6. Sonntag nach Epiphanias

— entfällt in diesem Kirchenjahr —

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Grün
Kein Datum: Festtag entfällt

6. Sonntag
nach Epiphanias

Grün

 

Kalender

entfällt in diesem Kirchenjahr

 
Achtung!

Der 6. Sonn­tag nach Epi­pha­ni­as ent­fiel, wenn im sel­ben Jahr der →Os­ter­sonn­tag vor dem 22. April lag (im Schalt­jahr: vor dem 21. April).

 

Kalenderblätter
Kalender

Der 6. Sonntag nach Epiphanias in den Kirchenjahren 1724/1725 bis 1731/1732

 
Bis 2018: Bewegliches Datum
Der Letzte Sonntag nach Epiphanias
 
  • Abhängig vom →Osterdatum
  • Der 6. Sonntag nach Epiphanias liegt zwischen dem
    11. Januar und dem 14. Februar eines Jahres.
 
Symbol: Abstand zum Osterfest
 
  • 70 Tage vor Ostern
  • gerechnet ab diesem Tag ist am 71. Tag Ostern
 

Die Sonn­ta­ge der Epi­pha­ni­as­zeit im evan­ge­li­schen Kir­chen­ka­len­der (gül­tig bis 1957)

 

Die Be­zeich­nung Epi­pha­ni­as geht zu­rück auf das alt­grie­chi­sche Wort έπιφάνεια (epiphaneia), das »Er­schei­nung« meint. Es be­zeich­ne­te in der frü­hen Kir­che die Er­schei­nung der Herr­lich­keit Got­tes als In­halt des Fes­tes, das am 6. Ja­nu­ar ge­fei­ert wur­de.

Un­ter die­sem ur­sprüng­li­chen Na­men hat der 6. Ja­nu­ar Ein­zug ge­fun­den in den →Ka­len­der des Evan­ge­li­schen Kir­chen­jahrs.

Ab­hän­gig vom Os­ter­da­tum fol­gen dem Tag Epi­pha­ni­as im Ka­len­der ei­ner bis sechs Sonn­ta­ge, die ein­fach als »Sonn­ta­ge nach Epi­pha­ni­as« durch­ge­zählt wer­den. Der »6. Sonn­tag nach Epi­pha­ni­as« schließt die Epi­pha­ni­as­zeit ab.

 

 

Die voll­stän­di­ge Über­sicht fin­den Sie in un­se­rem Ka­len­der →Das Evan­ge­li­sche Kir­chen­jahr.

Die Re­ge­lung der Sonn­tags­fol­ge in der Epi­pha­ni­as­zeit än­der­te sich ab 1957/1958 und zuletzt 2018/2019.

 

Got­tes­dienstliche Ordnung

Symbol Evangelisch

Der evangelische

6. Sonntag nach
Epiphanias

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Grün

Grün

 

Nach altkirchlicher Textordnung

 

überwiegend gültig in den Jahren 1530/1531 bis 1897/1898

 

Thema des Sonntags

( nach dem Evangeliumstext Mt 17,1-9 )

 

Verklärung Jeſu auf dem Berge

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Denn Gott / der da hies das Liecht aus der fin­ſter­nis erfur leuchten / Der hat einen hellen ſchein in vn­ſer her­tzen gegeben / das durch vns entſtun­de die erleuchtung von der erkenntnis der klarheit Got­tes / in dem angeſichte Jhe­ſu Chri­ſti.

→2Kor 4,6

Pſalm
71
 

Psalm
für die Woche

 
 

→Psalm 71

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Predigttext Text
Evangelium im Hauptgottesdienst Zum TextMt 17,1-9
Epistel im zweiten Gottesdienst Zum Text2Petr 1,16-21
     

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also Zum TextMt 17,1-9.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift →Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

6. Sonntag nach Epiphanias

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

Gültig in den Kirchenjahren bis 1897/1898

Die Leittexte aus den Evangelien und den Episteln
nach altkirchlicher Perikopenordnung

 

Text nach der Lutherbibel von 1545 gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Matthäus

Mt 17,1-9

REIHE

EV

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Mattheus.

 

C. XVII.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Die Verklärung Jesu

|| → Mk 9,2-13   || → Lk 9,28-36

Verse 1 - 9

Mar.9.

Luc.9.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

VND nach ſechs ta­gen / nam Jhe­ſus zuſich Petrum vnd Jacobum vnd Johannem ſei­nen Bruder / vnd füret ſie beiſeits auff einen hohen Berg / 2vnd ward verkleret fur jnen. Vnd ſein An­ge­ſich­te leuchtet wie die Sonne / vnd ſei­ne Kleider wurden weis als ein Liecht. 3Vnd ſi­he / da erſchienen jnen Mo­ſes vnd Elias / die redten mit jm. 4Petrus aber ant­wor­tet / vnd ſprach zu Jhe­ſu / HErr / Hie iſt gut ſein / Wiltu / ſo wöl­len wir drey Hütten machen / Dir eine / Moſi eine / vnd Elias eine. 5Da er noch al­ſo redete / ſi­he / da vberſchattet ſie eine liech­te Wolcken. Vnd ſi­he / eine ſtim­me aus der wolcken ſprach / Dis iſt mein lie­ber Son / an wel­chem ich wolgefallen habe / Den ſolt jr hören.

6DA das die Jünger hö­re­ten / fielen ſie auff jr Angeſichte / vnd erſchracken ſeer. 7Jhe­ſus aber trat zu jnen / rü­ret ſie an / vnd ſprach / Stehet auff / vnd fürchtet euch nicht. 8Da ſie aber jre augen auffhuben / ſa­hen ſie niemand / denn Jhe­ſum alleine. 9Vnd da ſie vom Berge herab gien­gen / gebot jnen Jhe­ſus / vnd ſprach / Ir ſolt dis Geſicht niemand ſa­gen / Bis des men­ſchen Son von den Todten auff­er­ſtan­den iſt.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Zweiter Brief des Petrus

2Petr 1,16-21

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Die Ander Epiſtel
S. Peters.

 

C. I.

 

 

Aus dem Abbschnitt

Das apostolische Zeugnis

Verse 16 - 18

 

 

 

 

 

 

 

 

→Matt. 17.

→Mar. 9.

→Luc. 9.

 

Wir haben nicht den klugen Fa­beln gefolget / da wir euch kund ge­than haben die Krafft vnd zu­kunfft vn­ſers HErrn Iheſu Chri­ſti. Son­dern wir haben ſei­ne Herr­lig­keit ſel­ber geſehen / 17da er empfieng von Gott dem Va­ter ehre vnd preis / durch eine ſtim­me / die zu jm ge­ſchach von der gro­ſſen Herr­lig­keit / der maſſen / Dis iſt mein lie­ber Son / an dem ich wolgefallen habe.18Vnd die­ſe ſtim­me haben wir ge­hö­ret vom Hi­mel bracht / da wir mit jm waren / auff dem heiligen Berge.

 

 

 

 

 

 

Aus dem Abschnitt:

Das prophetische Wort

Verse 19 - 21

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

19WIr haben ein feſtes Prophetiſch wort / Vnd jr thut wol / das jr drauff achtet / als auff ein Liecht / das da ſcheinet in einem tunckeln ort / Bis der Tag anbreche / vnd der Morgenſtern auffgehe in ew­ren her­tzen. 20Vnd das ſolt jr fur das erſte wi­ſſen / Das keine Wei­ſſa­gung in der Schrifft geſchicht aus eigener auslegung. 21Denn es iſt noch nie keine Wei­ſſa­gung aus menſchlichem willen erfur bracht / Son­dern die heiligen men­ſchen Got­tes haben ge­redt / getrieben von dem heiligen Geiſt.

 

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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