Das Buch Hiob (Ijob)

Kapitel XIX.

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Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Dichtung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Buch Hiob
Ijob

 

C. XIX.

 

Hiob 19,1-29

 

Der Text in 42 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XIX.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XIX.

 

 

15 - 21

 

III. DER DIALOG: ZWEITER GESPRÄCHSGANG

 

 

 

19,1-29

 

III.4 Hiobs zweite Antwort an Bildad

 

1

19,1-5

→Hiobs Klage über die Härte der Freunde

2

19,6-24

→Hiobs Begründung: das zu Unrecht zugefügte Leid

3

19,25-29

→Hiobs Gewißheit über den Erlöser

 

 

Hiob 19,21-27

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

 

 

 

Das Bucĥ Hiob.

 

 

 

 

[280a]

 

 

III.4

Hiobs zweite Antwort an Bildad

 

 

19,1-29

 

 

XIX.

 

 

Hiobs Klage über die Härte der Freunde

 

HIob ant­wor­tet vnd ſprach / 2Was plaget jr doch meine Seele / vnd peiniget mich mit wor­ten? 3Ir habt mich nu zehen mal gehönet / vnd ſche­met euch nicht / das jr mich al­ſo vmbtreibet. 4Irre ich / ſo jrre ich mir. 5Aber jr erhebet euch war­lich wi­der mich / vnd ſchelt mich zu meiner ſchmach.

Hiob.

 

 

Hiobs Begründung: das zu Unrecht zugefügte Leid

 

6Merckt doch einſt / das mir Gott vnrecht thut / vnd hat mich mit ſei­nem Jageſtrick vmbgeben. 7Sihe / ob ich ſchon ſchrey vber freuel / ſo wer­de ich doch nicht erhöret / Ich ruffe / vnd iſt kein recht da. 8Er hat mei­nen weg verzeunet / das ich nicht kan hinüber gehen / Vnd hat fin­ſter­nis auff mei­nen ſteig geſtellet. 9Er hat meine Ehre mir ausgezogen / vnd die Krone von meinem Heubt genomen. 10Er hat mich zu­bro­chen vmb vnd vmb / vnd leſſt mich gehen / Vnd hat ausgeriſſen meine Hoffnung wie einen Bawm.

 

 

 

 

 

 

Ehre / Krone / (Hoffnung)

Iſt alles ge­redt vom zeit­li­chen le­ben in gu­ter ru­ge.

 

11SEin zorn iſt vber mich ergrimmet / vnd er achtet mich fur ſei­nen feind. 12Seine Kriegs­leu­te ſind mit einander komen / vnd haben jren weg vber mich gepflaſtert / vnd haben ſich vmb meine Hütten her gelagert. 13Er hat meine Brüder ferne von mir ge­than / Vnd meine Verwandten ſind mir frembde wor­den. 14Meine Ne­he­ſten haben ſich entzogen / Vnd meine Freunde haben mein vergeſſen. 15Meine Hausgenoſſen vnd meine Megde achten mich fur frembde / Ich bin vnbekand wor­den fur jren augen. 16Ich rieff meinem Knecht / vnd er ant­wor­tet mir nicht / Ich muſte jm flehen mit eigenem mun­de. 17Mein Weib ſtellet ſich frembd wenn ich jr ruffe / Ich mus flehen den Kindern meines Leibs. 18Auch die junge Kinder geben nichts auff mich / Wenn ich mich wider

 

 

 

 

[280a | 280b]

 

 

Das Bucĥ     C. XIX.

 

 

ſie ſetze / ſo geben ſie mir bö­ſe wort. 19Alle meine getrewen haben Grewel an mir / Vnd die ich lieb hatte / haben ſich wi­der mich gekeret.

 

20MEin gebein hanget an meiner haut vnd fleiſch / vnd kan meine zeene mit der haut nicht bedecken. 21Erbarmet euch mein / erbarmet euch mein / jr meine Freunde / Denn die hand Got­tes hat mich gerürt. 22Warumb verfolget jr mich / gleich ſo wol als Gott / vnd künd meines fleiſches nicht ſat wer­den? 23Ah das meine rede geſchrieben würden / Ah / das ſie in ein Buch geſtellet würden. 24Mit einem eiſern Griffel auff bley / vnd zu ewigem gedechtnis in einen Fels gehawen würden.

 

 

 

 

 

(Sat wer­den)

Das iſt / Künd nicht auff­hö­ren mich zu bei­ſſen vnd zu ſtraf­fen.

 

 

Hiobs Gewißheit über den Erlöser

 

25Aber ich weis das mein Erlöſer lebet / vnd er wird mich hernach aus der Erden auffwecken.26Vnd wer­de dar­nach mit die­ſer meiner haut vmbgeben wer­den / vnd wer­de in meinem fleiſch Gott ſe­hen.27Den ſelben wer­de ich mir ſe­hen / vnd meine augen wer­den jn ſchaw­en / vnd kein frembder. Meine nieren ſind verzeret in meinem ſchos / 28denn jr ſprecht / Wie wöl­len wir jn ver­fol­gen / vnd eine ſa­che zu jm finden? 29Fürchtet euch fur dem ſchwert / Denn das ſchwert iſt der zorn vber die mi­ſſe­that / Auff das jr wi­ſſet / das ein Ge­richt ſey.

(Erlöser)

Retter, uin­dex Quia Chri­ſtus uin­di­cat nos con­tra Homi­ci­dam no­ſtrum Dia­bo­lum.

→*1)

 

 

 

 

1) [lat.]: vindex Quia Christus vindicat nos contra Homicidam nostrum Diabolum.

dt.: »Beschützer, denn Christus schützt uns vor unserem Mörder, den Teufel.«

Die lateinische Bibel benutzt an dieser Stelle (Hiob 19,25) das Wort redemptor. Es bedeutet »Erlöser« als denjenigen, der jemanden aus einer Gefangenschaft freikauft (eigentlich: »Auslöser«[aus der Gefangenschaft], »Befreier«).

Doch Luther möchte das Wort »Erlöser« nicht als Befreier, sondern als »Retter« und »Beschützer« verstanden wissen, was nicht an Gefangenschaft gebunden ist. Für ihn zielt Hiob 19,25 auf Christus und auf das christliche Leben, in dem es gilt, gegen den Teufel zu bestehen, was nur durch den Glauben an Christus möglich ist.

 

 

 
 

 

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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Der Bibeltext im evangelischen Kirchenjahr

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CONTINUATEXT

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Fünfter Sonntag der Passionszeit

→Hiob 19,21-27

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