Johannes 6,1-15

Das Hörbuch-Video zur Lutherbibel von 1545

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zur Lutherbibel von 1545

 

 

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Die Speisung der Fünftausend

Evangelium nach Johannes
6,1-15

vorgelesen von Reiner Makohl

 

 

 

Gedanken zum Text

 

Evangelium nach Johannes
Kapitel 6, Verse 1-15

Die Speisung der Fünftausend

Einleitung

Der Text Joh 6,1-15 erzählt die Ge­schich­ten von der Spei­sung der Fünf­tau­send und von Je­su Flucht vor dem Volk, das in ihm den lan­ge er­war­te­ten Mes­si­as zu er­ken­nen glaub­te und ihn des­halb zum Kö­nig ma­chen woll­te.

Das Brot des Le­bens

Im Kapitel 6 the­ma­ti­siert Jo­han­nes das »Brot des Le­bens«. Die zen­tra­le Bot­schaft for­mu­liert Jo­han­nes im Vers 35: »Je­sus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Le­bens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hun­gern; und wer an mich glaubt, den wird nim­mer­mehr dürs­ten.«

Johannes beantwortet in die­sem Ka­pi­tel vie­le Fra­gen zum Abend­mahl, die in den jun­gen Ge­mein­den auf­ge­kom­men wa­ren.

Die Verse 1 bis 15 mit der Ge­schich­te über die Spei­sung der Fünf­tau­send be­rei­ten das The­ma vor. Zwar ist die Ge­schich­te für sich ge­nom­men ei­ne der Wun­der­ge­schich­ten Je­su, doch aus der nach­fol­gen­den Re­de Je­su in Ka­per­na­um wird klar, was Je­sus wirk­lich be­zweck­te, und was mit Vers 6 ge­meint ist, in dem es heißt: Je­sus »wuss­te wohl, was er tun woll­te«.

Sei­ne Brot­ver­meh­rung fin­det ihr Vor­bild in der al­ten Mo­ses-Ge­schich­te, in der das hung­ri­ge Volk in der Wüs­te mit Man­na, mit »Brot vom Him­mel« ge­nährt wur­de (2. Mose 16).

Sein Brot­aus­tei­len, dem ein Dank vo­r­an­geht, folgt al­ten Bräu­chen in Is­ra­el, zielt aber schon hier auf sei­ne Ein­set­zungs­wor­te im Abend­mahl: »Ne­met hin und es­set, dies ist mein Leib«, doch dies wird al­les erst im Fort­gang der Er­eig­nis­se im sel­ben Ka­pi­tel er­klärt und be­grün­det.

Fünf Aspekte der Geschichte

Die ein­lei­ten­de Ge­schich­te zum The­ma »Brot des Le­bens« birgt fünf be­mer­kens­wer­te As­pek­te:

1. Der physische Hun­ger

Die Men­schen, die Je­sus folg­ten, hat­ten schlicht Hun­ger. Sie hat­ten sich wohl kaum auf ei­nen lan­gen Zeit­raum vor­be­rei­tet, und hat­ten si­cher kei­ne Ver­pfle­gung für un­ter­wegs da­bei.

Wir alle ken­nen Mo­mente des Hun­gers, wenn un­ser Ma­gen knurrt und wir nach Nah­rung su­chen. In der Ge­schich­te nutzt Je­sus die­sen Hun­ger, um mit der Brot­ver­meh­rung und dem Brot­bre­chen für das Aus­tei­len ei­ne sym­bo­li­sche Hand­lung zu voll­zie­hen.

2. Der spirituelle Hun­ger

Viele von uns ken­nen auch ei­nen spi­ri­tu­el­len Hun­ger. Die Sehn­sucht nach An­er­ken­nung und Wert­schät­zung grün­det in ei­ner Sehn­sucht nach Lie­be und Ge­bor­gen­heit, die über al­les Ma­te­ri­el­le hi­n­aus­geht. Die­se spi­ri­tu­el­le Sehn­sucht ist in uns al­len ver­an­kert und mehr oder we­ni­ger stark aus­ge­prägt.

Je­sus weiß da­von. Er bie­tet mit sei­nen Leh­ren, in sei­nen Re­den und mit sei­nen Hand­lun­gen, ja, mit sich selbst, ein »Brot«, das ge­nau je­nen geis­ti­gen Hun­ger stil­len soll. Die Leu­te ka­men, setz­ten sich auf den Erd­bo­den ins Gras und lausch­ten den Re­den Je­su.

3. Das Brot brechen

In die­ser Ge­schich­te se­hen wir Je­sus das Brot aus­tei­len. Dies er­in­nert uns an das Letz­te Abend­mahl, wo er sag­te: »Das ist mein Leib, der für euch hin­ge­ge­ben wird.« Das Brot, das er dort bricht, sym­bo­li­siert sei­ne Hin­ga­be für uns. Er gibt sich selbst, damit wir Le­ben in Fül­le ha­ben kön­nen.

In Jeremia 16,7 spricht der Prop­het von ei­nem Trau­er­brot und ei­nem Trost­be­cher, den man Hin­ter­blie­be­nen ei­nes Ver­stor­be­nen zum Trost reich­te. Zwar folg­te das Letzte Abend­mahl Je­su und sei­ner Jün­ger mit gro­ßer Wahr­schein­lich­keit ein­fach den vor­ge­schrie­be­nen Ab­läu­fen zum Fest­es­sen am Vor­abend des Pes­sach-Fes­tes, doch Je­sus reich­te fak­tisch im Letz­ten Abend­mahl in ge­dank­li­cher Vor­weg­nah­me sei­nes To­des den Jün­gern bei­des, das Trau­er­brot und den Trost­be­cher Jeremias, die nun zu einem Brot des Le­bens und zu einem Be­cher der Er­lö­sung we­rden.

Das Brot­bre­chen ist nicht nur ge­sell­schafts­för­dernd, weil es zum Be­ginn ei­ner Mahl­zeit voll­zo­gen wird, es ist auch se­gen­stif­tend, denn über das Brot wird ein Se­gen ge­spro­chen. Je­sus »dank­te«, be­schreibt Jo­han­nes die­ses ri­tu­el­le Seg­nen in die­ser Ge­schich­te von der Spei­sung der Fünf­tau­send.

4. Der Überfluss

Nachdem Tau­sen­de mit fünf Bro­ten und zwei Fi­schen ge­speist wur­den, sam­mel­ten die Jün­ger zwölf Kör­be voll mit den üb­rig ge­blie­be­nen Bro­cken. In Chris­tus gibt es nicht nur ge­nug, es gibt Über­fluss. Und es wür­de für vie­le Wei­te­re rei­chen, um sie zu sät­ti­gen. Auch für uns.

5. Die Einladung

Jesus sag­te: Lasst die Leu­te sich set­zen! – Wir sind ein­ge­la­den, da­zu zu kom­men und uns zu set­zen, da­mit auch wir von die­sem Brot des Le­bens es­sen kön­nen. Gott kennt un­se­re Be­dürf­nis­se. Er ver­steht un­se­re Sehn­süch­te nach Lie­be, nach Ge­bor­gen­heit und nach Wert­schät­zung. Er weiß um un­se­re Ängste und bie­tet uns Hoff­nun­gen auf Frie­den, auf Frei­heit und auf Ge­rech­tig­keit. Er zeigt uns We­ge da­hin. Ge­hen müssen wir sie selbst.

Dies alles fand Aus­druck in Je­sus Chris­tus, der uns in die­sem Ka­pi­tel aus dem Jo­han­nes­evan­ge­li­um als das »Brot des Le­bens« er­scheint.

Der Lohn

Und nun? Was bringt es uns, über die­se Ge­schich­te nach­zu­den­ken? Ich den­ke, sie lehrt uns dies:

Wir brauchen uns nur et­was Zeit neh­men, uns mal nie­der­las­sen, um sei­nen Wor­ten zu lau­schen. Je­sus sag­te: Lasst die Leu­te sich set­zen.

Und viel­leicht, wenn wir uns da­r­auf ein­las­sen, wird un­ser gei­sti­ger Hun­ger ge­stillt wer­den. Und dann wird si­cher viel übrig­blei­ben, das wir sam­meln und wei­ter­ge­ben kön­nen. Denn Brot­bre­chen, das »Brot des Le­bens« bre­chen, ist nicht nur ge­sell­schafts­för­dernd, es ist auch se­gen­stif­tend.

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Joh 6,1-15

Evangelium

→ Sonntag Lätare

1899 - 1978  

Joh 6,1-15

Evangelium

→ Sonntag Lätare

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Joh 6,1-15

Evangelium +
Reihe I

→ Sonntag Lätare

1979 - 2018  

Joh 6,1-15

Evangelium +
Reihe I

→ 7. Sonntag nach Trinitatis

seit 2019  

Joh 6,1-15

Evangelium +
Reihe IV

→ 7. Sonntag nach Trinitatis

 

 

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Frakturschrift ist nicht leicht zu le­sen. Die Vi­de­os zei­gen aus­ge­wähl­te Tex­te aus der Luther­bi­bel von 1545, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Zum Gebrauch

Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frak­tur­zei­chen­satz nicht leicht zu le­sen. Wir bie­ten Vi­de­os, in de­nen aus­ge­wähl­te Pe­ri­ko­pen aus den Sonn- und Fei­er­tags­rei­hen vor­ge­le­sen wer­den.

Wir empfehlen, die Vi­de­os im Voll­bild­mo­dus zu ge­nie­ßen.

 

 

Credits zum Video:

©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de

Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl

Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre

 

 

Sabrina

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©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 18.11.2024