5. Sonntag nach Epiphanias

— entfällt in diesem Kirchenjahr —

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Grün
Kein Datum: Festtag entfällt

5. Sonntag
nach Epiphanias

Grün

 

Kalender

entfällt in diesem Kirchenjahr

 
Achtung!

Der 5. Sonn­tag nach Epi­pha­ni­as ent­fiel, wenn im sel­ben Jahr der →Os­ter­sonn­tag vor dem 15. April lag (im Schalt­jahr: vor dem 14. April).

Es ent­fiel dann auch der 6. Sonn­tag nach Epi­pha­ni­as.

 

Kalenderblätter
Kalender

Der 5. Sonntag nach Epiphanias in den Kirchenjahren 1688/1689 bis 1695/1696
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:

 

Bewegliches Datum
Der 5. Sonntag nach Epiphanias zwischem dem 4. Februar und dem 10. Februar
 
  • Nur in den Got­tes­dienstordnungen bis zum Kirchenjahr 2017/2018 vorhanden (tatsächlich letztmals am 6. Februar 2011).
  • Abhängig vom →Osterdatum
    Der 5. Sonntag nach Epiphanias kann entfallen.
    Andernfalls liegt er zwischen dem 4. Februar und dem 10. Februar eines Jahres.
 

Die Sonn­ta­ge der Epi­pha­ni­as­zeit im evan­ge­li­schen Kir­chen­ka­len­der (gül­tig bis 1957)

 

Die Be­zeich­nung Epi­pha­ni­as geht zu­rück auf das alt­grie­chi­sche Wort έπιφάνεια (epiphaneia), das »Er­schei­nung« meint. Es be­zeich­ne­te in der frü­hen Kir­che die Er­schei­nung der Herr­lich­keit Got­tes als In­halt des Fes­tes, das am 6. Ja­nu­ar ge­fei­ert wur­de.

Un­ter die­sem ur­sprüng­li­chen Na­men hat der 6. Ja­nu­ar Ein­zug ge­fun­den in den →Ka­len­der des Evan­ge­li­schen Kir­chen­jahrs.

Ab­hän­gig vom Os­ter­da­tum fol­gen dem Tag Epi­pha­ni­as im Ka­len­der ei­ner bis sechs Sonn­ta­ge, die ein­fach als »Sonn­ta­ge nach Epi­pha­ni­as« durch­ge­zählt wer­den. Der »6. Sonn­tag nach Epi­pha­ni­as« schließt die Epi­pha­ni­as­zeit ab.

 

 

Die voll­stän­di­ge Über­sicht fin­den Sie in un­se­rem Ka­len­der →Das Evan­ge­li­sche Kir­chen­jahr.

Die Re­ge­lung der Sonn­tags­fol­ge in der Epi­pha­ni­as­zeit än­der­te sich ab 1957/1958 und zuletzt 2018/2019.

 

Got­tes­dienstliche Ordnung

Symbol Evangelisch

Der evangelische

5. Sonntag nach
Epiphanias

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Grün

Grün

 

Nach altkirchlicher Textordnung

 

überwiegend gültig in den Jahren 1530/1531 bis 1897/1898

 

Thema des Sonntags

( nach dem Evangeliumstext Mt 13,24-30 )

 

Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Der HErr wird ans liecht bringen / was im fin­ſtern verborgen iſt / vnd den rat der her­tzen offenbaren.

→1Kor 4,5b

Pſalm
56
 

Psalm
für die Woche

 
 

→Psalm 56

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Predigttext Text
Evangelium im Hauptgottesdienst Zum TextMt 13,24-30
Epistel im zweiten Gottesdienst Zum TextKol 3,12-17
     

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also Zum TextMt 13,24-30.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift →Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

5. Sonntag nach Epiphanias

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

Gültig in den Kirchenjahren bis 1897/1898

Die Leittexte aus den Evangelien und den Episteln
nach altkirchlicher Perikopenordnung

 

Text nach der Lutherbibel von 1545 gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Matthäus

Mt 13,24-30

REIHE

EV

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Mattheus.

 

C. XIII.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verse 24 - 30

Das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen

→Verse 36-43

IHeſus leget den Jüngern ein an­der Gleich­nis fur / vnd ſprach. Das Hi­mel­reich iſt gleich einem Men­ſchen / der guten Samen auff ſei­nen Acker ſeet. 25Da aber die Leu­te ſchlieffen / kam ſein Feind / vnd ſeete Vnkraut zwiſſchen den Weitzen / vnd gieng dauon. 26Da nu das Kraut wuchs / vnd Frucht bracht / Da fand ſich auch das Vnkraut. 27Da tratten die Knechte zu dem Hausvater / vnd ſpra­chen / Herr / haſtu nicht guten Samen auff deinen acker geſeet? Wo her hat er denn das Vnkraut? 28Er ſprach zu jnen / Das hat der Feind ge­than.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Da ſpra­chen die knechte / Wiltu denn / das wir hin gehen / vnd es ausgetten? 29Er ſprach / Nein / Auff das jr nicht zu gleich den Weitzen mit ausreuffet / ſo jr das Vnkraut ausgettet. 30La­ſſet beides mit einander wachſen / bis zu der Erndte. Vnd vmb der erndte zeit / wil ich zu den Schnittern ſa­gen / Samlet zuuor das Vnkraut / vnd bindet es in Bündlin / das man es verbrenne / Aber den Weitzen ſamlet mir in meine Schewren.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Brief des Paulus an die Gemeinde in Kolossai

Kol 3,12-17

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Die Ander Epiſtel
S. Peters.

 

C. I.

 

 

Aus dem Abbschnitt

Die Folgen der Neugeburt: Handlungsempfehlungen für den neuen Menschen

Verse 12 - 17

 

SO ziehet nu an / als die auſſ­er­we­le­ten Got­tes Heiligen vnd ge­lie­be­ten / hertzliches Er­bar­men / Freund­lig­keit / De­mut / Sanfft­mut / Ge­dult / 13Vnd ver­tra­ge ei­ner den an­dern / vnd vergebet euch vn­ter­nan­der / ſo jemand Klage hat wi­der den andern / Gleich wie Chri­ſtus euch vergeben hat / al­ſo auch jr 14Vber alles aber ziehet an die Liebe / die da iſt das Band der volkomenheit / 15Vnd der friede Got­tes a regiere in ew­ren her­tzen / zu wel­chem jr auch beruffen ſeid / in einem Leibe / Vnd ſeid danckbar.

a

(Regiere)

Das iſt Er ſey Mei­ſter vnd er­hal­te euch in al­len an­fech­tun­gen / Das jr nicht mur­ret wi­der Gott / ſon­dern auff Gott tro­tzen mü­get. In mun­do preſ­ſuram in me pa­cem etc.

→*1)

 

 

 

 

 

 

 

 

16LAſſet das wort Chri­ſti vn­ter euch reichlich wonen / in aller weis­heit. Leret vnd vermanet euch ſelbs / mit Pſalmen vnd Lobſengen / vnd geiſtlichen lieblichen Liedern / vnd ſinget dem HErrn in ewrem her­tzen. 17Vnd alles was jr thut / mit wor­ten oder mit wercken / Das thut alles in dem namen des HErrn Jhe­ſu / Vnd dancket Gott vnd dem Va­ter durch jn.

 

 

 

(Lieblichen)

Das iſt / Tröſt­li­chen / hold­ſe­li­gen gna­den­rei­chen etc.

 

 

 

1) Lateinisch: In mundo pressuram in me pacem etc.

dt.: »In der Welt Bedrücktsein, in mir Frieden, usw.«

Luther formt hier einen Sinnspruch, der einem geflügelten Wort gleicht, aus Teilen von → Joh 16,33:

Solchs habe ich mit euch ge­redt / Das jr in Mir friede habet. In der Welt habet jr Angſt / Aber ſeid getroſt / Ich habe die Welt vber­wun­den.

(lat.: haec locutus sum vobis ut in me pacem habeatis in mundo pressuram habetis sed confidite ego vici mundum)

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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