Der Brief des Paulus: An die Römer

Kapitel VII.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Neue Testament

Die Paulusbriefe

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Brief des Paulus:
An die Römer

 

C. VII.

 

Rom 7,1-25

 
Info

mit Worterklärungen
Luther-Deudſch | Deutsch

 

Der Text in 16 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel VII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel VII.

 

 

5,1 - 8,39

 

IV. DIE GERECHTIGKEIT GOTTES
FÜR DAS NEUE LEBEN OHNE SCHULD

 

1

7,1-25

→Geltung und Grenze des Gesetzes

 

 

Rom 7,24

 

Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.

 

 

 

 

Die Epiſtel S. Pauli:
An die Römer.

 

 

 

 

[338a]

 

 

 

VII.

 

 

Geltung und Grentze des Gesetzes

 

WIſſet jr nicht / lie­ben Brüder (Denn ich rede mit denen / die das Ge­ſetz / wi­ſſen) das das Ge­ſetz herrſchet vber den Men­ſchen / ſo lange er lebet? 2Denn ein Weib / das vn­ter dem Manne iſt / die weil der Man lebet / iſt ſie verbunden an das Ge­ſetz / So aber der Man ſtirbet / ſo iſt ſie los vom Ge­ſetz / das den man betrifft. 3Wo ſie nu bey einem andern Manne iſt / weil der man lebet / wird ſie eine Ehebrecherin ge­hei­ſſen. So aber der Man ſtirbet / iſt ſie frey vom Ge­ſetz / das ſie nicht eine Ehebrecherin iſt / wo ſie bey einem andern Manne iſt.

4ALSo auch / meine Brüder / Ir ſeid ge­töd­tet dem Ge­ſetz / durch den leib Chri­ſti / das jr bey einem andern ſeid / nem­lich bey dem / der von den Todten auff­er­we­cket iſt / auff das wir Gott frucht bringen. 5Denn da wir im Fleiſch waren / da waren die ſündlichen Lüſte (welche durchs Ge­ſetz ſich erregeten) krefftig in vn­ſern Gliedern / dem Tode frucht zubringen. 6Nu aber ſind wir vom Ge­ſetz los / vnd jm abgeſtorben / das vns gefangen hielt / Al­ſo / das wir dienen ſollen im newen we­ſen des Geiſtes / vnd nicht im alten we­ſen des Buchſtabens.

WAs wollen wir denn nu ſa­gen? Iſt das Ge­ſetz ſun­de? Das ſey ferne. Aber die ſun­de erkandte ich nicht / on durchs Ge­ſetz. Denn ich wuſte nichts von der Luſt / wo das Ge­ſetz nicht het­te geſagt / Las dich nicht gelüſten. 8Da nam aber die Sünde vrſach am Gebot / vnd erreget in mir al­ler­ley Luſt. Denn on das Ge­ſetz war die Sünde tod. 9Ich aber lebete etwa on Ge­ſe­tze. Da aber das Gebot kam / ward die Sünde wi­der lebendig / 10Ich aber ſtarb. Vnd es befand ſich / das das Gebot mir zum Tode reichet / das mir doch zum Leben gegeben war. 11Denn die Sünde nam vr­ſa­che am Gebot / vnd betrog mich

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Dem Ge­ſetz)

Der alte Menſch hat das Ge­wi­ſſen mit ſünden zu ei­gen / wie ein Man ſein Weib. Aber wenn der alt Men­ſch ſtirbt durch die Gnade / wird das Ge­wi­ſſen frey von ſünden / das jm auch das Ge­ſetz nicht mehr die ſünd auffrücken vnd den alten Men­ſchen vnter­thenig machen kan.

 

 

 

 

 

[338a | 338b]

 

 

An die Römer.     C. VII.

 

 

vnd töd­tet mich durch daſſelbige Gebot. 12Das Ge­ſetz iſt je heilig / vnd das Gebot heilig / recht vnd gut.

ISt denn / das da gut iſt / mir ein Tod wor­den? Das ſey ferne. Aber die Sünde / auff das ſie erſcheine / wie ſie ſünde iſt / hat ſie mir durch das gute den Tod gewircket / Auff das die Sünde würde vber aus ſündig / durchs Gebot. 14Denn wir wi­ſſen / das das Ge­ſetz geiſtlich iſt / Ich bin aber fleiſchlich / vn­ter die Sünde verkaufft. 15Denn ich weis nicht / was ich * thu / Denn ich thu nicht das ich wil / ſon­dern das ich haſſe / das thu ich. 16So ich aber das thu / das ich nicht wil / ſo willige ich / das das Ge­ſetz gut ſey. 17So thu nu ich daſſelbige nicht / ſon­dern die ſünde / die in mir wonet. 18Denn ich weis / das in mir / das iſt / in meinem Fleiſche wonet nichts guts. Wollen habe ich wol / Aber volnbringen das gute finde ich nicht. 19Denn das Gute das ich wil / das thu ich nicht / Son­dern das Bö­ſe / das ich nicht wil / das thu ich. 20So ich aber thu / das ich nicht wil / ſo thu ich daſſelbige nicht / ſon­dern die Sünde / die in mir wonet.

21SO finde ich mir nu ein Ge­ſetz / der ich wil das gute thun / das mir das bö­ſe anhanget. 22Denn ich habe luſt an Got­tes geſetz / nach dem b in­wen­di­gen Men­ſchen. 23Ich ſe­he aber ein ander Ge­ſetz in mei­nen Gliedern / das da widerſtreittet dem Ge­ſetz in meinem gemüte / vnd nimpt mich gefangen in der Sünden geſetz / welches iſt in mei­nen gliedern. 24Ich elender Menſch / wer wird mich erlöſen von dem leibe c die­ſes todes? 25Ich dancke Gott durch Jhe­ſum Chriſt vn­ſern HErrn. So diene ich nu mit dem gemüte dem geſetz Got­tes / Aber mit dem fleiſche dem Ge­ſetze der ſünden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

*

(Thun) Thun hei­ſſet hie nicht das werck voln­bringen / ſon­dern die lüſte fülen / das ſie ſich regen. Volnbringen aber iſt / on luſt leben gantz rein / das ge­ſchicht nicht in die­ſem Leben.

 

b

(Inwendig)

Inwendiger men­ſch / heiſſt hie der geiſt aus gna­den ge­bo­ren / wel­cher in den Hei­li­gen ſtrei­tet wi­der den euſ­ſer­li­chen / das iſt / ver­nunfft / ſinn vnd al­les / was na­tur am Men­ſchen iſt.

 

c

(Dieſes todes)

Tod hei­ſſet er hie den jamer vnd die mühe in dem ſtreit mit der ſünde.
Wie Exo. 8. Pha­rao ſpricht / Nim die­ſen Tod (das waren die Hew­ſchrecken) von mir.

→*1)

 

 

 

 

1) Luthers Verweis auf 2Mos 8 (Exo. 8) stimmt nicht. Gemeint ist →2Mos 10,17 (Exo. 10.), wie seine Nennung der Heuschreckenplage bestätigt.

 

 

 
 

 

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Rom.
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Epiſtel S. Paul an die Römer.

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Röm

Röm

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Exodus

2. Buch Mose

2. Mose

Ex

2Mos

Erläuterungen siehe →Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher

 

 

 

 

Worterklärungen: Übersicht

Die folgenden Begriffe aus dem Text Rom 7 wer­den hier erläutert.

Versnummer: Luthers Wort

2: Weib

2: los

3: bey

5: ſündlichen

5: Lüſte

5: erregeten

7: ſunde

7: ſey

7: on

11: heilig

15: thu

23: nimpt

25: HErrn

  

Klick auf ein Wort führt zum Eintrag mit den Erklärungen.

