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I n das liebreiche Herz meines himmliſchen Vaters,
in die eröffnete Seite meines Heilandes JESU Chriſti,
und in die Hände des Höchſten Tröſters,
des Heiligen Geiſtes,
ergebe ich mich dieſe Nacht und allezeit.
O HErr !
laß mich dein ſeyn und bleiben,
von nun an bis in Ewigkeit,
Amen.
Ich danke dir,
o großmächtiger GOtt und gütiger Vater !
daß du mich abermal heute dieſen Tag an Seele und Leib vor allem Schaden und Übel gnädiglich behütet haſt.
Ich bitte dich,
durch deine göttliche Güte,
du wolleſt alles, was ich heute mit Herz und Mund,
und ſonderlich wider dich und deine heilige Gebote geſündigt habe,
zudecken,
und mich, dein Geſchöpf,
welches du mit dem Blute deines lieben Sohnes JEſu Chriſti theuer erkaufet haſt,
nicht verlaſſen,
und mich dieſe Nacht unter deinen allmächtigen Gnadenflügeln wider den böſen Feind, welcher um mich hergehet wie ein brüllender Löwe, mich zu verſchlingen, beſchützen,
daß ich unter dem Schatten deiner Güte und Barmherzigkeit ſicher ruhen und ſchlafen möge,
auf daß ſich der böſe Feind nicht zu mir nahen dürfe, und mir keinen Schaden thun könne,
Amen.
G Ott,
ſey mir armen Sünder gnädig !
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Anmerkung 1
1 Der »böse Feind« ist ein Begriff, der sowohl den Widersacher Christi, den Versucher, den Teufel, meint, als auch Menschen, die Böses im Sinn haben, also nicht den christlichen Lehren folgen, wie beispielsweise Einbrecher und Diebe. Ausdehnen lässt sich der Begriff auf alles, was feindlich gegen den Betenden gerichtet sein könnte, wie Naturkatastrophen, Feuersbrünste, Hochwasser, und Seuchen oder Krankheiten.
Es ist hervorzuheben, dass der Begriff keineswegs militärisch zu verstehen ist. Ebenso wenig bezieht er sich auf (fremde) Nationen oder gar ethnische Gruppen.
Im Gebet geht es vordergründig um die Bitte, dass während der Nacht nichts Schlimmes passieren möge, dass beispielsweise niemand, angeleitet von nicht-christlichen Gedanken, in böser Absicht in die Wohnung oder in das Haus eindringe, und nichts und niemand Eigentum, Leib und Leben gefährde.
Der Artikel Das Gebetbüchlein von 1817 enthält in tabellarischer Form die bei uns verfügbaren Gebete aus dem Gebetbüchlein von 1817.
Hier finden Sie die Gebete für jeden Tag der Woche.
Zusätzlich erläutert der Artikel in einer kleinen Abhandlung Inhalt und Aufbau dieser Gebete.
Gebete für die Praxis evangelischer Christen
Das kleine Gebetbüchlein enthält u. a. Gebete für den Morgen und den Abend eines jeden Wochentags. Zwar ist es alt, aber dennoch an vielen Stellen zeitlos.
Unsere Übersicht verweist auf die Gebetstexte und Gebetssammlungen, die derzeit auf unseren Seiten verfügbar sind. In einer kleinen Abhandlung erklären wir, worauf es beim Beten ankommt.
Quelle der Gebetstexte :
Sammlung einiger erwecklichen Gebete, Morgens und Abends auf jeden Tag in der Woche, desgleichen beym Gottesdienst in der Kirche, sodann bey der Beichte und Communion; ferner um Glück und Segen zur Berufs-Arbeit, um Trost in Kreuz und Trübsal, wie auch bey schwerem Donnerwetter, und letztlich in Todesnöthen, fruchtbarlich zu gebrauchen.
Mit Königl. Preuß. und Churfürstl. Brandenb. allergnädiger Freyheit. Magdeburg, im Faber´schen Verlag. [1817, 1851].