Lesetext Lk 18,9-14

Perikopen aus der Lutherbibel von 1545

Symbol Biblia 1545

Perikopen nach der Leseordnung
der evangelischen Kirchen

Evangelium nach Lukas

Lk 18,9-14

 

Text hören:

Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
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Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Lucas.

 

C. XVIII.

 

 

Verse 9 - 14

Das Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner

 

 

 

 

 

→*1)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

IHeſus ſaget aber zu et­li­chen / die ſich ſelbs ver­maſ­ſen / das ſie frum we­ren / Vnd ver­ach­te­ten die an­dern / ein ſolch Gleichnis. 10Es gien­gen zwe­en Men­ſchen hin­auff in den Tem­pel zu be­ten / Ei­ner ein Pha­ri­ſer  *1) / der an­der ein Zöl­ner. 11Der Pha­ri­ſe­er ſtund vnd be­tet bey ſich ſelbs al­ſo / Ich dan­cke dir Gott / Das ich nicht bin wie die an­dern Leu­te / Reu­ber / Vn­ge­rech­te / Ehe­bre­cher / oder auch wie die­ſer Zöl­ner / 12Ich fa­ſte zwi­er in der Wo­chen / vnd ge­be den Ze­hen­den / von al­lem das ich ha­be. 13Vnd der Zöl­ner ſtund von fer­ne / wol­te auch ſei­ne au­gen nicht auff­he­ben gen Hi­mel / Son­dern ſchlug an ſei­ne Bruſt / vnd ſprach / Gott ſey mir Sün­der gne­dig. 14Ich ſage euch / Die­ſer gieng hin­ab ge­recht­fer­ti­get in ſein haus / a fur je­nem. Denn wer ſich ſelbs er­hö­het / der wird er­ni­dri­get wer­den / Vnd wer ſich ſelbs er­ni­dri­get / Der wird er­hö­het wer­den.

 

a

(Fur jenem)

Das iſt / Je­ner iſt nicht ge­recht / ſon­dern ver­dampt heim gan­gen. Ebra­iſmus eſt / et ne­ga­ti­ue di­ci­tur. Si­cut Pſal. 118. Es iſt gut auff den HER­RN ver­traw­en / fur dem ver­traw­en auff Für­ſten / das iſt / nicht auff Für­ſten. Hoc effi­cit Ebrea li­te­ra Mem. Al­ſo auch Matth. 21. Hu­ren vnd Bu­ben wer­den fur euch in Hi­mel ko­men / Fur euch / das iſt / Ir nicht.

→*2)

 

 

 

1) Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein Druckfehler: Phariſer;
Korrektur: Phariſeer

 

 

2) a) lat.: Ebraismus est / et ne­ga­ti­ve di­ci­tur. Si­cut Psal. 118.

dt.: »Das ist ein Hebraismus [= ein Ausdruck, der dem Hebräischen entlehnt ist] und verneinend gemeint, so wie in Psalm 118.«

b) lat.: Hoc effi­cit Ebrea li­te­ra Mem.

dt.: »Dies geht aus den Anmerkungen zum hebräischen Text hervor.«

 

 

Gedanken zum Text

 

Evangelium nach Lukas
Kapitel 18, Verse 9-14

Das Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner

Einleitung

Der Text Lk 18,9-14 erzählt das Gleich­nis vom Pha­ri­sä­er, der von sich selbst über­zeugt war, dass er sehr fromm sei, und vom Zöll­ner, der sich sei­ner Ver­feh­lun­gen bewusst war und Gott um Gna­de bat. Jesus zeig­te da­mit auf, dass nicht die pla­ka­ti­ve Fröm­mig­keit vor Gott zählt, sondern die Hal­tung, mit der man ihm gegenüber tritt.

Dies gilt für uns Christen genauso wie für die Juden zur Zeit Jesu.

Salopp for­mu­liert ist das Gleich­nis ein Bei­spiel für die Ka­te­go­rie »Nicht über­all, wo Christ drauf­steht, ist Christ drin.«

In dieser Perikope findet sich in Vers 14b der be­kann­te Spruch:

Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt wer­den;
und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht wer­den.

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Lk 18,9-14

Evangelium

→ 11. Sonntag nach Trinitatis

1899 - 1978  

Lk 18,9-14

Evangelium

→ 11. Sonntag nach Trinitatis

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Lk 18,9-14

Evangelium +
Reihe I

→ 11. Sonntag nach Trinitatis

1979 - 2018  

Lk 18,9-14

Evangelium +
Reihe I

→ 11. Sonntag nach Trinitatis

seit 2019  

Lk 18,9-14

Evangelium +
Reihe II

→ 11. Sonntag nach Trinitatis

 

 

  Hörbuch-Video

Das Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner (Lk 18,9-14)

Titelbild
Hörbuch-Video zur Biblia 1545

→Hörbuch-Video: Lk 18,9-14

Das Video zeigt den Text der Ge­schich­te aus der Luther­bi­bel von 1545, in der Je­sus die An­ma­ßung der Fröm­mig­keit und die Über­heb­lich­keit ver­ur­teilt, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Sabrina

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SK Version 21.11.2024