Das vollständige Verzeichnis findet sich hier: →Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545

 
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Aus dem Wörterbuch

Worterklärungen:
Seltene Namen, Wörter und Begriffe im Text Rom 7

Luther-Deutsch

Deutsch   |   Erläuterungen

Weib

Weib, das

die (Ehe-) Frau

 

Hinweis:

 

Es ist zu beachten, dass Luther den zu seiner Zeit gängigen Begriff Weib nicht abschätzig oder abwertend benutzt. Im Gegenteil: Wenn auch die etymologische Herkunft des Begriffs umstritten und unklar ist, so bezeichnete er doch die erwachsene, verantwortlich handelnde Frau in gesellschaftlich angesehener Stellung, z. B. als Ehefrau.

 

In der deutschen Sprache hat der Begriff »Weib« im Laufe der Zeit eine geringschätzende Bedeutung erfahren und besitzt heute die Qualität einer Beleidigung, die u. U. strafrechtlich verfolgt wer­den kann. Der Begriff wird daher in modernen Übersetzungen nicht verwendet. Stattdessen wird i. d. R. das Wort »Frau« benutzt.

 

Die englische Sprache kennt noch heute geläufig das Wort »wife« (meist für »Ehefrau«), das etymologisch auf die selbe Wurzel zurückzuführen ist, neben dem Begriff »woman«, der allgemein für »Frau« steht.

 

Empfehlung:

 

Wir empfehlen wegen der geringschätzenden Qualitäten, die an diesem Begriff kleben, bei Interpretationen, bei Textauslegungen, in Predigten und auch bei Textlesungen aus alten Lutherbibeln den Begriff Weib nicht zu verwenden und durch Frau zu ersetzen.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

los

los (Adjektiv)

frei, ledig, lose, schwach

 

Das Wort wird in vielen Bedeutungen benutzt. Es erzeugt zusammen mit verschiedenen Verben neue Bedeutungen (Ich fahre, ich fahre los) und bildet in Zusammensetzungen neue Wörter wie achtlos (frei von Achtung, Beachtung), machtlos (frei von, ohne Macht) usw.

 

Verwendung in der Lutherbibel

 

 

Loſe Leu­te

 

→Psalm 12,9

 

Wo ſolche loſe Leu­te vn­ter den Men­ſchen herr­ſchen.

 

Wo solche gemeinen Leu­te unter den Menschen herrschen.

 

loſe Leute: Leu­te, die sich frei gemacht haben von den gültigen Regeln der Gesetze, der Sitten und des Anstands.

 

Beispielhafte Ersetzungen: unverschämte, ungehörige, flegel­hafte, gemeine, unqualifizierte (usw.) Leu­te

 

Loſe Lere

 

→Psalm 24,4

 

Der nicht luſt hat zu loſer Lere

 

Der keine Lust hat auf inhaltsleere Lehren.

 

loſe Lere: Lehren, die sich frei gemacht haben von den gültigen Regeln der Gesetze, der Sitten und des Anstands und sie nicht enthalten. Lehren, die in diesem Sinne inhaltsleeer und gefährlich sind.

 

Beispielhafte Ersetzungen: unverschämte, ungehörige, inhalts­leere, wertlose, unqualifizierte (usw.) Lehren

 

Der Teufel ist los!

 

Die Redensart »Der Teufel ist los!« geht zurück auf Luthers Übersetzung von Off 20,2-3:

 

2Vnd ergreiff den Drachen / die alte Schlange / welche ist der Teufel vnd der Satan / vnd band jn tausent jar / 3vnd warff jn in den Abgrund / vnd verschlos jn vnd versiegelt oben darauff / das er nicht mehr verfüren solt die Heiden / bis das vollendet wurden tausent jar / vnd dar­nach mus er los wer­den eine kleine zeit.

 

Bedeutung des letzten Satzteils:

... und danach muss er frei sein für kurze Zeit.

 

 

SK Version 16.03.2024  

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bey

bei (Präposition)

Das »ei« am Wortende wird nach den Regeln des Luther-Deutsch zu »ey«.

 

→Psalm 103,18

 

Bey denen die ſei­nen Bund hal­ten

 

Bei denen, die seinen Bund hal­ten

 

 

SK Version 16.03.2024  

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ſündlich

sündlich (Adjektiv)

ſündlich
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
10 2 3 5

mhd: süntlich, sündelich

von: Sünder, der

 

religiöser Begriff, der wie sündig oder sündhaft benutzt wird, oft aber stärker wiegt und umfassender bezeichnet. In Bezug auf Menschen gewann sündlich daher häufig Vorrang.

 

Ein sündlicher Mensch oder sündliches Fleisch sind bereits von ihren Anlagen her sündig, nicht erst im Tun, in der sündigen oder sündhaften Tat (Sünde). Der sündliche Mensch ist bereits ohne jegliches Tun Sünder.

 

Zu Luthers Zeiten wurde der Begriff ausschließlich im religiösen und im kirchlichen Kontext verwendet. Durch die Vielzahl religiöser und kirchlicher Vorschriften war der Begriff Sünde inhaltlich eindeutig geprägt. Die Ermahnung, nicht zu sündigen, beeinflusste viele alltägliche Verhaltensweisen.

 

→Psalm 51,7

 

SJhe / Jch bin aus ſündlichem Samen gezeuget / Vnd meine Mutter hat mich in ſünden empfangen.

 

Siehe, ich bin aus sündlichem Samen gezeugt. Und meine Mutter hat mich in Sünde empfangen.

 

→Rom 6,6

 

Die weil wir wi­ſſen / Das vn­ſer alter Menſch ſampt jm gecreutziget iſt / Auff das der ſündliche Leib auffhöre / das wir hinfurt der ſun­de nicht dienen.

 

→Rom 7,5

 

Denn da wir im Fleiſch waren / da waren die ſündlichen Lüſte (welche durchs Ge­ſetz ſich erregeten) krefftig in vn­ſern Gliedern

 

→Rom 8,3

 

Das that Gott / vnd ſand­te ſei­nen Son in der geſtalt des ſündlichen Fleiſches / vnd verdampte die Sünde im Fleiſch durch Sünde.

 

 

 

SK Version 06.04.2024  

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Luſt

Lust, die/der

heftiges Verlangen, Begierde

 

Luther verwendet das Wort häufig in der maskulinen Form.

 

→Psalm 30,6

 

Vnd er hat luſt zum Leben

 

a) Und er hat Verlangen nach Leben

b) Doch das Leben ist seine Passion

 

Wendungen

 

Eine feste Wendung in der Lutherbibel von 1545 ist der Ausdruck:

 

ein Luſt büſſen - ein Verlangen stillen, befriedigen

 

→Psalm 78,29-31

 

Da aſſen ſie vnd wurden all zuſat / Er lies ſie jren Luſt büſſen. Da ſie nu jren luſt gebüſſet hatten / Vnd ſie noch dauon aſſen. Da kam der zorn Got­tes vber ſie

 

Da aßen sie und wurden allzu satt. Er lies sie ihr Verlangen stillen. Als sie nun ihr Verlangen gestillt hatten, und sie noch davon aßen, da kam der Zorn Got­tes über sie.

