Johannes 3,16-21

Das Hörbuch-Video zur Lutherbibel von 1545

Hörbuch-Video
zur Lutherbibel von 1545

 

 

Hörbuch-Video

Jesu öffentliches Wirken

Aus dem Gespräch Jesu mit Nikodemus

[2. Teil]

Evangelium nach Johannes
3,16-21

vorgelesen von Reiner Makohl

 

 

Bis 1978
Evangelium der Altkirchlichen Perikopen am

→ 2. Tag des Pfingstfestes: Pfingstmontag

 

Gedanken zum Text

 

Evangelium nach Johannes
Kapitel 3, Verse 16-21

Jesu öffentliches Wirken

Aus dem Gespräch Jesu mit Nikodemus

[2. Teil]

Einleitung

Der Text Johannes 3,16-21 be­schreibt das Ge­spräch zwi­schen Je­sus und Ni­ko­de­mus, ei­nem Pha­ri­sä­er und Mit­glied des jü­di­schen Ho­hen Ra­tes. In zweiten Teil dieses Ge­sprächs be­zeich­net sich Jesus als das Licht und die Ret­tung der Welt.

Seine Aussage ist: Wer glaubt, hat ewi­ges Le­ben; wer nicht glaubt, bleibt im Dun­kel der Ver­damm­nis.

Inhalte und Botschaften:

Verse 16 bis 18:
Glaube als Entscheidung - Vom Dunkel ins Licht

1. Glaube als existenzielle Entscheidung

Johannes 3,16 beginnt mit den Wor­ten: »Denn also hat Gott die Welt ge­liebt, dass er sei­nen ein­ge­bo­re­nen Sohn gab, da­mit al­le, die an ihn glau­ben, nicht ver­lo­ren wer­den, son­dern das ewi­ge Le­ben ha­ben.«

Der Text benennt keinen ma­gi­schen Heils­au­to­ma­tis­mus. Es geht nicht da­rum, ei­ne Glau­bens­for­mel zu ak­zep­tie­ren, um ge­ret­tet zu wer­den. Glau­be ist eine exis­ten­zi­el­le Ent­schei­dung – ei­ne be­wuss­te Hin­wen­dung zum Licht, zu ei­nem neuen Sein.

2. Gericht als gegenwärtige Wirklichkeit

Vers 17 macht deutlich, dass Jesus nicht in die Welt ge­kom­men ist, um sie zu rich­ten, son­dern um sie zu ret­ten. Aber was be­deu­tet das?

Das Gericht kein zu­künf­ti­ges, apo­ka­lyp­ti­sches Er­eig­nis ist, son­dern ei­ne ge­gen­wär­ti­ge Wirk­lich­keit. Wer glaubt, tritt ins Licht – wer nicht glaubt, bleibt in der Fins­ter­nis. Es geht um ei­ne Ent­schei­dung im Hier und Jetzt.

3. Der Mensch stellt sich selbst ins Gericht

In Vers 18 heißt es: »Wer an ihn glaubt, wird nicht ge­rich­tet; wer aber nicht glaubt, der ist schon ge­rich­tet, weil er nicht ge­glaubt hat an den Na­men des ein­ge­bo­re­nen Soh­nes Got­tes.«

Eine überrasche Aussage! Nicht Gott rich­tet den Men­schen, son­dern der Mensch rich­tet sich selbst, in­dem er sich für oder ge­gen Jesus ent­schei­det.

4. Fazit: Glaube als Begegnung mit dem Sinn des Lebens

Glaube ist keine re­li­gi­ö­se Leis­tung, son­dern ein exis­ten­zi­el­ler Sprung in das Ver­trau­en auf Gott. Es geht nicht um die An­nah­me von Dog­men und Glau­bens­sät­zen, son­dern um eine neue Le­bens­wei­se, die sich von Angst, Selbst­täu­schung und Un­wahr­heit be­freit.

Verse 19 bis 21:
Licht und Finsternis – Die Entscheidung des Menschen

Das Licht steht für die Of­fen­ba­rung Got­tes in Chris­tus – ein Ruf zur Wahr­heit und zum authen­ti­schen Le­ben.

Die Fins­ter­nis sym­bo­li­siert die Welt des Un­glau­bens, der Ver­lo­ren­heit und der Selbst­täu­schung.

Im Text heißt es: Die Menschen lieben die Fins­ter­nis mehr als das Licht, weil sie Angst vor der Wahr­heit ha­ben und Angst vor Stra­fe für ih­re bö­sen Wer­ke hät­ten. Dies ist ein grund­le­gend exis­ten­ti­el­les Di­lem­ma des Men­schen, das sich in al­len Über­le­gun­gen über Gut und Böse wie­der­fin­det. Aus der christ­li­chen Sicht kann sich der Mensch ent­we­der dem Licht (dem Glau­ben) zu­wen­den oder in der Dun­kel­heit (der Selbst­ge­nüg­sam­keit, den Sün­den, der Un­wahr­haf­tig­keit) ver­har­ren.

 

Fazit

Der Text Johannes 3,16-21 vermittelt christ­li­che Ge­wiss­hei­ten. Wer glaubt, hat ewi­ges Le­ben; wer nicht glaubt, bleibt im Dun­kel der Ver­damm­nis. Hierin Jesus zu glau­ben und sei­ne Wer­ke »im Licht« zu tun, be­deu­tet, in der Be­geg­nung mit Chris­tus die ei­ge­ne Exis­tenz an­zu­neh­men und im Glau­ben ei­ne neue Le­bens­wei­se zu fin­den.

Es geht nicht darum, Jesus for­mel­haft als Herrn zu ak­zep­tie­ren, son­dern um die exis­ten­zi­el­le Ent­schei­dung der Nach­fol­ge, so gut es mög­lich ist. Die wird sicht­bar in ei­nem »Leben im Licht«.

 

 

 

 

Kleiner Entwurf für eine Predigt

 

 

Evangelium nach Johannes
Kapitel 3, Verse 16-21

Jesu öffentliches Wirken

Aus dem Gespräch Jesu mit Nikodemus

[2. Teil]

Glaube ist eine existentielle Entscheidung

An Dich!

Jesus spricht von Licht und Fins­ter­nis. Licht be­deu­tet: Ein Le­ben in Wahr­heit und Frei­heit. Finsternis be­deu­tet: Ver­haf­tet sein in Angst, Selbst­täu­schung und Ego­is­mus.

Wer glaubt, tritt aus der Fins­ter­nis ins Licht. Das ist kei­ne äu­ße­re Ent­schei­dung, son­dern ei­ne in­ne­re Um­kehr – ein neuer Blick auf die Welt und auf uns selbst.

Gott richtet nicht, sagt Jesus. Das Ur­teil über un­ser Le­ben fäl­len wir selbst, indem wir uns für oder ge­gen das Licht ent­schei­den. Glau­be ist nicht blin­der Ge­hor­sam, son­dern ein mu­ti­ger Schritt in die Offen­heit Gottes.

Wir müs­sen und brau­chen al­so nicht auf ein Heil war­ten, das von au­ßen kommt, und nicht auf ein Heil, das erst in der Auf­er­ste­hung wahr wird.

Der Glaube ist als eine Auf­for­de­rung zu ver­ste­hen, hier und jetzt in Wahr­heit und Frei­heit zu le­ben. Das ist das ewi­ge Le­ben im Reich Got­tes – nicht ir­gend­wann, son­dern heute.

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Joh 3,16-21

Evangelium

→ 2. Tag des Pfingstfestes: Pfingstmontag

1899 - 1978  

Joh 3,16-21

Evangelium

→ 2. Tag des Pfingstfestes: Pfingstmontag

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Joh 3,16-21

Reihe I

→ Pfingstmontag

1979 - 2018  

Joh 3,16-21

Reihe III

→ Gottesdienst zur Christvesper
24. Dezember

seit 2019  

Joh 3,14-21

Evangelium +
Reihe I

→ 2. Sonntag der Passionszeit: Reminiszere

 

 

SprüchE: Liturgiegeschichtliche Verwendung

VERSE AUS DEM TEXT IN LITURGISCHEN TAGES- UND WOCHENSPRÜCHEN

Vers / Typ Text Tag
1531 - 1898  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

1899 - 1978  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Joh 3,14b.15

Der Menschensohn muss erhöht wer­den, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.

Wochenspruch

→ Palmsonntag: Der 6. Sonntag in der Fasten

Joh 3,16

Also hat Gott die Welt ge­liebt, dass er sei­nen ein­ge­bo­re­nen Sohn gab, da­mit alle, die an ihn glau­ben, nicht ver­lo­ren wer­den, son­dern das ewi­ge Le­ben haben.

Spruch zum Tag

→Tag der Kreuzigung des Herrn: Karfreitag

Spruch zum Tag

→Karsamstag

1979 - 2018  

Joh 3,14b.15

Der Menschensohn muss erhöht wer­den, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.

Wochenspruch

→ Palmsonntag: Der 6. Sonntag der Passionszeit

Joh 3,16

Also hat Gott die Welt ge­liebt, dass er sei­nen ein­ge­bo­re­nen Sohn gab, da­mit alle, die an ihn glau­ben, nicht ver­lo­ren wer­den, son­dern das ewi­ge Le­ben haben.

Spruch zum Gottesdienst

→Tag der Kreuzigung des Herrn: Karfreitag

Spruch zum Gottesdienst

→Vesper am Karfreitag

Spruch zum Tag

→Karsamstag

seit 2019  

Joh 3,14b.15

Der Menschensohn muss erhöht wer­den, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.

Wochenspruch

→ Der 6. Sonntag der Passionszeit: Palmsonntag

Joh 3,16

Also hat Gott die Welt ge­liebt, dass er sei­nen ein­ge­bo­re­nen Sohn gab, da­mit alle, die an ihn glau­ben, nicht ver­lo­ren wer­den, son­dern das ewi­ge Le­ben haben.

Spruch zum Gottesdienst

→Tag der Kreuzigung des Herrn: Karfreitag

Spruch zum Gottesdienst

→Vesper am Karfreitag

Spruch zum Tag

→Karsamstag

 

 

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Titelbild
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Frakturschrift ist nicht leicht zu le­sen. Die Vi­de­os zei­gen aus­ge­wähl­te Tex­te aus der Luther­bi­bel von 1545, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Zum Gebrauch

Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frak­tur­zei­chen­satz nicht leicht zu le­sen. Wir bie­ten Vi­de­os, in de­nen aus­ge­wähl­te Pe­ri­ko­pen aus den Sonn- und Fei­er­tags­rei­hen vor­ge­le­sen wer­den.

Wir empfehlen, die Vi­de­os im Voll­bild­mo­dus zu ge­nie­ßen.

 

 

Credits zum Video:

©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de

Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl

Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre

 

 

Sabrina

Text | Grafik | Webdesign | Layout:

©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 12.03.2025