Lukas 2,1-20

Das Hörbuch-Video zur Lutherbibel von 1545

Hörbuch-Video
zur Lutherbibel von 1545

 

 

Hörbuch-Video

Die Geburt Jesu

Evangelium nach Lukas
2,1-20

vorgelesen von Reiner Makohl

 

 

Evangelium am

→ Got­tes­dienst zur Christvesper
(am Abend des 24. Dezembers)
→ Got­tes­dienst in der Christnacht
(in der Nacht vom 24. zum 25. Dezember)

 

Gedanken zum Text

 

Evangelium nach Lukas
Kapitel 2, Verse 1-20

Die Geburt Jesu

Einleitung

Der Text Lk 2,1-20 ist als »Die Weih­nachts­ge­schich­te« be­kannt. Re­gel­mä­ßig wird sie Jahr für Jahr über­all auf der Welt in christ­li­chen Kir­chen und Haus­hal­ten ge­le­sen und vor­ge­tra­gen.

Der Text er­zählt von der Ge­burt Je­su Chris­ti, ei­nem Er­eig­nis von un­ge­heu­rer Be­deu­tung, das die Ge­schich­te der Mensch­heit für im­mer ver­än­dert hat.

1. Die Zeit der Erfüllung

Der Text be­ginnt in den Ver­sen 1 und 2 mit ei­ner Zeit­an­ga­be, die uns sa­gen soll, dass Je­sus nicht zu­fäl­lig und will­kür­lich in die­se Welt kam, son­dern dass sei­ne Ge­burt in ei­nem ge­nau fest­ge­leg­ten Mo­ment ge­schah.

»Es begab sich aber zu der Zeit ...« – ei­ne Zeit, die den da­ma­li­gen Le­sern und Hö­rern der Ge­schich­te in Er­in­ne­rung ge­blie­ben sein muss­te oder von der sie aus Über­lie­fe­run­gen ge­hört hat­ten.

In Rom re­gier­te in je­ner Zeit als Kai­ser → Im­pe­ra­tor Cae­sar Au­gus­tus, der sein Reich mit im­mer här­te­ren Maß­nah­men un­ter­warf und die Be­völ­ke­run­gen der be­setz­ten Län­der zu Ab­ga­ben zwang, die sie kaum noch leis­ten konn­ten. Die Rö­mer brauch­ten für ihre ei­ge­nen Städ­te und für die Un­ter­hal­tung ih­rer Arme­en viel Geld und Nah­rung.

In der römischen Pro­vinz Sy­ria, zu der Ju­däa und Ga­li­lä­a ge­hör­ten, setz­te auf Be­fehl des Kai­sers der zu die­sem Zweck neu er­nann­te Statt­hal­ter → Pub­li­us Sul­pi­ci­us Qui­ri­ni­us ei­ne Volks­zäh­lung an, um die Steu­er­ein­trei­bung zu op­ti­mie­ren. Der All­tag war ge­prägt von Un­si­cher­heit, von Will­kür der Be­sat­zer, von de­ren Über­grif­fen, von po­li­ti­schen Un­ru­hen, von gro­ßer Ar­mut und vie­len Sor­gen.

Genau in die­sem Mo­ment griff Gott in die Welt­ge­schich­te ein, um sein Ver­spre­chen der Er­lö­sung zu er­fül­len.

Heute geht es uns in un­se­rem Land zu die­ser Zeit so gut wie kei­ner Ge­ne­ra­ti­on vor uns. Und den­noch le­ben auch wir in ei­ner Zeit, die von Un­si­cher­hei­ten, He­r­aus­for­de­run­gen und vie­len Ver­än­de­run­gen ge­prägt ist.

Die Botschaft von Weih­nach­ten er­in­nert uns da­ran, dass in­mit­ten al­ler Tur­bu­len­zen die Zeit der Er­fül­lung ge­kom­men war da­mals in Ju­däa – die Zeit, in der Got­tes Lie­be und Er­lö­sung in un­se­re Welt ein­ge­drun­gen wa­ren und auf die wir wie­der er­neut war­ten in der Wie­der­kunft Chris­ti.

2. Die Geburt in Bethlehem

Über die ei­gent­li­che Ge­burt Je­su ver­liert der Au­tor des Evan­ge­li­ums nur we­ni­ge Wor­te in den Ver­sen 6 und 7. Die Ge­burt in Beth­le­hem ist von schlich­ter De­mut ge­prägt. Hier kommt nicht der Kö­nig der Kö­ni­ge in ei­nem prunk­vol­len Pa­last zur Welt, son­dern in ei­nem Stall. Die Ge­schich­te er­klärt, dass Got­tes Reich nicht auf äu­ßer­li­chem Glanz ba­siert, son­dern auf Lie­be, De­mut und Er­ge­bung.

Die Krip­pe, die Win­deln, die Hir­ten – all dies sind Sym­bo­le der Be­schei­den­heit. Sie leh­ren uns, dass der Weg des Glau­bens in der Ein­fach­heit und De­mut be­ginnt. Dies kann uns er­mu­ti­gen, in un­se­rem ei­ge­nen Le­ben nach dem zu stre­ben, was wirk­lich von Wert ist – der Lie­be Got­tes und der Nächs­ten­lie­be.

3. Die Verkündigung durch die Engel

Ein ent­schei­den­der Mo­ment in die­ser Ge­schich­te ist die Ver­kün­di­gung der Ge­burt an die Hir­ten durch die En­gel. Die­sem Teil der Er­zäh­lung ist viel Raum ge­wid­met (Verse 8 bis 14).

Die himm­li­schen Bo­ten kün­di­gen nicht nur die Ge­burt des Ret­ters an, son­dern sie brin­gen auch die Bot­schaft des Frie­dens. Die­se Bot­schaft gilt nicht nur für die Hir­ten und die Ju­dä­er da­mals, son­dern für al­le, die da­von hö­ren und le­sen bis heu­te, auch für uns.

Die En­gel rie­fen da­zu auf, sich über die Bot­schaft von Weih­nach­ten zu freu­en, denn in der Ge­burt Je­su fin­det sich der wah­re Frie­den für un­se­re Her­zen. Die Freu­de und die­ser Frie­de sind Ge­schen­ke Got­tes, die uns trotz al­ler Wi­drig­kei­ten be­glei­ten und tra­gen kön­nen.

4. Lobpreis und Anbetung

Die Hir­ten eil­ten, um das Kind zu se­hen. Im Stall an­ge­kom­men be­rich­te­ten sie von ih­rer Be­geg­nung mit den En­geln und da­von, was ih­nen die En­gel über die­ses Kind ver­kün­det hat­ten. Dann kehr­ten sie zu­rück, prie­sen Gott und er­zähl­ten je­dem, was ge­sche­hen war.

Diese Re­ak­ti­on der An­be­tung und des Lob­prei­ses ist ein Auf­ruf für uns. In­mit­ten un­se­rer hek­ti­schen Le­ben soll­ten wir in­ne­hal­ten und die Grö­ße der Gna­de er­ken­nen, die uns in Je­sus Chris­tus ge­schenkt ist.

Abschluss

Die Bot­schaft von Weih­nach­ten ist ei­ne Bot­schaft der Hoff­nung, der Lie­be, der Freu­de und des Frie­dens.

Möge die­se fro­he Bot­schaft nicht nur in die­sen Ta­gen, son­dern wäh­rend des gan­zen Jah­res in un­se­ren Her­zen le­ben­dig sein.

 

Der Verfasser

Das Evangelium nach Lukas wurde spätestens seit dem 2. Jahr­hun­dert dem Arzt Lu­kas zu­ge­schrie­ben, den Pau­lus in sei­nen Brie­fen als ei­nen sei­ner Be­glei­ter nennt. Der äl­tes­te be­kann­te Be­leg für die­se an­geb­li­che Au­to­ren­schaft ist ei­ne ent­spre­chen­de Zu­wei­sung durch Ire­nä­us, Bi­schof von Lug­du­num in Gal­li­en (heute Ly­on in Frank­reich), die um 180 n. Chr. er­folg­te. Ire­nä­us lei­te­te dies aus di­ver­sen Stel­len in der Apos­tel­ge­schich­te und in den Pau­lus­brie­fen ab.

Heute wird angenommen, dass die­ses Evan­ge­li­um wie auch die Apos­tel­ge­schich­te nicht von ei­nem Be­glei­ter des Pau­lus ver­fasst wor­den sein kann, also auch nicht von Lu­kas. Es feh­len Aus­prä­gun­gen der pau­li­ni­schen Glau­bens­leh­ren in den Tex­ten. Nicht ein­mal pau­li­ni­scher Sprach­ge­brauch schlägt durch, was aber die Fol­ge hät­te sein müs­sen aus ei­ner en­gen Zu­sam­men­ar­beit des Au­tors mit Pau­lus.

Der Autor war sehr wahr­schein­lich ein uns un­be­kann­ter Christ mit hö­he­rer hel­le­ni­scher Bil­dung. Ihm war bei­spiels­wei­se die Sep­tu­a­gin­ta be­kannt (das Al­te Tes­ta­ment in alt­grie­chi­scher Spra­che). Er war stark mit der jü­di­schen Tra­di­ti­on ver­bun­den und be­saß die Fä­hig­kei­ten und Mög­lich­kei­ten, die christ­li­chen Er­zäh­lun­gen zu­sam­men­zu­tra­gen und in ei­ne Form zu brin­gen, die für wei­te­re Leh­ren Grund­la­gen bil­de­te.

Es wird angenommen, dass das Evan­ge­li­um um 90 n. Chr. ge­schrie­ben wur­de‌.

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Lk 2,1-14

Evangelium

→ Erster Tag des Christfests
(25. Dezember)

Lk 2,15-20

Evangelium

→ Zweiter Tag des Christfests
(26. Dezember)

1899 - 1978  

Lk 2,1-14

Evangelium

→ Erster Tag des Christfests
(25. Dezember)

Lk 2,15-20

Evangelium

→ Zweiter Tag des Christfests
(26. Dezember)

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Lk 2,1-14

Reihen I / III / V

→ Got­tes­dienst in der Christnacht
(in der Nacht vom 24. zum 25. Dezember)

Lk 2,15-20[.21]

Reihe I

→ Got­tes­dienst zum Tag der Geburt des Herrn
(25. Dezember)

1979 - 2018  

Lk 2,1-14[.15-20]

Evangelium +
Reihe I

→ Got­tes­dienst zur Christvesper
(am Abend des 24. Dezembers)

Lk 2,[1-14.]15-20

Evangelium +
Reihe I

→ Got­tes­dienst zum Christfest I
(25. Dezember)

seit 2019  

Lk 2,1-20

Evangelium +
Reihe V

→ Got­tes­dienst zur Christvesper
(am Abend des 24. Dezembers)

Lk 2,1-20

Evangelium +
Reihe VI

→ Got­tes­dienst in der Christnacht
(in der Nacht vom 24. zum 25. Dezember)

 

 

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Titelbild
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Frakturschrift ist nicht leicht zu le­sen. Die Vi­de­os zei­gen aus­ge­wähl­te Tex­te aus der Luther­bi­bel von 1545, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Zum Gebrauch

Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frak­tur­zei­chen­satz nicht leicht zu le­sen. Wir bie­ten Vi­de­os, in de­nen aus­ge­wähl­te Pe­ri­ko­pen aus den Sonn- und Fei­er­tags­rei­hen vor­ge­le­sen wer­den.

Wir empfehlen, die Vi­de­os im Voll­bild­mo­dus zu ge­nie­ßen.

 

 

Credits zum Video:

©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de

Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl

Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre

 

 

Sabrina

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©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 18.11.2024