Karsamstag

Samstag, 25. März 1978

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Nach lutherischer Ordnung

Evangelium VerweisMt 27,(57-61)62-66   
Predigt Verweis1Petr 3,18-20(21-22)   
→Gottesdienstordnung

In den Landeskirchen gelten unterschiedliche Textordnungen (s. u.).

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Schwarz
25.3.1978 | Karsamstag | Letzter Tag in der Fasten
Samstag
 

Karsamstag

Schwarz

Letzter Tag in der Fasten

 
Symbol

Verkündigung des Herrn

(› 7 v.Chr.)

Symbol

Ernst I. von Sachsen-Gotha-Altenburg

(† 26. März 1675 in Gotha)

Symbol

Ende der Fastenzeit

Achtung!

Die für Karsamstag genannten Texte können in einer →Mette, einer →Vesper oder bei einem Predigtgottesdienst gelesen wer­den. Traditionell findet am Karsamstag kein Hauptgottesdienst statt.

 

Bewegliches Datum
 
Karfreitag zwischen dem 20. März und dem 23. April
 
  • Samstag vor →Ostern
  • Karsamstag liegt zwischen dem 21. März und dem 24. April eines Jahres
 
Symbol: Abstand zum Osterfest
 
  • 1 Tag vor Ostern
  • gerechnet ab diesem Tag ist am 2. Tag Ostern

 

Feiertag

Stiller Tag

Stiller Tag

Der Karsamstag ist kein →gesetzlicher Feiertag, jedoch erklären die Feiertagsgesetze der Länder den Karsamstag zu einem stillen Tag, an dem besondere Beschränkungen gelten. Die Beschränkungen können in den einzelnen Ländern unterschiedlich festgelegt sein.

So sind am Karsamstag in Hessen ab 17:00 Uhr öffentliche Tanzveranstaltungen verboten. (Hessisches Feiertagsgesetz, §10).

 

Der Name Karsamstag

 

Tag der Wehklage und der Trauer

Das mittelhochdeutsche Wort kar (althochdeutsch: chara) meint Weh­kla­ge, Trau­er (und wohl auch die da­mit ver­bun­de­nen Ri­tu­a­le) um den Ver­lust ei­nes Men­schen. So ist der Kar­tag der Tag der Bei­set­zung.

Die Zeit zwischen Palmsonntag und Os­ter­sonn­tag ist die christ­li­che Kar­wo­che, die Zeit der Trau­er und der Weh­kla­ge um den Tod Christ­i. Die Be­zeich­nun­gen Kar­mon­tag, Kar­diens­tag und Kar­mitt­woch für Mon­tag, Diens­tag und Mitt­woch der Kar­wo­che gab es, sie sind aber mit der Zeit un­üb­lich ge­wor­den. Übrig ge­blie­ben sind die Na­men Kar­frei­tag (der ei­gent­li­che Kar­tag) und Kar­sams­tag.

Bereits im 2. Jahrhundert, als die Tage noch von Son­nen­un­ter­gang bis Son­nen­un­ter­gang ge­zählt wur­den, wa­ren der heu­ti­ge Kar­frei­tag und der Kar­sams­tag als Trau­er­tage eng ver­bun­den: In die­ser Zeit fan­den Kreu­zi­gung, Grab­le­gung und Gra­bes­ru­he Je­su statt.

 

Die mittelalterlichen Bezeichnungen

 

Dies paschalis sabbati | Sabbatum sanctum

Der Ostersonntag trug den lateinischen Namen Dies pa­scha­lis, der zu Os­tern ge­hö­ri­ge Tag, der Os­ter­tag. Der Sonn­abend dav­or, un­ser heu­ti­ger Kar­sams­tag, hieß u. a. Dies pa­scha­lis sab­ba­ti, Tag des zu Os­tern ge­hö­ren­den Sab­bats, Os­ter­sams­tag, oder Sab­ba­tum sanc­tum pa­sche, hei­li­ger Sab­bat des Os­ter­fes­tes bzw. hei­li­ger Sonn­abend vor Os­tern, oder ein­fach Sab­ba­tum sanc­tum, hei­liger Sab­bat, hei­li­ger Sonn­abend.

Der Tag Sabbatum sanctum ist die Zeit der Grabesruhe Christi.

Die heutige Bezeichnung Os­ter­sams­tag be­zieht sich im kirch­li­chen Ge­brauch auf den Sams­tag nach Os­tern, der la­tei­nisch sab­ba­tum pa­sche, Sab­bat der Os­ter­zeit ge­nannt wur­de, dem Tag vor dem →Sonn­tag Qua­si­mo­do­ge­ni­ti. Um­gangs­sprach­lich hat sich je­doch man­cher­orts aus dem mit­tel­al­ter­li­chen Ge­brauch he­r­aus der Na­me Os­ter­sams­tag er­hal­ten, wo­mit der hei­li­ge Os­ter­sams­tag des Os­ter­fes­tes, der Kar­sams­tag, ge­meint ist.

 

Das Triduum Sacrum

 

Die drei österlichen Tage vom Leiden, vom Tod und von der Auferstehung des Herrn

Der Karsamstag war lange Zeit und ist wieder Teil des Tri­du­um Sacrum. In­for­ma­ti­o­nen und Er­läu­te­run­gen da­zu fin­den sich in die­sem Ar­ti­kel:

Bild zum Artikel Triduum
Wissenswertes

→Triduum

Die Be­grif­fe »Tri­du­um Sa­c­rum« und »Tri­du­um Pa­scha­le« be­zeich­nen ka­tho­li­sche Fes­te. Doch was be­deu­ten sie? Der Ar­ti­kel gibt Ant­wor­ten.

 

Gottesdienstliche Ordnung

Symbol Evangelisch

Der evangelische

Karsamstag

Letzter Tag in der Fasten

gültig in den Kirchenjahren von 1957/1958 bis 1977/1978

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Schwarz

Schwarz

Wir zeigen in den Kirchenjahren ab 1898/1899 bis 1977/1978 die in jener Zeit maßgeblichen Lese­ord­nungen.

Im Kirchenjahr 1977/1978 galten bevorzugt:

  • I. Altkirchliche Ordnung:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die nach wie vor der altkirchlichen Textordnung folgten (so die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg).
  • II. Eisnacher Ordnung:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die den Empfehlungen der Eisenacher Konferenz folgten (so die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau).
  • III. Ordnung der Lutherischen Liturgischen Konferenz Deutschlands:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die der Textordnung der Lutherischen Liturgischen Konferenz Deutschlands folgten.

In den Jahren vor 1978/1979 wurden die Perikopenordnungen der evangelischen Kirchen nicht einheitlich gestaltet.

Neben etlichen Entwürfen und Erprobungen der lutherischen Kirchen speziell in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts hielten sich die Perikopenordnungen nach dem Schema der altkirchlichen Ordung und nach der Empfehlung der Eisenacher Konferenz (1896) überwiegend in unierten und reformierten Landeskirchen bis zum Kirchenjahr 1977/1978.

Dagegen empfahl die Lutherische Liturgische Konferenz Deutschlands 1957 den lutherischen Landeskirchen eine neue Textordnung auf Basis von sechs Reihen.

Erst mit der Revision, die eine Ordnung der Predigttexte ab 1978/1979 vorsah, vereinheitlichte sich die Nutzung der Perikopen in den Landeskirchen weitgehend, aber längst nicht vollständig.

 

 

III.

Textordnung der
Lutherischen Liturgischen Konferenz Deutschlands
(1957)

bevorzugt in lutherischen Landeskirchen

gültig in den Jahren 1957/1958 bis 1977/1978

 

 

 

Hallelujavers

 
 

Halleluja.

Halleluja.

→     

 

 

 

Spruch und Psalm für den Tag

 
Biblia
1545
 

Spruch
für den Tag

 

Al­ſo hat Gott die Welt ge­lie­bet / das er ſei­nen eingeborenen Son gab / Auff das Alle die an jn gleuben / nicht verloren wer­den / Son­dern das ewige Leben haben.

→Joh 3,16

Pſalm
88
 

Psalm
für den Tag

 
 
 

Die biblischen Texte für die Lesungen

 
Lesung Text für die Lesung
Evangelium VerweisMt 27,(57-61)62-66
Epistel VerweisKol 2,9-15
   

 

 

Die biblischen Texte für die Predigt

 
Kirchen-
jahr
Datum Reihe Texte für die Predigt Marginaltexte
(M | C | PS)
1977/1978 25.3.1978 VI Verweis1Petr 3,18-20(21-22)  
1978/1979 14.4.1979 Ab hier gilt die neue Ordnung 1978/1979.
1979/1980 5.4.1980  
1980/1981 18.4.1981  
1981/1982 10.4.1982  
1982/1983 2.4.1983  
     
 

Datum:
Unsere Sortierung stellt jeweils das gewählte Jahr nach oben. Die Spalte »Datum« zeigt das tatsächliche Datum des Tages, für den der Predigttext gilt.

Reihen:
Die Perikopenordnung kennt ab dem Kirchenjahr 1957/1958 zwei Lesetexte (je einen aus den Evangelien und einen aus den Episteln) sowie sechs Predigttextreihen.

Die Reihen wer­den mit römischen Zahlen von I bis VI gekennzeichnet. Jede Reihe benennt die Bibeltexte (Perikopen) für alle Predigten in einem Kirchenjahr zwischen dem 1. Advent und dem letzten Sonntag des Kirchenjahres. Die Reihen gelten nacheinander. Sie umfassen somit die Zeitspanne von sechs Kirchenjahren.

Diese Ordnung beginnt mit Reihe IV für das Kirchenjahr 1957/1958. Die Reihe I gilt für das Kirchenjahr 1960/1961, die Reihe II für das Kirchenjahr 1961/1962 usw. Die Gültigkeit dieser Ordnung endet 1977/1978 mit Reihe VI.

Marginaltexte (M) sind Texte, die thematisch gut zum Tag passen. aber keinen Platz in den Reihen fanden. Aus ihnen kann die Gemeinde unabhängig von Reihe und Kirchenjahr einen Text für die Predigt wählen, der dann den vorgesehenen Predigtext der gültigen Reihe ersetzt.

Continua-Texte (C) sind Marginaltexte, die ein biblisches Buch oder wesentliche Teile daraus fortlaufend über mehrere Sonntage hinweg für die Predigt bieten.

Psalter-Texte (PS) sind zusätzliche Lesetexte aus dem Psalter, der ansonsten nicht in den Predigtreihen vorkommt. Sein Ort ist traditionell der Tages- oder Wochenspalm, der Hallelujavers und ggf. der Spruch. Der Psalmtext kann auch für die Predigt genutzt wer­den. Dann taucht er mit der Kennung »M« (für marginalen Predigtext) ggf. ein zweites Mal in der Liste auf. Er sollte dann an die Stelle der in in den Reihen vorgesehenen alttestamentlichen Perikope treten.

Aufbau der Leseordnung

Die wesentlichen Neuerungen dieser Textordnung sind:

  • Neben der Evangelienperikope stehen nun auch die Epistelperikope und i. d. R. 6 weitere Texte (ggf. mehr) für die Predigt innerhalb eines Zykluses bereit.
  • Der Zyklus umfasst sechs Jahre, in denen sich die Predigten nicht wiederholen.

Die Reihen folgen einem vorgegebenen Format:

  • Reihe I ist stets der Evangelientext für die Lesung.
  • Reihe II ist stets der Episteltext für die Lesung.
  • In den Reihen III bis VI kommt mindestens eine alttestamentliche Perikope vor.

In der Regel wer­den für jeden Sonntag zwei (oder mehr) so genannte »Marginaltexte« (M) geboten. Hier hat die Gemeinde (bzw. der Prediger) die Entscheidungsmöglichkeit zwischen dem Text der jeweils gültigen Reihe oder einem der Marginaltexte.

Eine besondere Form des Marginaltextes ist der Continuatext (C), der auf eine lange Tradition zurückblicken kann: An mehreren Sonntagen hintereinander wer­den für die Predigt Texte geboten, die ein ganzes biblisches Buch umfassen (Jona) oder wesentliche Teile daraus.

Eine weitere Besonderheit ist die zusätzliche Reihe der Psalterperikopen (PS). Texte aus den Psalmen dienen nicht nur als Eingangs- (Introitus), Wochen-oder Tagespsalm, sie können nun auch für die Predigt genutzt wer­den. Diese Reihe ist bevorzugt als Option gedacht für das jeweilige Jahr, in dem die alttestamentliche Perikope gilt.

 

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→ Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Für die in­halt­li­che und the­ma­ti­sche Ge­stal­tung der Got­tes­dien­ste schla­gen die Ord­nun­gen der evan­ge­li­schen Kir­chen seit Jahr­hun­der­ten bib­li­sche Tex­te vor.

Die hier ge­bo­te­nen Tex­te fol­gen ei­ner Kir­chen­ord­nung, die heu­te nicht mehr gül­tig ist!

Bit­te ru­fen Sie den Kir­chen­tag im ak­tu­el­len Jahr auf, wenn Sie wis­sen möch­ten, wel­che Bi­bel­stel­len für Le­sun­gen und Pre­digt nach der gül­ti­gen Kir­chen­ord­nung für den Got­tes­dienst emp­foh­len wer­den.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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