Matthäus 1,18-25

Das Hörbuch-Video zur Lutherbibel von 1545

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zur Lutherbibel von 1545

 

 

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Die Geburt Jesu

Evangelium nach Matthäus
1,18-25

vorgelesen von Reiner Makohl

 

 

 

Gedanken zum Text

 

Evangelium nach Matthäus
Kapitel 1, Verse 18-25

Die Geburt Jesu

Einleitung

Im Text Matthäus 1,18-25 geht es zen­tral um die Ver­kün­di­gung der Ge­burt Je­su und die Be­deu­tung die­ser Er­eig­nis­se für das Ver­ständ­nis der gött­li­chen Heils­ge­schich­te.

Inhalte

Die Empfängnis durch den Heiligen Geist

Aus evangelischer Perspektive steht die Emp­fäng­nis Je­su durch den Hei­li­gen Geist nicht nur für ein Wun­der, son­dern sym­bo­li­siert, dass Gott selbst in das Welt­ge­sche­hen ein­greift. Gott ent­schei­det sich, Mensch zu wer­den und ganz nah bei den Men­schen zu sein. Diese »In­kar­na­ti­on« (das Mensch­wer­den Got­tes) zeigt, dass Gott aus Lie­be zu den Men­schen han­delt und sich selbst in ih­re Le­bens­welt be­gibt.

Die »Jungfrauengeburt« er­klärt je­doch nicht die bio­lo­gi­sche Emp­fäng­nis, son­dern be­tont al­lein die be­son­de­re Be­ru­fung und das gött­li­che We­sen Je­su theo­lo­gisch.

Josephs Rolle und seine Gerechtigkeit

Joseph, der Ver­lob­te Ma­ri­as, er­fährt durch den En­gel, dass das Kind »von Gott« sei. Der Text hebt her­vor, dass Jo­seph als ge­recht be­schrie­ben wird, weil er sich an Got­tes Wei­sun­gen hält und die Ent­schei­dung ak­zep­tiert, Ma­ria nicht zu ver­las­sen.

Die evan­ge­li­sche Theo­lo­gie sieht in Jo­sephs Ver­hal­ten ein Vor­bild für Ver­trau­en und Ge­hor­sam ge­gen­über Got­tes Wil­len. Jo­seph zeigt, dass Got­tes Plan oft an­ders ist als mensch­li­che Vor­stel­lun­gen und dass Glau­be be­deu­tet, sich die­sem Plan zu fü­gen, selbst wenn er un­ver­ständ­lich er­scheint.

Der Name Jesus

Der Name »Jesus« be­deu­tet »Gott ret­tet« und weist auf die Funk­tion Je­su hin, die Sün­den der Welt zu tra­gen und den Menschen Heil und Er­lö­sung zu brin­gen.

Aus evan­ge­li­scher Sicht ist die Be­deu­tung des Na­mens zent­ral, weil er zeigt, dass Je­sus von An­fang an als Ret­ter vor­ge­se­hen ist. Es wird da­mit deut­lich, dass die Ge­burt Je­su Teil des grö­ße­ren Er­lö­sungs­plans Got­tes ist, der schon im Al­ten Tes­ta­ment pro­phe­zeit wur­de.

Die Erfüllung der Prophezeiung

In Matthäus 1,23 wird die alttestamentliche Pro­phe­zei­ung aus Je­sa­ja 7,14 zi­tiert: »Sie­he, die Jung­frau wird schwan­ger wer­den und ei­nen Sohn ge­bä­ren, und sie wer­den ihm den Na­men Im­ma­nu­el ge­ben.«

Im­ma­nu­el be­deu­tet »Gott mit uns«. Evan­ge­lisch in­ter­pre­tiert steht die­se Pro­phe­zei­ung da­für, dass in Je­sus Chris­tus Gott selbst in die Welt kommt und un­ter den Men­schen wohnt. Die Er­fül­lung der Pro­phe­zei­ung un­ter­streicht die Treue Got­tes und sei­ne Ab­sicht, sei­ne Ver­hei­ßun­gen wahr zu ma­chen.

Gott bleibt in der Welt gegenwärtig

Die evan­ge­li­sche Theo­lo­gie legt gro­ßen Wert auf den As­pekt, dass Got­tes An­we­sen­heit in der Welt nicht nur auf die Zeit Je­su be­schränkt ist. Durch Je­sus bleibt Got­tes Ge­gen­wart bis heu­te spür­bar, und Chris­ten sind auf­ge­for­dert, in die­ser Nä­he Got­tes zu le­ben.

Die Ge­burt Je­su ist da­her mehr als ein his­to­ri­sches Er­eig­nis. Sie hat ei­nen blei­ben­den, heils­ge­schicht­li­chen Ein­fluss auf das Le­ben der Gläu­bi­gen.

Zusammenfassung

Die evangelische Sich­twei­se auf Mat­thä­us 1,18-25 be­tont die Be­deu­tung Je­su als Heils­brin­ger, die Rol­le des Glau­bens und Ge­hor­sams in Jo­sephs Le­ben und die Er­fül­lung gött­li­cher Ver­hei­ßun­gen. Die Ge­burt Je­su zeigt, dass Got­tes Lie­be und Ge­gen­wart re­al und für je­den Men­schen zu­gäng­lich sind.

 

 

 

 

Kleiner Entwurf für eine Predigt

 

 

Evangelium nach Matthäus
1,18-25

 

Die Geburt Jesu

Glaube und vertraue!

 

Im Anfang war das Wort

Im Texstück Matthäus 1,18-25 wird uns eine Ge­schich­te des Glau­bens und des Ver­trau­ens er­zählt.

Josef, ein ge­rech­ter Mann, steht vor ei­ner schwie­ri­gen Ent­schei­dung. Er er­fährt, dass sei­ne Ver­lob­te Ma­ria ein Kind er­war­tet, und dies er­schüt­tert ihn. Die kul­tu­rel­len und so­zi­a­len Er­war­tun­gen sei­ner Zeit hät­ten es ihm er­laubt, Ma­ria öf­fent­lich bloß­zu­stel­len, doch er ent­schei­det sich da­ge­gen. Statt­des­sen möch­te er sie still und heim­lich ver­las­sen, um sie vor Schan­de zu be­wah­ren.

Dann erscheint ihm ein En­gel und for­dert ihn auf, sei­ne Ängs­te los­zu­las­sen. Jo­sef er­fährt, dass das Kind in Ma­ri­as Leib vom Hei­li­gen Geist ge­prägt ist und dass die­ses Kind ei­ne be­son­de­re Mis­si­on hat: Es wird das Volk von sei­nen Sün­den ret­ten.

In dieser Offenbarung er­ken­nen wir das Wun­der der Nä­he Got­tes – Je­sus wird kom­men und »Immanuel« sein, der »Gott mit uns«.

Josef zeigt uns, was es be­deu­tet, auf Gott zu ver­trau­en, selbst wenn es be­deu­tet, ei­ge­ne Vor­stel­lun­gen und Plä­ne auf­zu­ge­ben. Er ist be­reit, sei­nen Le­bens­weg zu än­dern und sich dem gött­li­chen Plan an­zu­schlie­ßen. Die­se Be­reit­schaft, auf Gott zu hö­ren und ihm zu fol­gen, auch wenn es Un­si­cher­hei­ten und He­r­aus­for­de­run­gen gibt, ist ein Beis­piel für uns.

Vielleicht stehen auch wir manch­mal vor Si­tu­a­ti­o­nen, die uns he­r­aus­for­dern und un­si­cher ma­chen. Wie Jo­sef sind wir da­zu auf­ge­ru­fen, in sol­chen Mo­men­ten den Glau­ben und das Ver­trau­en in Got­tes Weg zu be­wah­ren. So wie er dür­fen auch wir da­rauf ver­trau­en, dass Gott an un­se­rer Seite ist und dass sein Plan grö­ßer ist, als wir es ver­ste­hen.

Josef kann uns ein Vorbild sein – ein Vorbild für Glau­ben, Ver­trau­en und Ge­hor­sam ge­gen­über Gott. Und mö­gen wir, wie er, da­r­auf ver­trau­en, dass Got­tes Nä­he uns in al­len He­r­aus­for­de­run­gen un­se­res Le­bens be­glei­tet.

 

 

 

Perikopen: Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

1899 - 1978  

Mt 1,18-23

2. Evangelium

→ Erster Weihnachtstag

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Mt 1,18-25

Marginaltext

→ Gottesdienst zur Christnacht
(24. Dezember)

1979 - 2018  

Mt 1,(1-17)18-21(22-25)

Evangelium +
Reihe I

→ Gottesdienst zur Christnacht
(24. Dezember)

seit 2019  

Mt 1,18-25

Reihe III

→ Gottesdienst zur Christnacht
(24. Dezember)

Mt 1,18-25

Evangelium +
Reihe II

→ Christfest II (2. Weihnachtstag)
(26. Dezember)

 

 

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Titelbild
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Frakturschrift ist nicht leicht zu le­sen. Die Vi­de­os zei­gen aus­ge­wähl­te Tex­te aus der Luther­bi­bel von 1545, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Zum Gebrauch

Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frak­tur­zei­chen­satz nicht leicht zu le­sen. Wir bie­ten Vi­de­os, in de­nen aus­ge­wähl­te Pe­ri­ko­pen aus den Sonn- und Fei­er­tags­rei­hen vor­ge­le­sen wer­den.

Wir empfehlen, die Vi­de­os im Voll­bild­mo­dus zu ge­nie­ßen.

 

 

Credits zum Video:

©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de

Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl

Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre

 

 

Sabrina

Text | Grafik | Webdesign | Layout:

©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 18.11.2024