Matthäus 17,1-9

Das Hörbuch-Video zur Lutherbibel von 1545

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zur Lutherbibel von 1545

 

 

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Das Wirken Jesu in Galiläa

Die Verklärung Jesu

Evangelium nach Matthäus
17,1-9

vorgelesen von Reiner Makohl

 

 

 

Gedanken zum Text

 

Evangelium nach Matthäus
Kapitel 17, Verse 1-9

Das Wirken Jesu in Galiläa

Die Verklärung Jesu

 

 

Grafik: »Die Trasfiguration Jesu«
Petrus, Jakobus und Johannes er­le­ben die Vi­si­on der Ver­klä­rung Je­su, in der ne­ben Je­sus Mo­ses und Elia er­schei­nen (Mt 17,1-9).

 

Die Grafik basiert auf ei­nem Fo­to ei­nes Ge­mäl­des von Carl Hein­rich Bloch (1834-1890).
Quelle und Li­zenz­ver­wei­se: sie­he Wi­ki­me­dia Com­mons
©public domain | für www.stilkunst.de adap­tiert by Reiner Makohl

 

Einleitung

Der Inhalt

Der Text Mt 17,1-9 ist schwierig. In der dort erzählten Ver­klä­rung Je­su of­fen­bart sich Je­sus in gött­li­cher Herr­lich­keit auf ei­nem Berg. Mo­se und Elia er­schei­nen, und ei­ne Stim­me aus der Wol­ke spricht: »Das ist mein ge­lieb­ter Sohn, an dem ich Wohl­ge­fal­len ha­be; auf ihn sollt ihr hö­ren!«

Der Text belegt gleich durch drei Zeu­gen die gött­li­che Her­kunft Je­su. An­ge­führt wer­den Mo­ses, Elia und »ei­ne Stim­me aus ei­ner Wol­ke«.

Anwesend sind aus dem Kreis der Jün­ger Pe­t­rus, Ja­ko­bus und des­sen Bru­der Jo­han­nes.

Petrus reagiert überraschend nüchtern. Er wun­dert sich nicht da­rü­ber, dass er ganz klar Mo­ses und Elia er­kennt. Er bie­tet an, an die­sem Ort drei Hüt­ten zu bau­en, da­mit Mo­ses, Elia und Je­sus auf dem Berg näch­ti­gen kön­nen, falls das Ge­spräch län­ger dau­ert. Pe­t­rus ver­mit­telt da­mit, dass das Ge­sche­hen selbst­ver­ständ­lich ist und kei­ner Er­klä­rung be­darf.

Doch dann sind plötzlich Mo­ses und Elia fort. Jetzt er­schallt die Stim­me aus der Wol­ke, und erst jetzt er­schre­cken die Jün­ger da­rü­ber.

Jesus erklärt offensichtlich, dass die Jün­ger ei­ne »Vi­si­on« er­lebt hat­ten. Denn als die klei­ne Grup­pe schließ­lich vom Berg ab­steigt, er­mahnt sie Je­sus, dass sie nie­man­den von die­ser Vi­si­on er­zäh­len sol­len bis nach der Auf­er­ste­hung Je­su.

Enstehungszeit der Geschichte

Der Text erklärt, dass diese Geschichte zu Je­su Leb­zei­ten nicht be­kannt ge­we­sen sei. Au­ßer Pe­t­rus, Ja­ko­bus und Jo­han­nes wuss­te nie­mand da­von, nie­mand er­zähl­te da­rü­ber. Erst nach dem Tod und der Auf­er­ste­hung Je­su form­te sich ir­gend­wann die­se Ge­schich­te. Ein ge­nau­er Zeit­punkt kann nicht aus­ge­macht wer­den. Die Er­zäh­lung muss auch Pe­t­rus, Ja­ko­bus oder Jo­han­nes zu­rück­ge­hen.

Problematische Erzählungsteile

Das wirft Fragen auf. Was war es, was da ge­schah? War es re­a­les Ge­sche­hen? Oder war es ei­ne Vi­si­on? Trug sich al­les ganz an­ders zu? War die Er­zäh­lung nö­tig, um Je­sus ge­gen­über Zweif­lern als Mes­si­as aus­zu­wei­sen? Dien­ten die »Zeu­gen« Mo­ses und Elia ge­nau die­sem Zweck? Spe­zi­ell ge­gen­über jü­di­schen Zu­hö­rern?

Durch die Ge­gen­wart von Mo­ses und Elia wird Je­sus als der er­war­te­te Mes­si­as ein­wand­frei be­stä­tigt. Durch den Satz, den die Stim­me aus der Wol­ke spricht, wird Je­sus zu­sätz­lich als Sohn Gottes be­stä­tigt.

Die Aussage einer Stimme vom Him­mel, dass Je­sus Got­tes sei, ist be­reits aus dem Tauf­ge­sche­hen be­kannt. Der Zu­satz »Auf den sollt ihr hö­ren!« weist Je­sus zwei­fels­frei als je­nen aus, des­sen Leh­ren und Ge­bo­te hö­her ste­hen als die Ge­set­ze Mo­se und Pro­phe­ti­en des Elia.

Interpretation und Auslegung

Die Geschichte lässt sich für uns nicht wirk­lich fas­sen. Aber es gibt zahl­rei­che Aus­le­gun­gen da­zu, die aus völ­lig un­ter­schied­li­chen Per­spek­ti­ven die Ge­schich­te be­leuch­ten, um für uns heu­te da­raus Bot­schaf­ten zu ex­tra­hie­ren, de­ren An­lie­gen es ist, uns zu hel­fen, da­mit den Glau­ben an Gott zu ver­tie­fen.

Zeitgenössische Auslegungen

Zeitgenössische Theologen nähern sich der Ver­klä­rung Je­su in Mat­thä­us 17,1-9 aus viel­fäl­ti­gen Per­spek­ti­ven, die von bi­b­li­scher Exe­ge­se über sys­te­ma­ti­sche The­o­lo­gie bis hin zu ethi­scher und spi­ri­tu­el­ler An­wen­dung rei­chen. Ver­sucht man die Zu­gän­ge zu struk­tu­rie­ren, las­sen sich ei­ni­ge we­sent­li­che Über­le­gun­gen he­raus­ar­bei­ten:

Die biblisch-theologische Perspektive:
Verbindung von Altem und Neuem Testament

Moderne Exegeten betonen häufig die theologische Bedeutung der Verklärung als Bindeglied zwischen dem Alten und dem Neuen Testament. Mose und Elia symbolisieren das Gesetz und die Propheten, deren Verheißungen in Jesus erfüllt werden. Die Stimme aus der Wolke weist darauf hin, dass Jesus nicht nur in dieser Tradition steht, sondern sie übertrifft.

Zeitgenössische Deutung:
Jesus wird als der endgültige Offenbarer Gottes verstanden, der die alttestamentlichen Verheißungen auf sich selbst konzentriert. Die Verklärung lädt ein, die Schrift in der Gesamtheit als Zeugnis auf Christus hin zu lesen.

Die christologische Perspektive:
Die göttliche und menschliche Natur Jesu

Die Verklärung wird oft als Moment der Offenbarung der göttlichen Natur Jesu interpretiert. Zeitgenössische Theologen, insbesondere in ökumenischen Kontexten, betonen jedoch auch die Untrennbarkeit der menschlichen und göttlichen Natur Jesu. Der Text offenbart die Identität Jesu, ohne sein Leiden und seine Menschlichkeit zu leugnen.

Zeitgenössische Deutung:
Die Verklärung erinnert daran, dass der Glaube an Jesus die Spannung zwischen Herrlichkeit und Leid umfasst. Gottes Offenbarung geschieht mitten in der menschlichen Realität und zeigt einen Gott, der auch in Leid und Kreuz gegenwärtig ist.

Die Spiritualität und mystische Theologie:
Der Berg als Ort der Gotteserfahrung

Mystische und spirituelle Ausleger sehen in der Verklärung ein Vorbild für die christliche Kontemplation. Der Berg steht symbolisch für Momente der Nähe Gottes, die Glanz und Tiefe des Glaubens offenbaren. Diese Erfahrungen ermutigen dazu, nach Zeiten der Stille und Nähe Gottes in die alltägliche Welt zurückzukehren.

Zeitgenössische Deutung:
Die Verklärung ruft dazu auf, spirituelle Erfahrungen zu suchen und zuzulassen, dabei jedoch nicht in Isolation zu verharren. Die Jünger mussten den Berg verlassen und in die Welt zurückkehren – eine Erinnerung daran, dass christliche Spiritualität immer auf die Welt hin orientiert ist.

Ethik und Nachfolge: Das Hören auf Jesus

Die göttliche Stimme, die zur Nachfolge aufruft – „Auf ihn sollt ihr hören!“ – wird von zeitgenössischen Theologen als ein zentraler ethischer Appell verstanden. In einer pluralistischen Welt bedeutet das Hören auf Jesus, ihn als Orientierungspunkt für die Liebe zu Gott und zum Nächsten zu sehen.

Zeitgenössische Deutung:
Der Text fordert dazu auf, Jesu Worte ernst zu nehmen und sie in der gelebten Praxis umzusetzen. Dies betrifft sowohl individuelle ethische Entscheidungen als auch gesellschaftliches Engagement für Gerechtigkeit und Versöhnung.

Ökologische und politische Perspektiven:
Hoffnung und Transformation

In der heutigen Theologie finden sich zunehmend auch politische und ökologische Deutungen. Die Verklärung wird als Symbol für Transformation und Hoffnung interpretiert – eine Einladung, die Welt durch die Augen des Reiches Gottes zu sehen und sich für dessen Verwirklichung einzusetzen.

Zeitgenössische Deutung:
Die Verklärung ermutigt, nicht nur auf individuelle Erlösung zu hoffen, sondern die Herrlichkeit Gottes in der Welt sichtbar zu machen – durch Einsatz für Schöpfungsbewahrung, Frieden und soziale Gerechtigkeit.

Evangelische Schwerpunkte

Für die Auslegung sind einige wenige Schwerpunkte von zentraler Bedeutung:

  • Jesus ist der verheißene Retter: Die Anwesenheit von Mose (Gesetz) und Elia (Propheten) zeigt, dass Jesus die Erfüllung der Verheißungen des Alten Testaments ist.
  • Gott offenbart sich: Die Stimme aus der Wolke bezeugt Jesu göttliche Sohnschaft. Gott selbst fordert dazu auf, auf Jesus zu hören – er ist das Zentrum unseres Glaubens.
  • Das Reich Gottes ist Gegenwart: Die Jünger erleben Gottes Herrlichkeit unmittelbar in ihrer Gegenwart. Die Verklärung zeigt: Das Reich Gottes ist für uns im Hier und Jetzt erfahrbar, erlebbar und gestaltbar. Seine Vollendung liegt (noch) in weiter Ferne, doch wir haben bereits heute teil daran.

 

Zusammenfassung

Zeitgenössische Theologen inter­pre­tie­ren Mat­thä­us 17,1-9 auf viel­fäl­ti­ge Wei­se – chris­to­lo­gisch, spi­ri­tu­ell, ethisch und so­zi­al.

Gemeinsam ist vielen An­sät­zen, dass die Ver­klä­rung Je­su als ein Ruf ver­stan­den wird, in der Nach­fol­ge Je­su zu le­ben, da­bei so­wohl die Herr­lich­keit Got­tes als auch den Weg des Lei­dens und der Hin­ga­be an­zu­er­ken­nen. Der Text in­spi­riert da­zu, Got­tes Ge­gen­wart in der Welt zu er­ken­nen und ak­tiv am Auf­bau des Rei­ches Got­tes mit­zu­wir­ken.

 

Unsere Position in einer Theologie der Wertschätzung und der Entmythisierung der Offenbarung Gottes

Theologische Positionen von namhaften evan­ge­li­schen The­o­lo­gin­nen und The­o­lo­gen wie bei­spiels­wei­se Karl Barth, Ru­dolf Bult­mann, Diet­rich Bon­hoef­fer, Jür­gen Molt­mann, Lui­se Schott­roff, Wolf­hart Pan­nen­berg, Eber­hard Jün­gel, Diet­rich Rit­schl, Hans Küng, Mi­cha­el Wel­ker, Mar­got Käß­mann u.a. ha­ben recht un­ter­schied­li­che Zu­gän­ge zu die­sem Text­stück er­mög­licht – exe­ge­tisch, sys­te­ma­tisch-the­o­lo­gisch, bib­lisch-her­me­neu­tisch und pas­to­ral – und ha­ben zur rei­chen Viel­falt an In­ter­pre­ta­ti­o­nen von Mat­thä­us 17,1-9 bei­ge­tra­gen. Ih­re Ge­dan­ken be­ein­flus­sen die Pre­digt, die Leh­re und die prak­ti­sche Spi­ri­tu­a­li­tät da­rü­ber.

All das er­scheint eher ver­wir­rend als hel­fend, geht es uns doch da­rum: Was fan­ge ich da­mit heu­te an als Mensch in je­ner Welt, die uns fak­tisch und real um­gibt.

Auslegungen, die sich an moderne Men­schen rich­ten, kön­nen nicht von »Ver­klä­rung« spre­chen, also von ei­nem Wan­del der Fi­gur Je­sus (»Trans­fi­gu­ra­ti­on«) in ein Geist­we­sen.

Sie kön­nen nicht glaub­haft ver­mit­teln, dass Mo­ses und Elia, die schon da­mals seit lan­ger Zeit Tod und de­ren Kör­per längst zu Staub ver­fal­len wa­ren, plötz­lich er­schei­nen, in wel­cher Form auch im­mer. Solche Aus­le­gun­gen kön­nen nicht ernst­ge­nom­men wer­den, wenn von »Vi­si­on« ge­spro­chen wird, also von Hal­lu­zi­na­ti­o­nen, die wir im Zu­sam­men­hang mit krank­haf­ten Geis­tes­zu­stän­den in schi­zo­phre­nen Psy­cho­sen se­hen oder schlicht mit Dro­gen­miss­brauch ver­bin­den.

Vi­si­o­nen sind an­ders als in an­ti­ken Denk­wel­ten heute nicht po­si­tiv, son­dern ne­ga­tiv kon­no­tiert.

Es kann uns aber auch nicht gelingen, mehr »Wahr­heits­ge­halt« zu er­zeu­gen, in dem wir an­ti­ke my­thi­sche As­pek­te in der Er­zäh­lung auf­lö­sen. Die Er­zäh­lung ist von ihrem Sinn und Zweck her be­trach­tet ein­fach als Zeug­nis zu ver­ste­hen, das die Au­to­ren mit gän­gi­gen Zeu­gen und Be­ur­kun­dun­gen je­ner Zeit aus­stat­te­ten (Mo­ses, Elia, Stim­me) bis in eine hap­ti­sche Aus­schmü­ckung hi­n­ein (Pe­trus will Hüt­ten bau­en), das von real exis­tie­ren­den Men­schen be­glau­bigt sei (Pe­t­rus, Ja­ko­bus, Jo­han­nes).

Die Magie des Ge­sche­hens wird ver­stärkt durch die Ge­heim­nis­wah­rung der Ge­schich­te so­gar ge­gen­über den übri­gen Jün­gern Je­su bis nach des­sen Auf­er­ste­hung.

Der Text in der religiösen Praxis

Was nun? Uns bleibt nur, das Ra­sier­mes­ser der Phi­lo­so­phie an­zu­set­zen (nach »Ock­hams Ra­sier­mes­ser«), was da­zu füh­ren soll­te, von all den vie­len und sehr wohl mög­li­chen Er­klä­run­gen die ein­fachs­te The­o­rie al­len an­de­ren vor­zu­zie­hen und un­wahr­schein­li­che bzw. nicht er­klär­ba­re Aus­le­gun­gen weg­zu­ra­sie­ren.

Betrachten wir dafür die Faktenlage:

  • Das Zeugnis: Der Text dient un­zwei­fel­haft als Zeug­nis da­für, dass Je­sus der Mes­si­as und der Sohn Gottes ist.
    (Moses und Elia be­zeu­gen Je­sus als den »Mes­sias«, als Chris­tus; die Stim­me be­zeugt Je­sus als Sohn Gottes. )
  • Die Bedeutung der Lehren Jesu: Moses, als Ver­tre­ter des Ge­set­zes, und Elia, als Ver­tre­ter der Pro­phe­ten, se­hen ih­re Zie­le und Vor­stel­lun­gen in Je­sus als Ver­tre­ter des gött­li­chen Wil­lens ver­eint.
  • Die Rangordnung der Lehrer: Jesus wird als re­li­gi­ö­ser Leh­rer von der Stim­me aus den Wol­ken über Mo­ses und Elia ge­stellt.
  • Die Aufforderung zum Gehorsam: Die Stimme ver­langt be­din­gungs­lo­sen Ge­hor­sam Je­sus ge­gen­über. Sei­ne Leh­ren ste­hen über den den Ge­set­zen des Mo­se und über den Leh­ren der Pro­phe­ten. Die Leh­ren Je­su ein­zu­hal­ten, auch dort, wo sie schein­bar mit dem Ge­setz und den Pro­phe­ten kol­li­die­ren, ist hoch­ran­gig zu er­fül­len.
  • Anthropozentrische Theo­lo­gie und im­p­li­zi­te Chris­to­lo­gie: Die Auf­for­de­rung zum Ge­hor­sam dem vor­ös­ter­li­chen Je­sus und sei­ner Leh­ren ge­genüber ver­langt ei­ne im­pli­zi­te Chris­to­lo­gie, die sich an den den Men­schen rich­tet, al­so an­thro­po­zen­tri­scher Aus­le­gung be­darf.

Fazit

Für die praktische Anwendung sagt der kurze Text ge­nau das: Je­sus ist der Mes­sias, der Er­lö­ser, auf des­sen Leh­ren und Ge­bo­te zu hö­ren ist in al­len prak­ti­schen Si­tu­a­ti­o­nen des ge­sell­schaft­li­chen und re­li­gi­ö­sen Lebens.

Alles darüber hinaus ist eher ver­wir­rend oder welt­fremd oder pra­xis­fern und trägt nichts zum Christ­sein ei­nes mo­der­nen Men­schen bei.

Ins­be­son­de­re kann der Text nicht durch ei­ne streng ke­ryg­ma­ti­sche The­o­lo­gie im Sin­ne Lu­thers, gar ver­bun­den mit ei­ner Chris­to­lo­gie von oben, er­schlos­sen wer­den. Das re­for­ma­to­ri­sche »Allein aus Glauben« gilt selbst­ver­ständ­lich, doch darf es nicht miss­braucht wer­den, um das Ver­klä­rungs­ge­sche­hen mo­der­nen Men­schen als un­er­klär­ba­re Er­schei­nung, als Vi­sion gött­li­cher Prä­sens auf­zu­zwin­gen. An­ti­ke Kom­mu­ni­ka­tions­stra­te­gi­en und -me­tho­den, die sehr stark von my­thi­schen Vor­stel­lun­gen ge­prägt sind, sind heu­te meist ne­ga­tiv kon­no­tiert im Sin­ne von Sa­gen, Mär­chen und Le­gen­den.

 

 

 

 

 

Kleiner Entwurf für eine Predigt

 

 

Evangelium nach Matthäus
Kapitel 17, Verse 1-9

Das Wirken Jesu in Galiläa

Die Verklärung Jesu

oder

Das Zeugnis des Mose, des Elia und Gottes über Jesus, den Messias

 

Hören auf das, was wichtig ist im Leben

An Dich!

Die Leute sprachen: »So, so! Ihr be­haup­tet al­so, eu­er Je­sus sei der Mes­si­as ge­we­sen. Wir ha­ben da­von aber nichts ge­hört. Für uns ist wich­tig, was Mo­ses und Elia sa­gen!«

Da antworteten die Jün­ger: »Mo­ses und Elia sind un­se­re Zeu­gen! Wisst ihr denn nicht, dass Je­sus, als er noch un­ter uns leb­te, auf ei­nen Berg stieg und ver­klärt wur­de? Sein Kör­per wur­de wie die Ge­stalt ei­nes En­gels und hel­les Licht um­gab ihn. Da ka­men Mo­ses und Elia und hul­dig­ten ihm. Und ei­ne Stim­me tön­te don­nernd aus den Wol­ken, die sprach: Die­ser ist mein Sohn. Hört auf ihn!«

Die Leute antworteten: »Was erzählt ihr für Zeug? Hät­ten wir nicht da­von hö­ren müs­sen, als eu­er Je­sus noch leb­te? Das gan­ze Volk wäre ihm nach­ge­lau­fen, wäre es be­kannt ge­wor­den, dass er der Chris­tus ist.«

Die Jünger sprachen: »Ist das so? Er selbst wies Pe­t­rus, Ja­ko­bus und Jo­han­nes an, die da­bei wa­ren und al­les sa­hen, nie­man­dem vor sei­ner Auf­er­ste­hung da­von zu er­zäh­len. Denn er fürch­te­te, dass ihn die Men­schen so­fort ver­fol­gen, fan­gen und tö­ten wür­den, weil ihm Mo­ses und Elia dien­ten, und weil Gott die Men­schen an­wies, auf Je­sus und sei­ne Leh­ren zu hö­ren. Doch sei­ne Zeit war noch nicht ge­kom­men.«

Und weiter sprachen sie zu den Leuten: »Ihr wisst doch, dass sich et­li­che Macht­ha­ber nicht über das Kom­men des Mes­sias ge­freut hät­ten und bis heu­te nicht freu­en wür­den. Und ihr wisst, dass et­li­che po­li­ti­sche Grup­pen völ­lig an­de­re Er­war­tun­gen an ihn ge­habt hät­ten. Sie hät­ten ge­wollt, dass er auf ih­rer Sei­te steht und je­den be­kämpft, der ge­gen sie ist. Doch in Wahr­heit war er ge­nau ge­gen je­ne, die ihn ver­ein­nah­men woll­ten da­für, an­de­re zu Op­fern ih­rer Ge­walt und Macht­be­ses­sen­heit zu ma­chen.«

Da liefen die Leute kopf­schüt­telnd da­von. Vie­le är­ger­ten sich über die Wor­te der Jün­ger. An­de­re schrien und woll­ten ihnen den Mund ver­bie­ten. Doch ei­ni­ge we­ni­ge blie­ben und hör­ten zu. Sie woll­ten mehr wis­sen. Und schließ­lich hör­ten sie nicht nur den Jün­gern mit ih­ren wun­der­li­chen Ge­schich­ten zu, son­dern sie hör­ten auf die Leh­ren Jesu. Ganz so, wie es der Wille Gottes war und ist.

Denn die Leute er­kann­ten, was wich­tig ist im Leben.

 

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Mt 17,1-9

Evangelium

→ 6. Sonntag nach Epiphanias

1899 - 1978  

Mt 17,1-9

Evangelium

→ 6. Sonntag nach Epiphanias

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Mt 17,1-9

Evangelium +
Reihe I

→ Letzter Sonntag nach Epiphanias

1979 - 2018  

Mt 17,1-9

Evangelium +
Reihe I

→ Letzter Sonntag nach Epiphanias

Mt 17,24-27

Marginaltext

→ 2. Sonntag nach Epiphanias

seit 2019  

Mt 17,1-9

Evangelium +
Reihe V

→ Letzter Sonntag nach Epiphanias

 

 

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Frakturschrift ist nicht leicht zu le­sen. Die Vi­de­os zei­gen aus­ge­wähl­te Tex­te aus der Luther­bi­bel von 1545, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Zum Gebrauch

Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frak­tur­zei­chen­satz nicht leicht zu le­sen. Wir bie­ten Vi­de­os, in de­nen aus­ge­wähl­te Pe­ri­ko­pen aus den Sonn- und Fei­er­tags­rei­hen vor­ge­le­sen wer­den.

Wir empfehlen, die Vi­de­os im Voll­bild­mo­dus zu ge­nie­ßen.

 

 

Credits zum Video:

©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de

Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl

Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre

 

 

Sabrina

Text | Grafik | Webdesign | Layout:

©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 01.02.2025