Sonntag Judika

Sonntag, 17. März 1907

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Altkirchliche Ordnung

Evangelium    Zum TextJoh 8,46-59
Epistel Zum TextHebr 9,11-15
 

Eisenacher Ordnung

1. Evangelium Zum TextJoh 8,46-59
1. Epistel Zum TextHebr 9,11-15
2. Evangelium VerweisJoh 13,31-35
2. Epistel Verweis1Petr 1,17-25
Alttestamentliche Lektion Verweis4Mos 21,4-9
→Gottesdienstordnungen

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Violett
17.3.1907 | Judika | 5. Sonntag in der Fasten
Sonntag
 

Sonntag
Judika

Violett

5. Sonntag in der Fasten

 

 

Bewegliches Datum
Judika zwischen dem 8. März und dem 11. April
 
  • 2. Sonntag vor →Ostern
  • 5. Sonntag in der Fasten
  • Abhängig vom →Osterdatum
    Judika liegt zwischen dem 8. März und dem 11. April eines Jahres
 
Symbol: Abstand zum Osterfest
 
  • 14 Tage vor Ostern
  • gerechnet ab diesem Tag ist am 15. Tag Ostern
 

Der Name Judika

 

»Richte!«

judicare: verurteilen, richten
judica: Urteile! Richte!

 

Der Name Judika geht zurück auf die vorreformatorische Zeit und leitet sich ab vom ersten Wort des lateinischen Introitus der römisch-katholischen Messe für diesen Sonntag (»Judica me, Deus, et discerne causam meam de gente non sancta«). Er hat sich sich in den evangelischen Kirchen als Bezeichnung für den 5. Sonntag der Passionszeit bis heute erhalten.

Biblisch stützt sich die Bezeichnung Judika auf das erste Wort in →Psalm 43,1 (das ist in der lateinischen Biblia Sacra Vulgata der Psalm 42,1).

Hier der Text aus der lateinischen Biblia Sacra Vulgata (Ps 42,1; Text nach H) und aus Luthers Biblia von 1545 ( Ps 43,1):

 

42 1 Iudica me Deus et discerne causam meam a gente non sancta a viro doloso et iniquo salva me

 

431 RIchte mich Gott / vnd füre mir meine ſa­che wi­der das vnheilige Volck / Vnd errette mich von den falſchen vnd bö­ſen Leu­ten.

 

Die mittelalterlichen Bezeichnungen

 

Judica ante palmas

 

Die Bezeichnung Judica ante palmas, meint: [Der Tag] Judika vor dem Palmfest (vor Palmsonntag).

 

 

Passio domini

Weitere Bezeichnungen
für den Sonntag Judika waren:

  • Passio domini, Passion des Herrn
  • Dominica passionis, Sonntag der Passion (Passionszeit)
  • Dominica de passione, Sonntag vor der Passion
  • Dominica V. in passione, Sonntag 5 der Passionszeit
  • Dominica de Ab­ra­ham, Sonntag des Ab­ra­ham (nach dem damaligen Evangelium zum Sonntag, Joh. 8, 46-59)

Diese Bezeichnungen sind nicht zu verwechseln mit passio dominicaTag des Herrn: Passion«), Tag der Passion des Herrn, das stets Karfreitag meint.

 

 

Unsere Kalender verwenden die vor­re­for­ma­to­ri­schen Be­zeich­nun­gen bis zum Jahr 1530 (Ver­le­sung der →Con­fes­sio Au­gus­ta­na, des Augs­bur­gi­schen Be­kennt­nis­ses).

 

Got­tes­dienstliche Ordnungen

Symbol Evangelisch

Der evangelische Sonntag

Judika

5. Sonntag in der Fasten

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Violett

Violett

Wir zeigen in den Kirchenjahren ab 1898/1899 bis 1977/1978 die in jener Zeit maßgeblichen Lese­ord­nungen.

Im Kirchenjahr 1906/1907 galten bevorzugt:

  • I. Altkirchliche Ordnung:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die nach wie vor der altkirchlichen Textordnung folgten (so die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg).
  • II. Eisnacher Ordnung:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die den Empfehlungen der Eisenacher Konferenz folgten (so die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau).

 

 

I.

Gottesdienstliche Ordnung

Nach altkirchlicher Textordnung

 

gültig bis 1977/1978

 

Thema des Sonntags

( nach dem Evangeliumstext Joh 8,46-59 )

 

Jeſu Rede wi­der den Unglauben der Juden

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Ich heilige mich ſelbs fur ſie / auff das auch ſie geheiliget ſeien in der War­heit.

→Joh 17,19

Pſalm
43
 

Psalm
für die Woche

 
 

→Psalm 43

 

 

 

Lied für die Woche

 
EG alt EG neu Titel
54 EG 76 O Menſch, bewein dein Sünde groß
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Text für die Lesung
Epistel Zum TextHebr 9,11-15
Evangelium Zum TextJoh 8,46-59
   

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also Zum TextJoh 8,46-59.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift →Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

Ich ſcheme mich des Euangelij von Chriſto nicht /

Denn es iſt eine Krafft Got­tes /

die da ſe­lig machet / alle /

die daran gleuben.

→Römerbrief 1,16

 

 

II.

Gottesdienstliche Ordnung

Nach der Eisenacher Textordnung

 

in unierten und reformierten Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978

in lutherischen Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1956/1957

 

Thema des Sonntags

(nach dem Evangeliumstext Joh 8,46-59 )

 

Jeſu Rede wi­der den Unglauben der Juden

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Ich heilige mich ſelbs fur ſie / auff das auch ſie geheiliget ſeien in der War­heit.

→Joh 17,19

Pſalm
43
 

Psalm
für die Woche

 
 

→Psalm 43

 

 

 

Lied für die Woche

 
EG alt EG neu Titel
54 EG 76 O Menſch, bewein dein Sünde groß
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Reihe Inhalt Text für die Predigt
Reihe I:
altkirchliche Reihe
 
Epistel Zum TextHebr 9,11-15
Evangelium Zum TextJoh 8,46-59
Reihe II  2. Epistel Verweis1Petr 1,17-25
2. Evangelium VerweisJoh 13,31-35 oder
VerweisJoh 13,31-35
alttestamentliche Reihe Alttestamentliche Perikope Verweis4Mos 21,4-9
     

Aufbau der Leseordnung

Die Eisenacher Kon­fe­renz (ei­ne Kon­fe­renz der evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen Deutsch­lands) er­ar­bei­te­te in den Jah­ren von 1888 bis 1896 eine Pe­ri­ko­pen­ord­nung für die evan­ge­li­schen Kir­chen. Sie ver­stand die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen (Epis­tel und Evan­ge­li­um) als eine ers­te Rei­he und füg­te ihnen in ei­ner zwei­ten Rei­he ei­nen zwei­ten Text aus den Epis­teln und ei­nen zwei­ten Text aus den Evan­ge­li­en hin­zu. Die gro­ße Be­son­der­heit die­ser Ord­nung war die Ein­füh­rung ei­ner drit­ten, alt­tes­ta­ment­li­chen Rei­he, die für je­den Sonn­tag des Kirchen­jah­res erst­mals ei­nen alt­tes­ta­ment­li­chen Text bot. Die Ver­wen­dung die­ser Pe­ri­ko­pen ge­schah nicht ein­heit­lich. Ge­dacht wa­ren sie da­zu, sie wech­sel­weise im Got­tes­dienst zu ver­wen­den, so in­ner­halb ei­ner Fol­ge von vier Jah­ren:

  • im 1. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 2. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und Lek­ti­on Al­tes Tes­ta­ment
  • im 3. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 4. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und 2. Epis­tel

Da­mit er­gab sich für die Le­sun­gen ein Zyklus von vier Jah­ren und für die Pre­digt, die sich je­weils auf die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe stützte, ein Zyklus von zwei Jah­ren.

 

 

Alt­kirch­li­che Text­ord­nung in Lan­des­kir­chen

In ei­ni­gen Lan­des­kir­chen, da­run­ter die evan­ge­li­sche Kir­che Bran­den­burgs, galt in die­ser Zeit wei­ter­hin die alt­kirch­li­che Text­ord­nung. Sie kennt nur Evan­ge­li­um und Epis­tel (Reihe I in der Ei­sen­acher Text­ord­nung), die bei­de nach wie vor für die Text­lesung so­wie für die Pre­digt im Haupt- und Abend­got­tes­dienst emp­foh­len wa­ren.

 

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs nutz­te in die­ser Zeit ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung, die sich auf ei­nen Drei­jah­res­zy­k­lus stütz­te. Über die drei Jahr­gän­ge hin­weg fan­den sich die Pe­ri­ko­pen wie hier ge­nannt, al­ler­dings in an­de­rer An­ord­nung und er­gänzt um wei­te­re Pe­ri­ko­pen, die we­der in alt­kirch­li­chen Ord­nun­gen noch in der neu­en Ei­sen­acher Ord­nung be­kannt wa­ren.

Diese Ord­nung der evan­ge­li­schen Kir­che Würt­tem­bergs ist der­zeit hier nicht wie­der­ge­ge­ben.

 

Geschicht­li­che An­mer­kun­gen: Die Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen in Zei­ten des Um­bruchs

  • In den Jah­ren des na­ti­o­nal­so­zi­a­li­sti­schen Re­gi­mes gab es im Zu­sam­men­hang mit der brach­i­a­len an­ti­se­mi­ti­schen Aus­rich­tung in Po­li­tik und Ge­sell­schaft in den evan­ge­li­schen Kir­chen re­gi­o­nal In­ten­ti­o­nen, die alt­tes­ta­ment­li­che Rei­he ab­zu­schaf­fen und die an­de­ren Rei­hen im Sin­ne ei­ner Staats­rä­son zu kor­ri­gie­ren. Die­ses An­sin­nen wirk­te trotz ei­ner Be­ken­nen­den Kir­che ver­ein­zelt bis weit die Zeit nach dem 2. Welt­krieg nach.
  • Auch nach der Ver­ei­ni­gung von Lan­des­kir­chen, wie der Grün­dung von VELKD und EKD, blie­ben die Ord­nun­gen der Pre­digt­tex­te den Sy­no­den der Lan­des­kir­chen un­ter­wor­fen und ent­wickel­ten sich so­mit zu­neh­mend un­ein­heit­lich.
  • Ab dem Jahr 1957/1958, spä­tes­tens ab 1960/1961 galt dann in den meis­ten evan­ge­lisch-lu­the­ri­schen Kir­chen ei­ne neue Pe­ri­ko­pen­ord­nung auf Ba­sis von sechs Rei­hen, weil sich nun erst­mals nach Ei­sen­ach über Jah­re hin­weg eine lan­des­kirch­lich über­grei­fen­de und un­ab­hän­gi­ge Kon­fe­renz (Lu­the­ri­sche Li­tur­gi­sche Kon­fe­renz Deutsch­lands) mit li­tur­gisch-ho­mi­le­ti­schen Fra­gen be­schäf­tig­te und 1957 Ant­wor­ten in Form ei­ner »Ord­nung der Pre­digt­tex­te« vor­leg­te.
  • Doch die Ent­schei­dungs­ho­heit ob­lag nach wie vor den lan­des­kirch­li­chen Sy­no­den. Über­wie­gend unier­te und re­for­mier­te Lan­des­kir­chen nutz­ten die hier vor­lie­gen­de Ord­nung der Pre­digt­tex­te nach dem Ei­sen­acher Sche­ma wei­ter­hin bis 1977/1978 oder auch da­rü­ber hi­n­aus.
  • Bis heute gilt in man­chen evan­ge­li­schen Kir­chen und Frei­kir­chen eine Ord­nung auf Grund­la­ge der Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen im vier­jäh­ri­gen Zy­k­lus.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

Judika

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

in unierten und reformierten Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978

in lutherischen Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1956/1957

Die Leittexte aus den Evangelien, den Episteln und dem Alten Testament nach altkirchlicher und Eisenacher Perikopenordnung

Text nach der Lutherbibel von 1545 gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Johannes

Joh 8,46-59

REIHE

EV

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Johannes.

 

C. VIII.

 

 

Verse 46 - 59

Das Geheimnis der Person Jesu

 

 

Jesus spricht:

 

WElcher vn­ter euch kan mich einer ſünde zeihen? So ich euch aber die war­heit ſa­ge / Warumb gleubet jr mir nicht? 47Wer von Gott iſt / der höret Got­tes wort. Dar­umb höret jr nicht / denn jr ſeid nicht von Gott. 48Da antworten die Jü­den / vnd ſpra­chen zu jm / Sagen wir nicht recht / das du ein Samariter biſt / vnd haſt den Teu­fel? 49Jhe­ſus ant­wor­tet / Ich habe keinen Teu­fel / Son­dern ich ehre mei­nen Va­ter / vnd jr vnehret mich. 50Ich ſu­che nicht meine Ehre / Es iſt aber einer / der ſie ſu­chet / vnd richtet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

51War­lich / war­lich / Ich ſa­ge euch / So jemand mein Wort wird hal­ten / der wird den Tod nicht ſe­hen ewiglich. 52Da ſpra­chen die Jü­den zu jm / Nu erkennen wir das du den Teu­fel haſt. Ab­ra­ham iſt geſtorben / vnd die Propheten / vnd du ſprichſt / So jemand mein Wort helt / der wird den Tod nicht ſchmecken ewiglich. 53Biſtu mehr denn vn­ſer vater Ab­ra­ham? welcher geſtorben iſt / vnd die Propheten ſind geſtorben. Was machſtu aus dir ſelbs?

 

(Mein wort)

Das iſt vom wort des glau­bens oder Euan­ge­lium geſagt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

54JHe­ſus ant­wor­tet / So ich mich ſel­ber ehre / ſo iſt meine Ehre nichts. Es iſt aber mein Va­ter / der mich ehret / welchen jr ſprecht / Er ſey ew­er Gott / 55Vnd kennet jn nicht / Ich aber kenne jn. Vnd ſo ich würde ſa­gen / Ich kenne ſein nicht / ſo würde ich ein Lü­ge­ner / gleich wie jr ſeid. Aber ich kenne jn / vnd halte ſein wort. 56Ab­ra­ham ew­er Va­ter ward fro / das er mei­nen tag ſe­hen ſolt / vnd er ſa­he jn / vnd frewet ſich. 57Da ſpra­chen die Jü­den zu jm / Du biſt noch nicht funff­zig jar alt / vnd haſt Ab­ra­ham geſehen? 58Jhe­ſus ſprach zu jnen / War­lich / war­lich ich ſa­ge euch / Ehe denn Ab­ra­ham ward / bin ich. 59Da huben ſie ſteine auff / das ſie auff jn würffen. Aber Jhe­ſus verbarg ſich / vnd gieng zum Tempel hinaus.

 

 

 

 

 

 

(Ab­ra­ham)

Alle Heiligen von der Welt anfang haben den­ſel­bi­gen glauben an Chri­ſtum gehabt / den wir haben / vnd ſind rechte Chri­ſten.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Brief an die Hebräer

Hebr 9,11-15

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Die Epiſtel:
An die Ebreer.

 

C. IX.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Christus ist eingetreten in das himmlische Heiligtum

Verse 11 - 14

 

 

Der Apostel schreibt:

 

 

 

 

 

 

 

 

Chriſtus aber iſt komen / das er ſey ein Ho­her­prie­ſter der zu­‌künff­ti­gen Güter / durch eine gröſſere vnd vol­kom­ne­re Hütten / die nicht mit der hand gemacht iſt / das iſt / die nicht al­ſo gebawet iſt. 12Auch nicht durch der Böcke oder Kelber blut / Son­dern er iſt durch ſein eigen Blut / ein mal in das Heilige ein­ge­gan­gen / vnd hat eine ewige Erlöſung erfunden.

 

Num. 19.

 

 

 

 

 

13DEnn ſo der Ochſen vnd der Böcke blut / vnd die aſchen von der Kue geſprenget heiliget die Vn­rei­nen / zu der leiblichen reinigkeit / 14Wie viel mehr wird das blut Chri­ſti / der Sich ſelbs on allen wandel / durch den heiligen Geiſt / Gotte geopffert hat / vn­ſer ge­wi­ſſen reinigen von den todten wercken / zu dienen dem lebendigen Gott?

 

 

 

 

 

 

 

Aus dem Abschnitt:

Christus besiegelt den neuen Bund durch sein Blut

Vers 15

 

 

 

 

 

15Vnd da­r­umb iſt er auch ein Mitler des newen Teſtaments / Auff das durch den Tod / ſo ge­ſche­hen iſt zur Erlöſung von den vber­tret­tungen (Die vn­ter dem erſten Teſtament waren) die / ſo beruffen ſind / das ver­hei­ſſen ewige Erbe emp­fa­hen.

 

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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