Das Evangelium nach Lukas

Kapitel III.

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Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Neue Testament

Die Evangelien und die Offenbarung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Evangelium nach
Lukas

 

C. III.

 

Lk 3,1-38

 

Der Text in 24 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel III.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel III.

 

 

3,1 - 4,13

 

III. JOHANNES DER TÄUFER UND JESUS

 

1

3,1-20

→Das Wirken Johannes des Täufers

→Die Gefangennahme Johannes des Täufers

2

3,21-22

→Die Taufe Jesu

3

3,23-28

→Der Stammbaum Jesu

 

 

Lk 3,1-14

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

 

 

 

Euangelium
S. Lucas.

 

 

 

 

[278a]

 

 

III.

JOHANNES DER TÄUFER UND JESUS

 

3,1 - 4,13

 

 

III.

 

 

 

 

[278a | 278b]

 

 

Euangelium     C. III.

 

 

Das Wirken Johannes des Täufers
Seine Gefangennahme

|| → Mt 3,1-12    || → Mk 1,1-8    ↑ → Joh 1,19-28

 

IN dem funffze­hen­den jar des Kei­ſer­thums Kei­ſers Ty­be­rij / da Pon­ti­us Pi­la­tus Land­pfle­ger in Ju­dea war / vnd He­ro­des ein Vier­fürſt in Ga­li­lea / vnd ſein bru­der Phi­lip­pus ein Vier­fürſt in Itu­rea vnd in der ge­gend Tra­cho­ni­tis / vnd Li­ſa­ni­as ein Vier­fürſt zu Abi­le­ne / 2Da Han­nas vnd Caiphas Ho­he­prie­ſter wa­ren / Da ge­ſchach der be­felh Got­tes zu Jo­han­nes Za­cha­ri­as ſon / in der wü­ſten.

3VND er kam in al­le ge­gend vmb den Jor­dan / vnd pre­di­get die Tauf­fe der buſ­ſe / zur ver­ge­bung der ſün­de / 4Wie ge­ſchrie­ben ſte­het in dem Buch der re­de Je­ſa­i­as des Pro­phe­ten / der da ſagt / Es iſt eine ſtim­me ei­nes Pre­di­gers in der Wü­ſten / Be­rei­tet den weg des HER­RN / vnd ma­chet ſei­ne ſtei­ge rich­tig. 5Al­le Tal ſol­len vol wer­den / vnd al­le Ber­ge vnd Hü­gel ſol­len er­ni­dri­get wer­den / Vnd was krum iſt / ſol rich­tig wer­den / vnd was vn­eben iſt / ſol ſchlech­ter weg wer­den. 6Vnd al­les Fleiſch wird den Hei­land Got­tes ſe­hen.

 

DA ſprach er zu dem Volck / das hin aus gieng / das es ſich von jm teuf­fen lieſ­ſe / Ir Ot­tern ge­zich­te / Wer hat denn euch ge­wei­ſet / das jr dem zu­künff­ti­gen zorn ent­rin­nen wer­det? 8Se­het zu / thut recht­ſchaf­fe­ne frucht der Buſ­ſe / Vnd ne­met euch nicht fur zu­ſa­gen / Wir ha­ben Ab­ra­ham zum va­ter. Denn ich ſa­ge euch / Gott kan dem Ab­ra­ham aus die­ſen Stei­nen Kin­der er­we­cken. 9Es iſt ſchon die Axt den Bew­men an die wur­tzel ge­legt. Wel­cher Bawm nicht gu­te früch­te brin­get / wird ab­ge­haw­en / vnd in das Few­er ge­worf­fen.

 

VND das Volck fra­get jn / vnd ſprach / Was ſol­len wir denn thun? 11Er ant­wor­tet / vnd ſprach zu jnen / Wer zwe­en Rö­cke hat / der ge­be dem / der kei­nen hat / Vnd wer Spei­ſe hat / thue auch al­ſo.

 

ES ka­men auch die Zöl­ner / das ſie ſich teuf­fen lieſ­ſen / vnd ſpra­chen zu jm / Mei­ſter / Was ſol­len denn wir thun? 13Er ſprach zu jnen / Fod­dert nicht mehr / denn ge­ſetzt iſt.

DA frag­ten jn auch die Kriegs­leu­te / vnd ſpra­chen / Was ſol­len denn wir thun? Vnd er ſprach zu jnen / Thut nie­mand ge­walt noch vn­recht / vnd la­ſſet euch be­nü­gen an ew­rem Sol­de.

ALS aber das Volck im wahn war / vnd dach­ten al­le in jren her­tzen von Jo­han­ne / Ob er vie­leicht Chri­ſtus we­re / 16ant­wor­tet Jo­han­nes / vnd ſprach zu al­len. Ich teuf­fe euch mit wa­ſſer / Es kompt aber ein Ster­cker nach mir / dem ich nicht gnug­ſam bin / das ich die rie­men ſei­ner Schuch auff­lö­ſe / Der wird euch mit dem hei­li­gen Geiſt vnd mit Few­er teuf­fen. 17In des­ſel­bi­gen Hand iſt die Wurff­ſchauf­fel / vnd er wird ſei­ne Ten­nen fe­gen / Vnd wird den Wei­tzen in ſei­ne Schew­ren ſam­len / Vnd die Sprew wird er mit ewi­gem Few­er ver­bren­nen. 18Vnd viel an­ders mehr ver­ma­net vnd ver­kün­di­get er dem Volck.

 

 

(Gewalt)

Ge­walt iſt öf­fent­li­cher fre­uel. Vn­recht / wenn man mit bö­ſen tü­cken / dem an­dern ſein Recht ver­drückt / vnd ſei­ne ſa­che ver­ke­ret.

HE­ro­des aber der Vier­fürſt / da er von jm ge­ſtrafft ward / vmb He­ro­di­as wil­len / ſei­nes Bru­ders weib / vnd vmb al­les vbels wil­len / das He­ro­des thet / 20Vber das al­les / legt er Jo­han­nes ge­fan­gen.

 

 

Die Taufe Jesu

|| → Mt 3,13-17    || → Mk 1,9-11    ↑ → Joh 1,29-34

VND es begab ſich / da ſich al­les Volck teuf­fen lies / vnd Jhe­ſus auch ge­taufft war / vnd be­tet / Das ſich der Hi­mel auff­thet / 22vnd der hei­li­ge Geiſt fuhr er­nid­der / in leib­li­cher ge­ſtalt auff In / wie ei­ne Tau­be / Vnd ei­ne ſtim­me kam aus dem Hi­mel / die ſprach / Du biſt mein lie­ber Son / an dem ich wol­ge­fal­len ha­be.

 

 

Der Stammbaum Jesu

|| → Mt 1,1-17

23VND Jhe­ſus gieng in das drei­ſſigſt jar / Vnd ward ge­hal­ten fur ei­nen ſon Jo­ſeph / wel­cher war ein ſon Eli.

 

24Der war ein ſon
Mathath.

 

Der war ein ſon
Janna.

Der war ein ſon
Levi.

 

Der war ein ſon
Joſeph.

Der war ein ſon
Melchi.

 

25Der war ein ſon
Mathathias.

 

 

 

 

[278b | 279a]

 

 

S. Lucas.     C. III.

CCLXXIX.

 

 

Der war ein ſon
Amos.

 

32Der war ein ſon
Jeſſe.

Der war ein ſon
Nahum.

 

Der war ein ſon
Obed.

Der war ein ſon
Esli.

 

Der war ein ſon
Boos.

Der war ein ſon
Nange.

 

Der war ein ſon
Salmon.

26Der war ein ſon
Maath.

 

Der war ein ſon
Nahaſſon.

Der war ein ſon
Mathathias.

 

33Der war ein ſon
Aminadab.

Der war ein ſon
Semei.

 

Der war ein ſon
Aram.

Der war ein ſon
Joſech.

 

Der war ein ſon
Eſrom.

Der war ein ſon
Juda.

 

Der war ein ſon
Phares.

27Der war ein ſon
Johanna.

 

Der war ein ſon
Juda.

Der war ein ſon
Keſia.

 

34Der war ein ſon
Jacob.

Der war ein ſon
Zorobabel.

 

Der war ein ſon
Iſaac.

Der war ein ſon
Salathiel.

 

Der war ein ſon
Ab­ra­ham.

Der war ein ſon
Neri.

 

Der war ein ſon
Thara.

28Der war ein ſon
Melchi.

 

Der war ein ſon
Nachor.

Der war ein ſon
Addi.

 

35Der war ein ſon
Saruch.

Der war ein ſon
Koſam.

 

Der war ein ſon
Ragahu.

Der war ein ſon
Elmadam.

 

Der war ein ſon
Phaleg.

Der war ein ſon
Her.

 

Der war ein ſon
Eber.

29Der war ein ſon
Jeſo.

 

Der war ein ſon
Sala.

Der war ein ſon
Eliezer.

 

36Der war ein ſon
Cainan.

Der war ein ſon
Jorem.

 

Der war ein ſon
Arphachſad.

Der war ein ſon
Mattha.

 

Der war ein ſon
Sem.

Der war ein ſon
Leui.

 

Der war ein ſon
Noe.

30Der war ein ſon
Simeon.

 

Der war ein ſon
Lamech.

Der war ein ſon
Juda.

 

37Der war ein ſon
Mathuſala.

Von die­ſen ſchreiben Philo vnd Joſephus / der Mat­the­us etlich ausſen leſſt.

Der war ein ſon
Joſeph.

 

Der war ein ſon
Enoch.

Der war ein ſon
Jonam.

 

Der war ein ſon
Jared.

Der war ein ſon
Eliakum.

 

Der war ein ſon
Maleleel.

31Der war ein ſon
Melea.

 

Der war ein ſon
Cainan.

Der war ein ſon
Menam.

 

38Der war ein ſon
Enos.

Der war ein ſon
Mathathan.

 

Der war ein ſon
Seth.

Der war ein ſon
Nathan.

 

Der war ein ſon
Adam.

Der war ein ſon
Dauid.

 

Der war Got­tes.

 

 

 

 

1) Druckfehler: Jes. 42., Korrektur: Jes. 40.

Wir haben den Verweis entsprechend auf Jes 40,3-5 verlinkt.

 

 

 

 

Anmerkung zu Jesu Stammbaum (Lk 3,23-38)

 

Luther druckte den Stammbaum in zwei Listen jeweils zweispaltig ab. In den Listen ist zunächst die linke Spalte von oben nach unten zu lesen, dann die rechte Spalte.

Die ersten sechs Einträge befinden sich in einer ersten Liste. Alle übrigen Namen befinden sich in der zweiten Liste.

Die Listen befinden sich auf verschiedenen Druckseiten, zwischen ihnen liegt der Seitenumbruch. Das wirkt wie zufällig vorgegeben und trägt dazu bei, dass der Leser den kleinen Trick der Schriftsetzer kaum bemerkt und sich im Lesefluss in keiner Weise beeinträchtigt fühlt. Er wird die richtige Abfolge der Namen korrekt erkennen, obwohl es noch keine Versnummern gab, die das hätten erleichtern können.

Um ausreichend Platz für die erste Liste am Ende des Blattes 278b zu schaffen, haben die Schriftsetzer die Kapitelnummer des dritten Kapitels auf ungewöhnliche Weise noch ganz unten auf die vorhergehende Seite, Blatt 278a, gesetzt. Der Seitenumbruch zwischen Kapitelnummer und erstem Vers sieht unschön aus, hilft aber dabei, die Listen zu gestalten, was den Herausgebern offensichtlich wichtiger war.

Die zweite Liste ist ohne die ersten sechs Einträge kürzer, wobei die Anzahl bewusst gewählt wurde. Luther konnte nun die Namen paarweise so anordnen, dass die zweispaltige Liste ganz unten mit den beiden wesentlichen Einträgen »David« und »Gott« endet. – Denn diese beiden »Vorfahren« sind es, auf die es dem Autor des Evangeliums in besonderer Weise ankam. Es galt, zu belegen, dass Jesus aus der Linie Davids stammt und letztendlich ein Sohn Got­tes ist.

Die letzte Druckzeile im Stammbaum enthält die wesentliche Information, die von Luther und seinen Schriftsetzern auf diese Weise hervorragend herausgearbeitet wurde.

Der Stammbaum Jesu demonstriert einmal mehr, wie sehr Luther darauf abzielte, dem Leser mit den Möglichkeiten des Drucks, mit Satzbild und Typografie, zusätzliche Informationen zu vermitteln und Hilfen zum Verständnis zu bieten. Er nutzte diese Möglichkeiten, um die besondere Bedeutung biblischer Wörter, Sätze und Inhalte zu unterstreichen, wo immer es möglich war.

Heutige Bibelausgaben reihen die Namensliste meist leider einfach als fortlaufenden Text aneinander. Dem Auge fehlt dadurch jegliche Orientierungshilfe, wie sie schon allein der Spaltensatz bietet. Der Text ist nur schwer lesbar und lädt wegen der langweiligen Aufzählung der zumeist wenig interessanten Namen kaum zum Lesen ein. Dadurch verschwindet die wichtige Information, der Name David, irgendwo im Namenswirrwarr. Die eigentliche Bedeutung des Abschnitts versinkt im Buchstabengewimmel.

 

 

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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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