Karfreitag

Freitag, 15. April 1949

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Altkirchliche Ordnung

Evangelium     Zum TextLeidensgeschichte
Joh 19,16-30
Epistel Zum TextJes 53
 

Eisenacher Ordnung

1. Evangelium  Zum TextLeidensgeschichte
Joh 19,16-30
1. Epistel Zum TextJes 53
2. Evangelium VerweisLk 23,39-46
2. Epistel Verweis2Kor 5,14-21
Alttestamentliche Lektion VerweisPs 22,2-20
→Gottesdienstordnungen

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Schwarz
15.4.1949 | Karfreitag | Tag der Kreuzigung des Herrn
Freitag
 

Karfreitag

Schwarz

Tag der Kreuzigung des Herrn

 
Symbol

Fastenzeit

 

Bewegliches Datum
 
Karfreitag zwischen dem 20. März und dem 23. April
  • Christlicher Festtag
  • Freitag vor →Ostern
  • Abhängig vom →Osterdatum
    Karfreitag liegt zwischen dem 20. März und dem 23. April eines Jahres
 
Symbol: Abstand zum Osterfest
 
  • 2 Tage vor Ostern
  • gerechnet ab diesem Tag ist am 3. Tag Ostern

 

Weitere Artikel zum Karfreitag
Wissenswertes zum Tag

→Karfreitag 1949

Am Karfreitag gedenken die Christen des Kreu­zes­to­des Chris­ti. Der Na­me lei­tet sich aus dem Alt­hoch­deut­schen »Ka­ra« ab, was »Kla­ge« oder »Trau­er« be­deu­tet.

 

Der Name Karfreitag

 

Tag der Wehklage und der Bestattung

Der Kartag (mittelhochdeutsch: kar , althochdeutsch: chara, Weh­kla­ge, Trau­er) ist im Trau­er­brauch­tum der Tag, an dem ein Leich­nam un­ter Kla­ge­schrei be­stat­tet und an­schlie­ßend das Lei­chen­mahl (der Lei­chen­schmaus) ge­hal­ten wur­de. Heu­te ist dies der Tag der Bei­set­zung oder Tag der Be­stat­tung.

Die Bezeichnung Karfreitag ist schon im Mit­tel­hoch­deut­schen be­kannt (karvrītag) als Be­zeich­nung für den auf Chris­tus be­zo­ge­nen Kar­tag.

Der Namensteil »Kar« findet sich heute noch in »Kar­sams­tag« und in »Kar­wo­che«. Die Be­zeich­nun­gen Kar­mon­tag, Kar­diens­tag und Kar­mitt­woch für Mon­tag, Diens­tag und Mitt­woch der Kar­wo­che gab es, sie sind aber mit der Zeit un­üb­lich ge­wor­den.

 

Die mittelalterlichen Bezeichnungen

 

Feria Sexta in Passione et Morte Domini

Für den Karfreitag sind unterschiedliche Be­zeich­nun­gen be­kannt. Die la­tei­nisch-kirch­li­che Be­zeich­nung Fe­ria Sex­ta in Pas­si­o­ne et Mor­te Do­mi­ni be­deu­tet »Sechs­ter Tag, im Ge­den­ken an das Lei­den und den Tod des Herrn«.

Feria sexta ist die mit­tel­al­ter­li­che Be­zeich­nung für Frei­tag, für den sechs­ten Tag der Wo­che, wo­bei der Sonn­tag (dies do­mi­ni­ca) der ers­te Tag, fe­ria pri­ma, ist.

 

Das Triduum Sacrum

 

Die drei österlichen Tage vom Leiden, vom Tod und von der Auferstehung des Herrn

Der Karfreitag war lange Zeit und ist wieder Teil des Tri­du­um Sacrum. In­for­ma­ti­o­nen und Er­läu­te­run­gen da­zu fin­den sich in die­sem Ar­ti­kel:

Bild zum Artikel Triduum
Wissenswertes

→Triduum

Die Be­grif­fe »Tri­du­um Sa­c­rum« und »Tri­du­um Pa­scha­le« be­zeich­nen ka­tho­li­sche Fes­te. Doch was be­deu­ten sie? Der Ar­ti­kel gibt Ant­wor­ten.

