Markus 6,14-29

Das Hörbuch-Video zur Lutherbibel von 1545

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zur Lutherbibel von 1545

 

 

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Herodes, Jesus
und das Ende des Täufers

Evangelium nach Markus
6,14-29

vorgelesen von Reiner Makohl

 

 

 

Gedanken zum Text

 

Evangelium nach Markus
Kapitel 6, Verse 14-29

Herodes, Jesus
und das Ende des Täufers

Einleitung

Im Textabschnitt Markus 6,14-29 wer­den die Er­eig­nis­se um den Tod Jo­han­nes des Täu­fers be­schrie­ben.

Diese Passage schil­dert die Re­ak­ti­on von He­ro­des [1] auf die Ge­rüch­te über Je­sus, die Rol­le von He­ro­di­as und ih­rer Toch­ter im To­des­ur­teil ge­gen Jo­han­nes und schließ­lich die Hin­rich­tung von Jo­han­nes.

 

Zusammenfassung

Nach evangelischer Lehre zeigt Markus 6,14-29 den Wert der pro­phe­ti­schen Ver­kün­di­gung, die Not­wen­dig­keit von Mut und In­te­gri­tät im An­ge­sicht von Un­ge­rech­tig­keit und den Preis der Nach­fol­ge Je­su. Jo­han­nes der Täu­fer wird als Vor­bild für treu­en Dienst und un­er­schro­cke­ne Wahr­heit dar­ge­stellt, des­sen Le­ben und Tod tief­ge­hen­de Lek­ti­o­nen für die Gläu­bi­gen be­reit­hält.

 

[Die Schriftlesung Mk 6,14-29]

[Zur Übersetzung siehe → Anmerkung]

 

[14] Und [es] hörte der König Herodes, denn sein [Jesu] Na­me war be­kannt ge­wor­den, und [Leu­te] sag­ten: „Jo­han­nes der Tau­fen­de ist auf­er­stan­den von [den] To­ten, und des­we­gen sind die Wun­der­kräf­te in je­nem wirk­sam.“ [15] An­de­re aber sag­ten: „Der Elia ist er.“ An­de­re aber sag­ten: „Die­ser [ist] ein Pro­phet wie ei­ner der [frü­he­ren] Pro­phe­ten.“ [16] He­ro­des, der dies ge­hört hat­te, sag­te: „Der, den ich ha­be ent­haup­ten las­sen, Jo­han­nes, ist auf­er­stan­den.“

[17] Er, He­ro­des, hat­te näm­lich [Sol­da­ten] aus­ge­sandt, hat­te Jo­han­nes fest­ge­nom­men und im Ge­fäng­nis ein­ge­sperrt we­gen He­ro­di­as, der Frau des Phi­lip­pus, sei­nes Bru­ders, weil er sie ge­hei­ra­tet hat­te. [18] Denn der Jo­han­nes sag­te zu He­ro­des: „Es ist dir nicht er­laubt, die Frau dei­nes Bru­ders zu ha­ben.“ [19] Aber He­ro­di­as stell­te ihm nach und woll­te ihn tö­ten, doch sie konn­te nicht. [20] Denn He­ro­des fürch­te­te den Jo­han­nes. Er kann­te ihn als ei­nen hei­li­gen und ge­rech­ten Mann und schütz­te ihn [des­halb]. Er hör­te ihn [re­den], viel­fach war er [des­halb] in gro­ßer Ver­le­gen­heit, und [den­noch] hör­te er ihn ger­ne. [21] Und als ein ge­eig­ne­ter Tag ge­kom­men war, als He­ro­des an sei­nem Ge­burts­tag ein Gast­mahl aus­rich­te­te für sei­ne Wür­den­trä­ger und [für die] Obers­ten des Hee­res und [für die] Vor­nehms­ten Ga­li­le­as, [22] und als die Toch­ter He­ro­di­as her­ein­ge­kom­men war und ge­tanzt hat­te, ge­fiel sie He­ro­des und den mit zu Tisch Lie­gen­den. [Da] sag­te der Kö­nig zu dem Mäd­chen: „Bit­te mich, was du willst, und ich wer­de [es] dir ge­ben.“ [23] Und er schwur ihr viel­fach: „Wo­rum du mich auch im­mer bit­test, wer­de ich dir ge­ben bis an die Hälf­te mei­nes Kö­nig­reichs.“ [24] Und sie ging hin­aus und sag­te zu ih­rer Mut­ter: „Wo­rum soll ich ihn bit­ten?“ Sie aber sag­te: Um den Kopf von Jo­han­nes dem Tau­fen­den. [25] Und sie ging so­fort mit Ei­le hi­n­ein vor den Kö­nig und sag­te und bat: „Ich will, dass du mir so­fort auf ei­nem Tel­ler den Kopf von Jo­han­nes dem Täu­fer gibst.“ [26] Und tief­be­trübt woll­te der Kö­nig sie nicht ab­wei­sen we­gen des Ei­des und der zu Tisch Lie­gen­den. [27] Und so­fort sand­te der Kö­nig den Hen­ker, be­fahl, sei­nen Kopf zu brin­gen. Und nach­dem der hin­ge­gan­gen war, ent­haup­te­te er ihn im Ge­fäng­nis [28] und brach­te sei­nen Kopf auf ei­nem Tel­ler und gab ihn dem Mäd­chen. Und das Mäd­chen gab ihn ih­rer Mut­ter.

[29] Und seine Jün­ger ka­men, nach­dem sie [da­von] ge­hört hat­ten, und hol­ten sei­nen Leich­nam und leg­ten ihn in ein Grab.

 

Textübersicht

Vers 14-16: Herodes Antipas und Judas

Herodes [1] hört von Jesus und denkt, dass Jo­han­nes der Täu­fer von den To­ten auf­er­stan­den ist. An­de­re hal­ten Je­sus für Elia oder ei­nen an­de­ren Pro­phe­ten.

Verse 17-20: Die Verhaftung des Johannes

Rückblick auf die Verhaftung von Jo­han­nes: He­ro­des hat­te Jo­han­nes we­gen He­ro­di­as, sei­ner Frau, ge­fan­gen ge­nom­men, da Jo­han­nes sei­ne Hei­rat mit der Frau sei­nes Bru­ders kri­ti­sier­te.

Verse 21-28: Der Tod des Johannes

Beschreibung des Festes von He­ro­des, bei dem die Toch­ter der He­ro­di­as tanzt. Auf Ver­an­las­sung ih­rer Mut­ter for­dert sie den Kopf von Jo­han­nes dem Täu­fer, was He­ro­des wi­der­wil­lig ge­währt.

Vers 29: Das Begräbnis des Johannes

Die ehrenvolle Be­stat­tung der To­ten war ein ho­hes Ge­bot, ja die höchs­te Pflicht im jü­di­schen Le­ben zur Zeit Je­su. Sie war wich­ti­ger als vie­les an­de­re.

Und so wird ver­ständ­lich, dass die Ge­schich­te mit der No­tiz da­rü­ber en­den muss, dass Jo­han­nes von sei­nen Jün­gern eben die­se Eh­re zu­teil­wur­de. Er wur­de, ob­wohl Ge­fan­ge­ner des Kö­nigs, ob­wohl ver­ur­teilt zum To­de und hin­ge­rich­tet, nicht na­men­los und vor allem nicht re­spekt­los ir­gend­wo ver­scharrt.

 

Theologische und ethische Aspekte

Mut zur Wahrheit

  • Johannes der Täufer ist ein Bei­spiel für je­man­den, der un­er­schro­cken die Wahr­heit ver­kün­det, auch wenn es ihn in Kon­flikt mit den Mäch­ti­gen bringt. Er kri­ti­siert He­ro­des öf­fent­lich für sei­ne ehe­li­chen Ver­feh­lun­gen.
  • Diese Haltung steht im Ein­klang mit dem pro­phe­ti­schen Ruf zur Um­kehr und der mo­ra­li­schen In­te­gri­tät, die in der evan­ge­li­schen Tra­di­ti­on hoch­ge­hal­ten wird.

Ungerechtigkeit und Machtmissbrauch

  • Herodes und Herodias ver­kör­pern Macht­miss­brauch und Un­ge­rech­tig­keit. Die Er­zäh­lung zeigt, wie per­sön­li­che Ra­che und po­li­ti­sche In­tri­gen zu un­ge­rech­ten Ta­ten füh­ren kön­nen.
  • Dies erinnert die gläu­bi­gen Chris­ten da­ran, sich ge­gen Un­ge­rech­tig­keit und Kor­rup­ti­on zu stel­len.

Märtyrertum und Nachfolge

  • Der Tod des Johannes wird als ein Mär­ty­rer­tod an­ge­se­hen. Er bleibt treu zu sei­ner Be­ru­fung und Mis­si­on bis zum En­de. Dies ist eine Pa­ral­le­le zur Nach­fol­ge Je­su, die oft Op­fer und Lei­den be­in­hal­tet.
  • Die evangelische Lehre be­tont, dass die Nach­fol­ge Chris­ti Mut und die Be­reit­schaft er­for­dert, für die Wahr­heit und den Glau­ben zu lei­den.
  • Doch wir müs­sen uns nicht selbst se­hen­den Au­ges zu Mär­ty­rern ma­chen. Denn auch das hat Je­sus schon für uns in sei­nem Lei­den und Ster­ben am Kreuz vor­weg­ge­nom­men. Und dort, wo wir in der Treue schei­tern we­gen un­se­rer mensch­li­chen Un­voll­kom­men­heit, dür­fen wir hof­fen auf die Gna­de Got­tes, auf Ver­ge­bung und auf die Wert­schät­zung un­se­res Mü­hens durch Je­sus Chris­tus.

Vorbereitung auf Jesu Leidensweg

  • Die Geschichte von Johannes dem Täufer be­rei­tet sym­bo­lisch auf den Lei­dens­weg Je­su vor. Jo­han­nes als Weg­be­rei­ter Je­su teilt ein ähn­li­ches Schick­sal wie Je­sus, der eben­falls durch die Mäch­ti­gen die­ser Welt un­ge­recht ver­ur­teilt und ge­tö­tet wird.
  • Dies unterstreicht die Kon­ti­nu­i­tät zwi­schen dem Wir­ken Jo­han­nes des Täu­fers und dem Wir­ken Je­su.

 

Die Botschaften für die Lebenspraxis

Standhaftigkeit im Glauben

  • Gläubige Christen werden er­mu­tigt, in ih­rem Glau­ben stand­haft zu blei­ben und die Wahr­heit zu ver­kün­den, selbst wenn dies Wi­der­stand oder Ver­fol­gung mit sich bringt.

Kritik an Ungerechtigkeit

  • Es ist wichtig, Un­ge­rech­tig­kei­ten in der Ge­sell­schaft und in der Kir­che an­zu­spre­chen und sich für die Schwa­chen und Un­ter­drück­ten ein­zu­set­zen.

Vorbild Johannes der Täufer

  • Johannes der Täufer dient als Vor­bild für Mut, In­te­gri­tät und Treue zu Got­tes Ruf. Sei­ne Ge­schich­te kann gläu­bi­gen Chris­ten In­spi­ra­tion und Er­mu­ti­gung ge­ben, auch in schwie­ri­gen Zei­ten.
 

 

Anmerkung zur Übersetzung der Perikope:

 

Der Text des Abschnitts Schrift­le­sung aus dem Neu­en Tes­ta­ment ist aus den alt­grie­chi­schen Quel­len neu über­setzt. Un­nö­ti­ge Glät­tun­gen im Satz­bau und in der Wort­wahl wur­den we­gen des Ziels ei­ner mög­lichst text­ge­treu­en Über­set­zung nicht re­a­li­siert. Wör­ter in ecki­gen Klam­mern fin­den sich nicht im grie­chi­schen Text, sind aber für das Ver­ständ­nis in der deut­schen Spra­che nö­ti­ge Er­gän­zun­gen. Für die Pre­digt­pra­xis emp­fiehlt sich selbst­ver­ständ­lich der Text ei­ner mo­der­nen Bi­bel­aus­ga­be.

 

 

Anmerkungen:

 

[1] Gemeint ist Herodes Antipas (* um 20 v. Chr. in Judäa; † um 39 n. Chr. in Lug­du­num Con­ve­na­rum, Süd­gal­li­en), Sohn von He­ro­des dem Gro­ßen, Bru­der von He­ro­des Ar­che­la­os und He­ro­des Phi­lip­pos, herr­schte zur Zeit Jesu als Te­trarch in Ga­li­lä­a.

