Lassen Sie sich nicht von einem »gesunden« Umfeld täuschen oder von Dritten zur Unachtsamkeit verführen!
Das Infektionsrisiko mit allen Folgen tragen Sie allein bzw. Ihre Schutzbefohlenen, für deren Gesundheit Sie verantwortlich sind.
Lassen Sie regelmäßig Ihren Impfschutz überprüfen!
Sie dürfen darauf vertrauen, dass Ihnen nur Impfungen empfohlen werden, die für Sie persönlich aufgrund hoher Infektionsrisiken mit der Wahrscheinlichkeit für schwere Folgen bei Erkrankung angeraten sind.
Dies gilt für die Grundimmunisierung von Säuglingen ebenso wie für tätigkeitsabhängigen Impfschutz, für die saisonalen Impfungen oder für Impfungen vor Reisen in Risikoregionen.
Leider werden immer wieder Thesen verbreitet, in denen behauptet wird, dass Impfungen nicht vor den Krankheiten schützen, gegen die sie eingesetzt werden. Oder es wird behauptet, dass die Krankheiten harmlos seien oder gar notwendig für die Entwicklung eines gesunden Immunsystems, und daher Kinder nicht geimpft werden sollten. Gleichzeitig wird auf hohe Risiken und mögliche schwere gesundheitliche Folgen der Impfung hingewiesen.
Tatsächlich mag es Einzelfälle geben, in denen Impfungen zu Folgeschäden führten. Dies schürt Ängste.
Tatsächlich scheinen viele Krankheiten, denen mit Impfungen vorgebeugt wird, ausgerottet zu sein, so selten treten sie auf. Sie werden anders als früher im Lebensumfeld der Menschen nicht wahrgenommen. Der Sinn der Impfung ist dann nicht mehr augenscheinlich.
Tatsächlich verlaufen glücklicherweise etliche Kinderkrankheiten derart, dass keine erkennbaren Folgeschäden auftreten, so dass die Gefahren, die mit dem Krankheitsverlauf einhergehen, nicht wahrgenommen werden.
Besorgt stellen Gesundheitsorganisationen und Ärzte, allen voran Kinderärzte, fest, dass die Impfbereitschaft in der Bevölkerung aus den genannten Gründen abnimmt. Eltern verweigern die Impfungen, die für Babys und Kleinkinder vorgesehen sind.
Frauen, die vor ihrer Schwangerschaft nicht gegen Masern geimpft wurden oder die Krankheit bekommen hatten, können ihren Babys keinen »Nestschutz« gegen Masern bieten.
Erkrankt das Baby in den ersten Lebensmonaten, bevor eine Impfung durchgeführt werden darf oder werden konnte, besteht das Risiko, dass Masernviren das Gehirn des Neugeborenen befallen. Geschieht das, zerstören sie dort unaufhörlich Nervenzellen. Der Prozess kann langwierig sein. Diese Form der Erkrankung ist bis heute nicht heilbar. Sie führt zu schwerster Behinderung und in jedem Fall zum vorzeitigen Tod des Kindes.
Krankheiten, gegen die geimpft wird, sind keineswegs harmlos! Die Impfungen nicht wahrzunehmen oder gar bewußt abzulehnen, bringt recht häufig schwere Folgen mit sich, die Betroffene ein Leben lang auszuhalten haben.
Beispielsweise führen harmlos erscheinende Kinderkrankheiten wie Masern bei nicht geimpften Kindern oder bei deren Kontaktpersonen zu schweren Krankheitsverläufen bis hin zu bleibenden Behinderungen.
Der Verzicht auf eine kleine Spritze aus Angst vor Risiken, aus Sorglosigkeit, oder aus dem Missverständnis, es handele sich doch nur um eine harmlose Kinderkrankheit, verändert dann sehr oft das Leben Betroffener grundlegend und irreparabel! Ein Leben, das normal und glücklich hätte verlaufen können, endet in Behinderung, in lebenslanger Pflege und ggf. vorzeitig. Das ist ein sehr hoher Preis, den der Betroffene selbst dafür zahlen muss – unvorstellbar hoch! – , ein Preis, den aber auch seine Eltern, seine Angehörigen und die Sozialgemeinschaft zahlen, mit größtem, nicht enden wollendem Leid, mit stark eingeschränkter Lebensqualität und mit sehr viel Geld.
Haben Sie eine Lebensversicherung? Egal wie viel Sie da einbezahlen: Sie schützt Sie nicht vor dem Tod. Eine Impfung hingegen schützt Sie, Ihre Angehörigen und die Menschen in Ihrem Lebensumfeld vor Krankheit, vor möglichen lebenslangen Behinderungen, und sie kann Ihr Leben tatsächlich verlängern. Impfungen helfen, das Leben abzusichern.
Mit einem infektiösen, grippalen Infekt geht man nicht zur Arbeit. Die Gefahr, Kolleginnen und Kollegen anzustecken, ist groß. Das ist inzwischen vielen klar. Sie übernehmen Verantwortung und schützen andere, in dem sie es weitgehend vermeiden, andere zu infizieren.
Krankheiten, gegen die Impfungen empfohlen werden, sind weitaus schlimmer als grippale Infekte. Übernehmen Sie Verantwortung! Schützen Sie sich und die Menschen in Ihrem Umfeld. Sie tragen bei zu einer gesünderen Welt.
Gehen Sie keine Risiken ein! Gehen Sie zu Ihrem Arzt. Informieren Sie sich über den nötigen Impfschutz für Sie und Ihre Familie.
Nachtrag (Januar 2020):
Die Zahl der Masernerkrankungen nimmt weltweit rapide zu, so auch in Deutschland. Immer häufiger müssen Kindergärten oder Schulen vorübergehend schließen, um zu verhindern, dass sich nach dem Ausbruch der Krankheit Kinder in ihren Räumen gegenseitig anstecken.
Was schon vor Jahren viele Ärzte, Krankenkassen und Gesundheitsorganisationen vorausgesagt haben, tritt nun ein: Die zunehmende Impfmüdigkeit und die populistische Meinungsmache gegen empfohlene Schutzimpfungen führt dazu, dass die Erkrankung an Masern häufiger auftritt und gleichzeitig im Umfeld des Erkrankten viele umgeimpfte Menschen dem hohen Risiko einer Infektion unmittelbar ausgesetzt sind.
Die Schulen schließen, weil damit zu rechnen ist, dass ein hoher Anteil der Schüler nicht geimpft ist.
Das Schließen der Schulen und Kindergärten verhindert dann zwar, dass es keine Neuinfektionen in diesen Räumen geben wird, es schützt aber nicht vor Infektionen, die durch Kontakte in Familien, in Wohngemeinschaften, in Freundeskreisen, auf Spielplätzen oder allgemein in der Öffentlichkeit übertragen werden.
Der Gesetzgeber sah sich daher genötigt, eine Impfpflicht gegen Masern für Kinder und Personal in Gemeinschafts- oder Gesundheitseinrichtungen wie beispielsweise Kindertagesstätten und Schulen in Deutschland zu erlassen. Das Gesetz tritt zum 1. März 2020 in Kraft.
Danach müssen Kinder, die in Kindertagestätten oder Schulen aufgenommen werden, zuvor den Impfschutz gegen Masern nachweisen. Dies wird dazu führen, dass schon bald die Zahl der Masernneuerkrankungen in Deutschland stark fällt. Es wird aber vor allem dazu führen, dass die Zahl jener Menschen nicht mehr deutlich steigt, die mit den Spätfolgen einer Maserninfektion oder mit der Betreuung eines dadurch behinderten Menschen ihr Leben lang zu kämpfen haben.
– Hinweis –
Unsere kleine Reihe »Gedankenpausen« ist eine Sammlung unterschiedlicher Texte für Zwischendurch zu Fragen und Themen aus Gesellschaft, Kirche und Religion. Es lohnt sich womöglich, da mal reinzuschauen:
Kleine Pausen für neue oder neu zu denkende Gedanken.
Hier haben wir ausgewählte Artikel zusammengestellt, die zu verschiedenen Beiträgen unserer Webseite entstanden sind.
Mehr als 500 Millionen Menschen leiden an Hepatitis, jeder zwölfte Mensch. Hepatitis kann jeden treffen. Impfen schützt Sie und Ihre Mitmenschen!