 

Got­tes­dienstliche Ordnungen

Symbol Evangelisch

Der evangelische

Karfreitag

Tag der Kreuzigung des Herrn

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Schwarz

Schwarz

Wir zeigen in den Kirchenjahren ab 1898/1899 bis 1977/1978 die in jener Zeit maßgeblichen Lese­ord­nungen.

Im Kirchenjahr 1948/1949 galten bevorzugt:

  • I. Altkirchliche Ordnung:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die nach wie vor der altkirchlichen Textordnung folgten (so die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg).
  • II. Eisnacher Ordnung:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die den Empfehlungen der Eisenacher Konferenz folgten (so die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau).

 

 

I.

Gottesdienstliche Ordnung

Nach altkirchlicher Textordnung

 

gültig bis 1977/1978

 

Thema des Sonntags

( nach dem Evangeliumstext Leidensgeschichte
Joh 19,16-30 )

 

Die Leidensgeschichte

 

 

 

Psalm für den Tag

 
Pſalm
22
 

Psalm
für den Tag

 
 

→Psalm 22

 

Hinweis: Es gilt der Wochenspruch des vorgehenden Sonntags.

 

 

Lied für den Tag

 
EG alt EG neu Titel
62 EG 83 Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Text für die Lesung
Epistel Zum TextJes 53
Evangelium  Zum TextLeidensgeschichte
Joh 19,16-30
   

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also  Zum TextLeidensgeschichte
Joh 19,16-30
.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift →Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

Ich ſcheme mich des Euangelij von Chriſto nicht /

Denn es iſt eine Krafft Got­tes /

die da ſe­lig machet / alle /

die daran gleuben.

→Römerbrief 1,16

 

 

II.

Gottesdienstliche Ordnung

Nach der Eisenacher Textordnung

 

in unierten und reformierten Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978

in lutherischen Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1956/1957

 

Thema des Sonntags

(nach dem Evangeliumstext Leidensgeschichte
Joh 19,16-30 )

 

Die Leidensgeschichte

 

 

 

Psalm für den Tag

 
Pſalm
22
 

Psalm
für den Tag

 
 

→Psalm 22

 

Hinweis: Es gilt der Wochenspruch des vorgehenden Sonntags.

 

 

Lied für den Tag

 
EG alt EG neu Titel
62 EG 83 Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Reihe Inhalt Text für die Predigt
Reihe I:
altkirchliche Reihe
 
Epistel Zum TextJes 53
Evangelium  Zum TextLeidensgeschichte
Joh 19,16-30
Reihe II  2. Epistel Verweis2Kor 5,14-21
2. Evangelium VerweisLk 23,39-46
alttestamentliche Reihe Alttestamentliche Perikope VerweisPs 22,2-20
     

Aufbau der Leseordnung

Die Eisenacher Kon­fe­renz (ei­ne Kon­fe­renz der evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen Deutsch­lands) er­ar­bei­te­te in den Jah­ren von 1888 bis 1896 eine Pe­ri­ko­pen­ord­nung für die evan­ge­li­schen Kir­chen. Sie ver­stand die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen (Epis­tel und Evan­ge­li­um) als eine ers­te Rei­he und füg­te ihnen in ei­ner zwei­ten Rei­he ei­nen zwei­ten Text aus den Epis­teln und ei­nen zwei­ten Text aus den Evan­ge­li­en hin­zu. Die gro­ße Be­son­der­heit die­ser Ord­nung war die Ein­füh­rung ei­ner drit­ten, alt­tes­ta­ment­li­chen Rei­he, die für je­den Sonn­tag des Kirchen­jah­res erst­mals ei­nen alt­tes­ta­ment­li­chen Text bot. Die Ver­wen­dung die­ser Pe­ri­ko­pen ge­schah nicht ein­heit­lich. Ge­dacht wa­ren sie da­zu, sie wech­sel­weise im Got­tes­dienst zu ver­wen­den, so in­ner­halb ei­ner Fol­ge von vier Jah­ren:

  • im 1. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 2. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und Lek­ti­on Al­tes Tes­ta­ment
  • im 3. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 4. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und 2. Epis­tel

Da­mit er­gab sich für die Le­sun­gen ein Zyklus von vier Jah­ren und für die Pre­digt, die sich je­weils auf die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe stützte, ein Zyklus von zwei Jah­ren.

 

 

Alt­kirch­li­che Text­ord­nung in Lan­des­kir­chen

In ei­ni­gen Lan­des­kir­chen, da­run­ter die evan­ge­li­sche Kir­che Bran­den­burgs, galt in die­ser Zeit wei­ter­hin die alt­kirch­li­che Text­ord­nung. Sie kennt nur Evan­ge­li­um und Epis­tel (Reihe I in der Ei­sen­acher Text­ord­nung), die bei­de nach wie vor für die Text­lesung so­wie für die Pre­digt im Haupt- und Abend­got­tes­dienst emp­foh­len wa­ren.

 

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs nutz­te in die­ser Zeit ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung, die sich auf ei­nen Drei­jah­res­zy­k­lus stütz­te. Über die drei Jahr­gän­ge hin­weg fan­den sich die Pe­ri­ko­pen wie hier ge­nannt, al­ler­dings in an­de­rer An­ord­nung und er­gänzt um wei­te­re Pe­ri­ko­pen, die we­der in alt­kirch­li­chen Ord­nun­gen noch in der neu­en Ei­sen­acher Ord­nung be­kannt wa­ren.

Diese Ord­nung der evan­ge­li­schen Kir­che Würt­tem­bergs ist der­zeit hier nicht wie­der­ge­ge­ben.

 

Geschicht­li­che An­mer­kun­gen: Die Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen in Zei­ten des Um­bruchs

  • In den Jah­ren des na­ti­o­nal­so­zi­a­li­sti­schen Re­gi­mes gab es im Zu­sam­men­hang mit der brach­i­a­len an­ti­se­mi­ti­schen Aus­rich­tung in Po­li­tik und Ge­sell­schaft in den evan­ge­li­schen Kir­chen re­gi­o­nal In­ten­ti­o­nen, die alt­tes­ta­ment­li­che Rei­he ab­zu­schaf­fen und die an­de­ren Rei­hen im Sin­ne ei­ner Staats­rä­son zu kor­ri­gie­ren. Die­ses An­sin­nen wirk­te trotz ei­ner Be­ken­nen­den Kir­che ver­ein­zelt bis weit die Zeit nach dem 2. Welt­krieg nach.
  • Auch nach der Ver­ei­ni­gung von Lan­des­kir­chen, wie der Grün­dung von VELKD und EKD, blie­ben die Ord­nun­gen der Pre­digt­tex­te den Sy­no­den der Lan­des­kir­chen un­ter­wor­fen und ent­wickel­ten sich so­mit zu­neh­mend un­ein­heit­lich.
  • Ab dem Jahr 1957/1958, spä­tes­tens ab 1960/1961 galt dann in den meis­ten evan­ge­lisch-lu­the­ri­schen Kir­chen ei­ne neue Pe­ri­ko­pen­ord­nung auf Ba­sis von sechs Rei­hen, weil sich nun erst­mals nach Ei­sen­ach über Jah­re hin­weg eine lan­des­kirch­lich über­grei­fen­de und un­ab­hän­gi­ge Kon­fe­renz (Lu­the­ri­sche Li­tur­gi­sche Kon­fe­renz Deutsch­lands) mit li­tur­gisch-ho­mi­le­ti­schen Fra­gen be­schäf­tig­te und 1957 Ant­wor­ten in Form ei­ner »Ord­nung der Pre­digt­tex­te« vor­leg­te.
  • Doch die Ent­schei­dungs­ho­heit ob­lag nach wie vor den lan­des­kirch­li­chen Sy­no­den. Über­wie­gend unier­te und re­for­mier­te Lan­des­kir­chen nutz­ten die hier vor­lie­gen­de Ord­nung der Pre­digt­tex­te nach dem Ei­sen­acher Sche­ma wei­ter­hin bis 1977/1978 oder auch da­rü­ber hi­n­aus.
  • Bis heute gilt in man­chen evan­ge­li­schen Kir­chen und Frei­kir­chen eine Ord­nung auf Grund­la­ge der Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen im vier­jäh­ri­gen Zy­k­lus.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

Karfreitag

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

in unierten und reformierten Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978

in lutherischen Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1956/1957

Die Leittexte aus den Evangelien, den Episteln und dem Alten Testament nach altkirchlicher und Eisenacher Perikopenordnung

Text nach der Lutherbibel von 1545 gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Die Leidensgeschichte

wählbar nach

→Matthäus 26,1 - 27,66

→Markus 14,1 - 15,47

→Lukas 22,1 - 23,56

→ Johannes 18,1 - 19,42

 

bevorzugt wurde

Evangelium nach Johannes

Joh 19,16-30

Evangelium nach Johannes

Joh 19,16-30

 

Text hören:

Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
Das Verzeichnis der Hörbuch-Videos mit den Lesungen des Evangeliums finden Sie hier:
→  Video-Hörbuch

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Johannes.

 

C. XIX.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Die Verurteilung Jesu

→ Mk 15,1-19 par.

Vers 16

 

 

 

 

 

PIlatus vber­ant­wor­tet Jhe­ſus den Ho­hen­prie­ſtern / das er ge­creu­tzi­get wür­de.

 

 

 

 

 

Verse 17 - 24

Die Kreuzigung Jesu

→ Mt 27,32-44    || → Mk 15,21-32    || → Lk 23,26-43

IIII.

Jhe­ſus

gecreutziget

 

 

 

 

 

SIe na­men aber Jhe­ſum / vnd fü­re­ten jn hin. 17Vnd er trug ſein Creu­tze / vnd gieng hin aus zur Ste­te die da hei­ſſet Sched­del­ſtet / wel­che hei­ſſet auff Ebre­iſch Gol­ga­tha / 18Al­da creu­tzi­ge­ten ſie jn / Vnd mit jm Zwe­en an­der / zu bei­den ſei­ten / Jhe­ſum aber mit­ten in­ne.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

19PI­la­tus aber ſchreib ei­ne Vber­ſchrifft / vnd ſetz­te ſie auff das Creu­tze / vnd war ge­ſchrie­ben / Jhe­ſus von Na­za­reth der Jü­den Kö­nig.20Die­ſe Vber­ſchrifft la­ſen viel Jü­den / denn die ſte­te war na­he bey der Stad / da Jhe­ſus ge­creu­tzi­get iſt. Vnd es war ge­ſchrie­ben auff Ebre­iſch / Grie­chiſch / vnd La­ti­ni­ſche ſprach. 21Da ſpra­chen die Ho­hen­prie­ſter der Jü­den zu Pi­la­to / Schreib nicht der Jü­den Kö­nig / Son­dern das er ge­ſa­get ha­be / Ich bin der Jü­den Kö­nig. 22Pi­la­tus ant­wor­tet / Was ich ge­ſchrie­ben hab / das hab ich ge­ſchrie­ben.

 

 

 

 

 

 

 

 

→ Pſal. 22.

 

 

DIe Kriegs­knech­te aber / da ſie Jhe­ſum ge­creu­tzi­get hat­ten / na­men ſie ſei­ne Klei­der / vnd mach­ten vier Teil / ei­nem jg­li­chen Kriegs­knech­te ein teil / da zu auch den Rock. Der Rock aber war vn­ge­ne­het / von oben an ge­wir­cket / durch vnd durch. 24Da ſpra­chen ſie vn­ter­nan­der / La­ſſet vns den nicht zu­tei­len / ſon­dern da­r­umb loſ­ſen / wes er ſein ſol. Auff das er­fül­let wür­de die Schrifft / die da ſa­get. Sie ha­ben mei­ne Klei­der vn­ter ſich ge­tei­let / vnd ha­ben vber mei­nen Rock das Los ge­worf­fen. Solchs the­ten die Kriegs­knech­te.

 

 

 

 

 

Verse 25 - 27

Die Frauen auf Golgatha

|| → Mt 27,55-56   || → Mk 15,40-41    || → Lk 23,49

 

 

 

 

 

 

 

 

ES ſtund aber bey dem creu­tze Jhe­ſu ſei­ne Mut­ter / vnd ſei­ner mut­ter ſchwe­ſter / Ma­ria Cle­o­phas weib / vnd Ma­ria Mag­da­le­ne. 26Da nu Jhe­ſus ſei­ne Mut­ter ſa­he / vnd den Jün­ger da bey ſte­hen / den er lieb hat­te / ſpricht er zu ſei­ner Mut­ter / Weib / ſi­he / das iſt dein Son. 27Dar­nach ſpricht er zu dem Jün­ger / Si­he / das iſt dei­ne Mut­ter. Vnd von der ſtund an / nam ſie der Jün­ger zu ſich.

 

 

 

 

 

 

Verse 28 - 30

Der Tod Jesu

→ Mt 27,45-50    || → Mk 15,33-37    || → Lk 23,45-47

→ Pſal. 69.

 

 

 

 

 

 

 

DAR­nach als Jhe­ſus wu­ſte / das ſchon al­les voln­bracht war / das die Schrifft er­fül­let wür­de / ſpricht er / Mich dür­ſtet.29Da ſtund ein Ge­feſ­ſe vol Eſ­ſi­ges. Sie aber fül­le­ten ei­nen ſchwam mit eſ­ſig / vnd le­ge­ten in vmb ei­nen Iſo­pen / vnd hiel­ten es jm dar zum mun­de. 30Da nu Jhe­ſus den Eſ­ſig ge­no­men hat­te / ſprach er / Es iſt voln­bracht. Vnd nei­get das Heubt vnd ver­ſchied.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Buch des Propheten Jesaja

nach alter Kapitelteilung: Jes 53

nach heutiger Kapitelteilung: Jes 52,13-15; 53,1-12

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Der Prophet Jeſáiá.

 

C. LIII.

 

5213

 

 

Die heutigen Ver­se 52,13-15 bil­den in die­ser Aus­ga­be den An­fang des Ka­pi­tels LIII. (53).

 

 

Das stellvertretende Leiden und die Herrlichkeit des Knechtes Got­tes

Verse 13 - 15

→Jes 42,1-4; →49,1-6; →50,4-9

 

 

So spricht der HERR:

 

 

 

 

 

 

 

→Jeſa. 65.

→Rom. 15.

 

 

 

SIhe / mein Knecht wird weislich thun / vnd wird erhöhet vnd ſeer hoch erhaben ſein. 14Das ſich viel vber dir ergern wer­den / weil ſei­ne Geſtalt heſlicher iſt / denn ander Leu­te / vnd ſein Anſehen / denn der Men­ſchen kin­der. 15Aber al­ſo wird er viel Heiden beſprengen / das auch Könige wer­den jren mund gegen jm zuhalten / Denn welchen nichts dauon verkündiget iſt / die­ſelben wer­dens mit Luſt ſe­hen / Vnd die nichts dauon gehort haben / die wer­dens mercken.

 

 

 

 

 

 

 

53

 

 

Verse 1 - 12

 

Beginn des Ka­pi­tels 53 nach heu­ti­ger Zähl­wei­se!

→Joh. 13.

→*1)

→Rom. 10.

 

 

 

 

 

 

 

 

ABer wer gleubt vn­ſer Predigt? vnd wem wird der Arm des HER­RN offenbaret? 2Denn er ſcheuſſt auff fur Im / wie ein Reiſs / vnd wie eine Wurtzel aus durrem Erdreich / Er hat keine geſtalt noch ſchöne / Wir ſa­hen jn / Aber da war keine Geſtalt die vns gefallen het­te. 3Er war der aller verachteſt / vnd vn­wer­deſt / voller ſchmertzen vnd kranckheit / Er war ſo veracht / das man das angeſicht fur jm verbarg / Da­r­umb haben wir jn nichts geacht.

 

 

→Math. 8.

 

 

→1.Pet. 2.

 

 

 

 

FVRwar er trug vn­ſer Kranckheit / vnd lud auff ſich vn­ſer Schmertzen / Wir aber hielten In fur den / der geplagt vnd von Gott ge­ſchla­gen vnd gemartert we­re. 5Aber er iſt vmb vn­ſer Mi­ſſe­that willen verwundet / vnd vmb vn­ſer Sunde willen zuſchlagen / Die Straffe ligt auff Im / Auff das wir Friede het­ten / Vnd durch ſei­ne Wunden ſind wir geheilet. 6WIr gien­gen alle in der jrre / wie Schafe / ein jg­li­cher ſa­he auff ſei­nen weg / Aber der HERR warff vn­ſer aller Sünde auff jn.

7DA er geſtrafft vnd gemartert ward / thet er ſei­nen Mund nicht auff / wie ein Lamb das zur Schlachtbanck gefurt wird / vnd wie ein Schaf / das erſtummet fur ſei­nem Scherer / vnd ſei­nen mund nicht auff thut.

 

 

 

 

 

 

 

→1.Pet. 2.

 

ER iſt aber aus der Angſt vnd Gericht genomen / Wer wil ſei­nes Lebens lenge aus reden? Denn er iſt aus dem Lande der Lebendigen weggeriſſen / da er vmb die Mi­ſſe­that meines Volcks geplagt war. 9Vnd er iſt begraben wie die Gott­lo­ſen / vnd geſtorben wie ein Reicher / wie wol er niemand vnrecht ge­than hat / noch betrug in ſei­nem Munde geweſt iſt? 10Aber der HERR wolt jn al­ſo zuſchlagen mit Kranckheit.

 

 

 

 

 

(Reicher)

Der ſein thun auff Reich­tum ſetzt / das iſt ein Gott­lo­ſer.

 

 

 

 

 

 

 

→Mar. 15.

→Luc. 22.

 

 

 

 

WEnn er ſein Leben zum Schuldopffer gegeben hat / ſo wird er Samen haben / vnd in die lenge leben / vnd des HER­RN a Fürnemen wird durch ſei­ne Hand fort gehen. 11Da­r­umb das ſei­ne Seele geerbeitet hat / wird er ſei­ne Luſt ſe­hen / vnd die Fülle haben. Vnd durch ſein Erkentnis wird er / mein Knecht / der Gerechte / viel gerecht machen / Denn er tregt jre ſünde. 12Da­r­umb wil ich jm gro­ſſe Menge zur Beute geben / vnd er ſol die Starcken zum Raube haben / Da­r­umb das er ſein Leben in tod gegeben hat / Vnd den Vbelthetern gleich gerechent iſt / Vnd er vieler ſun­de getragen hat / Vnd fur die Vbeltheter gebeten.

 

 

a

(Furnemen)

Das iſt / ſein wil­le vnd werck / das er im ſinn hat / nem­lich die Er­lö­ſung der Men­ſchen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1) Der Verweis auf Joh 13 meint Joh 12,38, wo Luther auch korrekt den Rückbezug gesetzt hatte (siehe dort). Wir haben entsprechend verlinkt.

 

 

  Hörbuch-Video

Die Kreuzigung und der Tod Jesu. (Joh 19,16-30)

Titelbild
Hörbuch-Video zur Biblia 1545

→Hörbuch-Video: Joh 19,16-30

Das Video zeigt den Text aus dem Jo­han­nes­evan­ge­li­um der Luther­bi­bel von 1545, in dem von der Kreu­zi­gung und vom Tod Jesu er­zählt wird, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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Wallpapers Bibeltexte
Bildschirmhintergründe

→Wallpapers Bibeltexte

Bildschirmhintergründe für ihren Mo­ni­tor mit Tex­ten und Sprü­chen in Luther-Deutsch aus Lu­thers Bi­blia von 1545, ei­ni­ge da­von zu­sätz­lich in He­brä­isch und La­tein.

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