Titelbild
Karte aus dem Bibelatlas

→Palästina von 6 n.Chr. bis 34 n.Chr.

Die Karte zeigt die Ge­biets­auf­tei­lun­gen und Gren­zen, sowie und die be­deu­ten­den Städ­te und Stät­ten zur Zeit Je­su.

 

 

 

 
 

Kleiner Entwurf für eine Predigt

 

 

Evangelium nach Markus
Kapitel 6, Verse 14-29

Herodes, Jesus
und das Ende des Täufers

Mut zur Wahrheit

Einleitung

Die Perikope aus dem Markus-Evan­ge­li­um führt uns in ei­ne dra­ma­ti­sche Sze­ne vol­ler po­li­ti­scher In­tri­gen, per­sön­li­cher Ra­che und letzt­lich in das tra­gi­sche En­de ei­nes gro­ßen Pro­phe­ten: Jo­han­nes der Täu­fer.

Wir hören von Herodes, ei­nem Mann, der von Schuld­ge­füh­len und Angst ge­trie­ben wird, und von Jo­han­nes, ei­nem Mann, der un­er­schro­cken die Wahr­heit ver­kün­det – selbst wenn dies sein Le­ben kos­tet.

 

[Die Schriftlesung Mk 6,14-29]

[Zur Übersetzung siehe → Anmerkung]

[14] Und [es] hörte der König Herodes, denn sein [Jesu] Na­me war be­kannt ge­wor­den, und [Leu­te] sag­ten: „Jo­han­nes der Tau­fen­de ist auf­er­stan­den von [den] To­ten, und des­we­gen sind die Wun­der­kräf­te in je­nem wirk­sam.“ [15] An­de­re aber sag­ten: „Der Elia ist er.“ An­de­re aber sag­ten: „Die­ser [ist] ein Pro­phet wie ei­ner der [frü­he­ren] Pro­phe­ten.“ [16] He­ro­des, der dies ge­hört hat­te, sag­te: „Der, den ich ha­be ent­haup­ten las­sen, Jo­han­nes, ist auf­er­stan­den.“

[17] Er, He­ro­des, hat­te näm­lich [Sol­da­ten] aus­ge­sandt, hat­te Jo­han­nes fest­ge­nom­men und im Ge­fäng­nis ein­ge­sperrt we­gen He­ro­di­as, der Frau des Phi­lip­pus, sei­nes Bru­ders, weil er sie ge­hei­ra­tet hat­te. [18] Denn der Jo­han­nes sag­te zu He­ro­des: „Es ist dir nicht er­laubt, die Frau dei­nes Bru­ders zu ha­ben.“ [19] Aber He­ro­di­as stell­te ihm nach und woll­te ihn tö­ten, doch sie konn­te nicht. [20] Denn He­ro­des fürch­te­te den Jo­han­nes. Er kann­te ihn als ei­nen hei­li­gen und ge­rech­ten Mann und schütz­te ihn [des­halb]. Er hör­te ihn [re­den], viel­fach war er [des­halb] in gro­ßer Ver­le­gen­heit, und [den­noch] hör­te er ihn ger­ne. [21] Und als ein ge­eig­ne­ter Tag ge­kom­men war, als He­ro­des an sei­nem Ge­burts­tag ein Gast­mahl aus­rich­te­te für sei­ne Wür­den­trä­ger und [für die] Obers­ten des Hee­res und [für die] Vor­nehms­ten Ga­li­le­as, [22] und als die Toch­ter He­ro­di­as her­ein­ge­kom­men war und ge­tanzt hat­te, ge­fiel sie He­ro­des und den mit zu Tisch Lie­gen­den. [Da] sag­te der Kö­nig zu dem Mäd­chen: „Bit­te mich, was du willst, und ich wer­de [es] dir ge­ben.“ [23] Und er schwur ihr viel­fach: „Wo­rum du mich auch im­mer bit­test, wer­de ich dir ge­ben bis an die Hälf­te mei­nes Kö­nig­reichs.“ [24] Und sie ging hin­aus und sag­te zu ih­rer Mut­ter: „Wo­rum soll ich ihn bit­ten?“ Sie aber sag­te: Um den Kopf von Jo­han­nes dem Tau­fen­den. [25] Und sie ging so­fort mit Ei­le hi­n­ein vor den Kö­nig und sag­te und bat: „Ich will, dass du mir so­fort auf ei­nem Tel­ler den Kopf von Jo­han­nes dem Täu­fer gibst.“ [26] Und tief­be­trübt woll­te der Kö­nig sie nicht ab­wei­sen we­gen des Ei­des und der zu Tisch Lie­gen­den. [27] Und so­fort sand­te der Kö­nig den Hen­ker, be­fahl, sei­nen Kopf zu brin­gen. Und nach­dem der hin­ge­gan­gen war, ent­haup­te­te er ihn im Ge­fäng­nis [28] und brach­te sei­nen Kopf auf ei­nem Tel­ler und gab ihn dem Mäd­chen. Und das Mäd­chen gab ihn ih­rer Mut­ter.

[29] Und seine Jün­ger ka­men, nach­dem sie [da­von] ge­hört hat­ten, und hol­ten sei­nen Leich­nam und leg­ten ihn in ein Grab.

 

Herodes und seine Schuld

Herodes hört von Je­sus und ist so­fort be­un­ru­higt. Die Be­rich­te über Je­sus we­cken in ihm die Angst, dass Jo­han­nes der Täu­fer von den To­ten auf­er­stan­den ist.

Herodes hatte Jo­han­nes ge­fürch­tet. Er sah in ihm ei­nen hei­li­gen und ge­rech­ten Mann, des­sen Re­den ihm ge­fie­len, ob­wohl sie ihm oft Ge­wis­sens­bis­se ver­ur­sach­ten. Doch we­gen der Kri­tik des Jo­han­nes an sei­ner Ehe mit He­ro­di­as, der ehe­ma­li­gen Frau sei­nes Bru­ders Phi­lip­pus, hat­te He­ro­des den Jo­han­nes wohl auf Drän­gen sei­ner Frau doch ge­fan­gen ge­nom­men.

Johannes hatte den Mut, das Un­recht of­fen aus­zu­spre­chen, un­ge­ach­tet der Macht und des Ein­flus­ses von He­ro­des. Dies zeigt uns die Kraft und Be­deu­tung der Wahr­heit in un­se­rem Glau­ben. Jo­han­nes er­in­nert uns da­ran, dass wir als Chris­ten be­ru­fen sind, die Wahr­heit zu spre­chen, auch wenn es un­be­quem ist oder per­sön­li­che Nach­tei­le mit sich brin­gen kann.

 

Herodias und ihre Rache

Herodias hegt tiefen Groll ge­gen Jo­han­nes, weil er ih­re Ehe mit He­ro­des als un­recht­mä­ßig be­zeich­net hat. Ihre Ra­che ist skru­pel­los. Sie nutzt ih­re Toch­ter, um He­ro­des in ei­nem Mo­ment der Schwä­che zu ma­ni­pu­lie­ren, was schließ­lich zur Hin­rich­tung von Jo­han­nes führt.

Hier sehen wir ein ein­dring­li­ches Bei­spiel für den Miss­brauch von Macht und die ver­hee­ren­den Fol­gen von Ra­che. Es ist ei­ne War­nung an uns al­le, die Ga­ben und Ver­ant­wor­tun­gen, die Gott uns an­ver­traut hat, nicht zu miss­brau­chen, son­dern in Lie­be und Ge­rech­tig­keit zu han­deln.

 

Johannes der Täufer: Ein Vorbild der Treue

Johannes der Täufer bleibt stand­haft und treu zu sei­nem gött­li­chen Auf­trag. Er weicht nicht zu­rück, selbst als er im Ge­fäng­nis sitzt und sein Le­ben auf dem Spiel steht.

Sein Mut und seine Ent­schlos­sen­heit sind be­ein­dru­ckend. Jo­han­nes lebt und stirbt für die Wahr­heit und Ge­rech­tig­keit. Er ist ein Vor­bild für uns, wie wir in un­se­rem Glau­ben stand­haft blei­ben kön­nen, selbst wenn wir auf Wi­der­stand sto­ßen oder es schwie­rig wird.

