mit dem heiligem Geiſte getaufft wer­den / nicht lange nach die­ſen ta­gen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Gethan)

Befolhen hatte / was er be­fel­hen wol­te / nem­lich / Das ſie ſol­ten ſei­ne Apo­ſtel ſein / vnd aller Welt pre­di­gen.

 

 

 

 

 

 

 

Verse 6 - 11

Die Himmelfahrt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DIE aber ſo zu­ſa­men ko­men waren / fragten jn / vnd ſpra­chen / HErr / wir­ſtu auff die­ſe zeit wi­der auffrichten das reich Iſ­ra­el? 7Er ſprach aber zu jnen / Es gebürt euch nicht zu wiſ­ſen zeit oder ſtun­de / welche der Va­ter ſei­ner macht furbehalten hat / 8Son­dern jr wer­det die krafft des heiligen Geiſtes emp­fa­hen / welcher auff euch ko­men wird / Vnd wer­det * meine Zeugen ſein zu Je­ru­ſa­lem / vnd in gantz Judea vnd Samaria / vnd bis an das ende der Erden.

 

 

 

 

 

*

(Meine)

Nicht Mo­ſes zeu­gen / ſon­dern allein der gna­den in Chri­ſto.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

9VNd da er ſolchs ge­ſagt / ward er auffgehaben zuſehens / vnd eine Wol­cke nam jn auff fur jren augen weg. 10Vnd als ſie jm nach ſa­hen gen Hi­mel farend / ſi­he / da ſtun­den bey jnen zween Menner in weiſſen Kleidern / 11welche auch ſagten / Ir menner von Ga­li­lea / was ſtehet jr / vnd ſe­het gen Hi­mel? Die­ſer Jhe­ſus / welcher von euch iſt auffgenomen gen Hi­mel / wird ko­men / wie jr in ge­ſe­hen habt / gen Hi­mel faren.

Chri­ſtus

Hi­melfart.

 

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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Sabrina

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Die Ka­len­der­an­ga­ben be­zie­hen sich hi­sto­ri­sche Ka­len­der Deutschlands (DE).
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