Das Geheimnis der Auferstehung

Gedanken über die Stunde Null des christlichen Glaubens

Gedankenpause

Gedankenpause

 

Das Geheimnis der Auferstehung

Die Ereignisse des Osterfestes
Gedanken über die Stunde Null des christlichen Glaubens

 

 

 

I.
Einleitung

Das Geheimnis der Auferstehung

 

1. Ist die Auf­er­ste­hungs­ge­schich­te ein Mythos?

Die Auferstehung Christi ist ein schwieriges Thema. Auch für Christen. Sie wird ganz sicher zu Recht angezweifelt, denn sie entzieht sich all unserer Erfahrungen mit dem The­ma Tod. Sie ist rational nicht zu begründen.

Wir ken­nen keine Beispiele, die belegen, dass Menschen, die längere Zeit tot waren, wie­der lebendig wurden.

Wenn die Auf­er­ste­hungs­ge­schich­te wahr ist, stecken dann nicht gerade in der Auf­er­ste­hung selbst das unvorstellbare göttliche Wunder und die einmalige Besonderheit des Men­schen Jesus von Nazareth?

Oder wurden wir betrogen? War Jesus gar nicht tot, als er in das Grab gelegt wurde? Wenn doch: Wurde sein Leichnam womöglich heimlich entführt? Motive dafür gab es bei et­li­chen der Mitwirkenden der Passionsgeschichte.

Oder ist die Auf­er­ste­hungs­ge­schich­te, wie sie uns in der Bibel überliefert wurde, nicht mehr als ein Mythos, eine Legende, die erst lange nach seinem Tod reifte, bis sie in ihrer heu­ti­gen Ausgestaltung in die Bibel Einzug fand? Ist sie etwa von vorn bis hinten erfunden?

Wir möchten in dieser Gedankenpause einigen solcher Überlegungen nachgehen.

 

2. Gedanken über den Urknall des Christentums

Unser Ziel ist es dabei nicht, zu beweisen, dass die Auferstehung möglich oder un­mög­lich war. Unser Ziel ist es auch nicht, unsere Leser davon zu überzeugen, dass die Auf­er­ste­hung Christi unanfechtbar sei.

Unser Ziel ist es, zum Denken anzuregen. Sie, unsere Leser, und uns selbst.

Es geht darum, einmal da­r­ü­ber nachzudenken, was die Auferstehung Christi für uns heute be­deu­tet. Für uns selbst, sehr pragmatisch, losgelöst von jedem theoretischen Überbau.

Denn so viel steht fest: Das Christentum hat die Welt massiv verändert! Jesus von Na­za­reth gehört zu den drei bedeutsamsten Menschen, die mit ihrem Wirken nachhaltig die Geschichte der Welt und die Entwicklung der Menschheit beeinflusst haben. Sein Wir­ken ragt unübersehbar in unsere Gegenwart und in unseren Alltag hinein – schauen Sie bei­spiels­wei­se nur mal auf Ihren Kalender! Da zählen wir die Tage und Jahre »nach Christi Ge­burt«.

Dabei spielt die Auf­er­ste­hungs­ge­schich­te die zentrale Rolle für die Entstehung des Chris­ten­tums. Sie ist sozusagen der »Urknall des Christentums«. Sie ist die christliche Sin­gu­la­ri­tät, aus der heraus alles entstand, sich ausdehnte und völlig neue politische, ge­sell­schaft­li­che, re­li­gi­öse und ethische Welten schuf. Und sie ist genau so schwer zu be­grei­fen, wie die kosmische Singularität der Urknalltheorie, die das Entstehen unseres Uni­ver­sums beschreiben möchte.

Grund genug für uns, einmal innezuhalten und sich über die Auferstehung Christi Ge­dan­ken zu machen.

 

II.
Die Rätsel des leeren Grabes

 

1. Am dritten Tage auferstanden

Gekreuzigt, begraben und am dritten Tag auferstanden – so erzählt uns die Bibel die Ge­schich­te von Jesu Tod und von den Ereignissen danach.

Fest scheint zu stehen, dass nach seiner Grablegung durch Joseph von Arimatäa niemand mehr den toten Jesus gesehen hat (Mt 27,59f.). Das Grab war leer, als es die Frauen be­such­ten, der Leichnam war verschwunden.

Was war passiert?

 

2. Der Scheintod zwischen Leben und Tod

Tatsächlich ken­nen wir keine Beispiele, die belegen, dass Menschen, die längere Zeit ein­deu­tig tot waren, wieder lebendig wurden. Aber wir ken­nen zahlreiche Beispiele dafür, dass scheinbar tote Menschen wieder aufwachten.

Menschen können in ein Koma fallen, also bewusstlos wer­den, wobei sämtliche kör­per­li­che Funktionen wie Atmung, Herzschlag und Blutdruck so flach wer­den, dass sie ohne die Hilfe medizinischer Geräte nicht wahrnehmbar sind. Die dafür nötigen Ge­rät­schaf­ten gab es im Altertum bis weit in die Neuzeit hinein nicht. Die üblichen Me­tho­den, wie Über­prü­fung der Atmung, des Herzschlags und des Pulses, reichten nicht aus und konn­ten zu Fehl­di­ag­no­sen führen. Aber es gab keine anderen Verfahren.

