Das 2. Buch Mose (Exodus)

Kapitel XXXII.

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Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das 2. Buch Mose
Exodus

 

C. XXXII.

 

2Mos 32,1-35

 

Der Text in 40 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XXXII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XXXII.

 

 

32,1 - 34,35

 

VI. BRUCH UND ERNEUERUNG DES BUNDES

 

 

 

32,1-29

 

VI.1 DER ABFALL: DAS GOLDENE KALB

 

1

32,1-6

→Das goldene Kalb

B1

→ABBILDUNG:

 

Das goldene Kalb

2

32,7-10

→Der Zorn Got­tes über den Abfall des Volkes

3

32,11-14

→Moses Fürbitte für das Volk

4

32,15-20

→Moses zebricht die ersten Gesetzestafeln und vernichtet das goldene Kalb

5

32,21-24

→Moses fordert Rechenschaft von Aaron

6

32,21-24

→Moses lässt die Abtrünnigen töten

 

 

32,30 - 33,23

 

VI.2 FÜRBITTE UND REINIGUNG

 

7

32,32-35

→Moses erneuert seine Fürbitte für das Volk

 

 

2Mos 32,31-32

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

 

 

 

Das Ander Bucĥ
Moſe.

 

 

VI.

BRUCH UND ERNEUERUNG DES BUNDES

 

32,1 - 34,35

 

 

 

 

[50b]

 

XXXII.

 

 

VI.1

DER ABFALL: DAS GOLDENE KALB

 

32,1-29

 

 

Das goldene Kalb

→Act. 7.

→Pſal. 106.

 

 

 

 

 

Aarons

fall.

 

 

 

 

 

Kalb.

→Pſal. 106.

 

 

 

 

 

→1. Cor. 10.

DA aber das Volck ſa­he / das Mo­ſe verzog / von dem Berge zu komen / ſamlet ſichs wi­der Aaron / vnd ſprach zu jm / Auff / vnd mach vns Götter / die fur vns her gehen / Denn wir wi­ſſen nicht was die­ſem Man Moſe widerfaren iſt / der vns aus Egyp­ten­land ge­fü­ret hat. 2Aaron ſprach zu jnen / Reiſſet ab die gülden Oh­ren­rin­ge an den ohren ewr Wei­ber / ewr Sönen vnd ewr Töch­tern / vnd bringt ſie zu mir. 3Da reiſs alles Volck ſei­ne gülden Oh­ren­rin­ge von jren ohren / vnd brachten ſie zu Aaron. 4Vnd er nam ſie von jren henden / vnd a ent­warffs mit eim griffel / Vnd machte ein ge­go­ſſen Kalb / vnd ſie ſpra­chen / Das ſind deine Götter Iſ­ra­el / die dich aus Egyp­ten­lan­de ge­fü­ret haben.

5DA das Aaron ſa­he / baw­et er einen Altar fur jm / vnd lies ausruffen vnd ſprach / Morgen iſt des HER­RN Feſt. 6Vnd ſtun­den des mor­gens früe auff / vnd op­f­fer­ten Brandopffer / vnd brachten dazu Danckopffer / Darnach ſatzt ſich das Volck zu eſſen vnd zu trin­cken / vnd ſtun­den auff zu ſpielen.

 

Holzschnitt, Bild zum II. Buch Mose, Kapitel 32: Das goldene Kalb.

 

 

(Verzog)

Das redet Mo­ſes mit ei­nem wort al­ſo / als hab er das Volck ver­la­ſſen mit ſchan­den / vnd ſey ge­flo­hen / das ſie nicht wi­ſſen / wie ſie nu thun ſol­len. Gleich als wenn vns Gott eine klei­ne zeit ver­leſſt / den­cken wir / Er la­ſſe vns ſchan­den ſte­cken / müſ­ſen anders­wo hülf­fe ſu­chen / Da wird denn ſolch Kalb vn­ſer Gott.

a

(Entwarff)

Das iſt / Er ma­let es jnen fur / was ſie fur ein Bil­de ma­chen ſol­ten. / Das be­deut / das men­ſchen le­re dem volck fur­bil­den / was ſie fur werck thun ſol­len / da mit ſie Gott die­nen. Denn hie ſi­he­ſtu das die in die­ſem Kal­be ver­mei­net ha­ben / dem rech­ten Gott zu die­nen weil Aa­ron ruf­fen leſſt / Es ſey des HER­RN Feſt / vnd baw­et jm ei­nen Al­tar.

 

 

 

 

[50b | 51a]

 

 

Móẛe.     C․ XXII

LI

Gulden

Kalb.

 

 

 

Der Zorn Got­tes über den Abfall des Volkes

 

 

 

 

 

 

3.Reg. 12.

→Exo. 33.

DEr HERR ſprach aber zu Moſe / Ge­he / ſteig hinab / Denn dein Volck / das du aus Egyp­ten­land ge­fü­ret haſt / hats verderbt. 8Sie ſind ſchnel von dem wege getretten / den ich jnen geboten habe / Sie haben jnen ein gegoſſen Kalb gemacht / vnd habens angebetet / vnd jm geopffert / vnd geſagt / Das ſind deine Götter Iſ­ra­el / die dich aus Egyp­ten­land ge­fü­ret haben. 9Vnd der HERR ſprach zu Moſe / Ich ſe­he das ein halsſtarrig Volck iſt / 10Vnd nu las mich / Das mein zorn vber ſie ergrimme / vnd ſie auffreſſe / So wil ich dich zum gro­ſſen Volck machen.

 

 

Moses Fürbitte für das Volk

Moſe

Gebet fur das Volck.

 

 

 

 

 

 

 

Gen. 15.

Gen. 22.

11Moſe aber flehet fur dem HER­RN ſei­nem Gott / vnd ſprach / Ah HERR / Warumb wil dein zorn ergrimmen vber dein Volck / das du mit gro­ſſer Krafft vnd ſtar­cker Hand haſt aus Egyp­ten­land ge­fü­ret? 12Warumb ſollen die Egypter ſa­gen / vnd ſprechen / Er hat ſie zu jrem vnglück ausgefürt / Das er ſie erwürget im Gebirge / vnd vertilget ſie von dem Erdboden. Kere dich von dem grim deines zorns / vnd ſey gnedig vber die bos­heit deines Volcks. 13Gedenck an deine diener Ab­ra­ham / Iſaac / vnd Iſ­ra­el / denen du bey dir ſelbs ge­ſchwo­ren / vnd jnen ver­hei­ſſen haſt / Ich wil ewrn Samen mehren / wie die Stern am Hi­mel / vnd alles Land das ich ver­hei­ſſen habe / wil ich ewrem Samen geben / vnd ſollens be­ſi­tzen ewiglich. 14Al­ſo gerewet den HER­RN das vbel / das er drewete ſei­nem Volck zu thun.

 

 

Moses zebricht die ersten Gesetzestafeln und vernichtet das goldene Kalb

 

MOſe wand ſich / vnd ſteig vom Berge / vnd hatte zwo Tafeln des Zeugnis in ſei­ner hand / die waren geſchrieben auff beiden ſeiten / 16Vnd Gott hatte ſie ſelbs gemacht / vnd ſel­ber die ſchrifft drein gegraben. 17Da nu Joſua höret des Volcks geſchrey / das ſie jauchzeten / ſprach er zu Moſe / Es iſt ein geſchrey im Lager wie im ſtreit. 18Er ant­wor­tet / Es iſt nicht ein geſchrey gegenander / dere die obligen vnd vnterligen / ſon­dern ich höre ein geſchrey eins Singentantzs.

Moſe

bricht die 2. Tafeln.

19ALs er aber nahe zum Lager kam / vnd das Kalb vnd den Reigen ſa­he / ergrimmet er mit zorn / vnd warff die Tafeln aus ſei­ner hand / vnd zubrach ſie vnten am berge. 20Vnd nam das Kalb / das ſie gemacht hatten / vnd verbrands mit fewr / vnd zumalmets zu puluer / Vnd ſteubts auffs wa­ſſer / vnd gabs den kin­dern Iſ­ra­el zu trin­cken.

 

 

Moses fordert Rechenschaft von Aaron

 

VNd ſprach zu Aaron / Was hat dir das Volck ge­than / das du ſo eine gro­ſſe ſünde vber ſie bracht haſt? 22Aaron ſprach / Mein Herr las ſei­nen zorn nicht ergrimmen / Du weiſſt das dis Volck bö­ſe iſt. 23Sie ſpra­chen zu mir / Mache vns Götter / die fur vns her gehen / Denn wir wi­ſſen nicht / wie es die­ſem Man Moſe ge­het / der vns aus Egyp­ten­land ge­fü­ret hat. 24Ich ſprach zu jnen / Wer hat gold / der reiſs es abe vnd gebs mir / Vnd ich warffs ins fewr / daraus iſt das Kalb wor­den.