 

 

SK Version 16.03.2024  

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erregen

erregen (Verb)

a) sich regen, sich rühren, sich tätig zeigen, et­was unternehmen;

b) antreiben, anspornen, anfeuern, erregen, reizen;

c) sich in schnelle Bewegung setzen, seinen Lauf beschleunigen, eilen, stürzen;

 

→1Mos 1,20

 

Es errege ſich das Wa­ſſer mit webenden vnd lebendigen Thieren

 

a) Es rege sich das Wasser mit lebendigen, wimmelnden Tieren

b) Es belebe sich das Wasser mit lebendigen Tieren, die sich darin tummeln

 

 

SK Version 06.04.2024  

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Sünde

 

ſünde

 

Sunde

 

ſunde

Sünde, die

Handlung, die den Tatbestand einer religiösen oder kirchlichen Verfehlung erfüllt, insbesondere der Verstoß gegen ein religiöses (göttliches) oder kirchliches Gebot.

 

So war in der katholisch-kirchlichen Praxis bereits das Unterlassen des Zehntenzahlens (Kirchensteuer) ein Vergehen gegen die Kirche und somit eine Sünde.

 

 

→Jes 27,9

 

Da­r­umb wird da durch die ſun­de Jacob auffhören /

 

Darum wird dadurch die Sünde Jakobs ein Ende haben

 

 

 

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ſey

er/sie/es sei (Verb)

von: sein (Verb)

 

Das »ei« am Wortende wird nach den Regeln des Luther-Deutsch zu »ey«.

 

→1Mos 1,6

 

Es wer­de eine Feſte zwi­ſchen den Waſſern / vnd die ſey ein Vnterſcheid zwi­ſchen den Waſſern.

 

Es wer­de ein Himmelsgewölbe zwischen den Gewässern, und das sei die Trennung zwischen den Gewässern.

 

 

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on

ohne (Präposition)

Wegfall einer Sache oder eines Grundes

 

→Psalm 18,32 on der HERR: ohne dem HERRN

 

→Psalm 27,12 on ſchew: ohne Scheu

 

→Psalm 35,15 on meine ſchuld: ohne meine Schuld

 

→Psalm 18,32 on vn­ſer Gott: ohne unserem Gott

 

→Röm 1,9 on vnterlas: ohne Unterlass

 

→Psalm 7,5 on vrſach: ohne Ursache, ohne Grund, grundlos

 

→Psalm 15,2 on wandel: ohne Makel, makellos, unverändert

 

→Psalm 105,34 on zahl: ohne Zahl, zahllos, unzählig

 

→Röm 4,6 on zuthun: ohne Zutun

 

→Röm 4,9 on zweiuel: ohne Zweifel, zweifelsohne, zweifellos

 

 

 

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heilig

heilig (Adjektiv)

(In Abgrenzung zum Irdischen:) göttlich vollkommen und verehrungswürdig.

 

Das Adjektiv kommt häufig vor in den Verbindungen:

 

  • heiliger Altar
  • →heiliger Berg
  • heiliger Bund
  • heilige Engel
  • →heiliger Geist
  • heiliger Gott
  • heilige Götter
  • heiliges Haus
  • heiliger Himmel
  • heilige Hütte
  • heilige Kinder
  • heiliges Land
  • heilige Leu­te
  • heiliger Mann
  • →heiliger Name
  • heiliges Öl
  • heilige Propheten
  • heiliger Rock
  • heilige Schrift
  • heilige Stadt
  • heilige Stätte
  • heiliger Tempel
  • heilige Väter

u.a.

 

 

Ort, Boden: →2Mos 3,5:

 

Er ſprach / Trit nicht herzu / zeuch deine ſchuch aus von deinen Füſſen / Denn der Ort / da du auffſteheſt / iſt ein heilig land.

 

Er [GOTT] sprach: »Komme nicht näher! Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen! Denn der Boden, auf dem du stehst, ist heiliges Land.«

 

 

Tätigkeiten: →2Mos 16,23:

 

Das iſts / das der HERR geſagt hat / Morgen iſt der Sab­bath der heiligen ruge des HERRN /

 

Das ist es, was der HERR gesagt hat: »Morgen ist der Sabbat der heiligen Ruhe des HERRN

 

Gegenstände: →2Mos 28,2:

 

Vnd ſolt Aaron deinem Bruder heilige Kleider machen / die herrlich vnd ſchön ſeien.

 

Und [ihr] sollt Aaron, deinem Bruder, heilige Kleider machen, die herrlich und schön seien.

 

 

Menschen: →2Mos 19,6:

 

Vnd jr ſolt mir ein prieſterlich Königreich / vnd ein heiliges Volck ſein.

 

Und ihr sollt mir ein priesterliches Königreich und ein heiliges Volk sein.

 

 

GOTT: →Offb 4,8:

 

[...] vnd ſpra­chen / Heilig / heilig / heilig iſt der Gott der HERR / der Allmechtige / der da war / vnd der da iſt / vnd der da kompt.

 

[...] und sprachen: Heilig, heilig, heilig ist der Gott, der HERR, der Allmächtige, der da war, und der da ist, und kommt und da sein wird.

 

 

 

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thun

tun (Verb)

Mhd.: tuon (erweitert tuogen, tuonen)

allgemein machen, schaffen, verrichten, handeln in unterschiedlichsten Varianten und Bedeutungen

 

Formen

 

  Luther-Deutsch Deutsch
Infinitiv thun tun
Präsens ich thu ich tue
  du thuſt du tust
  er thut er tut
Präteritum ich thet ich tat
  er thet er tat
  wir theten wir taten
  jr thetet ihr tatet
  sie theten sie taten
Perfekt du haſt ge­than du hast getan
  er hat ge­than er hat getan
Plusquamperfekt er hatte ge­than er hatte getan
  er het­te ge­than er hätte getan
Imperative thu (es)! tue (es)!
  haſtu ge­than du hast getan!
 

 

→Psalm 78,12

 

FVr jren Vetern thet er Wunder in Egyp­ten­land

 

Vor ihren Vätern tat er Wunder in Ägypten

 

 

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nehmen

nehmen (Verb)

3. Person Singular: er nimpt

 

Siehe auch: →nimpſtu (Verb)

 

 

→Psalm 15,5

 

Wer ſein Gelt nicht auff Wucher gibt / Vnd nimpt nicht Geſchencke vber den Vn­ſchül­di­gen

 

a) Wer sein Geld nicht gegen Zinsen verleiht und keine Geschenke gegen Unschuldige annimmt

b) Wer sein Geld nicht gegen Zinsen verleiht und sich nicht gegen Unschuldige bestechen lässt

 

 

 

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HErr

HErr, Adonaj

 

HErr, Kyrios

Aussehen in unseren Frakturschriften: HErr oder HErr

 

Feststehende, besondere Schreibweise Luthers (zwei Großbuchstaben, gefolgt von zwei Kleinbuchstaben), um anzuzeigen, dass sich dahinter eine Bezeichnung Got­tes (im Alten Testament) oder Jesu (im Neuen Testament) befindet.

 

 

HErr im Alten Testament

 

Luther verwendet im Alten Testament die Schreibweise HErr, wenn im hebräischen Text das Wort Adonaj (hebr. ‏אֲדֹנָי‎, pl. von Adon, Herr) anstelle des Gottesnamens steht.

 

HErr im Neuen Testament

 

Im Neuen Testament steht HErr dort, wo in den griechischen Quellen mit dem Wort kyrios (Herr, Besitzer, Gebieter) Jesus Christus als Sohn Got­tes gemeint ist.

 

 

Wichtig:

 

Davon zu unterscheiden sind die Schreibweisen →»HERR« (in Groß­buch­staben) und →»Herr« (in Kleinbuchstaben bzw. mit Großbuchstaben »H« am Anfang.

 

 

 

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Erläuterungen siehe →Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545

 

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Der Bibeltext im evangelischen Kirchenjahr

In den Kirchenjahren ab 1978/1979 bis 2017/2018

 
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Römer 1,16a.17

Der Ge­rech­te wird ſei­nes Glau­bens le­ben.

 

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