vorgelesen von Reiner Makohl
Das Ende der Kreuzigung
und die Grablegung Jesu
Der Text Joh 19,31-42 erzählt in Versen 31 bis 37 die Geschichte vom Lanzenstich und in den Versen 38 bis 42 die Geschichte von der Grablegung Jesu.
Nachdem Jesus am Kreuz gestorben war, begann der Sabbat, und die jüdischen Führer drängten darauf, dass die Körper der Gekreuzigten vor Sonnenuntergang entfernt würden, um das Passahfest nicht zu entweihen. Sie baten Pilatus, den römischen Statthalter, die Beine der Gekreuzigten brechen zu lassen, um ihren Tod schneller herbeizuführen.
Wurden den Gekreuzigten die Beine gebrochen, konnten sie ihre Körper nicht mehr in den Fesselungen der Füße abstützen. Die Arme genügten nicht, um den Körper zu halten. Der Körper sackte ab, der Druck auf die Organe stieg stark an, die Lungen kollabierten, der Rückstau von Blut in der Lunge lies Flüssigkeit in die Lunge hinein austreten, was die Sauerstoffaufnahme blockierte, das Herz weiter schwächte, den Blutstau ansteigen lies. Der Tod trat recht bald durch Wasseransammlungen in den Lungen unter schmerzvollem, langsamen Ersticken ein.
Die Soldaten brachen die Beine der beiden Verbrecher, die mit Jesus gekreuzigt worden waren, aber als sie zu Jesus kamen, sahen sie, dass er bereits tot war. Stattdessen durchbohrten sie seine Seite mit einem Speer. Blut und Wasser flossen aus der Wunde heraus, wie es von einem massiven Lungenödem zu erwarten war. Es bewies den bereits eingetretenen Tod.
Der Soldat prüfte nicht nur eine mögliche Schmerzreaktion, sondern sehr gezielt, ob die Lunge kollabiert und somit eine Ohnmacht ausgeschlossen war.
Dem Evangelisten war die Geschichte mit dem Lanzenstich sehr wichtig. Er betonte eindringlich die Glaubwürdigkeit des Augenzeugen. Damit widerlegt er offensichtlich Zweifler, die wohl schon kurz nach Jesu Tod behaupteten, Jesus sei nicht am Kreuz gestorben, sondern eher ohnmächtig, scheintot gewesen, und die Auferstehung sei eine von den Jüngern erfundene Geschichte.
Zwar wurden Jesus die Beine nicht gebrochen, weil er bereits tot war, doch der wahre Grund dafür findet sich in der Erfüllung der Prophezeiung aus Psalm 34,20f, die dem Messias zugerechnet wurde: »Der Gerechte muss viel leiden, aber aus alledem hilft ihm der HERR. Er bewahrt ihm alle seine Gebeine, dass nicht eines von ihnen zerbrochen wird.«.
Joseph von Arimatäa, ein reicher und angesehener Mann, der heimlich ein Jünger und wohl auch ein Gönner Jesu war, ging zu Pilatus und bat um Erlaubnis, den Leichnam Jesu zu bestatten. Pilatus gewährte ihm die Bitte. Zusammen mit Nikodemus, einem anderen Jünger Jesu, nahm Josef daraufhin den Leichnam Jesu vom Kreuz, reinigten ihn, salbten ihn mit kostbaren Salben und Ölen, wie es Brauch war, wickelten ihn in Leinentücher und legten ihn in ein neues Grab, das in einem nahegelegenen Garten in einem Felsengrab ausgehauen worden war.
Maria Magdalena und eine andere Frau namens Maria waren dabei und sahen, wo Jesus begraben wurde. Sie waren Zeugen seiner letzten Ruhestätte und standen treu bei ihm, auch in seinem Tod.
Der Text betont die Erfüllung der Prophezeiung und die vollkommene Erfüllung des Willens Gottes in Jesu Tod und Beisetzung.
Perikope | Typ | Tag |
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1531 - 1898 | ||
Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen | ||
1899 - 1978 | ||
Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen | ||
Lutherische Kirchen 1958-1978 | ||
Joh 19,38-42 | Reihe V | |
Joh 19,41-42 | Reihe III | |
1979 - 2018 | ||
Joh 19,31-42 | Evangelium | |
Joh 19,(31-37)38-42 | Reihe V | |
seit 2019 | ||
Joh 19,31-42 | Evangelium | |
Joh 19,(31-37)38-42 | Reihe V |
Frakturschrift ist nicht leicht zu lesen. Die Videos zeigen ausgewählte Texte aus der Lutherbibel von 1545, vorgelesen von Reiner Makohl.
Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frakturzeichensatz nicht leicht zu lesen. Wir bieten Videos, in denen ausgewählte Perikopen aus den Sonn- und Feiertagsreihen vorgelesen werden.
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©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de
Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl
Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre