Aus den Abschiedsreden Jesu
vorgelesen von Reiner Makohl
Aus den Abschiedsreden Jesu
Das Selbstzeugnis Jesu
Der Text Johannes 14,1-6 war in den Jahren 1978 bis 2017 die Evangeliumsperikope zum Tag des Apostels Thomas, der jährlich ausschließlich am 21. Dezember begangen wurde.
Das hatte sich mit der Reform der Leseordnung, gültig ab dem Kirchenjahr 2018/2019, geändert. Die Perikope ist an diesem Tag nurmehr ein optionaler Text im Pool der sogenannten Marginaltexte.
Die Erzählung ist Teil der Abschiedsreden Jesu an seine Jünger vor seinem Leiden und seiner Kreuzigung.
Jesus spricht seinen Jüngern Mut zu: »Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!«
Dies ist nicht als bloße Beruhigung verstehen, sondern als Aufruf zum Vertrauen. Dabei geht es nicht um eine äußere, weltliche Sicherheit, sondern um eine persönliche Beziehung zu Jesus.
Wenn Jesus im Vers 6 sagt: »Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben«, dann beschreibt diese Aussage eine existenziell bedeutsame Eigenschaft Jesu. Sie allein ist der Grund, warum Jesus seinen Weg auf sich genommen hatte. Wer Jesus nachfolgt, erfährt Gottes Gegenwart in seinem Leben. »Der Weg zum Vater« ist keine geographische Route, sondern der Pfad, der zu einer neuen, inneren Haltung führt: Wer Jesus vertraut, lebt schon jetzt in Gottes Wirklichkeit.
Der Text Joh 14,1-6 fordert dazu auf, dem Leben im Vertrauen auf Jesus zu begegnen. Wer sich dieser Wirklichkeit öffnet, lebt schon jetzt in Gottes Gegenwart.
Aus den Abschiedsreden Jesu
Das Selbstzeugnis Jesu
Jesus verabschiedet sich mit mehreren Reden von seinen Jüngern. Er weist darauf hin, dass nun die Zeit des seines Leidens und Sterbens kommt, und damit auch die Trennung von seinen Jüngern.
Ganz sicher erschraken die Jünger über solche Reden. Sie waren bestimmt zutiefst betrübt, traurig, aber auch enttäuscht. Sollte nun alles vorbei sein? War alles umsonst?
Doch Jesus sprach: »Euer Herz erschrecke nicht!« – Das ist leicht gesagt! Wo bleibt den Gott? Ist ihr langer Weg hin zum Leben hier nun zu ende?
Jesus sprach weiter: »Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.« Was heißt das denn?
Der Weg ist nicht Ende. Er muss weiter gegangen werden. Jesus zeigt den einzig gangbaren Weg auf, in Gottes Wirklichkeit zu leben. Wer ihm vertraut, wer sich ihm anvertraut, der erfährt Gottes Gegenwart nicht irgendwann, sondern jetzt.
Das ist leicht gesagt. Wo bleiben die Beweise dafür, dass dies der Weg ist, den zu gehen Gott von uns fordert?
Jesus sagt klipp und klar: »Wer mich sieht, der sieht den Vater.«
Wie bitte? Ist Jesus »der Vater«? Ist er der Gott der Schöpfung? Der Gott Abrahams, der Gott Mose, David und Salomo? Nein. Jesu Rede bedeutet, dass in seinem Handeln, in seiner Liebe und in seiner Lehre Gott für uns sichtbar ist.
Jesus fordert uns auf, am Reich Gottes teilzuhaben, im Hier und Jetzt. Dazu braucht es den Glauben, nicht den Beweis, den Mut, nicht das Erschrecken, den Gehorsam, nicht die Abkehr:
Wer ihm nachfolgt, in gläubigem Gehorsam ihn als Weg zum Leben erkennt, der lebt bereits in Gottes Reich.
Perikope | Typ | Tag |
---|---|---|
Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen | ||
1899 - 1978 | ||
Joh 14,1-6 | 2. Evangelium | |
Lutherische Kirchen 1958-1978 | ||
Joh 14,1-12 | Reihe V | |
1979 - 2018 | ||
Joh 14,1-6 | Reihe III | |
Joh 14,1-6 | Evangelium | |
Joh 14,1-13 | Evangelium | |
seit 2019 | ||
Joh 14,1-6 | Reihe II | |
Joh 14,1-6 | Pool | |
Joh 14,1-6 | Pool | |
Joh 14,[1-7.]8-13 | Evangelium |
Frakturschrift ist nicht leicht zu lesen. Die Videos zeigen ausgewählte Texte aus der Lutherbibel von 1545, vorgelesen von Reiner Makohl.
Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frakturzeichensatz nicht leicht zu lesen. Wir bieten Videos, in denen ausgewählte Perikopen aus den Sonn- und Feiertagsreihen vorgelesen werden.
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©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de
Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl
Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre