Lukas 21,25-36

Das Hörbuch-Video zur Lutherbibel von 1545

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zur Lutherbibel von 1545

 

 

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Aus der Endzeitrede Jesu

Vom Kommen des Menschensohnes
und die Ermahnung zur Wachsamkeit

Evangelium nach Lukas
21,25-36

vorgelesen von Reiner Makohl

 

 

Bis 1978 Evangelium am

→ Zweiter Sonntag im Advent

 

Gedanken zum Text

 

Evangelium nach Lukas
Kapitel 21, Verse 25-36

Aus der Endzeitrede Jesu

Vom Kommen des Menschensohnes
und die Ermahnung zur Wachsamkeit

Einleitung

Der Text Lk 21,25-36 gibt aus den End­zeit­re­den Je­su die Re­de über das Kom­men des Men­schen­soh­nes wie­der. Bei den End­zeit­re­den han­delt es sich um pro­phe­ti­sche Wor­te über zu­künf­ti­ge Er­eig­nis­se.

Die Rede und die Naherwartung

Die Ereignisse, von denen Je­sus spricht, wer­den als An­zei­chen für die Nä­he des Rei­ches Got­tes in­ter­pre­tiert. Das Kö­nig­reich Got­tes wird mit der Wie­der­kunft Je­su und der Voll­en­dung der Ge­schich­te kom­men.

Die Aussagen dieser Text­stel­len wur­den in der Kir­chen­ge­schich­te viel­fach aus­ge­legt, in­ter­pre­tiert und in Glau­bens­leh­ren ma­ni­fes­tiert.

Sie führten oft zur Nah­er­war­tung des Kom­mens Chris­ti. Die Nah­er­war­tung wird mit Vers 32 be­grün­det, wo­bei das Ge­schlecht, dass nicht ver­ge­hen soll, bis al­les ein­ge­tre­ten ist, im­mer als die ak­tu­ell le­ben­de Ge­ne­ra­ti­on ver­stan­den wird. Auch Pau­lus und Mar­tin Lu­ther glaub­ten fest an das Wie­der­kom­men Chris­ti zu ih­ren Leb­zei­ten. Sie glaub­ten, in den Ge­scheh­nis­sen ih­rer Zeit die Zei­chen der An­kün­di­gung des Kom­mens Chris­ti zu er­ken­nen. Wie vie­le an­de­re vor, mit und nach ihnen glaub­ten sie fest da­ran, dass sie selbst zu je­nem Ge­schlecht ge­hö­ren wür­den, das die Wie­der­kunft Chris­ti wahr­haf­tig er­le­ben wird.

Sie irrten sich. Bis heute irr­ten sich al­le, die an die Nah­erwar­tung glaub­ten und sie pre­dig­ten. Er­war­tung ja, Nah­er­war­tung doch eher nein.

Vielleicht liegt es daran: Die Be­deu­tung des Be­griffs »Ge­schlecht« kann weit­aus um­fas­sender sein, wie »Volk« oder »Ge­sell­schaft«, wie »Na­ti­on« oder »Staat«, bis hin zur Be­deu­tung »die Mensch­heit«. Mit »Ge­schlecht« ist kei­ne räum­li­che oder zeit­li­che Be­deu­tung ver­bun­den, spe­zi­ell nicht im Sprach­ge­brauch je­ner Zeit. Wir ken­nen doch For­mu­lie­run­gen wie »Je­ru­sa­lem«, die ei­ner­seits ganz si­cher die Stadt mei­nen, an­der­seits aber auch die Be­woh­ner oder ganz Is­ra­el mit sei­nen Be­woh­nern, das Volk Is­ra­el im Be­son­de­ren oder auch die neue Welt des Rei­ches Got­tes. »Toch­ter Zi­on« ist kein Mäd­chen, son­dern Je­ru­sa­lem, und das wie­de­rum kann, wie dar­ge­stellt, vie­les be­deu­ten.

Für die umfassende, die Mensch­heit mei­nen­de Be­deu­tung spre­chen die Ver­se 25 bis 28, die von ge­wal­ti­gen kos­mi­schen Er­eig­nis­sen spre­chen, die Son­ne und Mond und Ster­ne be­tref­fen. Wird hier von Je­sus der Kreis ge­schlos­sen, des­sen Aus­gangs­punkt die cha­o­ti­sche Er­de war, über der nur der Geist Got­tes schweb­te? En­det die Zeit (Son­ne und Mond für Tag und Nacht), wie sie im Schöp­fungs­be­richt er­schaf­fen wur­de, en­det die exis­tie­ren­de Welt in ei­nem Zu­stand, wie er bei der Schöp­fung be­schrie­ben ist? Müs­sen Him­mel und Er­de ver­ge­hen (Vers 33), be­vor wie­der »der Geist Got­tes«, die Wie­der­kunft Chris­ti, ein neu­es Pa­ra­dies, ein neu­es Je­ru­sa­lem er­rich­ten kann?

Botschaften

Jesus verweist auf sei­ne ei­ge­ne zu­künf­ti­ge Wie­der­kunft mit Macht und Herr­lich­keit (Vers 27). Dies kann auf das End­ge­richt und die Auf­rich­tung sei­nes Kö­nig­reichs hin­wei­sen.

Jesus erzählt das Gleich­nis vom Fei­gen­baum. Er er­klärt da­mit, dass die Zei­chen der Zeit durch Be­o­bach­tung er­fahr­bar sind. So, wie die Bäu­me im Früh­ling Knos­pen trei­ben, und es da­her ein­deu­tig ist, dass der Som­mer na­he ist, so sol­len die Jün­ger die Zei­chen der End­zeit er­ken­nen.

Doch Vorsicht: Eine Blü­te ist noch kein Früh­lings­bo­te. Auch nicht drei oder fünf oder zehn. Die kal­te Zeit ist erst dann über­wun­den, wenn alle Bäu­me in Blü­te ste­hen. Und so ist ei­ne Hun­gers­not, ein Erd­be­ben, ein Vul­kan­aus­bruch oder ein Krieg (oder drei oder fünf oder zehn) kein An­zei­chen für die Wie­der­kunft Chris­ti. Und wir, ob­wohl wir da­r­auf war­ten, kön­nen nur froh sein, nicht in je­ner Zeit zu le­ben, die der­art ka­tas­tro­phal sein wird, in der so­gar Son­ne, Mond und Ster­ne für uns mit Blick in den Him­mel nicht mehr das sein wer­den, was sie heu­te sind.

Eine wichtige Botschaft findet sich in Vers 33: Je­sus be­tont dort die Zu­ver­läs­sig­keit sei­ner Wor­te.

Hinweis zu Luthers Wort »warcker« in Vers 36

Hier liegt vermutlich ein Druckfehler vor. Gemeinst ist sicher das Wort »wacker« (ohne »r«), das wachsam, wach meint.

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Lk 21,25-36

Evangelium

→ Zweiter Sonntag des Advent

1899 - 1978  

Lk 21,25-36

Evangelium

→ 2. Sonntag des Advents

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Lk 21,8-19

Reihe I

→ Volkstrauertag

Lk 21,25-33(34-36)

Reihe III

→ 2. Sonntag im Advent

1979 - 2018  

Lk 21,25-33

Evangelium +
Reihe I

→ Zweiter Sonntag im Advent

seit 2019  

Lk 21,25-33

Evangelium +
Reihe II

→ Zweiter Sonntag im Advent

 

Hinweis zum Perikopenschnitt

Die ursprüngliche, altkirchliche Perikope mit den Versen 25 bis 36 galt bis zum Jahr 1977. Danach, zum 1. Advent 1978, erfuhr die Perikope die Kürzung um die Verse 34 bis 36.

Die Verse 29 bis 36 gehören nach der Einteilung vieler Bibelausgaben inhaltlich zwar zum folgenden Teil der Endzeitrede, in der es um die Ermahnung zur Wachsamkeit geht, allerdings können aus diesem Abschnitt die Verse 29 bis 33 noch klar dem Abschnitt über das Kommen des Menschensohnes zuteilt wer­den.

Hinweis zum Volkstrauertag

Der Volks­trau­er­tag be­saß nur in den lu­the­ri­schen Agen­den für die Kir­chen­jah­re 1957/1958 bis 1977/1978 ein ei­gens aus­ge­wie­se­nes →Pro­pri­um, und dies für Lan­des­kir­chen und Ge­mein­den, in de­nen der Volks­trau­er­tag in der kirch­li­chen Pra­xis ge­pflegt wur­de. Der Volks­trau­er­tag hat­te nicht in al­len evan­ge­li­schen Glied­kir­chen Be­deu­tung.

 

 

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Frakturschrift ist nicht leicht zu le­sen. Die Vi­de­os zei­gen aus­ge­wähl­te Tex­te aus der Luther­bi­bel von 1545, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Zum Gebrauch

Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frak­tur­zei­chen­satz nicht leicht zu le­sen. Wir bie­ten Vi­de­os, in de­nen aus­ge­wähl­te Pe­ri­ko­pen aus den Sonn- und Fei­er­tags­rei­hen vor­ge­le­sen wer­den.

Wir empfehlen, die Vi­de­os im Voll­bild­mo­dus zu ge­nie­ßen.

 

 

Credits zum Video:

©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de

Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl

Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre

 

 

Sabrina

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©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 03.10.2024