Der Prophet Jesaja

Kapitel XLI.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Propheten

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Prophet Jesaja

 

C. XLI.

 

Jes 41,1-29

 
Info

mit Worterklärungen
Luther-Deudſch | Deutsch

Der Text in 66 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XLI.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XLI.

 

 

40 - 55

 

ZWEITER TEIL DES BUCHES JESAJA
DAS TROSTBUCH ISRAELS

 

 

 

40,1 - 48,22

 

XIV. DIE BABYLONISCHE GEFANGENSCHAFT UND IHR ENDE

 

1

41,1-7

→Der Gott Israels und die Götter der Völker

2

41,8-20

→Gott steht zu seinem Volk

3

41,21-29

→Die Götter sollen ihre Macht beweisen

 

 

Jes 41,8-14

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

 

 

 

Der Prophet Jeſáiá.

 

 

 

 

[22b]

 

 

XLI.

 

 

Der Gott Israels und die Götter der Völker

 

 

 

 

 

 

 

 

Gen. 12.

Gen. 14.

LAS die Inſulen fur mir ſchwei­gen / vnd die Völ­ck­er ſich ſter­cken / Laſt ſie erzu tretten vnd nu reden / Laſt vns mit ei­nan­der rechten. 2Wer hat den Ge­rech­ten vom Auff­gan­ge er­weckt? Wer rieff jm das er gieng? Wer gab die Hei­den vnd Könige fur jm / das er jr mech­tig ward / vnd gab ſie ſei­nem Schwert / wie ſtaub / vnd ſei­nem Bogen wie zuſtrewete ſtoppeln? 3Das er jnen nachjaget vnd zoch durch mit friede / vnd ward des weges noch nie müde. 4Wer thuts vnd machets / vnd rufft alle Men­ſchen nach einander von anfang her? Ich bins der HERR / beide der erſten vnd der letzten.

 

 

Das iſt / Las doch hören / was ſie können.

 

(Gerechten)

Das iſt Abra­ham.

 

5DA das die Inſulen ſa­hen / furchten ſie ſich / vnd die ende der Erden erſchrocken. Sie naheten vnd ka­men er zu / 6Einer halff dem andern / vnd ſprach zu ſei­nem neheſten / Sey getroſt. 7Der Zimerman nam den Goldſchmid zu ſich / vnd macheten mit dem Hamer das blech glat auff dem Ambos / vnd ſpra­chen / Das wird fein ſtehen / vnd hefftens mit Negeln / das es nicht ſolt wackeln.

 

Er ſpottet der Hei­den / wie ſie ſich eng­ſten / das ſie wie­der Gott vnd ſein wort jr Thun ver­tei­di­gen. Denn ſie fürch­ten ſich das ſie vn­ter­li­gen vnd ver­lie­ren müſ­ſen.

 

 

Gott steht zu seinem Volk

 

DV aber Iſ­ra­el mein Knecht / Jacob den ich erwelet habe / Du ſamen Ab­ra­hams meines geliebten. 9Der ich dich geſtercket habe von der Welt ende her / vnd hab dich beruffen von jren bGe­wal­ti­gen / vnd ſprach zu dir / Du ſolt mein Knecht ſein / Denn ich erwele dich / vnd verwerffe dich nicht. 10Fürchte dich nicht / Ich bin mit dir / Weiche nicht / Denn ich bin dein Gott / Ich ſtercke dich / Ich helffe dir auch / Ich erhaltte dich / durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit. 11Sihe / Sie ſollen zu ſpot vnd zu ſchanden wer­den / alle die dir gram ſind / Sie ſollen wer­den als nichts. Vnd die Leu­te / ſo mit dir haddern /

 

 

 

(Geſtercket)

Erwiſchet / er­greif­fen / gef­fa­ſet ha­be.

 

b

(Gewaltigen)

Das iſt / von den Für­ſten Egyp­ti.

 

 

 

 

[22b | 23a]

 

 

Jeſáiá.     C. XLI.

XXIII.

 

 

ſollen vmbkomen / 12das du nach jnen fragen möchteſt / vnd wirſt ſie nicht finden. Die Leu­te / ſo mit dir zancken / ſollen wer­den als nichts / vnd die Leu­te ſo wi­der dich ſtreiten / ſollen ſein ende haben. 13Denn ich bin der HERR dein Gott / der deine rechte Hand ſtercket / vnd zu dir ſpricht / Furcht dich nicht / Ich helffe dir.

 

14SO fürcht dich nicht du Würmlin Jacob / Ir armer hauffe Iſ­ra­el / Ich helffe dir / ſpricht der HERR / vnd dein Erlöſer der Heilige in Iſ­ra­el. 15Sihe / Ich habe dich zum ſcharffen newen Dreſchwagen gemacht / der zacken hat / Das du ſolt Berge zudreſchen vnd zumalmen / vnd die Hügel wie ſprew machen. 16Du ſolt ſie zurſtrewen / das ſie der wind wegfüre / vnd der wirbel verwebe. Du aber wirſt frö­lich ſein am HER­RN vnd wirſt dich rhümen des Heiligen in Iſ­ra­el.

 

17DIE Elenden vnd Armen ſu­chen Waſſer / vnd iſt nichts da / jre Zunge verdürret fur durſt / Aber ich der HERR wil ſie erhören / Ich der Gott Iſ­ra­el wil ſie nicht ver­la­ſſen. 18Son­dern / ich wil Waſſerflüſſe auff den Höhen öffenen / vnd Brunnen mitten auff den Felden / Ich wil die Wüſten zu Waſſerſeen machen / vnd das dürre Land zu Waſſerquellen. 19Ich wil in der Wüſten geben / Cedern / fohern / myrten / vnd kyfern / Ich wil auff dem Gefilde geben / tennen / buchen / vnd buchsbawm mit einander. 20Auff das man ſe­he vnd erkenne / vnd mercke vnd verſtehe zu gleich / Das des HER­RN Hand habe ſolchs ge­than / vnd der Heilige in Iſ­ra­el habe ſolchs geſchaffen.

 

 

Die Götter sollen ihre Macht beweisen

 

SO la­ſſet ew­er Sache her komen / ſpricht der HERR / Bringt her worauff jr ſtehet / ſpricht der König in Jacob. 22Laſt ſie erzu tretten vnd vns verkündigen / was künfftig iſt / Verkündiget vns vnd wei­ſſa­get et­was zuvor / La­ſſet vns mit vn­ſerm her­tzen drauff achten / vnd mercken / wie es hernach gehen ſol. Oder la­ſſet vns doch hören / was zukünfftig iſt. 23Verkündiget vns was hernach komen wird / So wollen wir mercken / das jr Götter ſeid. Trotz thut gutes oder ſchaden / So wollen wir dauon reden vnd mit einander ſchaw­en. 24Sihe / Ir ſeid aus nichts / vnd ew­er Thun iſt auch aus nichts / vnd euch welen / iſt ein Grewel.

 

 

 

 

 

 

 

(Welen) Wer von euch helt vnd ew­er ding an­nimpt / der iſt ein Grew­el.

 

25ICH aber erwecke einen von Mitternacht / vnd kompt vom Auffgang der ſonnen / Er wird jnen mei­nen Namen predigen / Vnd wird vber die a Ge­wal­ti­gen gehen wie vber Leimen / vnd wird den kot tretten wie ein Töpffer. 26Wer kan et­was verkündigen von anfang / ſo wollen wirs vernemen? Oder wei­ſſa­gen zuuor? ſo wollen wir ſa­gen / Du redeſt recht. Aber da iſt kein Verkündiger / Keiner der et­was hören lieſſe / Keiner der von euch ein wort hören müge. 27Ich bin der erſte / der zu Zion ſagt / Sihe / Da iſts / vnd gebe Je­ru­ſa­lem Prediger. 28Dort aber ſchaw­e ich / Aber da iſt niemand / Vnd ſe­he vn­ter ſie / Aber da iſt kein Ratgeber / Ich frage ſie / Aber da antworten ſie nichts. 29Sihe / Es iſt alles eitel mühe / vnd nichts mit jrem Thun / jre Götzen ſind wind vnd eitel.

 

 

 

a

Saganim.

Gewaltigen hei­ſſet er hie Sa­ga­nim / das ſind die Ober­ſten im geiſt­li­chen Stan­de / als die Ho­hen­prie­ſter / Le­ui­ten / Bi­ſcho­ue / Pfaf­fen.

 

 

 

 

 
 

 

Biblia 1545

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Der Prophet Jeſaja.

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Jes

Jes

Jes

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Genesis

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1. Mose

Gen

1Mos

Erläuterungen siehe →Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher

 

 

 

 

Worterklärungen: Übersicht

Die folgenden Begriffe aus dem Text Jes 41 wer­den hier erläutert.

Versnummer: Luthers Wort

18: Waſſerflüſſe

  

Klick auf ein Wort führt zum Eintrag mit den Erklärungen.

Das vollständige Verzeichnis findet sich hier: →Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545

 
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Aus dem Wörterbuch

Worterklärungen:
Seltene Namen, Wörter und Begriffe im Text Jes 41

Luther-Deutsch

Deutsch   |   Erläuterungen

Waſſerflüſſe

Wasserflüsse, die

Flüsse

 

Waſſerflüſſe
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

Für uns erscheint der Begriff pleonastisch konstruiert, denn im Wort Fluss ist die Bedeutung von Wasser in der Regel bereits enthalten.

 

Auch im Mittelalter war der Begriff »Wasserflüsse« wohl nicht gebräuchlich, weshalb er in der Lutherbibel 1545 nur einmal vorkommt. Luther verwendet ihn in Jes 41,18 als Stilmittel parallel zu Wasserseen und Wasserquellen.

 

 

Luther benutzt für natürliche Wasservorkommen, wie Bach, Fluss, See, Quelle, Brunnen, Flut oft ein Kompositum mit »Wasser-«:

 

→Waſſerbeche

→Waſſerflüſſe

→Waſſerſee

→Waſſerflut

→Waſſerquelle

→Waſſerbrunnen

→Waſſerſturm

 

→Jes 41,18

 

Son­dern / ich wil Waſſerflüſſe auff den Höhen öffenen / vnd Brunnen mitten auff den Felden / Ich wil die Wüſten zu Waſſerſeen machen / vnd das dürre Land zu Waſſerquellen.

 

a) Son­dern: Ich will Wasserflüsse auf den Höhen öffnen und Brunnen mitten auf den Feldern. Ich will die Wüsten zu Wasserseen machen und das dürre Land zu Wasserquellen.

b) Son­dern: Ich will Bäche auf den Höhen öffnen und Brunnen mitten auf den Feldern. Ich will die Wüsten zu Seen machen und das dürre Land zu wasserreichen Gegenden.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

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Erläuterungen siehe →Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545

 

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Der Bibeltext im evangelischen Kirchenjahr

In den Kirchenjahren ab 1978/1979 bis 2017/2018

MARGINALTEXT

→Sonntag Exaudi

Sechster Sonntag nach Ostern

→Jes 41,8-14

M

 
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