Lukas 9,57-62

Das Hörbuch-Video zur Lutherbibel von 1545

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zur Lutherbibel von 1545

 

 

Hörbuch-Video

Der Weg Jesu nach Jerusalem

Die Rede Jesu vom Ernst der Nachfolge

Evangelium nach Lukas
9,57-62

vorgelesen von Reiner Makohl

 

 

 

Gedanken zum Text

 

Evangelium nach Lukas
Kapitel 9, Verse 57-62

Der Weg Jesu nach Jerusalem

Die Rede Jesu vom Ernst der Nachfolge

Einleitung

Der Text Lukas 9,57-62 macht deutlich, dass die Forderung, Jesus nachzufolgen, radikal und eine existenzielle Entscheidung ist.

In diesem Abschnitt zeigt Jesus, dass Nachfolge keine halbe Sache ist – sie erfordert eine existenzielle Neuausrichtung.

Inhalte und Botschaften

Verse 57-58: Die Unsicherheit der Nachfolge

Ein Mann erklärt Jesus, dass er ihm nachfolgen will, doch Jesus antwortet mit einem scheinbar ernüchternden Satz: »Der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlegen kann.«

Dies meint, dass Nachfolge keine äußere Sicherheit oder Garantie mit sich bringt. Jesus lebt nicht aus weltlichen Sicherheiten, sondern aus dem absoluten Vertrauen auf Gott.

Nachfolge bedeutet daher, sich existenziell auf diesen Vertrauensweg einzulassen, ohne feste Absicherung oder eine Garantie für Bequemlichkeit. Wer nachfolgen will, muss sich von den üblichen Erwartungen lösen, die das Leben auf Stabilität und Besitz gründen.

Verse 59-60: Die radikale Priorität des Reiches Gottes

Ein anderer Mann wird von Jesus selbst aufgefordert, ihm nachzufolgen, doch er möchte vorher noch seinen Vater begraben.

Jesu Antwort: »Lass die Toten ihre Toten begraben« scheint hart, doch sie verdeutlicht, dass das Reich Gottes nicht warten kann. Es geht Jesus nicht um eine Verachtung der familiären Pflichten, sondern um die Dringlichkeit der Entscheidung.

Und es geht um Abgrenzung. Menschen, die dem Ruf Jesu nicht nachfolgen, sind geistlich tot, nur Jesus ist der Weg zum Leben. In diesem Sinne bedeutet Jesu Antwort: Jene, die den Weg zum Leben nicht wählen, sind tot. Lasse sie ihre Toten begraben, verabschiede dich vom geistlichen Tod und gehe den Weg zum geistlichen Leben.

Der Ruf in die Nachfolge ist nicht nur ein ethischer Imperativ, sondern eine existenzielle Forderung. Der Mensch kann nicht gleichzeitig in der alten Welt des Todes und in der neuen Wirklichkeit des Reiches Gottes leben – er muss sich entscheiden.

Verse 61-62: Kein Zurückblicken in der Nachfolge

Ein dritter Mann will Jesus nachfolgen, aber vorher noch Abschied von seiner Familie nehmen. Jesus entgegnet ihm mit einem Bild aus der Landwirtschaft: Wer die Hand an den Pflug legt und zurückblickt, ist nicht tauglich für das Reich Gottes.

Jesu Antwort fordert Entschlossenheit und Unumkehrbarkeit der Entscheidung. Wer sich ihm zuwendet, kann nicht gleichzeitig an der alten Existenz festhalten wollen.

Die Nachfolge ist kein »sowohl-als-auch«, sondern eine existenzielle Neuausrichtung, die keine Rückversicherung im Alten mehr erlaubt.

Zusammenfassung

Diese Verse sind nicht als moralische Gebote, sondern als Ausdruck der Konfrontation des Menschen mit der Entscheidung für oder gegen das Wort Gottes. Die Nachfolge Jesu ist keine äußere Handlung, sondern ein innerer, existenzieller Sprung in das Vertrauen auf Gottes Gegenwart.

Die Absage an äußere Sicherheiten (»Der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlegen kann«) bedeutet, dass wahres Leben nicht in materiellen oder gesellschaftlichen Bindungen liegt, sondern im Vertrauen auf Gott.

Auch die scheinbar legitimen Verpflichtungen – etwa die Beerdigung des eigenen Vaters – werden relativiert. Jesu Forderungen sind Ausdruck der Dringlichkeit der Entscheidung für oder gegen den Glauben.

Das Reich Gottes ist keine ferne Zukunft, sondern eine gegenwärtige Wirklichkeit, die den Menschen in seinem Existenzvollzug herausfordert. Wer sich auf Jesus einlässt, kann nicht »zurückblicken«, also an alten Sicherheiten festhalten.

Nachfolge bedeutet, sich in der Begegnung mit Christus neu zu verstehen und in der gegenwärtigen Entscheidung frei zu werden.

 

 

 

 

 

Kleiner Entwurf für eine Predigt

Version 1

 

 

Evangelium nach Lukas
Kapitel 9, Verse 57-62

Der Weg Jesu nach Jerusalem

Die Rede Jesu vom Ernst der Nachfolge

 

Ganz oder gar nicht – Nachfolge kennt keine halben Wege

An Dich!

Wer Jesus nachfolgen will, muss alles hinter sich lassen. So klingt es zumindest in Lukas 9,57-62. Wer sich darauf einlässt, für den gibt es keinen sicheren Hafen mehr, kein Zurück, keine halben Entscheidungen. Das ist radikal, ja fast beängstigend.

Doch was meint Jesus damit wirklich? Ist es eine Aufforderung, Familie und Pflichten zu vernachlässigen? Nein – sondern eine Herausforderung an unser Denken.

Hier geht es nicht um äußere Dinge, sondern um eine existentielle Entscheidung. Es geht darum, sich Gott wirklich anzuvertrauen, ohne Rückversicherung im Alten.

Drei Menschen begegnen Jesus, und alle stehen vor einer Wahl: Bleibe ich in meinen Sicherheiten, oder wage ich den Sprung ins Ungewisse? Jesus zeigt ihnen: Wer mit ihm geht, kann nicht mehr auf alte Sicherheiten bauen. Der Glaube ist kein bequemes Polster, sondern eine Entscheidung, die unser ganzes Sein fordert.

Das betrifft auch uns heute. Wie oft halten wir an Dingen fest, die uns vermeintlich Sicherheit geben – unser Besitz, unsere Pläne, unser Image? Doch Jesus ruft uns heraus: Vertraust du mir wirklich? Oder hältst du dir noch eine Hintertür offen?

Nachfolge ist nicht einfach ein bisschen Religion neben dem Alltag. Sie bedeutet: Gott hat die erste Priorität. Und er ruft uns heute, hier und jetzt.

 

 

 

 

 

Kleiner Entwurf für eine Predigt

Version 2

 

 

Evangelium nach Lukas
Kapitel 9, Verse 57-62

Der Weg Jesu nach Jerusalem

Die Rede Jesu vom Ernst der Nachfolge

 

Ganz oder gar nicht – Nachfolge fordert alles

An Dich!

Jesus macht klar: Nachfolge kennt keine halben Wege. Wer mit ihm geht, kann nicht an alten Sicherheiten festhalten. Kein Zuhause, keine Rückversicherung – nur Vertrauen.

Drei Menschen stehen vor der Wahl: Bleiben sie im Gewohnten oder wagen sie den Sprung ins Ungewisse? Jesus fordert eine radikale Entscheidung. Es geht nicht um Äußerlichkeiten, sondern um unser ganzes Sein.

Auch wir stehen täglich vor dieser Frage: Vertrauen wir Gott wirklich – oder halten wir uns noch eine Hintertür offen?

 

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

1899 - 1978  

Lk 9,57-62

2. Evangelium

→ 22. Sonntag nach Trinitatis

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Lk 9,57b-62

Reihe III

→ 5. Sonntag nach Trinitatis

1979 - 2018  

Lk 9,57-62

Evangelium +
Reihen I

→ 3. Sonntag der Passionszeit: Okuli

seit 2019  

Lk 9,57-62

Evangelium +
Reihen II

→ 3. Sonntag der Passionszeit: Okuli

 

 

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Titelbild
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Frakturschrift ist nicht leicht zu le­sen. Die Vi­de­os zei­gen aus­ge­wähl­te Tex­te aus der Luther­bi­bel von 1545, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Zum Gebrauch

Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frak­tur­zei­chen­satz nicht leicht zu le­sen. Wir bie­ten Vi­de­os, in de­nen aus­ge­wähl­te Pe­ri­ko­pen aus den Sonn- und Fei­er­tags­rei­hen vor­ge­le­sen wer­den.

Wir empfehlen, die Vi­de­os im Voll­bild­mo­dus zu ge­nie­ßen.

 

 

Credits zum Video:

©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de

Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl

Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre

 

 

Sabrina

Text | Grafik | Webdesign | Layout:

©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 15.03.2025