Matthäus 27,57-66

Das Hörbuch-Video zur Lutherbibel von 1545

Hörbuch-Video
zur Lutherbibel von 1545

 

 

Hörbuch-Video

Nach der Kreuzigung Jesu

Die Grablegung Jesu
und die Bewachung des Grabes

Evangelium nach Matthäus
27,57-66

vorgelesen von Reiner Makohl

 

 

Evangelium am

→ Karsamstag

 

Gedanken zum Text

 

Evangelium nach Matthäus
Kapitel 27, Verse 57-61 und 62-66

Nach der Kreuzigung Jesu

Die Grablegung Jesu
und die Bewachung des Grabes

Einleitung

Der Text Mt 27,[57-61.]62-66 erzählt in den Versen 57 bis 61 die Ge­schich­te von der Grab­le­gung Je­su und in den Ver­sen 62 bis 66 jene der Be­wa­chung des Gra­bes.

 

Die Grablegung Jesu

Nachdem Jesus am Kreuz ge­stor­ben war, kam ein Mann na­mens Jo­sef von Ari­ma­täa. Er war ein an­ge­se­he­nes Mit­glied des jü­di­schen Ra­tes, aber auch ein heim­li­cher Jün­ger Je­su. Jo­sef ging zu Pi­la­tus, dem rö­mi­schen Statt­hal­ter, und bat ihn da­rum, den Leich­nam Je­su vom Kreuz neh­men und be­stat­ten zu dür­fen.

Pilatus erlaubte es, und so nahm Jo­sef von Ari­ma­täa den Leich­nam Je­su und wi­ckel­te ihn in ein sau­be­res Lei­nen­tuch. Dann leg­te er Je­sus in ein neu­es Grab, das er selbst in ei­nem Fel­sen­grab in sei­nem ei­ge­nen Gar­ten hat­te aus­hau­en las­sen. Es war ein Grab, das noch nie zu­vor be­nutzt wor­den war.

Nachdem Josef den Leich­nam Je­su be­stat­tet hat­te, roll­te er ei­nen gro­ßen Stein vor den Ein­gang des Gra­bes und ging weg. Ma­ria Mag­da­le­na und ei­ne an­de­re Frau na­mens Ma­ria wa­ren dort und sa­hen, wo Je­sus be­gra­ben wur­de.

Das Textstück betont die Be­deu­tung der Be­er­di­gung Je­su und zeigt die Hin­ga­be und Lie­be der Men­schen, die ihn kann­ten und ihm na­he stan­den. Jo­sef von Ari­ma­täa, der als Mit­glied des jü­di­schen Ra­tes und als rei­cher Mann an­ge­se­hen wur­de, setz­te sei­ne ei­ge­ne Re­pu­ta­ti­on und Si­cher­heit aufs Spiel, um Je­sus eh­ren­voll zu be­stat­ten. Ma­ria Mag­da­le­na und Ma­ria blie­ben bei Je­sus, auch wenn er tot war, und wa­ren Zeu­gen sei­ner letz­ten Ru­he­stät­te.

Die Beerdigung Jesu mar­kiert das En­de sei­nes ir­di­schen Le­bens, aber es ist auch ein wich­ti­ger Schritt auf dem Weg zur Auf­er­ste­hung und zum Sieg über den Tod. Wäh­rend die Jün­ger und An­hän­ger Je­su trau­er­ten und sich ver­zwei­felt fühl­ten, ahn­ten sie noch nicht, dass dies nicht das En­de war, son­dern der Be­ginn ei­ner neu­en Hoff­nung und ei­nes neu­en Le­bens durch die Auf­er­ste­hung Je­su Chris­ti.

Die Erzählung von Jesu Grab­le­gung er­in­nert uns da­ran, dass wir, auch in un­se­ren dun­kels­ten Mo­men­ten, auf die Ver­hei­ßun­gen Got­tes ver­trau­en kön­nen. Denn auch wenn es scheint, als ob der Tod und das Lei­den trium­phiert ha­ben, ist die Hoff­nung auf die Auf­er­ste­hung und das ewi­ge Le­ben durch Chris­tus un­er­schüt­ter­lich.

 

Die Bewachung des Grabes

Nachdem Jesus be­stat­tet und das Grab ver­schlos­sen wor­den war, ka­men die ober­sten Pries­ter und Pha­ri­sä­er zu Pi­la­tus, dem rö­mi­schen Statt­hal­ter. Sie er­klär­ten, dass sie ei­nen mög­li­chen Be­trug ver­hin­dern woll­ten. Denn Je­sus hät­te be­haup­tet, er wür­de drei Ta­ge nach sei­nem Tod auf­er­ste­hen. Um si­cher­zu­ge­hen, dass die Jün­ger nicht heim­lich den Leich­nam steh­len, um dann als wahr hin­zu­stel­len, Je­sus sei auf­er­stan­den, ba­ten sie Pi­la­tus, das Grab be­wa­chen zu las­sen.

Pilatus gewährte ihre Bitte. Sol­da­ten wur­den ge­schickt, um das Grab zu be­wa­chen. Der Stein vor der Grab­öff­nung wur­de ver­sie­gelt. So soll­te für die kom­men­den Ta­ge, über das Pes­sach-Fest hin­weg, ver­hin­dert wer­den, dass je­mand das Grab be­tritt und wo­mög­lich den Leich­nam Je­su ent­fernt.

Dieses kurze Text­stück zeigt ei­ner­seits aus der Je­sus-Er­zäh­lung he­r­aus, wel­che Ge­fah­ren die Pries­ter­schaft und die Pha­ri­sä­er da­rin sa­hen, dass die Jün­ger Je­su noch nach des­sen Tod zum Mes­si­as er­ko­ren. Es be­legt, wel­chen Be­kannt­heits­grad Je­sus zu sei­nen Leb­zei­ten er­reicht hat­te und wie viel An­er­ken­nung er in der Be­völ­ke­rung ge­noss.

Andererseits ist es aus der Ge­schich­te der jun­gen Ge­mein­den he­r­aus ein Hin­weis da­rauf, dass die Auf­er­ste­hungs­ge­schich­te vie­len Hö­rern un­glaub­wür­dig er­schien. Hat­ten die Jün­ger die Ge­schich­te er­fun­den? Selbst dann, wenn es wahr war, dass das Grab schließ­lich leer und der Leich­nam Je­su un­auf­find­bar war, gab es Spe­ku­la­ti­o­nen da­rü­ber, wie das ge­sche­hen konn­te.

Hatten die Jünger den Leich­nam ge­stoh­len? Hat­ten die Rö­mer den Leich­nam ent­fernt, um das Grab nicht zur Pil­ger­stät­te für die An­hän­ger Je­su wer­den zu las­sen? War es den Pries­tern und der jü­di­schen Ober­schicht wich­tig ge­we­sen, die Er­in­ne­rung an die­sen Je­sus mög­lichst schnell und mög­lichst vollständig aus­zu­lö­schen? War Je­sus wo­mög­lich gar nicht am Kreuz ge­stor­ben? Schließ­lich wur­de er we­gen des Pes­sach-Fes­tes au­ßer­ge­wöhn­lich früh vom Kreuz ge­nom­men. Die Rö­mer lie­ßen die Ge­kreu­zig­ten üb­li­cher­wei­se meh­re­re Ta­ge am Kreuz hän­gen. Konn­te Je­sus al­so über­lebt ha­ben? Halfen das neue, sau­be­re Lei­nen­tuch und hochwertigen Sal­ben bei der Wund­hei­lung? Weck­te die Küh­le der Grab­kam­mer Je­sus aus einem ko­ma­tö­sen Zu­stand? Konn­te er sich be­frei­en und mit Hil­fe von Freun­den un­ter­tau­chen? Sind nicht die Er­zäh­lun­gen von den spä­te­ren Be­geg­nun­gen der Jün­ger mit Je­su da­für Be­wei­se?

Der Evangelist führt in die­ser Er­zäh­lung Pon­ti­us Pi­la­tus und die rö­mi­schen Wach­pos­ten als Zeu­gen da­für an, dass al­le Vor­keh­run­gen ge­trof­fen wur­den, das Grab zu si­chern. We­der die Ju­den noch die Rö­mer hat­ten den Leich­nam ent­fernt. Den Jün­gern war es nicht mög­lich, das Grab zu be­tre­ten.

Doch wie geschah es dann?

Die Erzählung be­tont die Ver­zweif­lung und die Ver­su­che der re­li­gi­ö­sen und po­li­ti­schen Füh­rer, Je­sus und sei­ne Bot­schaft zu un­ter­drü­cken. Doch sie zeigt auch, dass Got­tes Plan und Macht über al­lem steht. Selbst die strengs­ten Si­cher­heits­vor­keh­run­gen konn­ten die Er­fül­lung sei­ner Ver­hei­ßun­gen nicht ver­hin­dern.

Und sie bereitet den trag­fä­hi­gen Boden für die nächs­te Er­zäh­lung: Die Auf­er­ste­hung Jesu.

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

1899 - 1978  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Mt 27,62-66

Passionsgottesdient
Reihe I

→ Palmsonntag: Der 6. Sonntag in der Fasten

Mt 27,[57-61.]62-66

Evangelium

→ Karsamstag

1979 - 2018  

Mt 27,[57-61.]62-66

Evangelium +
Reihe I

→ Karsamstag

seit 2019  

Mt 27,[57-61.]62-66

Evangelium +
Reihe II

→ Karsamstag

 

 

Übersichten der verfügbaren Hörbuch-Videos
Titelbild
Hörbuch-Videos zur Biblia 1545

→Übersicht der Hörbuch-Videos

Frakturschrift ist nicht leicht zu le­sen. Die Vi­de­os zei­gen aus­ge­wähl­te Tex­te aus der Luther­bi­bel von 1545, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Zum Gebrauch

Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frak­tur­zei­chen­satz nicht leicht zu le­sen. Wir bie­ten Vi­de­os, in de­nen aus­ge­wähl­te Pe­ri­ko­pen aus den Sonn- und Fei­er­tags­rei­hen vor­ge­le­sen wer­den.

Wir empfehlen, die Vi­de­os im Voll­bild­mo­dus zu ge­nie­ßen.

 

 

Credits zum Video:

©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de

Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl

Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre

 

 

Empfehlungen: Das könnte Sie auch interessieren
Das Geheimnis der Auferstehung | © Geschütztes Bildmaterial
Gedankenpause

→Das Geheimnis der Auferstehung

Das Rätsel des leeren Grabes führ­te und führt zu vie­len The­sen und Spe­kula­ti­o­nen. Doch was be­deu­tet die Auf­er­ste­hung Chris­ti für uns heu­te?

Gedanken über die Auferstehung in diesem Artikel.

 

 

Sabrina

Text | Grafik | Webdesign | Layout:

©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 18.11.2024