Der Prophet Jeremia

Kapitel II.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Propheten

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Prophet Jeremia

 

C. II.

 

Jer 2,4-37; 3,1-5

 

Der Text in 52 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel II.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel II.

 

 

1 - 25

 

ERSTER TEIL:
WEISSAGUNGEN ÜBER GOTTES AUSERWÄHLTES VOLK

 

 

 

2,1 - 6,30

 

II. Gottes Anklage gegen das Volk
Die Aufforderung zur Umkehr und die Ankündigung des Ge­richts

 

1

2,4 - 3,5

→Das untreue Gottesvolk

 

 🕮

Ka­pi­tel­ein­tei­lung nach der Aus­ga­be von 1545,
An­ga­be der Text­stel­le nach heu­ti­ger Zähl­wei­se.

 

 

Jer 2,27-28

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

 

 

 

Der Próphet Jeremiá.

 

 

 

 

[36a]

 

 

II.

 

 

 

Das untreue Gottesvolk

 

HOret des HER­RN wort / jr vom hau­ſe Jacob / vnd alle Ge­ſchlech­te vom hau­ſe Iſ­ra­el / 5ſo ſpricht der HERR / Was haben doch ew­re Ve­ter feils an mir ge­habt / Das ſie von mir wiechen / vnd hiengen an den vnnützen Götzen / da ſie doch nichts erlangeten? 6Vnd dachten nie kein mal / Wo iſt der HERR / der vns aus Egyp­ten­land füret / vnd leitet vns in der Wüſten / im wilden vngebeneten Lande / im dürren vnd fin­ſtern lande / im lande da niemand wandelt / noch kein Menſch wonet?

 

7VND ich bracht euch in ein gut Land / das jr eſſet ſei­ne Früchte vnd Güter / Vnd da jr hinein kamet / ver­un­rei­ni­get jr mein Land / vnd machet mir mein Erbe zum Grewel. 8Die Prie­ſter gedachten nicht / Wo iſt der HERR? vnd die Gelerten achteten mein nicht / vnd die Hirten füreten die Leu­te von mir / vnd die Propheten weiſſagten vom Baal / vnd hiengen an den vnnützen Götzen.

 

 

 

→Jere. 3.

ICH mus mich jmer mit euch vnd mit ew­ern Kindskin­dern ſchelten / ſpricht der HERR. 10Gehet hin in die Inſulen Chithim / vnd ſchaw­et / vnd ſendet in Kedar / vnd mercket mit vleis / vnd ſchaw­et / obs da­ſelbs ſo zu ge­het / 11Ob die Hei­den jre Götter endern / wiewol ſie doch nicht Götter ſind? Vnd mein volck hat doch ſei­ne Herr­lig­keit ver­en­dert / vmb einen vnnützen Götzen. 12Solt ſich doch der Hi­mel dafur entſetzen / erſchrecken vnd ſeer erbeben / ſpricht der HERR. 13Denn mein Volck thut eine zwifache Sunde / Mich / die lebendigen Quelle / ver­la­ſſen ſie / Vnd machen jnen hie vnd da ausgehawene Brunnen / die doch löchericht ſind / vnd kein wa­ſſer geben.

 

 

 

Chitim.

Kedar.

 

 

 

 

(Herr­lig­keit)

Das iſt / Seinen Gott.

 

14ISt denn Iſ­ra­el ein Knecht oder Leibeigen / das er jedermans Raub ſein mus? 15Denn die Lewen brüllen vber jn vnd ſchrei­en / vnd ver­wü­ſten ſein Land vnd verbrennen ſei­ne Stedte / das niemand drinnen wonet. 16Da zu / ſo zuſchlahen die von Noph vnd Thahpanhes dir den Kopff. 17Solchs machſtu dir ſelbs / Das du den HER­RN deinen Gott verleſſeſt / ſo offt er dich den rechten Weg leiten wil.

 

18WAs hilfft dichs / das du in Egypten zeuchſt / vnd wilt des wa­ſſers Sihor

 

 

 

 

[36a | 36b]

 

 

Der Prophet    C. II.

 

 

trin­cken? Vnd was hilfft dichs / das du gen Aſſyrien zeuchſt / vnd wilt des wa­ſſers Phrath trin­cken? 19Es iſt deiner bos­heit ſchuld / das du ſo geſteupt wirſt / vnd deines vn­ge­hor­ſams / das du ſo geſtrafft wirſt. Al­ſo muſtu inne wer­den vnd erfaren / was fur jamer vnd Hertzeleid bringt / den HER­RN deinen Gott ver­la­ſſen / vnd In nicht fürchten / ſpricht der HErr HERR Ze­ba­oth.

 

(Trincken)

Das iſt / Hülffe ſu­chen auſ­ſer Gott bey Kö­nig Pha­rao / vnd Aſ­ſur.

20DEnn du haſt jmerdar dein Joch zu­bro­chen / vnd deine Bande zuriſſen / vnd geſagt / Ich wil nicht ſo vn­ter­worf­fen ſein / Son­dern auff allen hohen Hügeln / vnd vn­ter allen grünen Bewmen lieffeſtu der Hu­re­rey nach. 21Ich aber hatte dich gepflantzt zu einem ſüſſen Weinſtock / einen gantz rechtſchaffen Samen / Wie biſtu mir denn geraten zu einem bittern wilden Weinſtock?

 

VND wenn du dich gleich mit Laugen wüſcheſt / vnd ne­meſt viel Seiffen dazu / So gleiſſet doch deine Vntugent deſte mehr fur mir / ſpricht der HErr HERR. 23Wie tharſtu denn ſa­gen? Ich bin nicht vnrein / Ich henge nicht an Baalim. Sihe an / wie du es treibeſt im Tal / vnd bedencke / wie du es ausgericht haſt. 24Du leuffeſt vmbher / wie eine Camelin in der brunſt / vnd wie ein Wild in der wü­ſten pflegt / wenn es fur gro­ſſer Brunſt lechtzet / vnd leufft / das niemand auff hal­ten kan. Wers wi­ſſen wil / darff nicht weit lauf­fen / Am Feiertage ſi­het man es wol. 25Lieber halt doch / vnd a lauff dich nicht ſo hellig / Aber du ſprichſt / Das las ich / Ich mus mit den Frembden bulen vnd jnen nachlauffen. 26Wie ein Dieb zu ſchanden wird / wenn er begriffen wird / Al­ſo wird das haus Iſ­ra­el zu ſchanden wer­den ſampt jren Königen / Für­ſten / Prie­ſtern vnd Propheten / 27Die zum Holtz ſa­gen / Du biſt mein Vater / vnd zum Stein / Du haſt mich gezeuget Denn ſie keren mir den rücken zu / vnd nicht das angeſicht / Aber wenn die not her ge­het / ſprechen ſie / Auff / vnd hilff vns. 28Wo ſind aber denn deine Götter / die du dir gemacht haſt? Heis ſie auffſtehen / Las ſe­hen / ob ſie dir helf­fen können in der not / Denn ſo manche Stad / ſo manchen Gott haſtu Juda.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

a

Das iſt / Schone doch deiner Füſſe das ſie nicht blos / vnd deines Halſes / das er nicht dur­ſtig wer­de.

 

WAS wolt jr noch recht haben wi­der Mich? Ir ſeid alle von mir abgefallen / ſpricht der HERR. 30Alle ſchlege ſind verlorn an ew­ern Kindern / ſie la­ſſen ſich doch nicht zihen / Denn ew­er Schwert friſſet gleichwol ewr Propheten / wie ein wütiger Lewe. 31Du bö­ſe Art / mercke auff des HER­RN wort / Bin ich denn Iſ­ra­el eine Wüſte oder Odeland? Warumb ſpricht denn mein Volck / Wir ſind die Herrn / vnd müſſen dir nicht nachlauffen. 32Vergiſſet doch ein Jung­fraw jres Schmucks nicht / noch ein Braut jres Schleiers / Aber mein Volck vergiſſet mein ewiglich.

 

33Was ſchmuckeſtu viel dein Thun / das ich dir gnedig ſein ſol? Vnter ſolchem ſchein / treibeſtu je mehr vnd mehr bos­heit. 34Vber das findet man Blut der armen vnd vnſchüldigen Seelen / bey dir / an allen orten / Vnd iſt nicht heimlich ſon­dern offenbar an den ſelben orten. 35Noch ſprichſtu / Ich bin vnſchüldig / Er wende ſei­nen zorn von mir / Sihe / Ich wil mit dir rechten / das du ſprichſt / Ich hab nicht geſündigt.

 

WIe weicheſtu doch ſo gern / vnd felleſt jtzt da hin / jtzt hie her? Aber du wirſt an Egypten zu ſchanden wer­den / wie du an Aſſyria zuſchanden wor­den biſt. 37Denn du muſt von dannen auch wegzihen / vnd deine hende vber dem Heubt zu­ſa­men ſchlahen / Denn der HERR wird deine hoffnung feilen la­ſſen / vnd wird dir bey jnen nichts gelingen.

 

 

3

 

 

 

Beginn des Ka­pi­tels 3 nach heu­ti­ger Zähl­wei­se!

 

1Vnd ſpricht / Wenn ſich ein Man von ſei­nem Weibe ſcheiden leſſet / vnd ſie zeucht von jm / vnd nimpt einen andern Man / thar er ſie auch wi­der an­ne­men? Iſts nicht al­ſo / das das Land ver­un­rei­ni­get würde? Du aber haſt mit vielen Bulern gehuret / Doch kom wi­der zu mir / ſpricht der HERR.

 

2HEb deine augen auff zu den Höhen / vnd ſi­he / wie du al­lent­hal­ben Hu­re­rey treibeſt / An den Straſſen ſi­tzen / vnd warteſt auff ſie / wie ein Araber in der wü­ſten / vnd verunreinigeſt das Land mit deiner hurerey vnd bos­heit. 3Dar­umb mus auch der Früregen ausbleiben / vnd kein Spatregen komen /

 

 

 

 

[36b | 37a]

 

 

Jeremiá.     C. III

XXXVII.

 

 

Du haſt eine Hurnſtirn / du wilt dich nicht mehr ſchemen / 4vnd ſchreieſt gleich wol zu mir / Lieber Va­ter / du Mei­ſter meiner jugent / 5Wiltu denn ewiglich zürnen / vnd nicht vom grim la­ſſen? Sihe / du lereſt vnd thuſt bö­ſes / vnd leſſeſt dir nicht ſteuren.

 

 

 

 

1) Jes. 50. : gemeint ist wohl →Jes 57,5.

 

 

 
 

 

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Jer.
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Jer

Jer

Jeſa.
Jeſai.
Jſa.
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Der Prophet Jeſaja.

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Jes

Jes

Jes

Is

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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
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