Matthäus 10,26b-33

Das Hörbuch-Video zur Lutherbibel von 1545

Hörbuch-Video
zur Lutherbibel von 1545

 

 

Hörbuch-Video

Die Ankündigung von Verfolgung und die Mahnung zum mutigen Bekennen

Evangelium nach Matthäus
10,26b-33

vorgelesen von Reiner Makohl

 

 

 

Hintergründig

Hintergründig

25. Juni 1530

Die Verlesung des Augsburgischen Bekennnisses

Am 25. Juni 1530 wurde das grund­le­gen­de Be­kennt­nis der lu­the­ri­schen Re­for­ma­ti­on von ei­ner De­le­ga­ti­on der Re­for­ma­to­ren vor Kai­ser Karl V. und dem Reichs­tag in Augs­burg ver­le­sen.

Verfasst von Philipp Melanchthon, stell­te die »Con­fes­sio Au­gus­ta­na«, die Augs­bur­gi­sche Kon­fes­si­on, die zen­tra­len Glau­bens­grund­sät­ze der Re­for­ma­ti­on dar und mar­kier­te ei­nen wich­ti­gen Schritt in der Etab­lie­rung des Pro­tes­tan­tis­mus.

Die katholische Seite ver­fass­te ei­ne Ge­gen­schrift zur Augs­bur­ger Kon­fes­si­on, die so­ge­nann­te »Con­fu­ta­tio Au­gus­ta­na« (die Augs­bur­gi­sche Wi­der­le­gung), in der sie die pro­tes­tan­ti­schen The­sen zu­rück­wies.

Mit diesen Schriften en­de­te der Ver­such, die rö­mi­sch-ka­tho­li­sche Kir­che re­for­mie­ren zu wol­len.

Das Augsburgische Bekenntnis ist bis heute eine der wichtigen Bekenntnisschriften des Protestantismus.

 

 

Gedanken zum Text

 

Evangelium nach Matthäus
Kapitel 10, Verse 26b-33

Die Ankündigung von Verfolgung und die Mahnung zum mutigen Bekennen

Einleitung

Der Text Matthäus 10,26b-33 ist ein Teil der An­wei­sun­gen, die Je­sus sei­nen Jün­gern gibt, als er sie aus­sen­det, um das Evan­ge­li­um zu ver­kün­den. In die­sen Ver­sen er­mu­tigt Je­sus sei­ne Jün­ger, mu­tig und furcht­los zu sein, trotz der be­vor­ste­hen­den Schwie­rig­kei­ten und Ver­fol­gun­gen.

Zusammenfassung

Der Text Matthäus 10,26b-33 ist eine Er­mu­ti­gung an die Jün­ger Je­su, trotz dro­hen­der Ge­fah­ren und Ver­fol­gun­gen furcht­los zu sein. Je­sus be­tont, dass die Wahr­heit und Ge­rech­tig­keit Got­tes letzt­lich of­fen­bar wer­den und dass sie kei­ne Angst vor Men­schen ha­ben sol­len, die ih­nen nur kör­per­lich scha­den kön­nen. Statt­des­sen sol­len sie Gott fürch­ten und ver­trau­en, dass er für sie sorgt. Je­sus for­dert die Jün­ger auf, ih­re Bot­schaft of­fen und mu­tig zu ver­kün­den, und ver­spricht ih­nen, sie vor dem Va­ter im Him­mel zu be­ken­nen, wenn sie ihn vor den Men­schen be­ken­nen.

Eine wichtige Bot­schaft aus die­sem Ab­schnitt ist: Je­sus grenzt aus. Er liebt längst nicht al­le Men­schen und ver­gibt längst nicht je­dem al­le Sün­den. Dafür gibt es meh­re­re Grün­de. In die­sem Ab­schnitt ist ei­ne wich­ti­ge Vo­r­aus­set­zung da­für, Je­su Lie­be und Got­tes Bei­stand zu er­fah­ren, ihn, Je­sus, mu­tig öf­fent­lich und oh­ne Falsch­heit zu be­ken­nen.

Inhalte

Vers 26b

Es gibt nichts Ver­bor­ge­nes, das nicht of­fen­bart wird, und nichts Ge­hei­mes, das nicht be­kannt wird.

Jesus ermutigt seine Jün­ger, kei­ne Angst zu ha­ben, weil letzt­end­lich al­les, was ver­bor­gen ist, ans Licht kom­men wird. Dies be­deu­tet, dass die Wahr­heit des Evan­ge­li­ums und die Ge­rech­tig­keit Got­tes schließ­lich of­fen­bar wer­den, trotz des Wi­der­stands und der Ver­fol­gung, die sie er­fah­ren könn­ten.

Vers 27

Was ich euch im Dunkeln sage, das re­det im Licht; und was ihr ins Ohr ge­flüs­tert hört, das ver­kün­digt auf den Dä­chern.

Jesus fordert seine Jün­ger auf, mu­tig die Bot­schaft zu ver­kün­den, die er ih­nen an­ver­traut hat. Auch wenn sie die­se Bot­schaft in pri­va­ter oder ver­steck­ter Wei­se er­hal­ten ha­ben, sol­len sie sie öf­fent­lich und oh­ne Furcht ver­kün­den.

Vers 28

Fürchtet euch nicht vor de­nen, die den Leib tö­ten, die See­le aber nicht tö­ten kön­nen; fürch­tet viel­mehr den, der See­le und Leib in der Höl­le ver­der­ben kann.