 

 

Moses lässt die Abtrünnigen töten

 

25DA nu Moſe ſa­he / das das Volck a los wor­den war (Denn Aaron hatte ſie los gemacht / durch ein Geſchwetz / da mit er ſie fein wolt anrichten) 26trat er in das thor des Lagers / vnd ſprach / Her zu mir wer den HER­RN angehört / Da ſamleten ſich zu jm alle kin­der Leui. 27Vnd er ſprach zu jnen / So ſpricht der HERR der Gott Iſ­ra­el / Gürte ein jg­li­cher ſein Schwert auff ſei­ne Lenden / vnd durchgehet hin vnd wider / von einem thor zum andern im Lager / Vnd erwürge ein jg­li­cher ſei­nen Bruder / Freund vnd Ne­he­ſten. 28Die kin­der Leui the­ten wie jnen Moſe geſagt hatte / Vnd fiel des ta­ges vom volck drey tau­ſent Man. 29Da ſprach Moſe / Füllet heute ew­re hende dem HERRn / ein jg­li­cher an ſei­nem Son vnd Bruder / das heute vber euch der Segen gegeben wer­de.

a

Das wort Phrea / lau­tet vnd heiſſt ſchier dem Deud­ſchen gleich / Frey / Wil ſo ſa­gen / Aa­ron hat­te das Volck frey / le­dig ge­macht von Got­tes wort vnd ge­hor­ſam / Wie die Men­ſchen le­re thut / macht das Volck wil­de / frey / los vnd be­reit zu al­ler Ab­göt­te­rey. Vnd thuts noch der mei­nung / als wolt ſie den Leu­ten auff helf­fen vnd be­ſſer ma­chen. Vnd iſt doch ein Sche­metz a ſcha­ma / ein Ge­hör oder Ge­ſchwetz / da nichts hin­der iſt.

→*1)

 

 

VI.2

FÜRBITTE UND REINIGUNG

 

32,30 - 33,23

 

 

Moses erneuert seine Fürbitte für das Volk

 

DEs mor­gens ſprach Moſe zum volck / Ir habt eine gro­ſſe ſünde ge­than / Nu wil ich hin auff ſteigen zu dem HER­RN / ob ich vieleicht ew­re ſünde verſünen müge. 31Als nu Moſe wi­der zum HER­RN kam / ſprach er / Ah / das Volck hat eine gro­ſſe ſünde ge­than / vnd haben jnen güldene Götter gemacht. 32Nu vergib jnen jre ſünde / Wo nicht / ſo tilge mich auch aus deinem Buch / das du geſchrieben haſt.

 

 

 

 

[51a | 51b]

 

 

II. Bucĥ     C․ XXXII. XXXIII.

Iſ­ra­el

trege leide.

 

 

 

 

Engel

→Ex. 13.

→Ex. 23.

33DER HERR ſprach zu Moſe / Was? Ich wil den aus meinem Buch tilgen / der an mir ſün­di­get. 34So gehe nu hin / vnd füre das Volck / da hin ich dir geſagt habe / Sihe / mein Engel ſol fur dir her gehen. b Ich wer­de jre ſünde wol heim­ſu­chen / wenn mein zeit kompt heim zu ſu­chen. 35Al­ſo ſtraffte der HERR das Volck / das ſie das Kalb hatten gemacht / welchs Aaron gemacht hatte.

 

 

b

Nemo euadet poenam peccati ſui.

→*2)

 

 

 

 

1) Schemetz a ſchama

Luther transkripiert einen hebräischen Ausdruck, der etwa »unreines Gespött« bzw. »schmutziges Geschwätz« oder »übles Geschwätz« bedeutet.

 

 

2) lat.: Nemo evadet poenam peccati sui.

dt.: »Niemand wird der Strafe für seine Sünde entkommen.«

 

 

 

 

Holzschnitte der Bibel

Die Holzschnitte der Bibel

Holzschnitt im 2. Buch Mose, Kapitel XXXII.

»Das goldene Kalb«

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2. Mose

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Regum iij.

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III Regum

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1 Kön

1Kon

Pſal.
Der Pſalter.

Biblia Vulgata:
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Ps

Ps

Ps

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Act.
Acto.
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Apostelgeschichte

Apg

Apg

Apg

1.Cor.
1. Corin.
1. Corinth.
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1. Korintherbrief

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1 Kor

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AT
VI

 
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