Früher nahm man an, dass jeder Mensch beim Sterben zunächst in diesen Zustand, den Schein­tod, fällt. Der Grund dafür war einfach: Die Häufigkeit der Fälle, in denen Menschen wie­der aus dem Koma erwachten, die bereits für tot erklärt wurden und ganz offensichtlich für alle Um­ste­hen­den auch tot waren. Für die Menschen dieser Zeit war das nicht anders zu er­klä­ren: Für sie war der Verstorbene bereits hinabgestiegen in das Reich des Todes. Für sie ist er wieder von den Toten auferstanden.

Die Vorstellung, man könne von den Toten wieder auferstehen, war daher für die Men­schen der damaligen Zeit sehr normal. Sie beruhte auf konkreten Lebenserfahrungen, die bei­na­he jeder im Laufe seines Lebens selbst machen konnte beim Tod von An­ge­hö­ri­gen, Freunden und Nachbarn. Die Wahrscheinlichkeit dafür, irgendwann mit ei­nem be­wusst­lo­sen, komatösen Menschen konfrontiert zu wer­den, der aufgrund von Krank­hei­ten oder Ver­let­zun­gen scheintot war, war relativ hoch.

Zudem war die Vorstellung von der Auferstehung in vielen Religionen der antiken Welt ver­brei­tet. Die Ägypter beispielsweise balsamierten und konservierten den Leichnam, so gut es ging, in der Hoffnung, dass sich sein »Ka«, seine Lebenskraft, wieder mit dem toten Kör­per ver­ei­nen wird. Das galt keineswegs nur für Pharaonen, das galt für jedermann. Je­der Ägyp­ter glaub­te fest an seine Auferstehung und arbeitet zeitlebens daran – auf­grund der Er­fah­run­gen, die im Leben gesammelt wurden.

In vielen Ländern, auch in Deutschland, wurde es Gesetz, dass Menschen erst nach dem Ab­lauf einer gewissen Zeit nach der ersten Feststellung des Todes beerdigt wer­den dürfen, oft­mals frü­hes­tens drei Tage nach dem Eintreten des Todes. Bei Menschen, die nach dem Tod verbrannt wer­den wollen und eine Urnenbestattung wünschen, ist unmittelbar vor der Verbrennung des Leichnams eine weitere Totenschau vorgeschrieben, in der ein Spezialist noch einmal den sicheren Tod bescheinigen muss. So soll verhindert wer­den, dass Schein­to­te lebendig begraben oder verbrannt wer­den.

 

3. War Jesus scheintot?

Manche Wissenschaftler nehmen daher an, dass Jesus gar nicht am Kreuz starb, son­dern zunächst in ein tiefes Koma fiel. War das möglich? War Jesus nur scheintot, als er vom Kreuz genommen wurde?

Auch die Römer kannten selbstverständlich diesen komatösen Zustand, der Menschen tot er­schei­nen lässt. Nicht zuletzt deshalb, um den sicheren Tod der Verurteilten zu bewirken, ließen die Römer die Gekreuzigten in der Regel mehrere Tage am Kreuz hängen. Das war auch für den gekreuzigten Jesus so geplant.

Doch im Fall der Kreuzigung Jesu und der beiden Verbrecher gab es eine Besonderheit: Sie fand unmittelbar vor dem Sabbat statt. Mit Blick auf die religiösen Vorschriften der Juden erlaubten es die Römer, die toten Körper noch am frühen Abend, vor Sonnenuntergang und vor Einbruch der Nacht vom Kreuz zu nehmen. Denn bereits mit dem Sonnenuntergang begann der neue Tag, der Sabbat.

Daher wurden den beiden Verbrechern, die mit Jesus gekreuzigt wurden, durch heftige Schläge die Beine gebrochen. Sie konnten ihren Körper in ihren Fesseln nicht mehr ab­stüt­zen. Die Lunge kann einem solchen Druck nicht sehr lange standhalten. Sie sackt ab, reißt und füllt sich mit Flüs­sig­keit. Die gekreuzigten Verbrecher erstickten und starben äußerst schmerzvoll an Lungenversagen.

Jesus hingegen erhielt einen Stich in die Seite, der dasselbe bewirken oder schlicht den Tod des Gekreuzigten beweisen sollte. Aber wurde dabei die Lunge getroffen? Es trat immerhin Flüssigkeit aus, die wohl für das Hinrichtungskommando der Römer ein hin­rei­chen­des Zei­chen für den eingetretenen Tod Jesu bedeutete.

Jesus hing also nicht mehr sonderlich lang am Kreuz, nachdem sein letztes kör­per­li­ches Le­bens­zei­chen am späten Nachmittag wahrgenommen wurde. Aller­höchs­tens drei Stun­den, wo­mög­lich nicht einmal eine Stunde. Medizinisch wurde sein Tod nicht un­ter­sucht, nur mit dem Test durch den Lanzenstich. Alle gingen davon aus: Jesus war tot.

Noch vor Einbruch der Nacht ließ sich Joseph von Arimatäa den Leichnam Jesu aus­hän­di­gen und bestattete ihn in seinem Grab. Das Matthäus-Evangelium erzählt uns die Geschichte so (Mt 27,57-60):

 

Die Grablegung
Matthäus 27, 57-60

2757 Als es Abend ge­wor­den war, kam ein reicher Mann aus Arimatäa. Es war Joseph, der auch ein Schüler Jesu ge­wor­den war. 58 Joseph ging zu Pilatus und bat ihn um den Leichnam Jesu. Da befahl Pilatus, ihm den Leichnam auszuhändigen. 59 Und Joseph nahm den Leichnam und hüllte ihn in ein reines Leinentuch. 60 Er legte ihn in sein eigenes, neues Grab, das er in Felsen hatte hauen lassen. Dann wälzte er einen großen Stein vor den Eingang des Grabes und ging weg.

