Lukas 14,15-24

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Das Gleichnis vom großen Abendmahl

Evangelium nach Lukas
14,15-24

vorgelesen von Reiner Makohl

 

 

 

Gedanken zum Text

 

Evangelium nach Lukas
Kapitel 14, Verse 15-24

Das Gleichnis vom großen Abendmahl

Einleitung

Im Text Lk 14,15-24 erzählt Jesu die Ge­schich­te vom gro­ßen Abend­mahl, das ein Mann für sei­ne Freun­de aus­ge­rich­tet hat­te. Doch die Freun­de kom­men nicht. Da lässt der ent­täusch­te Gast­ge­ber ar­me und kran­ke Men­schen zu sich an die ge­deck­te Ta­fel ho­len. Sei­nen Freun­den aber lässt er mit­tei­len, dass sie nicht mehr zu sei­nen Gast­mah­len er­schei­nen dür­fen.

Zusammenfassung

Der Text Lukas 14,15-24 enthält das Gleich­nis vom gro­ßen Gast­mahl. Die­ses Gleich­nis wird von Je­sus er­zählt, um wich­ti­ge Leh­ren über das Reich Got­tes und die Re­ak­ti­on der Men­schen da­r­auf zu ver­deut­li­chen.

In der evangelischen Theologie wird die­ses Gleich­nis oft ver­wen­det, um die Gna­de Got­tes und die Uni­ver­sa­li­tät sei­ner Ein­la­dung zu be­to­nen. Es er­in­nert die Gläu­bi­gen da­ran, dass das Heil nicht auf eine be­stimm­te Grup­pe be­schränkt ist, son­dern al­len of­fen­steht, die be­reit sind, es an­zu­neh­men.

Das Gleichnis fordert auch dazu auf, die ei­ge­nen Pri­o­ri­tä­ten zu über­prü­fen und si­cher­zu­stel­len, dass nichts wich­ti­ger ist als die Be­zie­hung zu Gott und die Teil­nah­me an sei­nem Reich.

Zudem erklärt es, dass die Lie­be Got­tes Gren­zen hat. Gott liebt kei­nes­wegs be­din­gungs­los je­den und ver­zeiht kei­nes­wegs je­des Fehl­ver­hal­ten.

Auch Gott braucht Wertschätzung. Ins­be­son­de­re er­war­tet er sie von je­nen, die be­haup­ten, sei­ne Freun­de zu sein. Und wo er sie nicht er­hält, ist je­der An­spruch auf Gna­de ver­wirkt: Die Teil­nah­me am Reich Got­tes ist aus­ge­schlos­sen.

Interpretation

1. Der Kontext

Der Kontext für das Gleich­nis ist ein Mahl, bei dem Je­sus an­we­send ist. Ei­ner der Gäs­te spricht da­von, wie ge­seg­net es wä­re, im Reich Got­tes zu es­sen. Je­sus nutzt die­se Ge­le­gen­heit, um über das Reich Got­tes und die Ein­la­dung da­zu zu leh­ren.

2. Die Einladung und die Absagen

Der Gastgeber im Gleich­nis lädt vie­le Gäs­te zu ei­nem gro­ßen Fest­mahl ein. Als das Fest­mahl be­reit ist, schickt er sei­nen Die­ner, um den Gäs­ten mit­zu­tei­len, dass es Zeit ist zu kom­men. Die Ein­ge­la­de­nen be­gin­nen je­doch, sich mit ver­schie­de­nen Aus­re­den zu ent­schul­di­gen: Ei­ner muss ei­nen Acker be­sich­ti­gen, ein an­de­rer Och­sen prü­fen, und ein drit­ter hat ge­ra­de ge­hei­ra­tet.

Diese Ausreden re­prä­sen­tie­ren die un­ter­schied­li­chen Pri­o­ri­tä­ten und Ent­schul­di­gun­gen, die Men­schen vor­brin­gen, wenn es da­rum geht, auf Got­tes Ein­la­dung zum Reich Got­tes zu ant­wor­ten. Die Aus­re­den zei­gen, dass die Ein­ge­la­de­nen an­de­re Din­ge für wich­ti­ger hal­ten als die Ein­la­dung ihres Gast­ge­bers.

3. Die Reaktion des Gastgebers

Der Gastgeber wird zor­nig über die Ab­sa­gen. Er schickt sei­nen Die­ner hi­n­aus, um die Ar­men, Krüp­pel, Blin­den und Lah­men von den Stra­ßen und Gas­sen der Stadt zum Fest­mahl zu brin­gen. Die­se Men­schen re­prä­sen­tie­ren die­je­ni­gen, die ge­sell­schaft­lich aus­ge­schlos­sen und ver­ach­tet sind, aber im Reich Got­tes ei­nen Platz fin­den.

Als immer noch Platz ist, wird der Die­ner an­ge­wie­sen, wei­ter hi­n­aus auf die Land­stra­ßen und an die Zäu­ne zu ge­hen und al­le he­rein­zu­ho­len, die er fin­det, da­mit das Haus voll wird. Dies zeigt Got­tes Groß­zü­gig­keit und den Wunsch, dass sein Reich voll wird, und dass sei­ne Ein­la­dung al­len Men­schen gilt, un­ab­hän­gig von ih­rem so­zi­a­len Sta­tus oder ih­rer Her­kunft.

4. Die Konsequenzen für die ursprünglichen Gäste

Jesus schließt das Gleich­nis mit ei­ner erns­ten War­nung: Kei­ner der ur­sprüng­lich Ein­ge­la­de­nen wird am Mahl teil­neh­men. Die­se Aus­sa­ge un­ter­streicht, dass die Ein­la­dung zum Reich Got­tes nicht selbst­ver­ständ­lich ist und dass die Ab­leh­nung die­ser Ein­la­dung ernst­haf­te Kon­se­quen­zen hat.

Bedeutung und Botschaften

1. Das Reich Gottes steht allen offen

Das Gleichnis lehrt, dass das Reich Got­tes al­len of­fen­steht, und ge­ra­de auch den­je­ni­gen, die in der Ge­sell­schaft oft über­se­hen oder aus­ge­grenzt wer­den. Got­tes Ein­la­dung ist weit­rei­chend und in­klu­siv.

2. Die Wichtigkeit der richtigen Prioritäten

Die ursprünglichen Gäs­te des Fest­mahls lehn­ten die Ein­la­dung we­gen welt­li­cher An­ge­le­gen­hei­ten ab. Dies weist da­rauf hin, dass die Din­ge die­ser Welt (wie Be­sitz, Ar­beit und per­sön­li­che Be­zie­hun­gen) uns nicht da­von ab­hal­ten soll­ten, Got­tes Ein­la­dung an­zu­neh­men und sei­ne Pri­o­ri­tä­ten in un­se­rem Le­ben zu set­zen.

3. Die Dringlichkeit der Einladung

Das Gleichnis ver­mit­telt auch ei­ne Dring­lich­keit, die Ein­la­dung Got­tes an­zu­neh­men. Die ur­sprüng­li­chen Gäs­te ver­lo­ren ih­re Chan­ce, weil sie die Ein­la­dung nicht ernst nah­men. Dies ruft die Men­schen da­zu auf, die Ein­la­dung Got­tes nicht auf die leich­te Schul­ter zu neh­men, son­dern sie mit Ernst­haf­tig­keit und Ei­le an­zu­neh­men.

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Lk 14,16-24

Evangelium

→ 2. Sonntag nach Trinitatis

1899 - 1978  

Lk 14,16-24

Evangelium

→ 2. Sonntag nach Trinitatis

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Lk 14,15-24

Evangelium +
Reihe I

→ 2. Sonntag nach Trinitatis

1979 - 2018  

Lk 14,(15)16-24

Evangelium +
Reihe I

→ 2. Sonntag nach Trinitatis

seit 2019  

Lk 14,(15)16-24

Evangelium +
Reihe V

→ 2. Sonntag nach Trinitatis

 

 

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Frakturschrift ist nicht leicht zu le­sen. Die Vi­de­os zei­gen aus­ge­wähl­te Tex­te aus der Luther­bi­bel von 1545, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

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Zum Gebrauch

Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frak­tur­zei­chen­satz nicht leicht zu le­sen. Wir bie­ten Vi­de­os, in de­nen aus­ge­wähl­te Pe­ri­ko­pen aus den Sonn- und Fei­er­tags­rei­hen vor­ge­le­sen wer­den.

Wir empfehlen, die Vi­de­os im Voll­bild­mo­dus zu ge­nie­ßen.

 

 

Credits zum Video:

©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de

Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl

Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre

 

 

Sabrina

Text | Grafik | Webdesign | Layout:

©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 05.09.2024