Lesetext Mt 6,1-4

Perikopen aus der Lutherbibel von 1545

Symbol Biblia 1545

Perikopen nach der Leseordnung
der evangelischen Kirchen

Evangelium nach Matthäus

Mt 6,1-4

 

Text hören:

Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
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Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Mattheus.

 

C. VI.

 

 

Verse 1 - 4

Jesu Rede über das Almosengeben

 

 

Jesus spricht:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

HAbt acht auff ew­er Al­mo­ſen / das jr die nicht gebt fur den Leu­ten / das jr von jnen ge­ſe­hen wer­det / Ir habt an­ders kei­nen Lohn bey ew­erm Va­ter im Hi­mel. 2 Wenn du nu Al­mo­ſen gibſt / ſol­tu nicht la­ſſen fur dir po­ſau­nen / wie die Heuch­ler thun / in den Schu­len vnd auff den ga­ſſen / Auff das ſie von den Leu­ten ge­prei­ſet wer­den / War­lich ich ſa­ge euch / ſie ha­ben jren Lohn da­hin. 3 Wenn du aber Al­mo­ſen gibſt / So las dei­ne lin­cke hand nicht wi­ſſen / was die rech­te thut / 4 Auff das dein Al­mo­ſen ver­bor­gen ſey / vnd dein Va­ter / der in das ver­bor­gen ſi­het / wird dirs ver­gel­ten öf­fent­lich.

 

 

 

Gedanken zum Text

 

Evangelium nach Matthäus
Kapitel 6, Verse 1-4

Aus der Bergpredigt Jesu

Jesu Rede
über das Almosengeben

Einleitung

Der Text Matthäus 6,1-4 ist Teil der Bergpredigt. Er ent­hält Jesu Rede über das Almosengeben.

 

 

 

 

Kleiner Entwurf für eine Predigt

 

 

Evangelium nach Matthäus
Kapitel 6, Verse 1-4

Aus der Bergpredigt Jesu

Jesu Rede
über das Almosengeben

Geben im Verborgenen

Text

Habt acht auf eure Fröm­mig­keit, dass ihr die nicht übt vor den Leu­ten, um von ih­nen ge­se­hen zu wer­den.

Mit die­sen Wor­ten be­ginnt das Text­stück aus dem Mat­thä­us­evan­ge­li­um. Je­sus spricht hier ei­ne War­nung aus, die uns auch heute noch be­rührt und he­r­aus­for­dert.

In einer Welt, in der Selbst­dar­stel­lung und öf­fent­li­che An­er­ken­nung oft ei­nen ho­hen Stel­len­wert ha­ben, er­in­nert uns Je­sus da­ran, dass wah­re Fröm­mig­keit und ech­te Nächs­ten­lie­be im Ver­bor­ge­nen ge­sche­hen. Er for­dert uns auf, un­se­re Mo­ti­va­ti­on zu hin­ter­fra­gen: Tun wir Gu­tes, um ge­sehen und ge­lobt zu wer­den, oder aus auf­rich­ti­ger Lie­be und aus ehr­li­chem Mit­ge­fühl?

Jesus spricht hier spe­zi­ell vom Al­mo­sen­ge­ben, aber sei­ne Wor­te las­sen sich auf vie­le Be­rei­che un­se­res Le­bens an­wen­den. Ob es nun um Spen­den, eh­ren­amt­li­ches En­ga­ge­ment oder ein­fach klei­ne Ges­ten der Freund­lich­keit geht - ent­schei­dend ist nicht die öf­fent­li­che An­er­ken­nung, son­dern die Hal­tung un­se­res Her­zens.

»Lass deine lin­ke Hand nicht wis­sen, was die rech­te tut«, sagt Je­sus. Dies ist ein Bild für Be­schei­den­heit und Selbst­lo­sig­keit. Es geht da­rum, Gu­tes zu tun, oh­ne Auf­he­bens da­von zu ma­chen, ja so­gar oh­ne selbst da­rü­ber nach­zu­den­ken oder sich da­für auf die Schul­ter zu klop­fen.

Doch warum ist das so wich­tig? Je­sus gibt uns die Ant­wort: »Dein Va­ter, der in das Ver­bor­ge­ne sieht, wird dir's ver­gel­ten.« Es geht um un­se­re Be­zie­hung zu Gott. Er sieht un­ser Herz, un­se­re Mo­ti­va­ti­on, un­se­re ver­bor­ge­nen Ta­ten der Lie­be. Und er ist es, der uns wirk­lich kennt und an­er­kennt.

Diese Worte Jesu sind ei­ne Ein­la­dung zur Au­then­ti­zi­tät und zur Frei­heit. Wir müs­sen uns nicht stän­dig be­wei­sen oder recht­fer­ti­gen. Statt­des­sen dür­fen wir aus der Gewiss­heit le­ben, dass Gott uns sieht und liebt, un­ab­hän­gig von der An­er­ken­nung an­de­rer.

Lasst uns da­rauf ach­ten, wie wir Gu­tes tun. Nicht um es zu un­ter­las­sen, son­dern um es mit der rich­ti­gen Her­zens­hal­tung zu tun. Wir müs­sen für uns We­ge fin­den, wo wir sie noch ge­fun­den ha­ben, um an­de­ren in Lie­be zu be­geg­nen, oh­ne da­bei nach An­er­ken­nung zu stre­ben. Und wir dür­fen da­r­auf ver­trau­en, dass Gott uns sieht und seg­net, auch wenn kein an­de­rer es be­merkt.

Schluss

Wir sollten also groß­zü­gig ge­ben, aber so, dass es nicht um uns geht, son­dern um die, die un­se­re Hil­fe brau­chen. Gott al­lein ist es, der uns be­lohnt – nicht mit Bei­fall, son­dern mit sei­ner Gü­te und Lie­be.

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

1899 - 1978  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Mt 6,1-4

Reihe III

→ 13. Sonntag nach Trinitatis

1979 - 2018  

Mt 6,1-4

Reihe V

→ 13. Sonntag nach Trinitatis

seit 2019  

Mt 6,1-4

Evangelium +
Reihen I/IV

→ 6. Dezember | Nikolaustag

 

 

  Hörbuch-Video

Jesu Rede über das Almosengeben (Mt 6,1-4)

Titelbild
Hörbuch-Video zur Biblia 1545

→Hörbuch-Video: Mt 6,1-4

Das Video zeigt aus der Luther­bi­bel von 1545 den Text der Re­de Jesu über das Al­mo­sen­ge­ben, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Sabrina

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©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 19.09.2024