 

Lesen Sie diesen Text in der Bibel von 1545:
→Matthäus 27,57-60

Kann es sein, dass Joseph von Arimatäa einen Scheintoten in seinem Felsengrab auf­bahr­te? Kann es sein, dass das neue, reine Leinentuch wie ein Verband wirkte und ver­hin­der­te, dass die vielen blutigen Wunden Jesu weiterhin bluteten, verschmutzten, sich ent­zün­de­ten und der Körper austrocknete?

Kann es sein, dass der kalte Stein, auf dem er ruhte, und die kühle des Grabes dem Körper auf natürliche Weise die nötige langsame Genesung einräumte, um wieder aus dem Koma zu erwachen? So, wie es von anderen scheintot begrabenen Menschen bekannt ge­wor­den ist? Ja, es kann sein.

Doch wir wissen es nicht.

 

4. Die Zweifel an der Auferstehung eines Toten

Fest steht: Zweifel an der Auf­er­ste­hungs­ge­schich­te waren von Anfang an sehr normal. Sie ka­men schon zu Lebzeiten der Jünger auf, kurz nach der Zeit, in der sich das alles zu­ge­tra­gen haben soll.

Auch unter den elf Jüngern Jesu gab es welche, die den Bericht der Frauen und die Auf­er­ste­hung Jesu bezweifelten, wie die Bibel zu berichten weiß (Mt 28,16f.):

 

Die Erscheinung in Galiläa
Matthäus 28, 16-17

2816 Die elf Jünger gingen nach Galiläa, dort auf einen Berg. Hier wollte Jesus sie treffen. 17 Und als sie ihn sahen, warfen sie sich vor ihm nieder. Allerdings zweifelten einige von ihnen.

 

Lesen Sie diesen Text in der Bibel von 1545:
→Matthäus 28,16-17

 

5. Wurde der Leichnam Jesu geraubt?

Andere glauben, der Leichnam Jesu sei aus dem Grab geraubt wor­den. Für diese Tat sieht man Motive bei den Jüngern Jesu bzw. bei anderen, unbekannten Anhängern Jesu, bei den Römern und bei der Familie Jesu.

 

5.1. Das Motiv der Jünger, den Leichnam Jesu zu stehlen

Angeblich befürchteten bereits die jüdischen Priester, dass die Jünger Jesu oder seine An­hän­ger den Leichnam stehlen und vernichten könnten. Ihr Motiv wäre es ge­we­sen, die Vor­her­sa­gen wirkungsvoll zu untermauern, um sie propagandistisch zu nut­zen, nach denen Jesus wiederholt selbst erklärte, dass er getötet wer­de und nach drei Ta­gen wieder auf­er­ste­hen würde.

Leidensankündigung
Matthäus 16, 21

1621 Von dieser Zeit an begann Jesus, seinen Jüngern immer wieder zu erklären, dass er nach Jerusalem gehen müsse. Dort würde er von den Ältesten, von den Hohepriestern und von den Schriftgelehrten viel Leid erfahren. Er würde getötet wer­den, und er würde am dritten Tag auferweckt wer­den.

 

Lesen Sie diesen Text in der Bibel von 1545:
→Matthäus 16,21

Die Pharisäer und Hohepriester forderten deshalb nach der Grablegung Jesu von Pon­ti­us Pilatus die Bewachung des Grabes, damit niemand den Leichnam stehlen könne:

Die Frauen am Grab
Matthäus 27, 61

2761 Es waren Maria von Magdala und die andere Maria dort. Sie saßen dem Grab gegenüber.

 

Die Bewachung des Grabes
Matthäus 27, 62-66

 

62 Am folgenden Tag, der auf den Rüsttag folgt, versammelten sich die Hohepriester und Pharisäer bei Pilatus. 63 Sie sagten zu ihm: »Herr, wir erinnern daran, dass dieser Verführer, als er noch lebte, gesagt hat: Nach drei Tagen wer­de ich auferweckt wer­den. 64 Gib also Befehl, dass das Grab bis zum dritten Tag bewacht wird. Wir müssen verhindern, dass nicht womöglich seine Jünger kommen, den Leichnam stehlen und dem Volk sagen: Er ist von den Toten auferweckt wor­den. Dann wäre dieser letzte Betrug schlimmer als der erste.«

65 Pilatus sagte zu ihnen: Ihr sollt eine Wache haben. Geht und sorgt für die Sicherung des Grabes, so gut ihr könnt.

66 Da gingen sie los, versiegelten den Stein und sicherten das Grab mit der Wache.

 

Lesen Sie diesen Text in der Bibel von 1545:
→Matthäus 27,61-66

 

5.2. Die Wahrheit der Auferstehung als Prüfstein des Glaubens

Interessant ist, dass dieser Bericht mit dieser Detailgenauigkeit von den Jüngern Jesu of­fen­sicht­lich in den urchristlichen Gemeinden immer wieder erzählt wurde. Sonst hätte er keinen Einzug in das Matthäus-Evangelium gefunden.

Das ist ein Indiz dafür, wie groß schon damals die Zweifel an der Auf­er­ste­hungs­ge­schich­te ge­we­sen sein müssen.

Und es ist ein Indiz dafür, welche bedeutende Rolle die Auf­er­ste­hungs­ge­schich­te im the­o­lo­gi­schen Konstrukt der gesamten Heilsbotschaft, in der christlichen Lehre selbst, ein­ge­nom­men hatte. Sie wurde sozusagen zum Prüfstein der theologischen Wahrheit und des re­li­gi­ö­sen Vertrauens in der Mission: An dieser Stelle bewahrheitete sich das Ver­trau­en auf die Ge­schich­te Jesu und damit auf das christliche Verständnis der jüdischen Gott-Mensch-Be­zie­hung, oder es kippte vollständig. Man glaubte dies und damit alles, oder man glaub­te nichts davon.

Matthäus beantwortet daher geflissentlich mit diesem Textstück gleich mehrere Fra­gen der Zweifler in den Gemeinden und liefert starke Argumente für die Wahrheit der Auf­er­ste­hungs­ge­schich­te: Er weiß, man würde den Jüngern ganz sicher unterstellen, dass sie den Leich­nam ge­raubt hätten. Doch die Hohepriester, die Pharisäer und die römischen Wach­sol­da­ten sind die Zeu­gen ihrer Unschuld! Sie haben dafür gesorgt, dass das nicht möglich war. Matthäus beruft die Zeugen der Anklage, die die Jünger des Betrugs bezichtigten, zu seinen Zeugen, zu Zeugen der Verteidigung.

Die Jünger und das Grab Jesu

Das Grab wurde von einer römischen Wache, bestehend aus mehreren Soldaten, be­wacht. Zusätzlich wurde der Stein versiegelt. Von den Jüngern befand sich nie­mand in der Nähe. Sie wussten vermutlich nicht einmal, wo genau sich das Grab befand.

Die Frauen am Grab Jesu

Nur die beiden Frauen, Maria von Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus und des Jo­seph, die auch beide schon bei der Kreuzigung anwesend waren, sind dem Joseph von Ari­ma­täa gefolgt.

Von allen Anhängern Jesu waren nur sie am Grab, hielten sich aber fern von der Wache und vom Grab selbst und setzen sich ein Stück weiter weg gegenüber dem Grab nieder.

Könnte man diesen Frauen eine solche Tat zutrauen? Hätten sie die Wachen über­wäl­ti­gen, das Siegel brechen, den schweren Stein wegrollen, den Leichnam Jesu da­von­schlep­pen und spurlos beseitigen können? Womöglich auch mit der Hilfe weiterer An­hän­ger Jesu, die sich noch in der Nacht am Grab versammelten und über deren Un­ter­stüt­zung Still­schwei­gen vereinbart wurde?

Wir wissen es nicht!

Fest steht: Wenn sie es getan haben sollten, dann wäre es die konspirative Tat dieser bei­den Frauen, auf die das gesamte Christentum seine Kirche gebaut hat. Dann nämlich hät­ten sie allein dafür gesorgt, dass mit dem Tod Jesu nicht auch seine Ideen sterben und die Jün­ger den Missionsbefehl ernst nehmen.

Ein durchaus interessanter Aspekt!

 

5.3. Das Motiv der Römer, den Leichnam Jesu zu stehlen

Andere nehmen an, dass womöglich die Römer selbst den Leichnam gestohlen und ent­sorgt haben. Ihr Motiv wäre es gewesen, zu verhindern, dass sich das Grab zu einer un­lieb­sa­men Pilgerstätte entwickelt.

Jesus war in großen Teilen des Volkes bekannt und beliebt. Seine Verurteilung breitete sich wie ein Lauffeuer in Jerusalem aus, das wegen des Pascha-Festes mit Menschen aus allen Lan­des­tei­len überfüllt war. Somit erreichte die Nachricht in Kürze ganz Israel. Sie löste Be­stür­zung, Trau­er und Empörung aus.

Die römischen Besatzer Israels konnten kein Interesse daran haben, mit der Grabstätte ein im­mer­wäh­ren­des Denkmal einzurichten, das insbesondere Aufrührern und Auf­stän­di­schen fort­wäh­rend Nahrung und Anlass bot, sich gegen Rom zu wenden.

Die römische Ordnungsmacht unter Pontius Pilatus wusste sehr wohl, dass die Ver­ur­tei­lung Jesu aus römischer Sicht nicht gerechtfertigt war, sondern nur als Maß­nah­me galt, die den inneren Frieden wahren sollte. Sie war ein Entgegenkommen an die jü­di­sche Pries­ter­klasse und deren Sicht auf die religiösen Wirrnisse dieser Zeit. Rom hatte nur einen indirekten Vorteil davon, wenn es dadurch den Priestern gelang, religiösen Un­frie­den im Land beizulegen.

Doch dieser innere Frieden war ernsthaft gefährdet, wenn sich Verurteilung und Tod Jesu zu einem Politikum entwickeln würde, das sich massiv gegen Rom richtete. Aufstände, po­li­ti­scher Aufruhr – das galt es in jedem Fall zu verhindern und frühzeitig zu un­ter­bin­den.

Haben also die Römer den Leichnam Jesu entsorgt? Gelegenheit hätten sie dazu gehabt. Die Wache am Grab Jesu bestand aus mehreren Soldaten.

Matthäus bezeugt die Unschuld der Römer

Matthäus beantwortet mit seinem kurzen Textstück den Fragestellern und Zweiflern im Grunde auch das: Seine Zeugen sind die beiden Frauen, die das Grab nicht aus den Augen gelassen hatten. Sie saßen dem Grab direkt gegenüber! Hätten die Römer so auf­wen­dig hand­eln können, ohne dass es die Frauen bemerkten? Vermutlich nicht!

Doch wir wissen es nicht.

Fest steht: In der Geschichte war und ist es immer wieder durchaus geübte Praxis, den Leich­nam unerwünschter Personen zu verstecken oder zu entsorgen und keine offiziell be­kann­te Grabstätte zuzulassen, damit Anhängern kein Denkmal und keine Pilgerstätte für Per­so­nen­kult, Fanatismus und Heldenverehrung geboten wird.

 

5.4. Das Motiv der Familie Jesu

Auch die Familie Jesu hätte ein Motiv gehabt: Die Grablegung in einer eigenen Fa­mi­li­en­gruft! In diesem Fall wäre die Grabstätte des Joseph von Arimatäa nur eine vor­über­ge­hen­de Lösung gewesen, aber eine rechtlich zulässige. Der Leichnam verurteilter und hin­ge­rich­te­ter Menschen durfte damals frühestens nach einem Jahr der Familie über­ge­ben wer­den, um die eigentliche Bestattung in der Familiengruft vorzunehmen.

Die Gelegenheit war günstig. Joseph von Arimatäa war einflussreich. Er konnte bei Pilatus vorsprechen, und er war ein Anhänger Jesu. War er bereit, sich auf einen Raub bzw. auf eine Entführung des Leichnams einzulassen? Konnte sichergestellt wer­den, dass kein Verdacht auf ihn fiel? Oder hatte er mit Pilatus über den Verbleib der Leiche verhandelt?

Wenn es auf Drängen der Familie geschah, dann ganz sicher nachts und heimlich, und vermutlich mit der Duldung der römischen Behörden. Ein Angriff auf die Grabwache hätte zu schlimmen Konsequenzen geführt. Wenn es eine geplante Entführung war, ging es in jedem Fall darum, kein unnötiges Aufsehen zu erregen. Wieder wäre aus unterschiedlichen Gründen Stillschweigen über diesen Vorgang vereinbart gewesen. Womöglich hätten selbst die Jünger Jesu nichts von dieser Sache gewusst und wären in diese Familienangelegenheit kaum eingeweiht wor­den.

Doch da­r­ü­ber ist nichts bekannt!

In der Bibel gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass sich die Familie solchen Fra­gen stellte. Aller­dings erhalten wir über die Bibel insgesamt auch nur wenige Einblicke in das Fa­mi­li­enleben oder in die Privatsphäre Jesu.

 

6. Auf der Suche nach dem historischen Jesus

Gleichzeitig ist das Interesse am historischen Jesus, an der Person Jesu, wie sie einst gelebt hatte, seit der Suche nach dem Heiligen Gral hoch. Man begibt sich auf Spu­ren­su­che und manch einer glaubt, gewisse Artefakte der Person Jesus von Nazareth zu­ord­nen zu können.

Der Film »Das Jesus Grab« erregte Aufsehen. Er dokumentierte den Versuch, zu beweisen, man hätte das echte Grab Jesu und seiner Familie entdeckt.

 

Exkurs

Der Dokumentarfilm »Das Jesus-Grab«

Im Jahr 2007 strahlten die Fernsehsender eine Dokumentation des Filmemachers James Cameron und des Journalisten Simcha Jacobovici aus, »The lost Tomb of Jesus«, deutscher Titel: »Das Jesus-Grab«.

In diesem Film wurde über Funde von zehn Ossuaren (Knochenkästen) in einem Grab im Jerusalemer Vorort Talpiot berichtet, etwa 5 Kilometer südlich der Altstadt. Das Talpiot-Grab wurde bereits 1980 bei Bauarbeiten entdeckt. Es ist ein Felsengrab. Sechs der Ossuare, die man bergen konnte, trugen Inschriften. Es waren Namen eingraviert.

Aufsehen erregte James Cameron mit der These, dass das Talpiot-Grab die Gruft der Familie Jesu gewesen sei. Denn die Namen, die man entziffern konnte, lauteten:

  • Joseh (Joseph)
  • Marjah (Maria)
  • Matjah (Matthäus)
  • Jeschua Bar Jehosef (Jesus, Sohn von Joseph)
  • Jehuda Bar Jeschua (Judas, Sohn Jesu)
  • und Mariamenou Mara.

 

Waren die Überreste Jesu also nach jüdischer Tradition in diesem einen Ossuar bestattet wor­den, der den Namen Jeschua Bar Jehosef trug? Waren Joseh und Marjah die beiden Pro­ta­go­nis­ten der Weih­nachts­ge­schich­te, die wir als Josef und Maria ken­nen? War Jesus verheiratet gewesen? Hatte er mit Maria Magdalena, die hier als Mariamenou Mara bezeichnet sein soll, ein gemeinsames Kind, Jehuda Bar Jeschua?

