Evangelium nach Lukas
Lk 5,1-11
Text hören:
Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
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Euangelium
S. Lucas.
C. V.
ES begab ſich aber / da ſich das Volck zu Jheſus drang / zu hören das wort Gottes / Vnd er ſtund am ſee Genezareth / 2vnd ſahe zwey ſchiff am ſee ſtehen / die Fiſcher aber waren ausgetretten / vnd wuſchen jre Netze / 3Trat er in der ſchiff eins / welches Simonis war / vnd bat jn / das ers ein wenig vom lande füret. Vnd er ſatzte ſich / vnd leret das Volck aus dem ſchiff.
4VND als er hatte auffgehört zu reden / ſprach er zu Simon / Fare auff die höhe / vnd werffet ewre Netze aus / das jr einen zug thut. 5Vnd Simon antwortet / vnd ſprach zu jm / Meiſter / wir haben die gantze Nacht geerbeitet / vnd nichts gefangen / Aber auff dein Wort / wil ich das Netze auswerffen. 6Vnd da ſie das theten / beſchloſſen ſie eine groſſe menge Fiſche / vnd jr Netz zureis. 7Vnd ſie wincketen jren Geſellen / die im andern ſchiff waren / das ſie kemen / vnd hülffen jnen ziehen. Vnd ſie kamen / vnd fülleten beide Schiff vol / alſo / das ſie ſuncken.
8DA das Simon Petrus ſahe / Fiel er Jheſu zu den knien / vnd ſprach / HErr / gehe von mir hinaus / Ich bin ein ſündiger Menſch. 9Denn es war jn ein ſchrecken ankomen / vnd alle die mit jm waren / vber dieſem Fiſchzug / den ſie mit einander gethan hatten / 10Desſelbigen gleichen auch Jacobum vnd Johannem / die ſöne Zebedei / Simonis geſellen. Vnd Jheſus ſprach zu Simon / Fürchte dich nicht / Denn von nu an wirſtu Menſchen fahen. 11Vnd ſie füreten die Schiff zu lande / vnd verlieſſen alles / vnd folgeten jm nach.
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Der Fischzug des Petrus
und die Berufung der ersten Jünger
Grafik: Der Fischzug des Petrus.
Die Grafik basiert auf einem KI-generierten Bild.
©by Reiner Makohl | lizenziert für www.stilkunst.de
Der Text Lk 5,1-11 erzählt die Geschichten vom Fischzug des Petrus und von der Berufung der ersten Jünger durch Jesus.
Lukas 5,1-11 ist eine zentrale Passage im Lukasevangelium, die die Berufung der ersten Jünger und die Macht Jesu darstellt. Sie betont die Themen Glauben, Gehorsam, Selbsterkenntnis und radikale Nachfolge.
Die Geschichte des wunderbaren Fischfangs dient nicht nur als ein beeindruckendes Wunder, sondern auch als Metapher für die zukünftige Mission der Jünger, Menschen für das Reich Gottes zu gewinnen. Durch diese Erzählung wird die transformative Begegnung mit Jesus und die daraus resultierende lebensverändernde Berufung eindrücklich illustriert.
Jesus steht am See Genezareth, und die Menschen drängen sich, um das Wort Gottes zu hören. Jesus sieht die Fischer, die ihre Netze waschen, und steigt in das Boot von Simon Petrus. Er bittet Simon, ein wenig vom Ufer wegzufahren, und lehrt die Menge vom Boot aus.
Nach seiner Predigt fordert Jesus Simon auf, hinauszufahren und die Netze auszuwerfen. Trotz der erfolglosen Nacht vertraut Simon Jesus und wirft die Netze aus. Sie fangen eine enorme Menge Fische, sodass die Netze zu reißen beginnen und sie Hilfe von ihren Gefährten benötigen.
Simon Petrus reagiert mit Ehrfurcht und Demut auf das Wunder, erkennt seine eigene Sündhaftigkeit und bittet Jesus, von ihm wegzugehen. Jesus beruhigt Simon und gibt ihm eine neue Berufung: Von nun an wird er Menschen fangen. Die Fischer verlassen alles und folgen Jesus nach.
Der überwältigende Fischfang, nachdem die Jünger die ganze Nacht nichts gefangen hatten, zeigt Jesus als den Herrn über die Natur. Es offenbart seine göttliche Macht und Autorität.
Wenn Jesus zu Petrus sagt »Von jetzt an wirst du Menschen fangen« (Vers 10), deutet der Fischfang symbolisch auf die neue Berufung der Jünger als »Menschenfischer« hin. Der reiche Fang steht für den Erfolg ihrer zukünftigen Mission, Menschen für das Reich Gottes zu gewinnen.
Der Fischfang ist der unmittelbare Auslöser dafür, dass Petrus, Jakobus und Johannes alles verlassen und Jesus nachfolgen. Das Wunder lässt sie ihre Sündhaftigkeit und Jesu Autorität erkennen.
Der erfolglose Fischfang in der Nacht symbolisiert, dass die Jünger in ihrer alten Berufung als Fischer gescheitert sind. Sie können aus eigener Kraft nichts erreichen, bis Jesus sie beruft.
Der überreiche Fischfang nach der Unterweisung Jesu zeigt, dass der Erfolg ihrer neuen Berufung allein von Gottes Gnade abhängt, nicht von menschlichen Fähigkeiten.
Der Fischzug des Petrus
und die Berufung der ersten Jünger
Stellen wir uns die Situation am See Genezareth vor: Die erschöpften Fischer haben die ganze Nacht nichts gefangen. Frustriert und entmutigt wollen sie die Netze bereits einpacken. Doch dann kommt der Ruf Jesu: »Fahrt hinaus auf die Höhe und werft eure Netze zum Fang aus!« (Lk 5,4).
Wie Petrus sind wir oft am Ende unserer eigenen Möglichkeiten. Wir strengen uns an, geben unser Bestes, aber die Ergebnisse bleiben aus. Doch dann überrascht uns Gott mit seinem Ruf. Er ruft uns an Orte und in Situationen, die wir nicht erwartet hätten. Sein Ruf stellt unser Denken und Planen auf den Kopf.
Petrus hätte Jesu Anweisung als unsinnig abtun können. Doch er gehorcht - wenn auch zögernd. Und dann folgt das Wunder des überreichen Fischfangs. Gottes Ruf fordert unser Vertrauen heraus. Er will, dass wir ihm mehr vertrauen als unserer eigenen Logik und Erfahrung.
Für die Jünger öffnet sich durch den Fischfang eine neue Perspektive. Jesus beruft sie zu »Menschenfischern«. Ihr bisheriges Leben als Fischer wird zur Vorbereitung für einen viel größeren Auftrag. Auch uns schenkt Gottes Ruf neue Perspektiven, die wir nicht erwartet hätten.
Trauen wir uns, auf Gottes Ruf zu vertrauen - auch wenn er uns überrascht und herausfordert! Denn Gott will uns zu Erfolgen führen, die größer und reicher sind, als wir es uns vorstellen können.
Vertraut auf Gottes Ruf - so wie die ersten Jünger. Er wird euer Leben ungeahnt segnen.
Perikope | Typ | Tag |
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Das Video zeigt den Text der Geschichte aus der Lutherbibel von 1545, in der Petrus auf Anweisung Jesu noch einmal die Netze auswirft und viele Fische fängt, vorgelesen von Reiner Makohl.