Lukas 4,16-21

Das Hörbuch-Video zur Lutherbibel von 1545

Hörbuch-Video
zur Lutherbibel von 1545

 

 

Hörbuch-Video

Jesu Wirken in Galiläa

Die Predigt in Nazareth

Evangelium nach Lukas
4,16-21

vorgelesen von Reiner Makohl

 

 

 

Gedanken zum Text

 

Evangelium nach Lukas
Kapitel 4, Verse 16-21

Jesu Wirken in Galiläa

Die Predigt in Nazareth

Einleitung

Der Text Lukas 4,16-21 berichtet vom Besuch Jesu in der Synagoge von Nazareth, wo er aus Jesaja 61 vorliest und verkündet, dass sich diese Schriftstelle in ihm erfüllt hat. Jesus wird als der angekündigte Messias darstellt.

Die Geschichte steht am Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu.

Zusammenfassung

Lukas 4,16-21 zeigt Jesus als den Gesandten Gottes, der Befreiung und Heil bringt. Aus evangelischer Sicht bedeutet dies, dass die Gnade Gottes nicht an Bedingungen geknüpft ist und für alle Menschen gilt.

Die Kirche sind aufgefordert, diese Botschaft weiterzugeben und das Reich Gottes im Hier und Jetzt sichtbar zu machen.

Struktur und Inhalte

1. Jesus erfüllt die Verheißung

Die Geschichte macht klar, dass Jesus die alttestamentlichen Verheißungen erfüllt.

Der Bezug zu Jesaja 61 zeigt, dass Jesus nicht nur gekommen ist, um zu lehren, sondern um die frohe Botschaft des Reiches Gottes zu verkünden und konkrete Heilung und Befreiung zu bringen. Sein Wirken richtet sich an die Armen, die Gefangenen, die Blinden und Unterdrückten – also an die, die gesellschaftlich und spirituell verloren sind.

1. Der Messias als Retter der Bedürftigen

Die evangelische Theologie hebt stets hervor, dass Jesu Botschaft eine universelle ist, die sich auf alle Menschen richtet, insbesondere aber auf die Schwachen.

Dies unterstreicht das Verständnis von Gottes Gnade und Barmherzigkeit: Gott wendet sich den Bedürftigen zu und bringt Heil in eine zerbrochene Welt. Dies wird als zentraler Aspekt des Wirkens Jesu und der christlichen Nachfolge angesehen.

1. Die Gegenwart des Heils

Besonders bedeutsam ist, dass Jesus verkündet: „Heute ist dieses Schriftwort erfüllt.“ Damit macht er deutlich, dass Gottes Heilsplan längst begonnen hat, dass das Reich Gottes im Hier und Jetzt besteht und nicht nur eine zukünftige Hoffnung ist.

1. Mission und Verkündigung

Lukas 4,16-21 wird oft als eine Art „Programmrede“ Jesu verstanden. Evangelische Christen sehen darin auch einen Auftrag an die Kirchen: Die Botschaft von Gnade, Heil und Befreiung soll weitergetragen werden.

Die Kirche ist dazu aufgerufen, Jesu Werk fortzusetzen, indem sie den Ausgegrenzten dient und Hoffnung in die Welt bringt.

 

 

 

 

Kleiner Entwurf für eine Predigt

 

 

Evangelium nach Lukas
Kapitel 4, Verse 16-21

Jesu Wirken in Galiläa

Die Predigt in Nazareth

Vertraut auf Gottes Ruf

An Dich

Die Geschichte in Lukas 4,16-21 zeigt uns Jesus in ei­nem ent­schei­den­den Mo­ment sei­nes Wir­kens, so­zu­sa­gen am Be­ginn sei­ner Kar­ri­e­re als Pre­di­ger und Hei­ler, in der er sei­nen gött­li­chen Auf­trag und die gött­li­che Vor­se­hung ge­stal­tet und um­setzt.

Doch dafür ist es nötig, sich zu offenbaren.

 

Jesus übernimmt die Textlesung im Gottesdienst

Jesus kommt nach Nazareth, in sei­ne Hei­mat­stadt. Wie ge­wohnt be­sucht er am Sab­bat die Sy­na­go­ge. Doch dies­mal ist es an­ders. Er steht auf, um zu le­sen, und wählt ei­ne be­deu­tungs­vol­le Stel­le aus dem Buch Je­sa­ja.

 

Eine prophetische Verkündigung

Jesus liest aus Jesaja vor: »Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich ge­salbt hat ...« 1. Die­se Wor­te sind mehr als nur ein al­tes Pro­phe­ten­wort. Sie sind ei­ne An­kün­di­gung, und mit Blick auf die Per­son Jesu sind sie ei­ne Zei­ten­wen­de.

 

Gottes Gnade für alle

In dieser Verkündigung of­fen­bart sich Got­tes Herz für die Be­nach­tei­lig­ten: Die Ar­men hö­ren die fro­he Bot­schaft, Ge­fan­ge­ne wer­den be­freit, Blin­de wer­den se­hen, Un­ter­drück­te fin­den Frei­heit.

Jesus spricht hier von ei­nem »Gna­den­jahr des Herrn« - ei­ner Zeit, in der Got­tes Barm­her­zig­keit be­son­ders er­fahr­bar wird.

 

Die Erfüllung ist jetzt

Nach der Lesung setzt sich Jesus, und alle Au­gen sind auf ihn ge­rich­tet. Dann spricht er die Worte, die alles ver­än­dern: »Heu­te ist die­ses Wort der Schrift er­füllt vor eu­ren Oh­ren.«

Ist das nicht eine un­glaub­li­che An­ma­ßung? Muss das nicht ent­set­zen bei allen Zu­hö­rern aus­lö­sen? Da er­klärt Jesus im Got­tes­dienst, er sei der, auf den die alt­tes­ta­ment­li­chen Pro­phe­zei­un­gen über das Kom­men des Mes­si­as ver­wei­sen.

Da warten die Menschen seit ewigen Zei­ten auf den Mes­si­as, und plötz­lich, völlig un­ver­mit­telt, oh­ne An­kün­di­gung soll er mit­ten un­ter ihnen sit­zen? Ein ganz nor­ma­ler Bür­ger ihres Or­tes, den sie ha­ben auf­wach­sen se­hen, an des­sen Er­zie­hung und Bil­dung et­li­che von ih­nen mehr oder we­niger be­tei­ligt wa­ren? Der schon so oft in die­ser Sy­na­go­ge war?

Das war und ist wirk­lich schwer zu ver­ste­hen. Doch wenn er es ist, von dem ge­schrie­ben steht »Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich ge­salbt hat ...«, was be­deu­tet das für uns?

Es zeigt, dass in Jesus Got­tes Ver­hei­ßun­gen Wirk­lich­keit wer­den. Sei­ne An­we­sen­heit bringt Be­frei­ung, Hei­lung und Gna­de. Nicht irgend­wann in fer­ner Zu­kunft, denn es be­gann schon da­mals, in Ga­li­läa, in der klei­nen Stadt Na­za­reth, und es ist noch im­mer im Gan­ge. Es wirkt hier und jetzt.

 

Schluss: Unser Auftrag

Als Nachfolger Christi sind wir auf­ge­ru­fen, die­se Bot­schaft wei­ter­zu­tra­gen. Wir sol­len Hoff­nung brin­gen, wo Verz­weif­lung herrscht, wir sol­len Frei­heit ver­kün­den, wo Men­schen ge­fan­gen sind, wir sol­len Got­tes Lie­be allen Men­schen na­he­brin­gen.

Wir sind es, die Gottes Gnadenjahr in unserer Welt, in un­se­rer klei­nen Welt um uns he­rum, sicht­bar ma­chen können.

 

Anmerkungen:

1) Siehe → Jes 61,1-2:

DER Geiſt des HErrn HER­RN iſt vber mir / Dar­umb hat mich der HERR ge­ſal­bet. Er hat mich ge­ſand den Elen­den zu pre­di­gen / die zu­bro­chen Her­tzen zu ver­bin­den / zu predigen den Ge­fan­ge­nen eine er­le­di­gung / den Ge­bun­de­nen eine öffe­nung. 2Zu predigen ein gnedigs Jar des HER­RN / vnd einen tag der rache vn­ſers Got­tes / Zu tröſten alle Trawrigen.
(Quelle: Luther 1545)

»Der Geist Gottes des HERRN ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat. Er hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, dass sie frei und ledig sein sollen; zu verkündigen ein gnädiges Jahr des HERRN und einen Tag der Rache unsres Gottes, zu trösten alle Trauernden.«
(Quelle: Luther 2017)

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

1899 - 1978  

Lk 4,16-21

2. Evangelium

→ Neujahrstag

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Lk 4,14-21

Reihe V

→ Neujahrstag

Lk 4,14-21

Reihe V

→ Tag der Beschneidung und Namengebung Jesu

Lk 4,14-30

Marginaltext

→ Buß- und Bettag

1979 - 2018  

Lk 4,16-21

Evangelium +
Reihe I

→ Neujahrstag

seit 2019  

Lk 4,16-21

Evangelium +
Reihe V

→ Neujahrstag

 

 

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Titelbild
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Frakturschrift ist nicht leicht zu le­sen. Die Vi­de­os zei­gen aus­ge­wähl­te Tex­te aus der Luther­bi­bel von 1545, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Zum Gebrauch

Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frak­tur­zei­chen­satz nicht leicht zu le­sen. Wir bie­ten Vi­de­os, in de­nen aus­ge­wähl­te Pe­ri­ko­pen aus den Sonn- und Fei­er­tags­rei­hen vor­ge­le­sen wer­den.

Wir empfehlen, die Vi­de­os im Voll­bild­mo­dus zu ge­nie­ßen.

 

 

Credits zum Video:

©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de

Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl

Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre

 

 

Sabrina

Text | Grafik | Webdesign | Layout:

©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 12.12.2024