 

Ohne Zweifel schien das Grab echt. Es stammte recht sicher aus der Zeit Jesu. Ebenso die Ossuaren. Der Film nähert sich den Antworten auf viele Fra­gen mit Indizien-Beweisen, beispielsweise über die Häufigkeit einer solchen Namenskonstellation in einer Familie bzw. in einem Grab. Die Diskussionen da­r­ü­ber führten zu heftigen Auseinandersetzungen beteiligter Experten. Fest scheint zu stehen: Namen wie Maria und Josef waren im 1. Jahrhundert n. Chr. sehr beliebt. In vielen Familien gab es auch unter Ehepaaren oder Geschwistern oder in El­tern-Kind-Beziehungen diese Namenskombinationen. Entsprechend häufig waren sie auch in Gräbern dieser Zeit zu finden.

Eine DNA-Analyse der Überreste aus dem Ossuaren, die Jesus und Maria Magdalena zugeordnet wurden, ergab, dass beide nicht verwandt waren. Mit Maria Magdalena befand sich also eine fremde Person im Grab. Dies könnte eigentlich nur ein Indiz dafür sein, dass die beiden verheiratet gewesen sein müssten. Doch leider wurden keine weiteren DNA-Analysen vorgenommen bzw. Ergebnisse solcher Analysen veröffentlicht, die sonstige Beziehungen zwischen den bestatteten Personen hätten aufzeigen können.

Bereits 2003 bestätigte die israelische Behörde für Antiquitäten, die die Funde untersucht hatte, dass die Inschriften auf den alten Ossuaren erst sehr viel später eingeritzt und wohl mit künstlicher Patina versehen wor­den seien.

Im Jahr 2005 versuchte Jacobovici mit einem Film-Team erneut in das inzwischen überbaute Grab vor­zu­drin­gen. Bilder davon sind in der Dokumentation zu sehen. Allerdings ist auch zu sehen, dass Jacobovici keine behördliche Genehmigung besaß, die Expedition abbrechen und das Grab wieder verschließen musste. Womöglich befinden sich im Grab weitere Anhaltspunkte, die die Theorie einer Familiengruft Jesu stützen oder widerlegen könnten.

Die meisten Wissenschaftler hal­ten die Theorie, dass es sich beim Talpiod-Grab um das Grab Jesu handeln könnte, für unbegründet und abwegig. Die Beweise dafür fehlen, auf beiden Seiten. Die angeführten Indizien sind keineswegs ausreichend aussagekräftig genug.

Der Film »Das Jesus-Grab« belegt eines tatsächlich: Es kursiert die bis heute un­be­wie­se­ne Annahme, dass Jesus an anderer Stelle bestattet wurde, beispielsweise in einer Fa­mi­li­en­gruft der Familie Jesu.

Wenn das so war: Musste dafür der Leichnam heimlich aus dem ursprünglichen Grab ge­holt wer­den? Wurde da­r­ü­ber Stillschweigen vereinbart?

Hatte man dann für den engen Kreis der Jünger und für seine Anhänger die Auf­er­ste­hungs­ge­schich­te leichtfertig erfunden? Um sie abzulenken, womöglich in der Hoff­nung, dass Ruhe einkehrt unter den Jüngern? Getrieben vom Wunsch einer Familie, die in Ruhe trauern und unauffällig leben möchte, ohne zu ahnen, welche Folgen das haben würde?

Wir wissen es nicht.

Fakt ist: Es wäre wohl sicher der verständliche Wunsch einer Mutter oder anderer An­ge­hö­ri­ger, beispielsweise einer Ehefrau, das bestehende Familiengrab für die Be­stat­tung zu wählen. Ein fremdes Grab, das ja Eigentum eines Bewunderers Jesu war, müsste An­ge­hö­ri­gen wohl selbst als Geschenk unangemessen erscheinen.

 

III.
Glauben und historische Wahrheit

 

1. Die Auferstehung – eine Frage des Glaubens

Die Ereignisse um die Auferstehung Jesu lassen sich nicht klären. Wir wissen nichts da­r­ü­ber außer dem, was uns die Bibel dazu erzählt. Bis heute lässt sie sich weder be­le­gen noch kann sie gestützt auf Fakten bestritten wer­den.

Der einzige Beweis, der gegen die Auferstehung spricht, ist ein Indizienbeweis: Es ist eben un­se­re Erfahrung und unser Kenntnisstand, dass Menschen, die eindeutig und nachweislich tot sind, nicht wieder lebendig wer­den. Gleichzeitig arbeiten Menschen seit Tausenden von Jahren daran, das zu ändern. Auch die moderne Wissenschaft arbeitet ununterbrochen daran, Tote wieder zu beleben. Man glaubt eben – wissenschaftlich begründet! –, dass es doch Wege gibt oder geben wird.

Insofern ist die Auferstehungsfrage bis heute zwar eine Glaubensfrage, aber von der Wis­sen­schaft wird sie keineswegs strikt verneint.

 

2. Die Auferstehung – eine historische Wahrheit

Interessant ist, dass die »Auferstehung Christi« historisch tatsächlich stattfand, nämlich in dem Sinn, dass erst der verstorbene Jesus von Nazareth lange nach seinem Tod zu wahrer Größe aufstieg. Da wirkte er mächtiger und intensiver als zu Lebzeiten. Er wirkt bis heute in unsere Gesellschaften und in unser sehr privates Leben hinein.

Als Teil der Osterbotschaft, als Teil der Frohen Botschaft und der Heilsverkündigung ist die Auferstehung Christi der Mittelpunkt des christlichen Glaubens. In jeder Taufe, in jedem Gottesdienst, in jedem Sonntag steckt das Credo an die Auferstehung:

Jesus von Nazareth, der gekreuzigte Heiland, ist auferweckt. Gott hat sein Opfer für die Welt angenommen. Der Herr ist auferstanden, er ist Sieger über Sünde und Tod.

Dieser Satz, so oder ähnlich formuliert, unabhängig davon, was tatsächlich passiert ist, hat die Welt nachhaltig verändert. Vor dieser historischen Tatsache kann man bei allem Zweifel nicht die Augen verschließen.

Macht es dann noch Sinn, die Fra­gen nach den wirklichen Ereignissen rund um den Tod Jesu zu klären?

 

IV.
Die Auswirkungen der Auferstehungs­geschichte

 

1. Keine Auf­er­ste­hungs­ge­schich­te – kein Christentum

Wäre es nicht viel spannender, zu Fra­gen, was passiert wäre, wenn es die Auf­er­ste­hungs­ge­schich­te nicht geben würde? Jesus von Nazareth, gekreuzigt, begraben – und fertig! Ende der Geschichte.

Wahrscheinlich wäre uns heute die gesamte Geschichte Jesu unbekannt!

Es gab damals im römisch besetzten Israel viele Heilsverkünder und Prediger. Das Warten auf den Erlöser, auf den Messias, wie er von den Propheten der alttestamentlichen Zeit an­ge­kün­digt wor­den ist, war Teil der jüdisch gelebten Religion. Die Hoffnung darauf, fest ver­an­kert in einer Naherwartung, dass ein Friedensfürst, ein neuer König, Israel errettet und zu dem Glanz führt, der dem Volk Got­tes gebührt, war Teil jüdischen Glaubens und keine Be­son­der­heit, die mit Jesus verbunden war.

Es gab viele, die sich gegen die politischen oder religiösen Machthaber auflehnten und gegen sie de­mons­trier­ten. Es gab etliche, die ihre Lehren verbreiteten. Die meisten sind uns völlig un­be­kannt. Wir können ihre Taten und ihr konkretes Wirken kaum ermessen. Sie sind un­ter­ge­gan­gen in den politisch-religiösen Wirren jener Zeit.

So belegen beispielsweise die Qumranschriften, die Schriftrollen vom Toten Meer, die erst um 1950 herum gefunden wurden, dass es Sekten und religiöse Splittergruppen gab, die weit größer und mächtiger waren, als es die kleine Gruppe rund um Jesus von Nazareth zu seinen Leb­zei­ten je war. Und doch sind sie untergegangen und wir wissen nichts über ihr Wirken. Sie haben es nicht geschafft, ihren Platz in der Geschichte über ihren Untergang hinaus zu be­haup­ten oder auszubauen.

Wäre es den Jüngern nicht ähnlich gegangen? Wahrscheinlich wäre ohne die Auf­er­ste­hungs­ge­schich­te und ohne den Sendungsbefehl nach Jesu Tod die Gruppe aus­ein­an­der­ge­fal­len. Die Erinnerung an Jesus wäre nach und nach verblasst, seine Ideen und Leh­ren hätten sich auf­ge­löst gemeinsam mit denen, die Jesus noch kannten, überholt von den Er­eig­nis­sen jener Zeit. Das Christentum hätte sich nicht entwickelt.

Die Schicksale von Millionen Menschen, von zahlreichen Gesellschaften, von Staaten und Völ­kern, und die Geschichte der Menschheit wäre völlig anders verlaufen. Ob schlechter oder besser, sei dahingestellt. Jedenfalls ohne Christentum.

 

2. Was wäre, wenn?

Hand aufs Herz: Was wäre, wenn die Auferstehung tatsächlich so abgelaufen wäre, wie sie im Matthäus-Evangelium beschrieben wurde?

Würde das Ihr Leben beeinflussen? Würde Sie das zum Nachdenken bringen? Würden Sie wo­möglich andere Entscheidungen treffen als heute und anders handeln, als sie es tun? In Be­zug auf Glauben, auf Religion, auf Ihre Vorstellung vom Sterben und vom Tod, auf unser Le­ben miteinander?

Nehmen Sie sich et­was Zeit und denken Sie da­r­ü­ber einmal ernsthaft nach! Zu welchen Er­geb­nissen kommen Sie dabei?

 

3. Die Verbreitung der christlichen Werte

Unabhängig davon, ob die Auferstehung eine historische Tatsache ist oder auch nicht, besitzen die übrigen Botschaften und Lehren des Christentums viele, sehr einfache Leit­li­nien. Sie vermitteln ethische Werte, die unser Zusammenleben auf eine humane, fried­li­che Wei­se ge­stal­ten helfen. Sie fördern Akzeptanz, Respekt, Wertschätzung, soziale Wahr­neh­mung und ge­gen­sei­ti­ge Unterstützung in der Gemeinschaft.

Der Auf­er­ste­hungs­ge­schich­te kommt dabei der große Verdienst zu, dass sie es war, die dafür gesorgt hatte, dass die christliche Idee und die christlichen Werte und Lehren welt­weit ver­kün­det wurden.