Jesus betont, dass die Jün­ger kei­ne Angst vor Men­schen ha­ben sol­len, die ih­nen kör­per­lich scha­den kön­nen. Statt­des­sen sol­len sie Gott fürch­ten, der die Macht über das ewi­ge Schick­sal von See­le und Leib hat. Die­se Furcht vor Gott ist eine Ehr­furcht, die aus dem Wis­sen um sei­ne Macht und Ge­rech­tig­keit re­sul­tiert.

Verse 29 - 31

Verkauft man nicht zwei Sper­lin­ge für ei­nen Gro­schen? Und doch fällt kei­ner von ihnen zur Er­de oh­ne den Wil­len eu­res Va­ters. Bei euch aber sind so­gar die Haa­re auf dem Kopf al­le ge­zählt. Fürch­tet euch al­so nicht; ihr seid mehr wert als vie­le Sper­lin­ge.

Jesus benutzt das Bei­spiel der Sper­lin­ge, die als sehr ge­ring­wer­tig gel­ten, um zu zei­gen, wie um­fas­send Got­tes Für­sor­ge ist. Wenn Gott sich schon um die klei­nen Sper­lin­ge küm­mert, dann wird er sich um­so mehr um sei­ne Jün­ger küm­mern. Je­der As­pekt ih­res Le­bens ist Gott be­kannt, so­gar die An­zahl ih­rer Haa­re. Die­se Wor­te sol­len den Jün­gern Trost und Zu­ver­sicht ge­ben, dass sie in Got­tes lie­be­vol­ler Ob­hut ste­hen.

Vers 32

Wer nun mich be­kennt vor den Men­schen, den will ich auch be­ken­nen vor mei­nem Va­ter im Him­mel.

Jesus verspricht, die­je­ni­gen vor sei­nem himm­li­schen Va­ter zu be­ken­nen, die ihn öf­fent­lich vor den Men­schen be­ken­nen. Die­ses Be­kennt­nis be­deu­tet, sich zu Je­sus und sei­ner Bot­schaft zu be­ken­nen, trotz mög­li­cher Ver­fol­gung oder Ab­leh­nung.

Vers 33

Wer mich aber ver­leug­net vor den Men­schen, den will ich auch ver­leug­nen vor mei­nem Va­ter im Him­mel.

Im Gegensatz da­zu warnt Je­sus, dass die­je­ni­gen, die ihn vor den Men­schen ver­leug­nen, von ihm vor dem Va­ter ver­leug­net wer­den. Die­se ern­ste War­nung unter­streicht die Be­deu­tung ei­nes mu­ti­gen und stand­haf­ten Glau­bens­be­kennt­nis­ses.

Jesus grenzt aus

Jesus macht klar, dass er aus­grenzt (Verse 32 und 33). Er liebt längst nicht al­le Men­schen. Zwar wird im­mer wie­der be­tont, Gott und Je­sus lie­ben al­le Men­schen, sie lie­ben die Sün­der und sie wei­sen nie­man­den ab, doch das ist falsch.

Die Liebe Gottes setzt meh­re­re Din­ge vo­r­aus. Ein Mensch muss Jesus lie­ben, er muss den Leh­ren Je­su fol­gen und die Ge­bo­te hal­ten, er muss be­din­gungs­los Schuld ver­ge­ben kön­nen und sei­ne Mit­men­schen wert­schät­zen.

In diesem Abschnitt erklärt Je­sus zu­dem: Ein Mensch muss sich öf­fent­lich zu Je­sus be­ken­nen. Die­ses Be­kennt­nis ist der Bund, den der Mensch mit Gott schließt. Da­rin er­klärt der Mensch, dass er ge­willt ist, so gut es ihm ge­lin­gen kann, al­le übri­gen Vo­r­aus­set­zun­gen de­mü­tig zu er­fül­len. Dann, aber auch nur dann, wird der Mensch die Lie­be Got­tes und die Ver­ge­bung sei­ner Sün­den, die aus der men­sch­li­chen Un­voll­kom­men­heit ent­sprin­gen, er­fah­ren.

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

1899 - 1978  

Mt 10,24-33

2. Evangelium

→ 23. Sonntag nach Trinitatis

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Mt 10,24-33

Reihe III

→ Gedenktag der Reformation
(31. Oktober)

Mt 10,26b-33

Evangelium +
Reihen I, III, V

→ Gedenktag der Augsburgischen Konfession
(25. Juni)

1979 - 2018  

Mt 10,26b-33

Evangelium

→ Gedenktag der Augsburgischen Konfession
(25. Juni)

Mt 10,26b-33

Reihe III

→ Gedenktag der Reformation
(31. Oktober)

seit 2019  

Mt 10,26b-28(29-31)

Evangelium +
Reihe III

→ Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
(27. Januar)

Mt 10,26b-33

Evangelium +
Reihen I, IV

→ Gedenktag der Augsburgischen Konfession
(25. Juni)

Mt 10,26b-33

Reihe II

→ Gedenktag der Reformation
(31. Oktober)

 

 

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Frakturschrift ist nicht leicht zu le­sen. Die Vi­de­os zei­gen aus­ge­wähl­te Tex­te aus der Luther­bi­bel von 1545, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Zum Gebrauch

Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frak­tur­zei­chen­satz nicht leicht zu le­sen. Wir bie­ten Vi­de­os, in de­nen aus­ge­wähl­te Pe­ri­ko­pen aus den Sonn- und Fei­er­tags­rei­hen vor­ge­le­sen wer­den.

Wir empfehlen, die Vi­de­os im Voll­bild­mo­dus zu ge­nie­ßen.

 

 

Credits zum Video:

©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de

Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl

Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre

 

 

Sabrina

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©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 18.11.2024