Matthäus 20,1-16

Das Hörbuch-Video zur Lutherbibel von 1545

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zur Lutherbibel von 1545

 

 

Hörbuch-Video

Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg

Evangelium nach Matthäus
20,1-16

vorgelesen von Reiner Makohl

 

 

 

 

Gedanken zum Text

 

Evangelium nach Matthäus
Kapitel 20, Verse 1-16

Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg

Einleitung

Der Text Matthäus 20,1-16 enthält das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg. Es erzählt von einem Gutsherrn, der Arbeiter zu verschiedenen Tageszeiten einstellt. Am Abend erhalten alle denselben Lohn, unabhängig davon, wie lange sie gearbeitet haben. Dies sorgt für Unmut unter den früher Eingestellten.

Inhalte

Das Gleichnis stellt die Idee der Konkurrenz infrage, die in einer kapitalistischen Leistungsgesellschaft vorherrscht. Die evangelische Theologie betont stets die Gemeinschaft der Glaubenden und die Solidarität. Sie würde das Gleichnis als Aufforderung verstehen, Gottes Großzügigkeit nicht mit Neid, sondern mit Freude und Dankbarkeit zu begegnen.

Die Auslegung kann das Gleichnis im Hinblick auf die eschatologische Hoffnung interpretieren: Das Reich Gottes bricht in diese Welt ein und verändert bestehende Verhältnisse. Der Satz, »die Letzten werden die Ersten sein« weist auf eine grundlegende Umkehrung hin, die im Reich Gottes stattfindet. In diesem Reich gelten Gottes Gerechtigkeit und Liebe, nicht menschliche Gerechtigkeit und Erfolge.

Das Gleichnis ist somit auch Kritik an einer Gesellschaft, die Menschen nach ihrer Leistung bewertet. Das Reich Gottes hingegen schätzt alle Menschen gleich – die „Ersten“ und die „Letzten“.

Das Reich Gottes ist anders

Das Gleichnis zeigt, dass Gottes Gerechtigkeit sich von menschlicher Logik unterscheidet. Gott schenkt seine Gnade unabhängig von Leistung oder Verdienst. Alle sind vor Gott gleich, weil seine Gnade unverdient ist.

Die Großzügigkeit Gottes

Der Gutsherr zahlt nicht weniger, sondern zeigt überfließende Großzügigkeit gegenüber denen, die später kamen. Diese Großzügigkeit spiegelt Gottes bedingungslose Liebe wider, die sich an alle richtet.

Keine Konkurrenz im Glauben

Die Unzufriedenheit der früh Eingestellten zeigt eine Haltung des Vergleichens. Doch im Reich Gottes gibt es keine Konkurrenz. Es geht nicht um Leistung, sondern um Gottes Geschenk der Gnade.

 

Wichtige Botschaften aus Mt 20,1-16

Dieses Gleichnis ruft dazu auf, Gottes Gnade mit Freude zu empfangen und seine Großzügigkeit anzuerkennen.

  • Gnade statt Verdienst: Gott handelt nicht nach menschlichen Maßstäben eines Leistungsprinzips. Seine Liebe ist unverdient und frei.
  • Demut und Dankbarkeit: Anstatt sich zu vergleichen, sind wir aufgefordert, dankbar für Gottes Gaben zu sein.
  • Universale Einladung: Gottes Reich steht allen offen – unabhängig davon, wann oder wie sie zum Glauben finden.
 

 

 

 

Kleiner Entwurf für eine Predigt

 

 

Evangelium nach Matthäus
Kapitel 20, Verse 1-16

Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg

 

Unverdiente Gnade – Warum Gottes Reich anders ist

An Dich!

Das ist doch unfair! - So denken wir vielleicht, wenn wir das Gleichnis hören. Arbeiter, die nur eine Stunde gearbeitet haben, bekommen denselben Lohn wie die, die den ganzen Tag geschuftet haben. Doch hier zeigt Jesus uns: Gottes Gerechtigkeit ist keine Leistungsgerechtigkeit.

Gott schenkt seine Gnade, und sie ist für alle gleich – unabhängig davon, wann wir zu ihm kommen. Es geht nicht darum, wer mehr tut, oder länger glaubt, oder früher dabei war.

Es geht darum, dass Gott uns alle mit seiner unendlichen Liebe beschenkt. Und das macht er nach seinen Maßstäben.

Denkt man mal genauer darüber nach, könnte das Ergebnis sein, dass auch für uns und unsere zwischenmenschlichen Beziehungen uns diese göttliche Gerechtigkeit in vielen Fällen gut zu Gesicht stünde. Oder nicht?

Diese Botschaft des Gleichnisses fordert uns auf, dankbar zu sein für das, was wir haben, anstatt uns zu vergleichen oder gar mehr für uns zu fordern, als uns in Wahrheit zusteht.

Freuen wir uns über Gottes Gnade – und leben wir danach, für ein Miteinander, das auf Respekt, Wertschätzung und Freude über das Glück anderer aufgebaut ist: auf »göttliche Gerechtigkeit« und auch auf »unverdiente« Gnade.

 

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Mt 20,1-16

Evangelium

→ Septuagesimä: Der 3. Sonntag vor der Fasten

1899 - 1978  

Mt 20,1-16

Evangelium

→ Septuagesimä: Der 3. Sonntag vor der Fasten

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Mt 20,1-16

Evangelium +
Reihe I

→ Septuagesimae: Der 3. Sonntag vor der Passionszeit

1979 - 2018  

Mt 20,1-16

Evangelium +
Reihe I

→ Der 3. Sonntag vor der Passionszeit: Septuagesimae

seit 2019  

Mt 20,1-16

Evangelium +
Reihe II

→ Der 3. Sonntag vor der Passionszeit: Septuagesimae

 

 

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Titelbild
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Frakturschrift ist nicht leicht zu le­sen. Die Vi­de­os zei­gen aus­ge­wähl­te Tex­te aus der Luther­bi­bel von 1545, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Zum Gebrauch

Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frak­tur­zei­chen­satz nicht leicht zu le­sen. Wir bie­ten Vi­de­os, in de­nen aus­ge­wähl­te Pe­ri­ko­pen aus den Sonn- und Fei­er­tags­rei­hen vor­ge­le­sen wer­den.

Wir empfehlen, die Vi­de­os im Voll­bild­mo­dus zu ge­nie­ßen.

 

 

Credits zum Video:

©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de

Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl

Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre

 

 

Sabrina

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©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 17.01.2025