Das Matthäus-Evangelium endet nach der Auferstehung Jesu mit seinem Sendungsbefehl, den er bei der Begegnung in Galiläa den Jüngern mit auf den Weg gibt:

 

Der universale Sendungsbefehl
Matthäus 28,19-20a

2819 »Darum geht los, macht alle Völker zu Jüngern. Tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. 20a Lehrt sie, alles zu hal­ten, was ich Euch vorgegeben habe.«

 

Lesen Sie diesen Text in der Bibel von 1545:
→Matthäus 28,19-20a

Und was meint das für uns Christen, die wir gemäß dem Sendungsbefehl getauft wurden auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes?

Es meint: Wir sollen hal­ten, was Jesus uns vorgegeben hatte!

Gar nicht so einfach! Denn dafür sollte man es ken­nen und verstehen lernen. Nur dann kann man beurteilen, welcher Nutzen darin steckt, und nur dann kann man entscheiden, was davon für uns selbst gut ist.

Kennen Sie die Lehren Jesu?

 

V.
Wir sind Teil der Auferstehungs­geschichte

 

1. Die Bedeutung der Auferstehung für uns

Man mag da­r­ü­ber denken, wie man will. Fakt ist: Heute finden sich die Spuren christ­li­cher Werte in vielen Errungenschaften unserer Zivilisationen und Kulturen, in Ge­set­zen und Menschenrechtserklärungen.

So sind beispielsweise Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag wie Weihnachten, Pfings­ten oder Christi Himmelfahrt kirchliche Feste, aber sie sind auch gesetzliche Feiertage. Sie gelten für alle und für jeden, der in unserem Staat lebt. Auch für die, die keiner christ­li­chen Kirche angehören.

Die Person Jesus wirkt mit den vielen Geschichten um sie herum in unseren staatlichen Ge­set­zen.

Falls Sie also an diesen kirchlichen Festen frei haben und nicht arbeiten müssen: Sie ver­dan­ken es der Auf­er­ste­hungs­ge­schich­te – egal, ob Sie daran glauben oder nicht!

Arbeitsfrei oder schulfrei zu haben, ist an sich nett. Doch es geht um die Werte, die in den Lehren Jesu stecken. Man hat deshalb arbeitsfrei, damit man Zeit findet, sich um diese Werte zu küm­mern.

Man hat deshalb arbeitsfrei, um diese Werte in der Gemeinschaft mit anderen zu pflegen. Das ist es, was das die Begriffe »feiern« und »Fest« mei­nen.

Die Bedeutung der Auf­er­ste­hungs­ge­schich­te ist für uns darin zu finden: entdecken, was es meint, den jesuanischen, den christlichen Lehren zu folgen – und danach handeln!

Feiern Sie Ostern? – Feiern Sie Ostern!

 

2. Feiern Sie Ostern – das Fest der Auferstehung!

Ostern, bei dem es ganz zentral um die Auferstehung geht, gibt uns als jährlich wie­der­keh­ren­des Fest Gelegenheit, uns auf die Suche nach der wahren Bedeutung der Auf­er­ste­hungs­ge­schich­te zu begeben.

Dabei geht es nicht darum, historische Wahrheiten zu ergründen oder zu hinterfragen. Es geht nur darum, den Lehren Jesu auf die Spur zu kommen und sich ihrer Be­deu­tung für uns ganz persönlich, für Dich und mich, zu nähern.

Was wir in jedem Fall garantiert finden wer­den, das sind wir selbst und es sind unsere Mit­men­schen. Es sind unsere Gedanken und es ist unser Handeln.

 

3. Die Auferstehungsgeschichte funktioniert nicht ohne uns!

Richtig: Die Auferstehungsgeschichte funktioniert nicht ohne uns! Wir sind der ent­schei­den­de Teil darin!

Denn wenn wir bei der Suche nach der Bedeutung der Auferstehungsgeschichte schließ­lich gefunden haben, was wir suchen, wenn wir gelernt und verstanden haben, was es be­deu­ten mag, zu hal­ten, was uns Jesus aufgetragen hatte, dann ist einmal mehr die Auf­er­ste­hung Christi wahr ge­wor­den. In uns selbst.

Und das wird immer wieder passieren, solange es Menschen gibt, die getauft wurden auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, und die sich für ihr Leben mit­ein­an­der an seinen Lehren orientieren, wie der Evangelist Matthäus im letzten Satz sei­nes Evan­ge­li­ums schreibt. Dort spricht Jesus:

 

»Ich bin bei Euch, alle Tage bis ans Ende der Welt.«

 

Lesen Sie diesen Text in der Bibel von 1545:
→Matthäus 28,20c

 

VI.
Handeln Sie!

 

Lösen Sie das Geheimnis der Auferstehung!

Das ist es, was das Geheimnis der Auferstehung wirklich meint: Die Auferstehung Christi findet immer wieder statt. Auch in uns. Wir sind Teil des Ganzen.

Das Geheimnis der Auferstehung – es steckt in uns selbst.

Wer dieses Geheimnis zu lösen sucht, wird sich selbst finden. So oder so.

Handeln Sie!

Begeben Sie sich auf die Suche!

Wir können das für Sie nicht tun.

 

 

– Hinweis –

Gedankenpausen

Un­se­re klei­ne Rei­he »Ge­dan­ken­pau­sen« ist eine Samm­lung un­ter­schied­li­cher Tex­te für Zwi­schen­durch zu Fra­gen und The­men aus Ge­sell­schaft, Kir­che und Re­li­gi­on. Es lohnt sich wo­mög­lich, da mal rein­zu­schau­en:

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