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Muss man nicht lesen, kann man aber!

Fröhliche Weihnachten 2012!

26. November 2012

Das Jahr geht zu Ende, das Kirchenjahr hat neu begonnen. Es ist Weihnachtszeit.

Wir wünschen mit dem Stilkunst-Weihnachtsvideo 2012 unseren Besuchern eine friedliche und fröhliche Vorweihnachtszeit!


Das Stilkunst-Weihnachtsvideo 2012

Abbildung: Klicken Sie auf das Titelbild, um zum Video zu springen.

Sabrina

Kategorien: Freizeit und Erholung | Gegen Gewalt - für Frieden

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Krankenkassen mit Milliardenpolster

16. September 2012

W ir hatten in einem anderen BLOG-Beitrag bereits darüber berichtet. Jetzt machte dieselbe Meldung aus dem Gesundheitswesen wieder Schlagzeilen in den Nachrichten und Zeitungen: Die derzeit angehäuften Überschüsse der Krankenkassen betragen 21,8 Milliarden Euro – 21.800.000.000 €. Diese Summe kam in kurzer Zeit zusammen. Sie wird begründet durch verschiedene Vorausberechnungen für nötige Einnahmen über Beiträge, denen nun geringere Ausgaben gegenüberstanden, als erwartet. Letztendlich – das ist richtig! – , wurde den Beitragszahlern zuviel abgeköpft. Ist das schlimm? Nein, es ist gut so!

Selbstverständlich melden sich gleich wieder Politiker zu Wort. Allen voran diesmal Gesundheitsminister Daniel Bahr von der FDP. Er forderte die Krankenkassen auf, diesen Topf in Form von Prämien an ihre Versicherten auszuschütten. Na, toll! Und was soll das bringen? So mit Blick auf das Gesundheitswesen?

Wir sind sicher: Der Gesundheitsminister hat ganz andere Probleme und Sorgen, denen er Zeit und Kraft widmen könnte und müsste. Wir wollen unser Geld nicht zurück! Wir wollen ein Gesundheitssystem, das die ärztliche Versorgung, neue Diagnosemethoden, moderne Therapieverfahren und geeignete Medikamente garantiert. So einfach ist das! Dafür wird der »Überschuss« sicher mehr als nötig sein. Von einer erstatten Prämie werden die Kranken nicht gesünder! Und reicher auch werden sie davon auch nicht. Die Prämien wären nicht üppig – da sollte sich niemand falsche Vorstellungen machen!

Solche Vorschläge, aus dem Mund eines Gesundheitsministers, dem das Wohl der Bürger und die verfassungsgemäße Umsetzung einer Gesundheitsversorgung im Rahmen einer sozialen Marktwirtschaft am Herzen liegen sollte, stimmen nachdenklich! Würden die Krankenkassen dem nachkommen, ergäbe das einen der teuersten Werbefeldzüge für Stimmenfang in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Was, bitte schön, bezweckt Herr Minister Bahr?

D ie Ärzte kämpfen zur Zeit um angemessene Honorare. Sie machen mit ihren Forderungen deutlich, dass da was im Argen liegt. Es wären »nur« etwa drei Milliarden Euro nötig, die unsere Krankenkassen derzeit locker jährlich als Überschüsse einnehmen. Da gäbe es Handlungsbedarf für die Politik in Hülle und Fülle!

In diesem Zusammenhang haben wir etliche Kommentare gehört und gelesen, die von einer gut verdienenden Ärzteschaft sprechen und in der Quintessenz die Forderungen ungerechtfertigt, wenn nicht gar vermessen darstellen wollen. Ich bin Patient, und ich sehe, dass meinem Hausarzt in vielen Belangen die Hände gebunden sind. Das liegt an den Honoraren, die den nötigen Zeitbedarf für eine sachgerechte Untersuchung und Therapie nicht ermöglichen. Kein Facharbeiter würde für solche Summen zum Hammer greifen wollen. Es gibt nur wenige Euros für ein Behandlungsgespräch, das Ursache und Gründe des Leidens erfassen soll, um sach- und fachgerecht zu behandeln. Jede TÜV-Plakette, jeder Ölwechsel für Ihr Auto kosten ein Vielfaches mehr.

Moderne Untersuchungsverfahren kosten Geld. Das Gesundheitswesen hat jeden Euro nötig.

Abbildung: Moderne Untersuchungsverfahren kosten Geld. Das Gesundheitswesen hat jeden Euro nötig.

D ie Organspenden machen Schlagzeilen. Dabei geraten die Honorare als Problem in den Fokus. Jetzt wurde sogar fraglich, ob nicht Privatpatienten bevorzugt neue Organe erhalten. Eine Untersuchung ergab, dass der Anteil transplantierter Organe bei Privatpatienten höher ist als deren Anteil in der Warteliste. Verständlich – betriebswirtschaftlich betrachtet. Der Grundsatz »gleicher Lohn für gleiche Arbeit« gilt eben für Ärzte bei Privat- und Kassenpatienten nicht.

Das ist jedoch unverständlich, wenn medizinische und gesundheitsbezogene Beweggründe eine Rolle spielen sollen. Und das sollten sie! Viele Ärzte können heutzutage systembedingt mit ihren Praxen nur dank eines hohen Anteils an Privatpatienten überleben, den Krankenhäusern geht es ähnlich. Die Krankenkassenleistungen allein decken die Kosten in der Regel nicht. Ich bin heilfroh, dass mein Hausarzt genügend Privatpatienten hat, um die nötigen Geräte und das Personal für eine angemessene Grundversorgung so vieler Patienten mit zu finanzieren.

G erade wurde veröffentlicht, dass die Zahl der ärztlichen Kunstfehler zunimmt. Sinkt die Qualität der Ärzte? Augenscheinlich! Das liegt aber nicht an deren Ausbildungsständen, an ihrem Wissen und an ihren Fähigkeiten. Ein Schelm, wer da denken würde, dass Zeit- und Kostendruck nicht zu Fehlern führen können. Ein Automechaniker arbeitet acht Stunden am Tag. Am Wochenende hat er frei. Am nächsten Tag kann er ausgeruht und konzentriert dafür Sorge tragen, dass die Bremsen bei Ihrem Wagen sachgerecht geprüft und eingestellt werden. Ein Arzt in einem Krankenhaus kann das nicht. Er arbeitet u. U. sehr viel länger, auch am Wochenende und über Nacht. Und dabei setzt er nicht nur seine eigene Gesundheit, sondern womöglich auch die seiner Patienten aufs Spiel. Uns wundert sehr, dass solche Arbeitszeitregelungen im Ärztestand gemeinhin akzeptiert und geübte Praxis sind.

D ie Berichte über z. T. katastrophale, menschenunwürdige Pflegebedingungen in Krankenhäusern, Pflege- und Altenheimen nehmen zu. Kosten. Pure Kostengründe verschlechtern die Situation vieler betreuter Menschen. Wir interessieren uns im Allgemeinen sehr wohl für Bio-Eier, Eier aus Bodenhaltung und Freilandhaltung der Legehennen. Artgerechte Tierhaltung ist ein Thema, dem große Aufmerksamkeit zukommt. Gut so! Aber wer interessiert sich dafür, ob alte, bettlägerige Menschen genügend Zuspruch, Pflege und Bewegung bekommen? Die Pflegepläne erlauben meist nur wenige Minuten am Tag. Tierschützer würden auf die Barrikaden gehen, ginge es so in der Tierhaltung zu!

W ir meinen: Hier und an vielen anderen Stellen könnten Politiker aktiv werden! Und sie sollten sich darüber freuen, wenn Gelder brachliegen, die für eine Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung aller gut eingesetzt werden könnten. Ja, durchaus: Prämienrückzahlung, das ist eine populäre Maßnahme. Sie passt zu Stimmenfang und Wahlkampf, sie passt allerdings nicht zu den Problemen, mit denen unser Gesundheitssystem nachweislich täglich auf dem Rücken Betroffener zu kämpfen hat.

Sabrina

Kategorien: Gesundheit | Politik

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9. August: Schreckliche Explosion tötet mindestens 30.000 Menschen

9. August 2012

W ir haben bereits vor drei Tagen an dieser Stelle dem Atombombenabwurf über Hiroshima am 6. August 1945 gedacht. Wir haben in diesem Zusammenhang angerissen, dass das Übel nicht erst in der Tat selbst, sondern in der Bereitschaft zur Gewalt steckt. Und wir haben versucht, aufzuzeigen, was es meint, Opfer zu sein.

Zu welcher gefühlskalten, euphorischen Brutalität hohe Gewaltbereitschaft führen kann, haben uns die amerikanischen Befehlshaber vor Augen geführt, denen die Folgen des ersten Atombombenabwurfs über einer bewohnten Stadt nicht genug waren. Militärstrategisch ist der zweite Atombombeneinsatz stärker noch als der erste umstritten. In diese Diskussion wollen wir uns gar nicht einmischen. Fakt ist: Neben vielen anderen Ereignissen in der Geschichte gehören die Atombombenabwürfe über Japan zu den schlimmsten und zu den beschämensten Taten, die Menschen je ausgeübt haben.

Atompilz der Atombombe »Fat Man« über Nagasaki. Links oben ein Luftbild des Abwurfzentrums vor dem Abwurf, links unten der selbe Ausschnitt nach dem Abwurf. - Die Stadt und alles, was da Leben in sich trug, sind ausradiert

Abbildung: Atompilz der Atombombe »Fat Man« über Nagasaki (rechts). Links oben ein Luftbild des Abwurfzentrums vor dem Abwurf, links unten der selbe Ausschnitt nach dem Abwurf. – Die Stadt und alles, was da Leben in sich trug, sind ausradiert.
Quelle der Fotos: Wikipedia.de. (unter Nutzung der dort beschriebenen Lizenzrechte)

9. August 1945, Nagasaki, Japan

Der USAF-B29-Bomber Bockscar, benannt nach seinem ersten Piloten Frederic C. Bock, eigentlich also Bock‘s Car, geführt von dem 25-jährigen Piloten Charles W. Sweeny und einer 13-köpfigen Besatzung, löst um 11:02 Uhr Ortszeit die 4,67 Tonnen schwere Bombe »Fat Man« über Nagasaki aus, die in einer Höhe von 470 Metern detoniert.

Diese Bombe pulverisierte die Industriegebiete von Nagasaki und tötete sofort mindestens 30.000 Menschen. Viele von ihnen verglühten im Bruchteil einer Sekunde, von jetzt auf gleich, mitten in der Bewegung, in der sie sich befanden, stehend, sitzend, liegend. Viele starben quälend langsam und unter großen Schmerzen, ohne Aussicht auf Rettung oder Hilfe. Etwa 40.000 Menschen erlagen den Verletzungen und Verstrahlungen innerhalb der folgenden fünf Jahre. Und das Sterben ging weiter.

Japan hatte bereits vor dem 6. August 1945 Bereitschaft zur Kapitulation gezeigt. Trotzdem ordnete der amerikanische Präsident Harry S. Truman den Einsatz an und gab den Kommandeuren freie Hand bei der Wahl der Ziele. Sie konnten schließlich berichten: Mission erfüllt! Aber erst am 24. Oktober 1945 kapitulieren alle japanischen Truppen gegenüber den West-Alliierten Truppenverbänden. Die häufig erwähnte Abschreckungswirkung verfehlte demnach ihr Ziel, die massive zerstörische Wirkung allerdings nicht. Der Einsatz weiterer Atombomben fand in diesem langen Zeitraum zwischen dem 9. August 1945 und dem 24. Oktober 1945 nicht mehr statt. Zum Glück! – Nicht nur für Japan.

D Die Atombombe entwickelte sich zur Abschreckungswaffe im Kalten Krieg. Die verfeindeten Mächte bedrohten sich gegenseitig, und vermutlich schlitterten die Welt und die Menschheit mehr als nur einmal ganz knapp an einer Katastrophe vorbei.

Wäre es in dieser Zeit zu einer kriegerischen Auseinandersetzung gekommen, dann wäre Deutschland eines der Hauptaustragungsgebiete gewesen. Die Militärstrategen haben mit zahlreichen Atombombeneinsätzen über Deutschland gerechnet und unglaublich viele Tote einkalkuliert.

Direkte Gewalt mit dem Einsatz von Atombomben gab es nicht mehr, aber die Staaten demonstrierten ihre Gewaltbereitschaft effektvoll.

D Die Atommächte haben in den Jahren von 1945 bis 2009 insgesamt 2.052 Nuklearbombentests durchgeführt. Jeder Test mit einer Bombe, die eine deutlich höhere Sprengkraft besaß als die Bomben, die über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden. USA: 1.039 Tests, Sowjet-Union: 718, Frankreich: 198, China: 45, Indien: 3, Pakistan: 2.

Atompilz der »Baker«-Explosion, Teil der Operation Crossroads, einem Nuklearwaffentest der Vereinigten Staaten von Amerika, durchgeführt am 25. Juli 1946 auf dem Bikini Atoll. Die Schiffe, die zu sehen sind, wurden durch das radioaktiv verseuchte Wasser so stark kontaminiert, dass etliche nicht mehr zu dekontaminieren waren und versenkt werden mussten. Die Aussage, die in diesem Bild steckt, ist nicht die beeindruckende Größe und Form des gewaltigen Atompilzes der Explosion, es ist die traurige und erschreckende Botschaft: »Wir sind bereit, Menschen zu Opfern zu machen.«

Abbildung: Atompilz der »Baker«-Explosion, Teil der Operation Crossroads, einem Nuklearwaffentest der Vereinigten Staaten von Amerika, durchgeführt am 25. Juli 1946 auf dem Bikini Atoll. Die Schiffe, die zu sehen sind, wurden durch das radioaktiv verseuchte Wasser so stark kontaminiert, dass etliche nicht mehr zu dekontaminieren waren und versenkt werden mussten.
Die Aussage, die in diesem Bild steckt, ist nicht die beeindruckende Größe und Form des gewaltigen Atompilzes der Explosion, es ist die traurige und erschreckende Botschaft: »Wir sind bereit, Menschen zu Opfern zu machen.«
Quelle des Fotos: Wikipedia.de. (unter Nutzung der dort beschriebenen Lizenzrechte)

Etwa 1.825 Tests fanden allein in den Jahren 1945 bis 1970 statt. Im Schnitt gab es also alle fünf Tage eine Nuklearbombenexplosion auf unserem blauen Planeten Erde!

Den »Fall-out«, die radioaktiv strahlenden Partikelchen, die in großen Mengen bei einer Explosion freigesetzt werden, trieben Wind und Wetter mehrfach um die Erde, bevor er in tiefere Schichten absank und mit dem Regen auch bewohnte Gebiete weit abseits der Explosionen verseuchte.

Krebs zählt zu den Spätfolgen der atomaren Kontaminierung. Das ist allgemein bekannt und wird von Jedermann akzeptiert. Dennoch wird der Zusammenhang zwischen konkreten Krebserkrankungen und dem Einsatz von Atombomben bestritten. Genau wie beim Betrieb und bei Unfällen in Atomkraftwerken. Der schnelle Anstieg von Krebserkrankungen Ende letzten Jahrhunderts wird mit vielen Auslösern begründet. Schuld sind im Zweifelsfall die Erkrankten selbst. Selbstverständlich. Rauchen, Smog und ungesunde Lebensweise. Wenn man nur lange genug bohrt, findet sich bei jedem ein recht plausibler Grund für seine Erkrankung.

Ein Zusammenhang zwischen Atombombentests, den ungeheuren Mengen an Fall-out, die unsere Lebensräume für Jahrzehnte verseuchten, dem Krebsanstieg und den konkreten Krebserkrankungen wurde nie ergründet.

Wir meinen: Vor den massiven und nachhaltigen Auswirkungen von Gewalt und Gewaltbereitschaft dürfen die Augen nicht verschlossen werden. Das gilt im Großen. Das gilt mehr noch im Kleinen, dort, wo wir selbst handeln und Einfluss nehmen können!

Im Gedenken an die weltweiten Opfer der Gewalt: Bimbam …

Sabrina

Kategorien: Gegen Gewalt - für Frieden | Hope for the Future

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Und es stimmt doch: Graupapageien können denken!

8. August 2012

H eute überraschte uns am Frühstückstisch eine ganz besondere Meldung unserer Tageszeitung aus dem großen Reich der Tiere, von der wir überzeugt sind, dass sie die komplette Verhaltensforschung und unsere Sicht auf die Lebenwesen unserer Erde ändern wird.

Wissenschaftler konnten in einem Experiment bestätigen, dass Graupapageien ein Verständnis für Kausalität zeigen und darauf Entscheidungen aufbauen. Sie denken!


Graupapgeien können denken!

Abbildung: Graupapgei – »Ich denke, also bin ich!«
Foto: Wikipedia.de. (veröffentlicht unter Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0, Autor: L.Miguel Bugallo Sánchez)

D ieses Experiment ist wichtig, weil die Verhaltensforschung seit dem weltberühmten Experiment des Iwan Petrowitsch Pawlow sich leider darauf beschränkte, Tieren nur eine mehr oder weniger ausgeprägte Fähigkeit zur Konditionierung zuzusprechen. D. h., Tiere lernen durch Verknüpfungen und Reize lösen unbedingte, weil unkontrollierte Reaktionen aus.

»Pawlow bot das Futter gemeinsam mit einem Glockenton an. Die Folge war, dass der ursprünglich neutrale Reiz Glockenton die Reaktion Speichelfluss auslösen konnte. Die unbedingte Reaktion Speichelfluss wurde zu einer konditionierten, bedingten Reaktion.« (Quelle: Wikipedia, Artikel Hundeerziehung )

Selbstverständlich spielen diese Mechanismen im Verhalten eine große Rolle, auch bei uns Menschen. Die Krux bestand lange Zeit darin, dass Tieren auf der Basis des pawlowschen Experiments und ähnlicher Untersuchungen die Fähigkeit zum Denken rundweg abgesprochen wurde.

Die Konditionierung ist in unseren Augen vergleichbar mit der Programmierung eines Computers: Durch einen definierten Reiz wird eine bestimmte Reaktion ausgelöst. Durch Änderung des Reizes oder der Bedingung, in welcher der Reiz gilt, kann die Reaktion geändert werden. Wir sind davon überzeugt, dass sich Lebewesen nicht auf Automatismen simplifizierter Programmierung vollständig reduzieren lassen.

Wer sich intensiv mit Tieren beschäftig – und das haben wir seit vielen Jahren getan! -, der wird immer wieder in Situationen geführt, in denen man bei seinen Tieren Denken zu erkennen glaubt: ein geplantes Vorgehen, ein Konflikt in den Verhaltensregeln, der zu einer Entscheidung führt. »Kann nicht sein!«, hörte man dann, »das ist Verknüpfung, basierend auf irgendeiner Reizkonditionierung.« – so richtig überzeugt davon waren wir nie und sind es bis heute nicht! Immerhin können wir jetzt schon neben Schimpansen, einigen Raben-Arten und womöglich auch Delphinen auf Graupapageien verweisen.

Wir meinen, die Verhaltensforscher werden in der gesamten Breite umdenken müssen! Sie müssen zumindest damit rechnen, dass ein Tier in der Lage sein könnte, zu denken. Denn: Wenn die grundsätzliche Fähigkeit zum Denken inzwischen nicht mehr Alleinstellungsmerkmal des Menschen ist, warum sollte diese Fähigkeit im Tierreich nur auf ganz bestimmte Vertreter weniger Gattungen beschränkt sein? Dort, wo die genetischen Verwandtschaften sehr viel enger geknüpft sind als zwischen Tier und Mensch?

Die Herausforderung für die Wissenschaftler besteht wohl darin, einen Zugang zu finden zum Denkvermögen der Tiere. Wir sehen das Problem weniger bei den Tieren angesiedelt, als vielmehr bei unseren Fähigkeiten, Formen des Denkens anderer Gattungen zu erkennen und zu verstehen.

Wer mehr über das hier angesprochene Experiment und das Denkvermögen der Graupapageien erfahren möchte, sollte seine Suchmaschine nach »Graupapageien denken« suchen lassen oder beispielsweise hier mal reinschauen:
FOCUS online, 8.8.2012, Graupageien sind ähnlich schlau wie Kleinkinder

Offen ist, inwiefern emotionale Fähigkeiten und Persönlichkeit mit Denken verknüpft sind und das Verhalten der Tiere mitbestimmen. «Cogito ergo sum!« (»Ich denke, also bin ich!«; René Descartes) – wir würden uns keineswegs wundern, wenn die Menschheit eines Tages auch diese Eigenschaften unseren irdischen Mitbewohnern, den Tieren, zusprechen müsste!

Hmmm. Mal nachgedacht. Was wären die Konsequenzen? Könnte es beispielsweise einen tieferen Grund haben als nur eine situative, konditionierte Reizreaktion, eine instinktive Handlung oder ein Übersprungverhalten, wenn ein »dummer« Ochse im letzten Moment vor der Tür des Schlachthofs ausbüxt? Was gar nicht so selten vorkommen soll! Könnte ein »Ich will da nicht rein! Das macht mir Angst!« – Gedanke im Tier der Auslöser sein?

Denken impliziert Bewusstsein, Willen und Emotion. Ja, selbstverständlich nehme ich es heute noch in Kauf, für eine solche Überlegung, die jeder wissenschaftlichen Erkenntnis widerspricht, belächelt zu werden. Lächeln Sie nur! Heute noch! Doch die Forschung geht weiter.

Sabrina

Kategorien: Wissenschaft und Forschung | Hope for the Future

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6. August, 8:16 Uhr: Atombombe explodiert über Großstadt

6. August 2012

E s sollte nicht in Vergessenheit geraten. Es gehört ohne Zweifel in jede Diskussion um Krieg, kriegerische Auseinandersetzung, Gewalt und Brutalität.

Es gibt in der Geschichte viele Beispiele für extrem überhöhte Gewalt und Gewaltbereitschaft. Der Atombombenabwurf auf die japanische Stadt Hiroshima ist nur eines. Dafür ist das ein sehr anschauliches Beispiel, dem sich die öffentliche Aufmerksamkeit nicht entziehen konnte und nach wie vor nicht entziehen kann.

Die Öffentlichkeit verschließt längst die Augen gegen übersteigerte Gewaltbereitschaft im Kleinen, wo ähnlich wie in Hiroshima unbeteiligte Menschen zu Opfern werden. Es müssen nicht Tausende sein, ein Opfer genügt. Es muss kein Sterben sein, ein Schmerz genügt, eine bleibende Behinderung ist eine Katastrophe! Viele Opfer und ihre Angehörigen müssen die Folgen zeitlebens tragen. Ihr Leben verändert sich. Oft grundlegend und nachhaltig. Weil sie zur falschen Zeit am falschen Platz waren und von der plötzlichen Wucht gewaltbereiter Menschen ohne Chance, zu entkommen, vom Mitmenschen zum Opfer degradiert wurden.

Nehmen wir das als Ausdruck einer sich ändernden Gesellschaft nur einfach stillschweigend in Kauf und zur Kenntnis? Oder ist das Schweigen und Dulden Ausdruck einer Ohnmächtigkeit gegenüber Wertesystemen, die Gewaltbereitschaft in weiten Bereichen unseres Miteinander gutheißen und fördern? Ist darin persönliches Versagen, Überforderung, Machtlosigkeit, Hilflosigkeit oder Desinteresse zu sehen? Vielleicht. Es wird sicher unterschiedliche Gründe geben. Wer weiß das schon?

W ir meinen: Es darf nicht weggesehen werden, wenn Gewalt stattfindet. Es darf nicht geschwiegen werden, wenn Gewalt verharmlost wird. Es darf nicht geduldet werden, dass sich Gewalt als respektiertes Handeln ausbreitet und ihr Tür und Tor geöffnet werden.

Wir widmen deshalb diesen Platz hier gerne dem Gedenken an die Opfer des Atombombenabwurfs über der japanischen Stadt Hiroshima!

Wir zielen damit auf alle, die mit uns gemeinsam gegen Gewalt sind. Nicht nur im Großen, auch im Kleinen, in unserem kleinen persönlichen Lebensraum, den wir uns so gerne friedlich und gewaltfrei wünschen.

Dazu gehört selbstverständlich unser Lebensraum »Internet«. Auch hier gilt es, nicht wegzusehen und nicht zu schweigen. Die öffentliche Zurschaustellung und Verbreitung von Gewalt, die Befürwortung von Gewaltbereitschaft und der unrefelektierte Konsum gewaltverherrlichender Medien führen zu eklatanten Veränderungen bei Konsumenten und damit in unserer Gesellschaft. Es senkt beim Individuum die Hemmschwelle zur Gewaltbereitschaft, es hebt die emotionale Reizschwelle, die nur noch mit deutlich stärkeren Reizen befriedigt werden kann. Es verdreht die Realitäten und misst der Fähigkeit zur Gewalt wider alle Vernunft eine Bedeutung zu, die ihr gesellschaftlich nicht zukommt.

Wir können Besucher von Webseiten, insbesondere aber die Webseitenbetreiber nur bitten, auf gewaltverherrlichende Inhalte zu achten und sie zu ächten.


Atompilz der Atombombe »Little Boy« über Hiroshima und die zerstörte Stadt, in der von 76.000 Häusern 70.000 praktisch pulverisiert wurden - inklusive allem, was da Leben in sich trug.

Abbildung: Atompilz der Atombombe »Little Boy« über Hiroshima (rechts) und die zerstörte Stadt, in der von 76.000 Häusern 70.000 praktisch pulverisiert wurden – inklusive allem, was da Leben in sich trug. Diese Aufnahme (links) wurde vom Piloten des Abwurfbombers signiert.
Quelle: Wikipedia.de. (unter Nutzung der dort beschriebenen Lizenzrechte)

6. August 1945, Hiroshima, Japan

Der USAF-B29-Bomber Enola Gay, benannt nach dem Mädchennamen der Mutter des 30-jährigen Bomberpiloten Paul W. Tibbets, löst um 8:15 Uhr und 17 Sekunden Ortszeit die 4 Tonnen schwere Atombombe »Little Boy« in einer Höhe von 9.950 Metern aus.

Um 08:16 Uhr und 2 Sekunden explodiert die Bombe 580 Meter über dem Stadtkern von Hiroshima.

Die Stadt wurde flächendeckend zerstört. Über 90 Prozent der Gebäude wurden durch die Druckwelle geradezu pulverisiert. Die Hitze erreichte noch in 10km Entfernung vom Mittelpunkt der Explosion 6000 Grad Celsius, entzündete wie aus dem Nichts alles Brennbare, verbrannte und kochte alles Leben, was nicht im Schatten der Hitzewelle Zuflucht gefunden hatte.

Man geht von bis 40.000 Menschen aus, die sofort und schlagartig ums Leben gekommen sind. Es dürften angesichts der Zerstörungen weit aus mehr sein. Es gab von vielen keine Überreste und es gab niemanden mehr, der sie vermisste. Mit ihnen wurde das Wissen um ihre Existenz ausgelöscht. Die Stadt war überlaufen. Neben der einheimischen Bevölkerung waren Soldaten sowie koreanische und chinesische Zwangsarbeiter dort stationiert.

In nur wenigen Jahren starben weitere 30.000 bis 40.000 Menschen an den direkten Folgen der erlittenen Verbrennungen und radioaktiven Verstrahlungen. Doch das Sterben hörte immer noch nicht auf. Von der großen Zahl Menschen, die mit schweren Verbrennungen und Verstümmelungen überlebten, von Blinden, Behinderten und Krebskranken ganz zu schweigen. Und von denen, die gar keine Chance bekamen, geboren zu werden.


Menschen zu Opfern machen, das verändert ihr Leben. Oft genug für immer.
Gewaltbereitschaft nimmt dies bedenkenlos in Kauf.
Wer Gewalt anwendet, wer Gewalt respektiert und Gewalt rechtfertigt, macht Mitmenschen zu Opfern. Vorsätzlich und bedenkenlos.

Seit 1947 gedenkt Japan am 6. August um 8:16 Uhr dem schrecklichen Tag mit dem Stillstand jeglicher Aktivitäten im Berufs- und im Privatleben mit einer totalen Schweigeminute unter anhaltendem Glockengeläut.

Wann haben Sie zum letzten Mal ein kleines Glöckchen klingeln lassen und sind ganz bewusst gegen Gewalt und für Frieden eingetreten?

Bimbam …

Sabrina

Kategorien: Gegen Gewalt - für Frieden | Hope for the Future

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