Evangelium nach Matthäus
Mt 6,1-4
Text hören:
Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
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↦ Video-Hörbuch
Euangelium
S. Mattheus.
C. VI.
Verse 1 - 4
Jesus sprach:
HAbt acht auff ewer Almoſen / das jr die nicht gebt fur den Leuten / das jr von jnen geſehen werdet / Ir habt anders keinen Lohn bey ewerm Vater im Himel. 2 Wenn du nu Almoſen gibſt / ſoltu nicht laſſen fur dir poſaunen / wie die Heuchler thun / in den Schulen vnd auff den gaſſen / Auff das ſie von den Leuten gepreiſet werden / Warlich ich ſage euch / ſie haben jren Lohn dahin. 3 Wenn du aber Almoſen gibſt / So las deine lincke hand nicht wiſſen / was die rechte thut / 4 Auff das dein Almoſen verborgen ſey / vnd dein Vater / der in das verborgen ſihet / wird dirs vergelten öffentlich.
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Aus der Bergpredigt Jesu
Jesu Rede
über das Almosengeben
Der Text Matthäus 6,1-4 ist Teil der Bergpredigt. Er enthält Jesu Rede über das Almosengeben.
Aus der Bergpredigt Jesu
Jesu Rede
über das Almosengeben
Habt acht auf eure Frömmigkeit, dass ihr die nicht übt vor den Leuten, um von ihnen gesehen zu werden.
Mit diesen Worten beginnt das Textstück aus dem Matthäusevangelium. Jesus spricht hier eine Warnung aus, die uns auch heute noch berührt und herausfordert.
In einer Welt, in der Selbstdarstellung und öffentliche Anerkennung oft einen hohen Stellenwert haben, erinnert uns Jesus daran, dass wahre Frömmigkeit und echte Nächstenliebe im Verborgenen geschehen. Er fordert uns auf, unsere Motivation zu hinterfragen: Tun wir Gutes, um gesehen und gelobt zu werden, oder aus aufrichtiger Liebe und aus ehrlichem Mitgefühl?
Jesus spricht hier speziell vom Almosengeben, aber seine Worte lassen sich auf viele Bereiche unseres Lebens anwenden. Ob es nun um Spenden, ehrenamtliches Engagement oder einfach kleine Gesten der Freundlichkeit geht - entscheidend ist nicht die öffentliche Anerkennung, sondern die Haltung unseres Herzens.
»Lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut«, sagt Jesus. Dies ist ein Bild für Bescheidenheit und Selbstlosigkeit. Es geht darum, Gutes zu tun, ohne Aufhebens davon zu machen, ja sogar ohne selbst darüber nachzudenken oder sich dafür auf die Schulter zu klopfen.
Doch warum ist das so wichtig? Jesus gibt uns die Antwort: »Dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten.« Es geht um unsere Beziehung zu Gott. Er sieht unser Herz, unsere Motivation, unsere verborgenen Taten der Liebe. Und er ist es, der uns wirklich kennt und anerkennt.
Diese Worte Jesu sind eine Einladung zur Authentizität und zur Freiheit. Wir müssen uns nicht ständig beweisen oder rechtfertigen. Stattdessen dürfen wir aus der Gewissheit leben, dass Gott uns sieht und liebt, unabhängig von der Anerkennung anderer.
Lasst uns darauf achten, wie wir Gutes tun. Nicht um es zu unterlassen, sondern um es mit der richtigen Herzenshaltung zu tun. Wir müssen für uns Wege finden, wo wir sie noch gefunden haben, um anderen in Liebe zu begegnen, ohne dabei nach Anerkennung zu streben. Und wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott uns sieht und segnet, auch wenn kein anderer es bemerkt.
Wir sollten also großzügig geben, aber so, dass es nicht um uns geht, sondern um die, die unsere Hilfe brauchen. Gott allein ist es, der uns belohnt – nicht mit Beifall, sondern mit seiner Güte und Liebe.
Perikope | Typ | Tag |
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1531 - 1898 | ||
Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen |
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1899 - 1978 | ||
Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen |
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Lutherische Kirchen 1958-1978 |
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Mt 6,1-4 |
Reihe III |
|
1979 - 2018 | ||
Mt 6,1-4 |
Reihe V |
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seit 2019 | ||
Mt 6,1-4 |
Evangelium + |
Das Video zeigt aus der Lutherbibel von 1545 den Text der Rede Jesu über das Almosengeben, vorgelesen von Reiner Makohl.