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Aus der Bergpredigt Jesu
vorgelesen von Reiner Makohl
Aus der Bergpredigt Jesu
Jesu Rede
über das Almosengeben
Der Text Matthäus 6,1-4 ist Teil der Bergpredigt. Er enthält Jesu Rede über das Almosengeben.
Aus der Bergpredigt Jesu
Jesu Rede
über das Almosengeben
Habt acht auf eure Frömmigkeit, dass ihr die nicht übt vor den Leuten, um von ihnen gesehen zu werden.
Mit diesen Worten beginnt das Textstück aus dem Matthäusevangelium. Jesus spricht hier eine Warnung aus, die uns auch heute noch berührt und herausfordert.
In einer Welt, in der Selbstdarstellung und öffentliche Anerkennung oft einen hohen Stellenwert haben, erinnert uns Jesus daran, dass wahre Frömmigkeit und echte Nächstenliebe im Verborgenen geschehen. Er fordert uns auf, unsere Motivation zu hinterfragen: Tun wir Gutes, um gesehen und gelobt zu werden, oder aus aufrichtiger Liebe und aus ehrlichem Mitgefühl?
Jesus spricht hier speziell vom Almosengeben, aber seine Worte lassen sich auf viele Bereiche unseres Lebens anwenden. Ob es nun um Spenden, ehrenamtliches Engagement oder einfach kleine Gesten der Freundlichkeit geht - entscheidend ist nicht die öffentliche Anerkennung, sondern die Haltung unseres Herzens.
»Lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut«, sagt Jesus. Dies ist ein Bild für Bescheidenheit und Selbstlosigkeit. Es geht darum, Gutes zu tun, ohne Aufhebens davon zu machen, ja sogar ohne selbst darüber nachzudenken oder sich dafür auf die Schulter zu klopfen.
Doch warum ist das so wichtig? Jesus gibt uns die Antwort: »Dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten.« Es geht um unsere Beziehung zu Gott. Er sieht unser Herz, unsere Motivation, unsere verborgenen Taten der Liebe. Und er ist es, der uns wirklich kennt und anerkennt.
Diese Worte Jesu sind eine Einladung zur Authentizität und zur Freiheit. Wir müssen uns nicht ständig beweisen oder rechtfertigen. Stattdessen dürfen wir aus der Gewissheit leben, dass Gott uns sieht und liebt, unabhängig von der Anerkennung anderer.
Lasst uns darauf achten, wie wir Gutes tun. Nicht um es zu unterlassen, sondern um es mit der richtigen Herzenshaltung zu tun. Wir müssen für uns Wege finden, wo wir sie noch gefunden haben, um anderen in Liebe zu begegnen, ohne dabei nach Anerkennung zu streben. Und wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott uns sieht und segnet, auch wenn kein anderer es bemerkt.
Wir sollten also großzügig geben, aber so, dass es nicht um uns geht, sondern um die, die unsere Hilfe brauchen. Gott allein ist es, der uns belohnt – nicht mit Beifall, sondern mit seiner Güte und Liebe.
Aus der Bergpredigt Jesu
Jesu Rede
über das Almosengeben
Matthäus 6,1–4 ist kein freundliches „Vielleicht solltet ihr …“. Es ist eine strikte Forderung. Jesus spricht hier als jemand, der absolute Klarheit verlangt: „Habt acht!“ – ein Ruf, der keine Ausweichbewegung erlaubt. Verlangt wird eine Haltung, die den Kern unseres Glaubens freilegt: Echtheit vor Gott statt fromme Show vor Menschen.
Wir wissen: Jesus verachtet Frömmelei. Er zerlegt jede Form von religiöser Selbstinszenierung. Er stellt uns immer wieder vor die Frage: Wem dienst du? Gott – oder deinem eigenen Glanz?
Ein Glaube, der sich auf der Bühne wohlfühlt, hat seine Kraft längst verloren. Jesus ruft uns in die verborgene Konsequenz – dorthin, wo kein Applaus die Entscheidung erleichtert, wo kein Publikum die Motive adelt.
Gesellschaftspolitisch ist dieser Text Sprengstoff. Jesus greift die menschliche Tendenz an, Moral zu instrumentalisieren – für Profil, für Macht, für das gute Gefühl auf der richtigen Seite zu stehen. Er stellt klar: Echte Gerechtigkeit entsteht nicht aus Sichtbarkeit, sondern aus Hingabe. Wer Gutes tut, um gesehen zu werden, wird Teil des Problems – nicht der Lösung.
Jesu Forderungen sind radikal:
Das ist keine weichgespülte Verkündigung für Frömmler. Das ist existenziell für Menschen, die Glauben leben. Und das ist politisch unbequem.
Jesus verlangt gerechte Entscheidungen, nicht Vorbehaltlichkeit, nicht Optionen, nicht selektive Begünstigungen. Er fordert Mut zur Verborgenheit in einer Welt, die alles zur Schau stellt und sich dafür feiern lässt. Er fordert Konsequenz in einer Gesellschaft, die lieber kommentiert als handelt. Und er fordert Treue zu einem Gott, der nicht nach PR-Erfolgen fragt, sondern nach Wahrheit.
Und dann spricht Jesus das einzige Versprechen dieses Abschnitts:
„Dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir vergelten.“
Das ist nicht als Belohnung für Fromme zu denken von einem alles und jeden liebenden Gott, sondern als Bestätigung von einem radikal fordernden Gott für Menschen, die bereit sind, die Konsequenzen des Glaubens zu tragen – ohne Bühne, ohne Berechnung, ohne Ausreden.
Der Text fordert von uns einen Glauben, der Haltung zeigt, Rückgrat hat und zugleich politisch relevant ist: Nicht laut, aber klar. Nicht angepasst, sondern entschlossen. Nicht für die Galerie der Frömmigkeit oder populistisch verkünderter Sozialgerechtigkeit, sondern für Gott – und daher für die Menschen, die echte Gerechtigkeit brauchen.
| Perikope | Typ | Tag |
|---|---|---|
| 1531 - 1898 | ||
Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen | ||
| 1899 - 1978 | ||
Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen | ||
| Lutherische Kirchen 1958-1978 | ||
Mt 6,1-4 | Reihe III | |
| 1979 - 2018 | ||
Mt 6,1-4 | Reihe V | |
| seit 2019 | ||
Mt 6,1-4 | Evangelium + | |
Frakturschrift ist nicht leicht zu lesen. Die Videos zeigen ausgewählte Texte aus der Lutherbibel von 1545, vorgelesen von Reiner Makohl.
Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frakturzeichensatz nicht leicht zu lesen. Wir bieten Videos, in denen ausgewählte Perikopen aus den Sonn- und Feiertagsreihen vorgelesen werden.
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©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de
Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl
Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre