Aus den Berichten über das Wirken Jesu
vorgelesen von Reiner Makohl
Aus den Berichten über das Wirken Jesu
Die Heilung eines Aussätzigen
und die Geschichte vom Hauptmann zu Kapernaum
Der Text Mt 8,1-13 erzählt zwei Heilungsgeschichten. In den Versen 1 bis 4 bittet ein Aussätziger Jesus um Reinigung, um Heilung vom Aussatz. Jesus erfüllt die Bitte, fordert aber zur Verschwiegenheit über sein Eingreifen auf.
In den Versen 5 bis 13 wird die Begegnung zwischen Jesus und einem römischen Hauptmann erzählt, dessen Knecht schwer krank ist. Der Hauptmann bittet Jesus um Heilung und zeigt dabei einen tiefen Glauben an Jesu Vollmacht.
Der Aussätzige bittet Jesus demütig: »Wenn du willst, kannst du mich rein machen.«
Jesus zeigt Mitgefühl und berührt ihn – ein radikaler Akt, da Aussätzige als unrein galten. Die Berührung hatte zur Folge, dass Jesus vor dem Gesetz selbst unrein wurde. Doch er beweist mit der Berührung die Aufhebung von Ausgrenzung. Sein Zugehen auf Kranke und seine Macht über Krankheiten, die es zu heilen gilt, um Menschen aus ihren Notlagen prekären Verhältnissen zu befreien, sind Zeichen der neuen Gerechtigkeit im anbrechenden Reich Gottes.
Der Hauptmann ist kein Jude, sondern Heide und römischer Besatzer. Dennoch hat er Vertrauen in Jesus und erkennt dessen göttliche Autorität an. Das zeigt: Der Glaube kennt keine nationalen oder religiösen Grenzen. Jesu Wirken gilt allen Menschen, unabhängig von Herkunft oder Status.
Jesus ist beeindruckt von diesem Glauben und hebt ihn hervor. Der Hauptmann hat verstanden, dass Jesus nicht vor Ort sein muss, um zu heilen – sein Wort allein genügt. Diese Glaubenshaltung dient als Vorbild für alle, die Gott vertrauen, ohne ihn sichtbar zu erleben.
Jesus spricht das Wort der Heilung aus, und der Knecht wird gesund. Das zeigt die Macht und Barmherzigkeit Jesu, der Menschen durch ihren Glauben heil macht.
Glaube und Vertrauen: Der Glaube des Aussätzigen und des Hauptmanns fordert uns auf, auf Gottes Macht und Güte zu vertrauen.
Gottes Reich ist grenzenlos: Jesu Heilungen zeigen, dass Gottes Liebe keine gesellschaftlichen, kulturellen oder religiösen Grenzen kennt.
Gottes Wirken: Heilung und Rettung kommen durch Gottes Wort aufgrund seiner Gnade, nicht durch menschliches Tun.
Barmherzigkeit Gottes: Jesus stellt den Menschen in den Mittelpunkt, nicht ihre Herkunft, nicht ihre Gesundheit und nicht ihren Status.
Aus den Berichten über das Wirken Jesu
Die Heilung eines Aussätzigen
und die Geschichte vom Hauptmann zu Kapernaum
Zwei Menschen treten Jesus in Matthäus 8 entgegen: ein Ausgestoßener und ein römischer Hauptmann.
Der Aussätzige wagt es, zu sagen: »Wenn du willst, kannst du mich rein machen.« Und Jesus? Er will! Er berührt den Kranken und gibt ihm Heilung und Würde zurück.
Der Hauptmann zeigt einen außergewöhnlichen Glauben: »Sprich nur ein Wort, und mein Knecht wird gesund.« Er vertraut völlig auf Jesu Macht. Jesus lobt diesen Glauben, der über alle Grenzen von Herkunft oder Status hinausgeht.
Diese Geschichten fordern uns auf, immer wieder neu auf Jesus zu vertrauen.
Es stimmt schon: Jesus ist jetzt nicht hier als Mensch, der Kranke mit seinen Händen berühren kann, um sie zu heilen. Man trifft ihn nicht auf einem Marktplatz, um ihn um die Heilung Angehöriger zu bitten.
Doch wenn die Geschichten wahr sind, die seit fast 2000 Jahren erzählt werden, dann ist es nicht die physische Berührung, die von so großer Bedeutung ist. Dann ist es nicht das direkt gesprochene Wort aus seinem Mund in unser Ohr. Dann ist es der Glaube, der uns leitet. So erzählen es die Geschichten vom Aussätzigen, der daran glaubte, gesund werden zu können. Und so erzählt es die Geschichte vom Hauptmann, der überzeugt war, dass die Krankheit seines Knechts heilbar ist.
Wir können uns von Jesus nicht physisch berühren lassen. Wir können nicht mit ihm ein reales Gespräch von physischem Mund zu physischem Ohr führen. Aber wir können Glauben aufbringen, der dazu führen kann, dass kranke Menschen nicht ihrem Schicksal überlassen werden, dass Behinderte nicht ausgegrenzt werden, dass selbst seltene Krankheiten oder schwere, toxische Erkrankungen irgendwann heilbar werden.
In diesem Glauben kann sich die Macht über Krankheiten entfalten in einer Weise, die betroffene Menschen als Teil unserer Gesellschaft nicht unrein sein lässt.
Perikope | Typ | Tag |
---|---|---|
1531 - 1898 | ||
Mt 8,1-13 | Evangelium | |
1899 - 1978 | ||
Mt 8,1-13 | Evangelium | |
Lutherische Kirchen 1958-1978 | ||
Mt 8,[1-4.]5-13 | Evangelium + | |
1979 - 2018 | ||
Mt 8,5-13 | Evangelium + | |
seit 2019 | ||
Mt 8,5-13 | Evangelium + |
Frakturschrift ist nicht leicht zu lesen. Die Videos zeigen ausgewählte Texte aus der Lutherbibel von 1545, vorgelesen von Reiner Makohl.
Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frakturzeichensatz nicht leicht zu lesen. Wir bieten Videos, in denen ausgewählte Perikopen aus den Sonn- und Feiertagsreihen vorgelesen werden.
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©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de
Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl
Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre