Der Prophet Jeremia

Kapitel XXXVIII.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Propheten

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Prophet Jeremia

 

C. XXXVIII.

 

Jer 38,1-28

 

Der Text in 52 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XXXVIII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XXXVIII.

 

 

26 - 52

 

ZWEITER TEIL:
GESCHICHTLICHE ERZÄHLUNGEN MIT PROPHETISCHEN WEISSAGUNGEN

 

 

 

37,1 - 39,18

 

XII. WEISSAGUNGEN UND EREIGNISSE WÄHREN DER REGIERUNG Zedekias

 

1

38,1-6

→Jeremia wird von den Fürsten in eine Zisterne geworfen

A

→BILD:

 

Jeremia wird in die Grube hinabgelassen

2

38,7-13

→Zedekia lässt Jeremia aus der Zisterne befreien

3

38,14-23

→Jeremias letztes Gespräch mit König Zedekia

4

38,24-28

→König Zedekia bittet Jeremia um Stillschweigen über das Gespräch

 

 🕮

Ka­pi­tel­ein­tei­lung nach der Aus­ga­be von 1545,
An­ga­be der Text­stel­le nach heu­ti­ger Zähl­wei­se.

 

 

Jer 38,2

 

Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.

 

 

 

 

Der Próphet Jeremiá.

 

 

 

 

[57b]

 

 

XXXVIII.

 

 

Jeremia wird von den Fürsten in eine Zisterne geworfen

 

ES hö­re­ten aber Saphatja der ſon Mathan / vnd Gedalja der ſon Pashur / vnd Juchal der ſon Selemja / vnd Pashur der ſon Malchia / die Rede / ſo Jeremia zu allem Volck redet / vnd ſprach / 2So ſpricht der HERR / Wer in die­ſer Stad bleibt / der wird durch Schwert / Hunger vnd Pe­ſ­ti­lentz / ſterben müſſen / Wer aber hinaus ge­het zu den Chaldeern / der ſol lebend bleiben / vnd wird ſein Leben / wie eine Beute dauon bringen. 3Denn al­ſo ſpricht der HERR / Dieſe Stad ſol vbergeben wer­den dem Heer des kö­ni­ges zu Babel / vnd ſollen ſie gewinnen.

 

4DA ſpra­chen die Für­ſten zum Könige / Las doch die­ſen Man töd­ten / Denn mit der weiſe wendet er die Kriegs­leu­te abe / ſo noch vbrig ſind in die­ſer Stad / Des gleichen das gantze Volck auch / weil er ſolche wort zu jnen ſagt / Denn der Man ſucht nicht / was zum friede die­ſem Volck / ſon­dern was zum vnglück dienet. 5Der könig Zedekia ſprach / Sihe / Er iſt in ew­ern henden / Denn der König kan nichts wi­der euch. 6Da namen ſie Jeremia vnd worffen jn in die

 

 

 

 

[57b | 58a]

 

 

Jeremiá.     C. XXXVIII.

LVIII.

 

 

 

Holzschnitt, Jeremia wird in die Grube hinabgelassen

 

 

Gru­ben Malchia des ſons Hamelech / die am Vor­ho­fe des ge­feng­nis war / vnd lieſen jn an ſeilen hinab in die Gru­ben / da nicht wa­ſſer / ſon­dern ſchlam war / Vnd Jeremia ſanck in den Schlam.

 

 

Zedekia lässt Jeremia aus der Zisterne befreien

ALS aber EbedMelech der Mor / ein Kemerer ins / Königs hau­ſe / höret / das man Jeremia hatte in die Gru­ben geworffen / vnd der König eben ſas im thor BenJamin. 8Da gieng Ebed­Me­lech aus des Königes hau­ſe / vnd redet mit dem Könige / vnd ſprach / 9Mein herr König / Die Men­ner handeln vbel mit dem Propheten Jeremia / das ſie jn haben in die Gru­ben geworffen / da er mus Hungers ſterben / Denn es iſt kein Brot mehr in der Stad.

EbedMelech

 

10DA befalh der König EbedMelech dem Moren / vnd ſprach / Nim drei­ſſig Men­ner mit dir von die­ſen / vnd zeuch den Propheten Jeremia aus der Gru­ben / ehe denn er ſterbe. 11Vnd EbedMelech nam die Men­ner mit ſich / vnd gieng ins Königs haus / vn­ter die Schatzkamer / vnd nam daſelbſt zuriſſen vnd vertragene alte Lumpen / vnd lies ſie an einem Seil hin ab zu Jeremia in die Gru­ben. 12Vnd EbedMelech der Mor / ſprach zu Jeremia / Lege die­ſe zuriſſen vertragene alte Lumpen vn­ter deine Achſel vmb das ſeil / Vnd Jeremia thet al­ſo. 13Vnd ſie zogen Jeremia er auff aus der Gru­ben an den ſtricken / Vnd bleib al­ſo Jeremia im Vorhofe des ge­feng­nis.

 

 

Jeremias letztes Gespräch mit König Zedekia

 

VND der könig Zedekia ſand­te hin / vnd lies den Propheten Jeremia zu ſich holen / vn­ter den dritten Eingang am Hau­ſe des HER­RN. Vnd der König ſprach zu Jeremia / Ich wil dich et­was fragen / Lieber / verhalte mir nichts. 15Jeremia ſprach zu Zedekia / Sage ich dir et­was / ſo tödteſtu mich doch / Gebe ich aber einen Rat / ſo gehorcheſtu mir nicht. 16Da ſchwur der könig Zedekia / dem Jeremia heimlich vnd ſprach / So war der HERR lebt / der vns die­ſe Seele gemacht hat / ſo wil ich dich nicht töd­ten / noch den Men­nern in die hende geben / die dir nach deinem Leben ſtehen.

 

17VND Jeremia ſprach zu Zedekia / ſo ſpricht der HERR der Gott Ze­ba­oth / der Gott Iſ­ra­el / Wirſtu hinaus gehen zu den Für­ſten des Königes zu Babel / So ſoltu leben bleiben / vnd die­ſe Stad ſol nicht verbrand wer­den / Son­dern du vnd dein Haus ſollen bey leben bleiben. 18Wirſtu aber nicht hinaus gehen zu den Für­ſten des kö­ni­ges zu Babel / So wird die­ſe Stad den Chaldeern

 

 

 

 

[58a | 58b]

 

 

Der Prophet    C. XXXVIII.

 

 

in die hende gegeben / vnd wer­den ſie mit Fewr verbrennen / vnd du wirſt auch nicht jren Hen­den entrinnen. 19Der könig Zedekia ſprach zu Jeremia / Ich beſorge mich aber / das ich den Jü­den / ſo zu den Chaldeern gefallen ſind / möcht vbergeben wer­den / das ſie mein ſpotten.

 

20JEremia ſprach / Man wird dich nicht vbergeben / Lieber / gehorche doch der ſtim­me des HER­RN / die ich dir ſa­ge / So wird dirs wolgehen / vnd du wirſt lebend bleiben. 21Wirſtu aber nicht hinaus gehen / So iſt dis das wort / das mir der HERR gezeigt hat. 22Sihe / alle Wei­ber die noch vorhanden ſind in dem Hau­ſe des kö­ni­ges Juda / wer­den hin aus müſſen zu den Für­ſten des Königes zu Babel / Die ſel­bi­gen wer­den denn ſa­gen / Ah / deine Tröſter haben dich vberredt vnd verfürt / vnd in ſchlam gefurt / vnd la­ſſen dich nu ſtecken. 23Al­ſo wer­den denn alle deine Wei­ber vnd Kinder hinaus müſſen zu den Chaldeern / vnd du ſelbeſt wirſt jren henden nicht entgehen / Son­dern du wirſt vom Könige zu Babel gegriffen / vnd die­ſe Stad wird mit Fewr verbrennet wer­den.

 

 

König Zedekia bittet Jeremia um Stillschweigen über das Gespräch

 

VND Zedekia ſprach zu Jeremia / Sihe zu / das niemand die­ſe rede erfare / ſo wir­ſtu nicht ſterben. 25Vnd obs die Für­ſten erfüren / das ich mit dir ge­redt habe / vnd kemen zu dir / vnd ſprechen / Sage an / was haſtu mit dem Könige ge­redt / leugne es vns nicht / ſo wollen wir dich nicht töd­ten / vnd was hat der König mit dir ge­redt? 26So ſprich / Ich hab den König gebeten / das er mich nicht wi­der­umb lieſſe ins Jo­na­than haus füren / ich möcht da­ſelbs ſterben.

 

27DA ka­men alle Für­ſten zu Jeremia / vnd fragten jn / Vnd er ſa­get jnen / wie jm der König be­fol­hen hatte / Da lieſſen ſie von jm / weil ſie nichts erfaren kundten. 28Vnd Jeremia bleib im Vorhofe des ge­feng­nis / Bis auff den tag / da Je­ru­ſa­lem gewonnen war.

 

 

 

 

 

 

Holzschnitte der Bibel

Die Holzschnitte der Bibel

Holzschnitt im Buch des Propheten Jeremia, Kapitel XXXVIII.

»Jeremia wird in die Grube hinabgelassen«

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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
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