 

Mut zur Wahrheit

Was können wir aus dieser Ge­schich­te ler­nen? In ers­ter Li­nie er­in­nert uns die Ge­schich­te an die Be­deu­tung von Mut und In­te­gri­tät. Jo­han­nes der Täu­fer zeigt uns, dass die Ver­kün­di­gung der Wahr­heit ei­ne zen­tra­le Auf­ga­be für uns Chris­ten ist. Dies kann uns in Kon­flik­te mit der Welt brin­gen, aber wir sind auf­ge­ru­fen, treu zu blei­ben, wie es Jo­han­nes war.

Dann sehen wir, dass Macht und Ra­che zer­stö­re­risch sind, wenn sie miss­braucht wer­den. Wir soll­ten uns im­mer be­mü­hen, un­se­re Wor­te und Ta­ten von Lie­be und Ge­rech­tig­keit lei­ten zu las­sen und uns ge­gen Un­recht zu stel­len, wo im­mer wir es se­hen.

 

Schlussgedanken

Wie können wir im Geist von Jo­han­nes dem Täu­fer han­deln? Wir kön­nen ver­su­chen, die Wahr­heit mu­tig zu ver­kün­den und für Ge­rech­tig­keit ein­zu­tre­ten, so gut es eben geht, wo im­mer es nö­tig ist und ge­for­dert wird.

Doch wir müssen uns auch schützen vor Ge­walt, In­tri­gen und Ra­che. Dies liegt oft nicht in der Hand je­ner, die Hass er­fah­ren und mit Ge­walt kon­fron­tiert wer­den, oder die Leid er­tra­gen müs­sen und Ver­fol­gung er­le­ben. Doch wir müs­sen uns nicht selbst se­hen­den Au­ges zu Mär­ty­rern ma­chen. Denn auch das hat Je­sus schon für uns in sei­nem Lei­den und Ster­ben am Kreuz vor­weg­ge­nom­men.

Wir können uns aber mühen, in un­se­rem Le­ben und Han­deln die Lie­be und Wahr­heit Chris­ti zu spie­geln, selbst wenn es be­deu­tet, Wi­der­stand und Schwie­rig­kei­ten zu er­tra­gen, so­lan­ge wir da­bei nicht zu­grun­de ge­hen. Und dort, wo wir da­rin schei­tern we­gen un­se­rer mensch­li­chen Un­voll­kom­men­heit, dür­fen wir hof­fen auf die Gna­de Got­tes, auf Ver­ge­bung und auf die Wert­schät­zung un­se­res Mü­hens durch Je­sus Chris­tus.

 

 

Anmerkung zur Übersetzung der Perikope:

 

Der Text des Abschnitts Schrift­le­sung aus dem Neu­en Tes­ta­ment ist aus den alt­grie­chi­schen Quel­len neu über­setzt. Un­nö­ti­ge Glät­tun­gen im Satz­bau und in der Wort­wahl wur­den we­gen des Ziels ei­ner mög­lichst text­ge­treu­en Über­set­zung nicht re­a­li­siert. Wör­ter in ecki­gen Klam­mern fin­den sich nicht im grie­chi­schen Text, sind aber für das Ver­ständ­nis in der deut­schen Spra­che nö­ti­ge Er­gän­zun­gen. Für die Pre­digt­pra­xis emp­fiehlt sich selbst­ver­ständ­lich der Text ei­ner mo­der­nen Bi­bel­aus­ga­be.

 

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

1899 - 1978  

Mk 6,17-29

2. Evangelium

→ Johannisfest (24. Juni)

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Mk 6,14-29

Reihe V

→ Johannisfest (24. Juni)

1979 - 2018  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

seit 2019  

Mk 6,14-29

Evangelium +
Reihen II/V

→ Enthauptung Johannes des Täufers (29. August)

 

 

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Frakturschrift ist nicht leicht zu le­sen. Die Vi­de­os zei­gen aus­ge­wähl­te Tex­te aus der Luther­bi­bel von 1545, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Zum Gebrauch

Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frak­tur­zei­chen­satz nicht leicht zu le­sen. Wir bie­ten Vi­de­os, in de­nen aus­ge­wähl­te Pe­ri­ko­pen aus den Sonn- und Fei­er­tags­rei­hen vor­ge­le­sen wer­den.

Wir empfehlen, die Vi­de­os im Voll­bild­mo­dus zu ge­nie­ßen.

 

 

Credits zum Video:

©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de

Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl

Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre

 

 

Sabrina

Text | Grafik | Webdesign | Layout:

©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 18.11.2024