Das Evangelium nach Matthäus

Kapitel XXIIII.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Neue Testament

Die Evangelien und die Offenbarung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Evangelium nach
Matthäus

 

C. XXIIII.

 

Mt 24,1-51

 

Der Text in 28 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XXIIII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XXIIII.

 

 

23,1 - 25,46

 

XIII. DIE GERICHTSANKÜNDIGUNG GEGEN DIE PHARISÄER UND SCHRIFTGELEHRTEN

 

1

24,1-3

→Endzeitrede: Das Kommen Christi. Einleitung

2

24,4-14

→Endzeitrede: Das Geschehen vor der Wiederkunft

3

24,15-28

→Endzeitrede: Die Zei­chen der Zeit

4

24,29-31

→Endzeitrede: Das Kommen des Menschensohnes

5

24,32-35

→Endzeitrede: Der Zeitpunkt der Wiederkunft

6

24,36-41

→Endzeitrede: Die Ermahnung zur Wachsamkeit

7

24,42-44

→Endzeitrede: Das Bereitsein für das Kommen Christi

8

24,45-51

→Endzeitrede: Das Gleichnis vom treuen und untreuen Knecht

 

 

Mt 24,15-22

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

 

 

 

Euangelium
S. Mattheus.

 

 

 

 

[259b]

 

 

XXIIII.

 

 

Endzeitrede: Das Kommen Christi. Einleitung

|| → Mk 13,1-4    || → Lk 21,5-7

VND Jhe­ſus gieng hin weg von dem Tempel / vnd ſei­ne Jün­ger traten zu jm / das ſie jm zeigeten des Tempels gebew. 2Jhe­ſus aber ſprach zu jnen / Sehet jr nicht das alles ? War­lich ich ſa­ge euch / Es wird hie nicht ein Stein auff dem andern bleiben / der nicht zu­bro­chen wer­de.

 

VNd als er auff dem Ole­ber­ge ſaſs / tratten zu jm ſei­ne Jün­ger be­ſon­ders / vnd ſpra­chen / Sage vns / wenn wird das ge­ſche­hen? Vnd welchs wird das Zei­chen ſein deiner zu­kunfft vnd der Welt ende?

 

 

Endzeitrede: Das Geschehen vor der Wiederkunft

|| → Mk 13,5-13    || → Lk 21,8-19

 

4Jhe­ſus aber ant­wor­tet / vnd ſprach zu jnen / Sehet zu / das euch nicht jemand verfüre / 5Denn es wer­den viel komen vn­ter meinem Namen / vnd ſa­gen / Ich bin Chri­ſtus / vnd wer­den viel verfüren.

Luc. 19.

6IR wer­det hören Kriege vnd geſchrey von kriegen / Sehet zu / vnd erſchreckt nicht / Das mus zum erſten alles ge­ſche­hen / Aber es iſt noch nicht das ende da. 7Denn es wird ſich empören ein Volck vber das ander / vnd ein Königreich vber das ander / vnd wer­den ſein Pe­ſ­ti­lentz vnd Thew­re zeit / vnd Erd­be­ben hin vnd wider / 8Da wird ſich allererſt die Not anheben.

 

9ALs denn wer­den ſie euch vber­ant­wort­en in trübſal / vnd wer­den euch töd­ten / Vnd jr müſſet gehaſſet wer­den / vmb meines Namens willen / von allen Völ­ck­ern. 10Denn wer­den ſich viel ergern / vnd wer­den ſich vn­ter­nan­der verrhaten / vnd wer­den ſich vn­ter­nan­der haſſen. 11Vnd es wer­den ſich viel falſcher Pro­phe­ten erheben / vnd wer­den viel verfüren. 12Vnd dieweil die Vngerechtigkeit wird vber hand ne­men / wird die Liebe in vielen erkalten. 13Wer aber beharret bis ans Ende / der wird ſe­lig. 14Vnd es wird gepre­di­get wer­den das Euan­ge­li­um vom Reich / in der gan­tzen Welt / Zu einem zeug­nis vber alle Völcker / Vnd denn wird das ende komen.

 

 

 

 

[259b | 260a]

 

 

S.Mattheus.     C. XXIIII.

CCLX.

 

 

 

Endzeitrede: Die Zei­chen der Zeit

|| → Mk 13,14-23    || → Lk 21,20-24

 

 

→ Dani. 9.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mar. 13.

→ Luc. 17.

WEnn jr nu ſe­hen wer­det den Grewel der verwüſtunge / dauon geſagt iſt durch den Propheten Daniel / das er ſtehet an der heiligen Stet / Wer das lieſet / der mercke drauff. 16Als denn fliehe auff die Berge / wer im Jü­di­ſchen­lan­de iſt / 17Vnd wer auff dem Dach iſt / der ſteige nicht ernider et­was aus ſei­nem Hau­ſe zu holen / 18Vnd wer auff dem felde iſt / der kere nicht vmb / ſei­ne Kleider zu holen. 19Weh aber den Schwangern vnd Seugern zu der zeit. 20Bittet aber / das ew­re flucht nicht geſchehe a im Winter / oder am Sab­bath. 21Denn es wird als denn ein gros Trübſal ſein / als nicht ge­we­ſen iſt von anfang der Welt / bis her / vnd als auch nicht wer­den wird. 22Vnd wo die­ſe ta­ge nicht würden verkürtzt / So würde kein Menſch ſe­lig / Aber vmb der Auſſerweleten willen / wer­den die ta­ge verkürtzt.

SO als denn jemand zu euch wird ſa­gen / b ſi­he / Hie iſt Chri­ſtus / oder da / ſo ſolt jrs nicht gleuben. 24Denn es wer­den falſche Chriſti vnd falſche Pro­phe­ten auffſtehen / vnd gro­ſſe Zei­chen vnd Wunder thun / Das ver­fü­ret wer­den in den jrthum (wo es müglich we­re) auch die Auſſerweleten. 25Sihe / ich habs euch zuuor geſagt. 26Dar­umb / wenn ſie zu euch ſa­gen wer­den / Sihe / er iſt in der Wü­ſten / ſo ge­het nicht hinaus / Sihe / er iſt in der Kamer / ſo gleubt nicht. 27Denn gleich wie der Blitz aus­ge­het vom auffgang / vnd ſcheinet bis zum nidergang / Al­ſo wird auch ſein die Zukunfft des men­ſchen Sons. 28c Wo aber ein Aſs iſt / da ſamlen ſich die Adler.

(Grewel)

Die­ſer Grewel fur Gott / mus ein ſchön euſſerlich an­ſehen der hei­lig­keit fur der Welt ha­ben / da mit die rech­te hei­lig­keit ver­wü­ſtet wird. Wie des Bapſts re­gi­ment / vnd vor zei­ten der Jü­den vnd Hei­den ab­götterey wa­ren.

a

(Im Winter)

Das iſt auff ſprich­worts weiſe ge­redt / al­ſo viel ge­ſagt / Se­het das jr zu rech­ter zeit flie­het / Denn im Win­ter iſt nicht gut wan­dern. Vnd des Sab­baths / war es den Jü­den ver­bo­ten.

b

(Sihe / hie iſt)

Das ſind die Sec­ten vnd Or­den / die ein gut Le­ben an euſſ­er­lichen din­gen oder mit wer­cken ſu­chen / Son­der­lich ſind jtzt die kamern / alle geiſt­liche Klö­ſtern. Die Wü­ſten aber ſind die Wal­farten vnd Feld­ſtiffte.

 

 

Endzeitrede: Das Kommen des Menschensohnes

|| → Mk 13,24-27    || → Lk 21,25-27

BALd aber nach dem trübſal der ſel­bi­gen zeit / wer­den Sonn und Mond den ſchein verlieren / vnd die Sterne wer­den vom Hi­mel fallen / vnd die kreffte der Hi­mel wer­den ſich bewegen. 30Vnd als denn wird erſcheinen das zei­chen des men­ſchen Sons im Hi­mel. Vnd als denn wer­den heulen alle Ge­ſchlech­te auff erden / vnd wer­den ſe­hen komen des men­ſchen Son in den wolcken des Hi­mels / mit gro­ſſer Krafft vnd Herr­lig­keit. 31Vnd er wird ſen­den ſei­ne Engel mit hellen Po­ſau­nen / vnd ſie wer­den ſamlen ſei­ne Auſſerweleten von den vier Winden / von einem ende des Hi­mels zu dem andern.

c

(Wo ein Aſs ist)

Das iſt ein ſprich­wort / vnd wil ſa­gen ſo viel / Wir wer­den vns wol zu­ſa­men fin­den / Wo ich bin / wer­det jr auch ſein. Gleich wie Aſs vnd Ad­ler ſich wol zu­ſa­men fin­den / vnd darff kein Ort ſon­der­lich an­zei­gen.

 

 

Endzeitrede: Der Zeitpunkt der Wiederkunft

|| → Mk 13,28-32    || → Lk 21,29-33

32AN dem Feigenbaum lernet ein Gleichnis / Wenn ſein zweig itzt ſafftig wird / vnd bletter gewinnet / So wi­ſſet jr / das der Somer nahe iſt. 33Al­ſo auch / wenn jr das alles ſe­het / ſo wi­ſſet / das es nahe fur der thür iſt. 34War­lich / Ich ſa­ge euch / Dis Ge­ſchlecht wird nicht vergehen / bis das die­ſes alles d geſchehe. 35Hi­mel vnd Erden wer­den vergehen / Aber meine Wort wer­den nicht vergehen.

 

d

(Geſchehe)

Das iſt / Es wird ſolchs alles an­fa­hen zu ge­ſche­hen / noch bey die­ſer zeit / weil jr le­bet.

 

 

Endzeitrede: Die Ermahnung zur Wachsamkeit

|| → Mk 13,33-37

VOn dem Tage aber / vnd von der Stund weis niemand / auch die Engel nicht im Hi­mel / Son­dern allein mein Va­ter. 37Gleich aber wie es zu der zeit Noe war / Al­ſo wird auch ſein die zu­kunfft des men­ſchen Sons. 38Denn gleich wie ſie waren in den ta­gen / vor der Sindflut / Sie aſſen / ſie truncken / freieten / vnd lieſſen ſich freien / Bis an den tag / da Noe zu der Archen eingieng / 39vnd ſie achtens nicht / Bis die Sindflut kam / vnd nam ſie alle dahin. Al­ſo wird auch ſein die Zukunfft des men­ſchen Sons. 40Denn wer­den Zween auff dem felde ſein / Einer wird angenomen / Vnd der ander wird ver­la­ſſen wer­den. 41Zwo wer­den malen auff der müle / Eine wird angenomen / Vnd die ander wird ver­la­ſſen wer­den.

 

 

Endzeitrede: Das Bereitsein für das Kommen Christi

|| → Mk 13,33    || → Lk 12,39-46

42DArumb wachet / Denn jr wi­ſſet nicht / welche ſtun­de ew­er HErr komen wird. 43Das ſolt jr aber wi­ſſen / Wenn ein Hausuater wü­ſte / welche ſtun­de der Dieb komen wolt / So würde er ja wachen / vnd nicht in ſein haus brechen la­ſſen. 44Da­r­umb ſeid jr auch bereit / Denn des men­ſchen Son wird komen zu einer ſtun­de / da jr nicht mei­net.

 

 

Endzeitrede:
Das Gleichnis vom treuen und untreuen Knecht

|| → Lk 12,41-46

 

WElcher iſt aber nu ein trewer vnd kluger Knecht / den der Herr geſetzt hat vber ſein Geſinde / das er jnen zu rechter zeit Speiſe gebe? 46Selig iſt der Knecht / wenn ſein Herr kompt / vnd findet jn al­ſo thun. 47War­lich ich ſa­ge euch / Er wird jn vber alle ſei­ne Güter ſetzen.

 

 

 

 

[260a | 260b]

 

 

Euangelium     C. XXV.

 

 

48SO aber jener / der bö­ſe Knecht / wird in ſei­nem her­tzen ſa­gen / Mein Herr kompt noch lange nicht / 49Vnd fehet an zu ſchlahen ſei­ne Mitknechte / iſſet vnd trin­cket mit den Trunckenen. 50So wird der Herr des ſelben Knechts komen / an dem ta­ge / des er ſich nicht ver­ſi­het / vnd zu der ſtun­de / die er nicht mei­net / 51vnd wird jn zuſcheittern / Vnd wird jm ſei­nen Lohn geben / mit den Heuch­lern / Da wird ſein heulen vnd zeenklappen.

 

 

 

 

 
 

 

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Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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Sabrina

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