Die Wanderung Jesu außerhalb Galiläas:
vorgelesen von Reiner Makohl
Die Wanderung Jesu außerhalb Galiläas:
Die erste Leidensankündigung und Jesu Rede über die Bedingungen der Nachfolge
Der Text Mk 8,31-38 enthält die beiden Geschichten, in denen Jesus zunächst über sein kommendes Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung spricht, und danach die Bedingungen der Nachfolge radikal formuliert.
Als Jesus sein eigenes Sterben und seine Auferstehung öffentlich verkündet, nimmt Petrus ihn zur Seite und fordert ihn auf, so nicht öffentlich zu sprechen. Doch Jesus weist ihn scharf zurecht. Es gehe darum, die göttliche, nicht die menschliche Sicht zu vertreten.
Danach spricht Jesus weiter zum Volk und erklärt, was Nachfolge bedeutet.
Danach spricht Jesus weiter zum Volk und erklärt, was Nachfolge bedeutet.
Hier zeigt sich das Zentrum des christlichen Glaubens: das Kreuz. Jesus macht deutlich, dass wahres Leben nicht im Streben nach Selbstverwirklichung liegt. Wer Jesus nachfolgt, muss bereit sein, Opfer zu bringen und gegen Widerstände standzuhalten. Doch diese Nachfolge führt letztlich zur wahren Erlösung. Der Glaube zeigt sich nicht nur im Bekenntnis, sondern im gelebten Vertrauen auf Christus.
Insbesondere der Vers 38 hat es in sich. Er betont die Bedeutung des Bekenntnisses zu Christus:
»Wer sich aber wegen mir oder wegen meiner Worte schämt unter diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln.«
Jesus forderte Mut zum Glauben. Wer ihn verleugnet, ablehnt oder kritisiert, aus Angst oder was noch schlimmer ist, aus dem Grund der Anpassung an die Welt, oder aus dem egoistischen Grund, dass er durch Jesus und dessen Worte die eigene Position und Meinung angegriffen sieht, wird letztlich vor Gott keinen Bestand haben.
Christsein bedeutet, sich klar zu Christus zu bekennen – auch wenn es Widerstand oder Ablehnung bringt. Doch dieses Bekenntnis ist keine Last, sondern der Weg zum wahren Leben. Wer an Jesus festhält, darf auf seine Treue und Rettung vertrauen.
Der Text spricht sich klar gegen alle aus, die behaupten, Jesus hätte jede Meinung, jede Ansicht über göttliche Werte und jede Kritik an ihn oder an seine Lehren geduldet, akzeptiert, toleriert oder zu einem Dialog darüber eingeladen.
Diese Ansichten, solche Verlautbarungen und Lehren sind falsch.
Jesus erwartet, dass das Göttliche über dem Weltlichen steht. Die weltlichen Sichten haben sich dem Göttlichen unterzuordnen. Das fordert Jesus radikal. Er ging sogar gegen Petrus vor, der das offensichtlich anders sah.
Und uns gab er die Botschaft mit, dass er sich schäme für jene, die Angst davor haben, zu ihm zu stehen. Er schämt sich insbesondere für die, die sich an ihm oder an seinem Wort reiben, die sich getroffen fühlen, die kritisieren, dass sein Wort gelten müsse allein in seiner göttlichen Verkündigung und Auslegung.
In Summe: Er schämt sich für alle, die sich schämen, zu ihm zu stehen.
Die Wanderung Jesu außerhalb Galiläas:
Die erste Leidensankündigung und Jesu Rede über die Bedingungen der Nachfolge
Im Textstück Markus 8,31-38 stellt uns Jesus wie so oft wieder einmal vor eine Herausforderung. Er spricht darin: „Wer sich wegen mir oder wegen meiner Worte schämt, dessen werde auch ich mich schämen.“
Harte Worte! Doch sie treffen den Kern unseres Glaubens.
Wie oft schweigen wir aus Angst vor Ablehnung? Aus Angst davor, sich als Christen zu outen? Wie oft passen wir uns an, um nicht anzuecken? Wie oft fühlen wir uns von Jesus und dessen Lehren gestört in unserem Denken, Reden und Tun? Wie oft fühlen wir uns vielleicht sogar in unserer Meinung angegriffen?
Jesus aber ruft uns zur klaren Entscheidung: Steh zu mir! Glaube ist keine Privatsache, sondern ein lebendiges Bekenntnis. Glaube ist öffentlich sichtbar. Glaube wirkt sich in allen Lebensbereichen aus.
Schaffen wir es, zu ihm zu stehen? Oder schämen wir uns dafür, dass wir Christen sind? Lehnen wir christliche Lehren ab und geben wir vor, uns für Christus zu schämen wegen seiner radikalen Forderungen? Kritisieren wir ihn und verlangen wir von ihm, gefälligst unserer Meinung zu sein? Egal, wie abstrus diese Meinung auch sei? Egal, wie menschenverachtend und menschenfeindlich sie auch sei? Egal, wie fern sie von allen Lehren Jesu und von christlicher Ethik auch sei?
Jesus erklärte, wer sich zu ihm bekenne, wird ganz sicher in seiner Herrlichkeit angenommen.
Für alle anderen schämt er sich einfach nur.
Perikope | Typ | Tag |
---|---|---|
1531 - 1898 | ||
Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen | ||
1899 - 1978 | ||
Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen | ||
Lutherische Kirchen 1958-1978 | ||
Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen | ||
1979 - 2018 | ||
Mk 8,31-38 | Evangelium + | |
seit 2019 | ||
Mk 8,31-38 | Evangelium + |
Frakturschrift ist nicht leicht zu lesen. Die Videos zeigen ausgewählte Texte aus der Lutherbibel von 1545, vorgelesen von Reiner Makohl.
Die Karte zeigt die Gebietsaufteilungen und Grenzen, sowie und die bedeutenden Städte und Stätten zur Zeit Jesu.
Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frakturzeichensatz nicht leicht zu lesen. Wir bieten Videos, in denen ausgewählte Perikopen aus den Sonn- und Feiertagsreihen vorgelesen werden.
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©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de
Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl
Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre