Lukas 21,25-33

Das Hörbuch-Video zur Lutherbibel von 1545

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zur Lutherbibel von 1545

 

 

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Aus der Endzeitrede Jesu

Vom Kommen des Menschensohnes

Evangelium nach Lukas
21,25-33

vorgelesen von Reiner Makohl

 

 

 

Gedanken zum Text

 

Evangelium nach Lukas
Kapitel 21, Verse 25-33

Aus der Endzeitrede Jesu

Vom Kommen des Menschensohnes

Einleitung

Der Text Lk 21,25-33 gibt aus den End­zeit­re­den Je­su die Re­de über das Kom­men des Men­schen­soh­nes wie­der. Bei den End­zeit­re­den han­delt es sich um pro­phe­ti­sche Wor­te über zu­künf­ti­ge Er­eig­nis­se.

Die Rede und die Naherwartung

Die Ereignisse, von denen Je­sus spricht, wer­den als An­zei­chen für die Nä­he des Rei­ches Got­tes in­ter­pre­tiert. Das Kö­nig­reich Got­tes wird mit der Wie­der­kunft Je­su und der Voll­en­dung der Ge­schich­te kom­men.

Die Aussagen dieser Text­stel­len wur­den in der Kir­chen­ge­schich­te viel­fach aus­ge­legt, in­ter­pre­tiert und in Glau­bens­leh­ren ma­ni­fes­tiert.

Sie führten oft zur Nah­er­war­tung des Kom­mens Chris­ti. Die Nah­er­war­tung wird mit Vers 32 be­grün­det, wo­bei das Ge­schlecht, dass nicht ver­ge­hen soll, bis al­les ein­ge­tre­ten ist, im­mer als die ak­tu­ell le­ben­de Ge­ne­ra­ti­on ver­stan­den wird. Auch Pau­lus und Mar­tin Lu­ther glaub­ten fest an das Wie­der­kom­men Chris­ti zu ih­ren Leb­zei­ten. Sie glaub­ten, in den Ge­scheh­nis­sen ih­rer Zeit die Zei­chen der An­kün­di­gung des Kom­mens Chris­ti zu er­ken­nen. Wie vie­le an­de­re vor, mit und nach ihnen glaub­ten sie fest da­ran, dass sie selbst zu je­nem Ge­schlecht ge­hö­ren wür­den, das die Wie­der­kunft Chris­ti wahr­haf­tig er­le­ben wird.

Sie irrten sich. Bis heute irr­ten sich al­le, die an die Nah­erwar­tung glaub­ten und sie pre­dig­ten. Er­war­tung ja, Nah­er­war­tung doch eher nein.

Vielleicht liegt es daran: Die Be­deu­tung des Be­griffs »Ge­schlecht« kann weit­aus um­fas­sender sein, wie »Volk« oder »Ge­sell­schaft«, wie »Na­ti­on« oder »Staat«, bis hin zur Be­deu­tung »die Mensch­heit«. Mit »Ge­schlecht« ist kei­ne räum­li­che oder zeit­li­che Be­deu­tung ver­bun­den, spe­zi­ell nicht im Sprach­ge­brauch je­ner Zeit. Wir ken­nen doch For­mu­lie­run­gen wie »Je­ru­sa­lem«, die ei­ner­seits ganz si­cher die Stadt mei­nen, an­der­seits aber auch die Be­woh­ner oder ganz Is­ra­el mit sei­nen Be­woh­nern, das Volk Is­ra­el im Be­son­de­ren oder auch die neue Welt des Rei­ches Got­tes. »Toch­ter Zi­on« ist kein Mäd­chen, son­dern Je­ru­sa­lem, und das wie­de­rum kann, wie dar­ge­stellt, vie­les be­deu­ten.

Für die umfassende, die Mensch­heit mei­nen­de Be­deu­tung spre­chen die Ver­se 25 bis 28, die von ge­wal­ti­gen kos­mi­schen Er­eig­nis­sen spre­chen, die Son­ne und Mond und Ster­ne be­tref­fen. Wird hier von Je­sus der Kreis ge­schlos­sen, des­sen Aus­gangs­punkt die cha­o­ti­sche Er­de war, über der nur der Geist Got­tes schweb­te? En­det die Zeit (Son­ne und Mond für Tag und Nacht), wie sie im Schöp­fungs­be­richt er­schaf­fen wur­de, en­det die exis­tie­ren­de Welt in ei­nem Zu­stand, wie er bei der Schöp­fung be­schrie­ben ist? Müs­sen Him­mel und Er­de ver­ge­hen (Vers 33), be­vor wie­der »der Geist Got­tes«, die Wie­der­kunft Chris­ti, ein neu­es Pa­ra­dies, ein neu­es Je­ru­sa­lem er­rich­ten kann?

Botschaften

Jesus verweist auf sei­ne ei­ge­ne zu­künf­ti­ge Wie­der­kunft mit Macht und Herr­lich­keit (Vers 27). Dies kann auf das End­ge­richt und die Auf­rich­tung sei­nes Kö­nig­reichs hin­wei­sen.

Jesus erzählt das Gleich­nis vom Fei­gen­baum. Er er­klärt da­mit, dass die Zei­chen der Zeit durch Be­o­bach­tung er­fahr­bar sind. So, wie die Bäu­me im Früh­ling Knos­pen trei­ben, und es da­her ein­deu­tig ist, dass der Som­mer na­he ist, so sol­len die Jün­ger die Zei­chen der End­zeit er­ken­nen.

Doch Vorsicht: Eine Blü­te ist noch kein Früh­lings­bo­te. Auch nicht drei oder fünf oder zehn. Die kal­te Zeit ist erst dann über­wun­den, wenn alle Bäu­me in Blü­te ste­hen. Und so ist ei­ne Hun­gers­not, ein Erd­be­ben, ein Vul­kan­aus­bruch oder ein Krieg (oder drei oder fünf oder zehn) kein An­zei­chen für die Wie­der­kunft Chris­ti. Und wir, ob­wohl wir da­r­auf war­ten, kön­nen nur froh sein, nicht in je­ner Zeit zu le­ben, die der­art ka­tas­tro­phal sein wird, in der so­gar Son­ne, Mond und Ster­ne für uns mit Blick in den Him­mel nicht mehr das sein wer­den, was sie heu­te sind.

Eine wichtige Botschaft findet sich in Vers 33: Je­sus be­tont dort die Zu­ver­läs­sig­keit sei­ner Wor­te.

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Lk 21,25-36

Evangelium

→ Zweiter Sonntag des Advent

1899 - 1978  

Lk 21,25-36

Evangelium

→ 2. Sonntag des Advents

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Lk 21,25-33[.34-36]

Reihe III

→ 2. Sonntag im Advent

1979 - 2018  

Lk 21,25-33

Evangelium +
Reihe I

→ Zweiter Sonntag im Advent

seit 2019  

Lk 21,25-33

Evangelium +
Reihe II

→ Zweiter Sonntag im Advent

 

 

 

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Frakturschrift ist nicht leicht zu le­sen. Die Vi­de­os zei­gen aus­ge­wähl­te Tex­te aus der Luther­bi­bel von 1545, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Zum Gebrauch

Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frak­tur­zei­chen­satz nicht leicht zu le­sen. Wir bie­ten Vi­de­os, in de­nen aus­ge­wähl­te Pe­ri­ko­pen aus den Sonn- und Fei­er­tags­rei­hen vor­ge­le­sen wer­den.

Wir empfehlen, die Vi­de­os im Voll­bild­mo­dus zu ge­nie­ßen.

 

 

Credits zum Video:

©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de

Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl

Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre

 

 

Sabrina

Text | Grafik | Webdesign | Layout:

©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 15.03.2025