Evangelium nach Markus
Mk 3,13-19
Text hören:
Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
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↦ Video-Hörbuch
Euangelium
S. Marcus.
C. III.
IHeſus gieng auff einen Berg / vnd rieff zu ſich / welche er wolte / vnd die giengen hin zu jm. 14Vnd er ordenete die Zwelffe / das ſie bey jm ſein ſolten / vnd das er ſie ausſendte zu predigen / 15Vnd das ſie macht hetten / die Seuche zu heilen / vnd die Teufel aus zu treiben. 16Vnd gab Simon den namen Petrus / 17vnd Jacoben den ſon Zebedei vnd Johannes den bruder Jacobi / vnd gab jnen den namen a Bnehargem/ das iſt geſagt / Donnerskinder / 18vnd Andream / vnd Philippum / vnd Bartholomeum / vnd Mattheum / vnd Thomam / vnd Jacobum Alphei ſon / vnd Thadeum / vnd Simon von Cana / 19vnd Judas Iſcharioth / der in verrhiet.
a
Bnehargem
Das iſt / Kinder des donners / Bedeut / das Johannes ſonderlich das rechte Euangelium ſchreiben ſolt / Welchs iſt eine gewaltige predigt / die alles erſchreckt / bricht / vnd vmbkeret / vnd die Erde fruchtbar macht.
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1) Luthers Wort »Bnehargem« gibt die neue Ausgabe von 2017 mit »Boanerges« wieder.
2) Luther steht in der christlichen Tradition, den Apostel Johannes als Autor des Johannesevangeliums anzusehen. Die heutige Forschung geht davon aus, dass das Johannesevangelium ein Kompilat mehrerer Autoren oder eine gemeinschaftliche Niederschrift ist. Es wird aus inhaltlichen und formalen Gründen der Quellenlage eine späte Entstehungszeit angenommen, die den Apostel Johannes als Autor ausschließt.
Die Berufung der zwölf Jünger
Im Textabschnitt Markus 3,13-19 wird die Berufung der zwölf Jünger beschrieben, ein bedeutender Moment im öffentlichen Wirken Jesu.
Die Perikope Markus 3,13-19 ist ein zentraler Text, der die Berufung und Bestimmung der zwölf Jünger durch Jesus beschreibt. Aus evangelischer Sicht betont dieser Text die göttliche Initiative in der Berufung, die Bedeutung der Gemeinschaft mit Jesus, die missionarische Sendung und die geistliche Vollmacht der Apostel. Der Text dient als Modell für christliche Nachfolge, für Dienst und Gemeinschaft in der Kirche.
Als Perikope für den Tag des Apostels Bartholomäus weist die Aufzählung Bartholomäus als einen der zwölf Apostel aus, die von Anfang an den inneren Kreis der Jünger Jesu ausmachten.
»[13] Und er [d. i. Jesus] steigt auf einen Berg und ruft zu sich, welche er selbst wollte. Und sie kamen zu ihm. [14] Und er bestimmte zwölf, die er auch Apostel nannte, damit sie bei ihm seien, und er sie aussende, zu predigen, [15] und sie Vollmacht haben, Dämonen auszutreiben.
»[16] Und er bestimmte die Zwölf, und legte dem Simon den Namen Petrus bei, [17] und Jakobus, den [Sohn] des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, und legte ihnen den Namen Boanerges bei, das ist „Söhne [des] Donners“; [18] und Andreas und Philippus und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus, den [Sohn] des Alphäus, und Thaddäus und Simon, den Kananäer, [19] und Judas Iskariot, der ihn verraten hat.«
Am 24. August begehen die evangelischen Kirchen einen der Aposteltage, den des Apostels Bartholomäus.
Welche Bedeutung hat der Apostel Bartholomäus in der evangelischen Theologie und im evangelischen Glauben? Und wie unterscheidet sich die evangelische Sicht von der Verehrung als Heiliger in der römisch-katholischen Kirche?
Dieser Artikel versucht, Antworten zu geben:
Bartholomäus war einer der zwölf Jünger Jesu, die er selbst berufen hatte. Doch wir erfahren aus den Evangelien nur wenig über ihn.
Die Berufung der zwölf Jünger
Im Abschnitt aus dem Markus-Evangelium, Markus 3,13-19, ist zu lesen von der Berufung der zwölf Apostel, einem Moment, der für die Gemeinschaft der Gläubigen von zentraler Bedeutung ist.
»[13] Und er [d. i. Jesus] steigt auf einen Berg und ruft zu sich, welche er selbst wollte. Und sie kamen zu ihm. [14] Und er bestimmte zwölf, die er auch Apostel nannte, damit sie bei ihm seien, und er sie aussende, zu predigen, [15] und sie Vollmacht haben, Dämonen auszutreiben.
»[16] Und er bestimmte die Zwölf, und legte dem Simon den Namen Petrus bei, [17] und Jakobus, den [Sohn] des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, und legte ihnen den Namen Boanerges bei, das ist „Söhne [des] Donners“; [18] und Andreas und Philippus und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus, den [Sohn] des Alphäus, und Thaddäus und Simon, den Kananäer, [19] und Judas Iskariot, der ihn verraten hat.«
Jesus wählte seine Apostel nicht zufällig. Er rief »welche er selbst wollte«. (Vers 13). Dies erinnert uns daran, dass unsere Berufung von Gott ausgeht. Es ist nicht unser Verdienst oder unsere Leistung, die uns in die Nachfolge ruft, sondern die Gnade und der Wille Gottes. Jeder von uns ist auf einzigartige Weise gerufen, und auf diesen Ruf zu antworten, ist unser erster Schritt in der Nachfolge.
Bevor die Apostel ausgesandt werden, um zu predigen und zu heilen, sollen »sie bei ihm sein« (Vers 14a). Diese Gemeinschaft mit Jesus ist der Kern ihrer Berufung.
Es ist auch der Kern unserer Berufung. In unserer hektischen Welt gibt es wohl immer irgendwas, was irgendwie wichtiger oder dringlicher erscheint, und doch sind wir gerufen, bei Jesus zu sein. »Bei ihm sein« meint: Sein Wort hören, von ihm lernen und im Glauben aus diesem Glauben heraus wachsen und leben.
Jesus will die zwölf Jünger aussenden, sie zu »Aposteln« machen, um das Evangelium zu verkünden. Er gibt ihnen die Macht, »Dämonen zu beherrschen« (Vers 15).
Dies zeigt, dass die Nachfolge Jesu immer mit einem Auftrag verbunden ist. Wir sind nicht nur gerufen, um zu empfangen, sondern auch um zu geben. Jeder von uns hat eine Mission. Wir sind gesandt, um die Liebe Gottes in die Welt zu tragen, um Heilung und Hoffnung dorthin zu bringen, wo sie nötig sind.
Die zwölf Jünger sind eine diverse Gruppe. Fischer, ein Zöllner, ein politischer Aktivist – sie kommen aus unterschiedlichen Hintergründen. Doch Jesus ruft sie alle.
Dies zeigt uns, dass in der Gemeinschaft Jesu Platz für alle ist, unabhängig von ihrer Vergangenheit oder ihrem sozialen Status. Auch in unserer Gemeinde soll diese Vielfalt sichtbar werden. Jeder ist willkommen, jeder hat eine Rolle, jeder hat eine Gabe, die er einbringen kann.
Doch gilt: Willkommen sind nur jene, die auch bereit sind, dem Ruf zu folgen, und bedingungslos kommen (Vers 13), um bei ihm sein zu wollen (Vers 14), also sein Wort hören, von ihm lernen und im Glauben leben und wachsen wollen.
Die kleine Notiz hinter dem Namen Judas Iskariot, »der ihn verraten hat«, ist eine schmerzliche Erinnerung daran, dass Verrat und Versagen auch in der engsten Gemeinschaft vorkommen können.
Doch dies ändert nichts an der Berufung durch Jesus. Er wusste noch vor der Tat, dass Judas ihn verraten würde, und dennoch hat er ihn berufen.
Dies lässt uns staunend blicken auf das Mysterium des göttlichen Plans. Es zeigt uns aber auch die unermessliche Tiefe der Gnade und Vergebung Jesu.
Die Geschichte der Berufung der zwölf Jünger erinnert uns daran, dass auch wir gerufen sind – gerufen, um bei ihm, bei Jesus zu sein, gerufen, um gesandt zu werden, gerufen, um in Vielfalt zu leben. Lasst uns diese Berufung ernst nehmen und unser Leben danach ausrichten. Möge Gottes Geist uns in diesem Vorhaben stärken und führen.
Perikope | Typ | Tag |
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1531 - 1898 | ||
Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen |
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1899 - 1978 | ||
Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen |
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Lutherische Kirchen 1958-1978 |
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Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen |
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1979 - 2018 | ||
Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen |
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seit 2019 | ||
Mk 3,13-19 |
Evangelium + |
Das Video zeigt die Geschichte aus der Lutherbibel von 1545, in der Jesus die zwölf Jünger beruft. Sie werden alle namentlich genannt. Vorgelesen von Reiner Makohl.