Valentinstag

Mittwoch, 14. Februar 1263

Symbol Tag

Der Tag im Jahreskalender

 

Julianische Zeitrechnung

14.2.1263 | Valentinstag
Mittwoch
 

Valentinstag

→Julianisches Datum

 
Symbol

Tag des hl. Valentin

Symbol

Überliefertes Brauchtum speziell für die Jugend und für Liebende

 

Festes Datum
Valenstinstag am 14. Februar
 
  • Der Valentinstag
    ist immer der 14. Februar eines Jahres.
Achtung!

Datum nach julianischer Zeitrechnung

Für Daten bis zum 4. Oktober 1582 gilt als Grundlage der Julianische Kalender.

Anmerkung zu den historischen Daten

Die historischen Daten kirchlicher Tage führen wir in unseren Kalendern zurück bis ins Jahr 326 n. Chr, sofern nicht belegt ist, dass sie erst später in die Kirchenkalender Einzug fanden. Zwar gab es etliche dieser Tage dann auch in den Jahren davor, doch folgten sie oft keiner festen Regel oder wurden gar unterschiedlich begangen. Die vielfältigen und zum großen Teil ungesicherten Daten wären in unseren Kalendern nicht mehr übersichtlich darstellbar.

Für die Jahre zwischen 326 n. Chr. und 1530 (Gründung der evangelischen Kirchen mit Verlesung der Confessio Augustana) gelten die Kirchenordnungen und die Bräuche jener vorreformatorischen Zeit.

 

Symbol Brauchtum

Brauchtum

Brauchtum zum

Valentinstag

 

Valentinstag in Deutschland

Der Valentinstag hat sich von seiner ursprünglichen Bedeutung, ein Gedächtnistag für den Hei­li­gen Valentin zu sein, weitestgehend losgelöst.

Seit dem Mittelalter fand der Valentinstag als Tag der Jugend und der Liebenden be­son­de­re Verbreitung in Frankreich, Belgien und England. In Amerika schließlich wurde der Va­len­tins­tag kommerziell abgerundet: Die Bräuche des Blumenschenkens und der Lie­bes­grü­ße wer­den auf vielfältige Weise vor allem durch Floristen und Ge­schenk­ar­ti­kel­her­stel­ler heftig umworben.

In Deutschland setzen sich die amerikanisch geprägten Valentinsbräuche mehr und mehr durch. Der Valentinstag ist zu einem vielfach praktizierten, gänzlich nicht religiösen und sti­llen Fest mitten im Winter ge­wor­den.

So ist er heute ein volkstümlicher, stark kommerziell geprägter Tag mit ebenso harmlosen wie netten Bräuchen als Festtag speziell für die Jugend, doch letztendlich für alle sich lie­ben­den Paare, ganz unabhängig von Alter oder Geschlecht.

Zu den Bräuchen gehören Blumengrüße, kleine Geschenke und Grußkarten, oder auch Lie­bes­brie­fe, Einladungen zum Candle Light Dinner und Brautwerbung. Die modernen Bräu­che lei­ten sich ab aus alten Bräuchen, denen die Legenden zugrundeliegen, die sich um den heiligen Valentin ranken.

Ich lie­be Dich! | Ein kleiner Gruß zum Valentinstag | Grafik: © Sabrina | Reiner | Lizenz CC BY-SA
Creative Commons Attribution-ShareAlike

Abbildung: Ich lie­be Dich! | Ein kleiner Gruß zum Valentinstag
Grafik: © Sabrina | Reiner | www.stilkunst.de | Lizenz CC BY-SA

 

Katholische Kirche

Das Gedenken in der katholischen Kirche

Der heilige Valentin

Gedenken und frühes Brauchtum

 

 

1 Wer war Valentin? – Das Rätsel um einen Heiligen

Ohne Zweifel: Der 14. Februar ist seit vielen Jahrhunderten der Gedächtnistag für den Hei­li­gen Valentin, der an diesem Tag, vermutlich im Jahre 268, hingerichtet wurde und seit­dem als Märtyrer verehrt wird.

Doch die Überlieferung gibt gleich ein Rätsel auf: Wer war Valentin eigentlich?

Bekannt sind zwei Traditionen, die bis heute in Namens- und Reliquienverehrung wirken. Die erste nennt Valentin, den Bischof von Interamna (Ter­ni), die zweite Valentin, einen Priester aus Rom, der unter Claudius Gothicus (268 - 270) hin­ge­rich­tet wurde.

Offensichtlich gab es an der Via Flaminia zu Rom bereits im 4. Jahrhundert zwei Grab­stel­len, an denen unabhängig voneinander die Gebeine je eines Valentin verehrt wur­den: Beim zweiten Meilenstein, noch im römischen Stadtgebiet, und beim 63. Mei­len­stein nahe Terni.

Jedoch ist kaum anzunehmen, dass zwei verschiedene Personen gleichen Namens am sel­ben Tag hingerichtet und an der selben Straße zu Grabe getragen wor­den sind. Trotz der un­ter­schied­lichen Überlieferungen wird daher gemutmaßt, dass beide miteinander iden­tisch sind. In diesem Falle wäre wahrscheinlich Valentin von Terni als historisch an­zu­se­hen. Mit völliger Si­cher­heit ist diese Frage jedoch nicht zu entscheiden.

 

2 Die Heiligenverehrung

Den Gedenktag für den heiligen Valentin hatte Papst Gelasius I. im Jahr 469 eingeführt. Liturgisch wird heute der 14. Februar als nicht verpflichtender Gedenktag in den Diözesen Fulda, Limburg und Mainz begangen.

In Erfurt erscheint sein Tag am 13. Februar.

 

3 Die Reliquien und Gedenkstätten

Die Gebeine des Valentin von Terni aus dem Grab am Meilenstein 63 der Via Flaminia wurden 1605 in die Kathedrale von Terni gebracht.

Reliquien des Heiligen Valentin wer­den heute noch verehrt in der Pfarrkirche von Kiedrich im Rheingau und in der Liebfrauenkirche zu Worms.

In Liebfrauen finden sich auch einige ikonographisch wichtige Darstellungen des Heiligen. So z. B. das Valentinusfenster: Valentin und die 10 Krankheiten, geschaffen 1978 von Alois Plum.

Zu den Gedenkstätten Valentins in Deutschland zählen zu dem noch Mainz und Eppertshausen bei Dieburg.

 

4 Valentin, Heiliger und Schutzheiliger

Valentin wurde die Heilung von Epilepsie und Fraisen (Krämpfe bzw. Epilepsie des Kindesalters) zugesprochen. So galt z. B. das Valentinsbrot, am Valentinstag an Arme und Walfahrer verteiltes Brot (belegt in Holzhausen bei Landshut), als Heilmittel.

Die Darstellungen des Heiligen zeigen ihn als Bischof mit Hahn, mit Krüppeln oder Epileptikern. Er ist der Patron gegen Ohnmachtsanfälle, Fallsucht und Pest.

Doch wie kam es zum Wandel, den Valentinstag als Festtag der Jugend und der Liebenden zu feiern?

 

5 Festtag der Jugend und der Liebenden

Valentin ist auch der Patron der Jugend, der Reisenden und der Imker. Er wird für gutes Gelingen vor einer Verlobung oder einer Heirat angerufen.

Die Tradition vermischt viele Elemente, die nur zu einem Teil zur Person des Valentin gehören, zu einem anderen Teil unabhängigen und sich stetig weiterentwickelnden Bräuchen zum 14. Februar zuzurechnen sind.

 

6 Der Ursprung des Blumengrußes

Der Brauch, sich am Valentinstag Blumen zu schenken, geht sicher auf das römische Fest Lupercalia zurück, das am 14. Februar zu Ehren der Göttin Juno (gr. Hera) gefeiert wurde. Juno war die Beschützerin von Ehe und Familie. Den Frauen wurden an diesem Tag Blumen geschenkt.

 

7 Verlobung und Eheschließung

Zu den Legenden um Valentin gehört die Erzählung, dass zu Valentins Zeiten die Eheschließung in Rom ein Verbrechen gewesen sei: Rom brauche unabhängige, freie Männer als Soldaten. Dem widersetzte sich Valentin und traute junge Paare – Anlass genug für Claudius Gothicus, Valentin hinrichten zu lassen.

Valentinstag | Traut Euch! | Grafik: © Geschütztes Bildmaterial

Abbildung: Traut Euch!
© Geschütztes Bildmaterial

 

Orakelhafte Bräuche ka­men auf. So sollte ein Mädchen in dem jungen Mann ihren künftigen Ehegatten finden, der ihr am Morgen des Valentinstags als erster über den Weg liefe, was die interessierten jungen Männer mit einem frühmorgendlichen Besuch ihrer Angebeteten mit einem Blumenstrauß forcierten. Der Valentinstag wurde der Tag der Verlobten.

 

8 Der Ursprung der Liebesbriefe und Grußkarten

Der Brauch, am Valentinstag anonyme Liebesbriefe oder Grußkarten zu verschicken, kam in England auf (Valentine Greetings). Dieser Brauch wird auf den Herzog von Orleans zurückgeführt, der im Jahre 1415 als Gefangener aus dem London Tower seiner Frau fortwährend Liebesbriefe geschickt habe.

 

Evangelische Fahne

Das Gedenken im evangelischen Kirchenjahr

Symbol Evangelisch

 

Valentin von Rom

14. Februar

 

1 Keine Anbetung der Heiligen

Die evangelischen Kirchen praktizieren keine Heiligsprechungen und lehnen die Hei­li­gen­ver­eh­rung ab. Es gibt daher keinen Gedenktag für Valentin im li­tur­gi­schen Kir­chen­ka­len­der. Das Gedenken wird nicht mit einem Got­tes­dienst be­gan­gen.

 

Symbol2 Der inoffizielle Gedenktag im Namenkalender

Allerdings ist Valentin von Rom (nicht Valentin, der Bischof von Terni) unter dem 14. Fe­bru­ar im evan­ge­li­schen Na­men­ka­len­der aufgeführt, dort jedoch nur als in­of­fi­zi­el­ler Eintrag zu fin­den. Es gilt wohl: Tradition verpflichtet! Denn die alten Va­len­tins­bräu­che sind mit der Re­for­ma­ti­on auch in evangelischen Familien und Ge­bie­ten er­hal­ten ge­blie­ben und wer­den bis heute auch dort gepflegt.

Der Namenkalender weist Personen aus, die durch eine stand­haf­te christ­li­che Hal­tung, durch he­r­aus­ra­gen­de Taten oder durch ihr Lebenswerk als Vor­bil­der im Glau­ben gel­ten sol­len. Die Erinnerung an sie und die mit ihnen ver­bun­de­nen Ge­schich­ten soll nicht in Ver­ges­sen­heit geraten.

Zu diesem Kreis gehören die Märtyrer der frü­hen Kir­che, wie Valentin.

 

Symbol Frage

Wer weiss denn sowas?

Wann fällt der Valentinstag auf einen Aschermittwoch?

 

Fragen gibt es! Diesmal lauteten sie: Wann fiel der Valentinstag in der Vergangenheit auf einen Aschermittwoch? Und: Wann fällt künftig der Valentinstag auf einen Aschermittwoch?

 

Die Antwort ist einfach:

Immer dann, wenn der Valentinstag 46 Tage vor Ostern liegt,
dann fällt er mit dem Aschermittwoch zusammen.

So. Jetzt kann es sich jeder selbst ausrechnen!

 

Wer das nicht mag, kann auch unsere Tabelle unten bemühen und es dort einfach ablesen oder abzählen!

Wir haben hier einmal für jedes Jahrhundert im 2. und 3. Jahrtausend (1000 bis 2999) alle Jahre aufgelistet, in denen der Valentinstag auf Aschermittwoch fällt.

Die Links hinter den Jahreszahlen führen zum jeweiligen Kalenderblatt des 14. Februars in diesem Jahr. Dort wer­den dann unter den besonderen Anlässen des Tages der Valentinstag und der Aschermittwoch ausgewiesen.

 

 

Tabelle: Jahre mit dem Valentinstag am Aschermittwoch

 

  In den Jahren 1 2 3 4 Anzahl Summe
1000 -1099 →1000 →1005 →1084 →1089 4  
1100 -1199 →1168 →1179     2  
1200 -1299 →1252 →1263 →1274   3  
1300 -1399 →1336 →1347 →1358 →1369 4  
1400 -1499 →1431 →1442 →1453   3  
1500 -1599 →1526 →1532 →1537   3  
1600 -1699 →1646 →1652 →1657   3  
1700 -1799 →1714 →1720 →1725   3  
1800 -1899 →1866 →1872 →1877   3  
1900 -1999 →1923 →1934 →1945   3  
  2. Jahrtausend           31
2000 -2099 →2018 →2024 →2029   3  
2100 -2199 →2170 →2176 →2181   3  
2200 -2299 →2238 →2244 →2249   3  
2300 -2399 →2306 →2312 →2317 →2396 4  
2400 -2499 →2401 →2480 →2485   3  
2500 -2599 →2548 →2553     2  
2600 -2699 →2610 →2616 →2621   3  
2700 -2799 →2700 →2762 →2768 →2773 4  
2800 -2899 →2852 →2857 →2863   3  
2900 -2999 →2920 →2925     2  
  3. Jahrtausend           30

 

Symbol Evangelisch

Die evangelischen Kirchen und die Heiligen

Dr. Mar­tin Lu­ther hat­te be­reits früh die Hei­li­gen­ver­eh­rung ab­ge­lehnt. In sei­ner → Got­tes­dienst­ord­nung für die Ge­mein­den aus dem Jahr 1523 er­klär­te er, wa­rum die Hei­li­gen­fes­te im Kir­chen­jahr nicht be­gan­gen wer­den sol­len.

Die evan­ge­li­schen Kir­chen ken­nen da­her kei­ne Hei­li­gen im Sin­ne der rö­misch-ka­tho­li­schen Kir­che. Für sie sind Hei­lig­spre­chun­gen (Ka­no­ni­sa­ti­o­nen), die vom Papst vor­ge­nom­men wur­den oder wer­den, nicht bin­dend. Sie neh­men selbst kei­ne Hei­lig­spre­chun­gen vor. Sie ken­nen we­der Schutz­hei­li­ge (Pa­tro­ne) noch die An­ru­fung oder gar die An­be­tung von Hei­li­gen.

Zwar ken­nen die evan­ge­li­schen Kir­chen ei­nen »Ge­denk­tag der Hei­li­gen« (1. No­vem­ber), doch mei­nen sie da­mit nicht ei­ne he­r­aus­ra­gen­de Stel­lung von Per­so­nen in der Ge­mein­schaft der Chris­ten, son­dern das Bei­spiel ih­res au­ßer­ge­wöhn­li­chen Han­delns aus der Kraft des Glau­bens he­r­aus. So fin­den sich im evan­ge­li­schen Kir­chen­ka­len­der die Na­men der Evan­ge­lis­ten, der Apos­tel und ei­ni­ger we­ni­ger Mär­ty­rer der frü­hen Zeit stell­ver­tre­tend für Ta­ten und Le­ben von Chris­ten. Sie die­nen als Vor­bild und Bei­spiel für heu­ti­ge Chri­sten, wie es in der »Con­fes­sio Au­gus­ta­na«, dem Augs­bur­gi­schen Be­kennt­nis der Re­for­ma­to­ren, 1530 for­mu­liert wor­den ist:

 

Confessio Augustana

ARTIKEL 21: DIE VEREHRUNG VON HEILIGEN

Über die Ver­eh­rung von Hei­li­gen leh­ren wir Fol­gen­des: Man kann sich an Hei­li­ge er­in­nern, um ih­rem Glau­ben nach­zu­ei­fern. Man kann sich auch die gu­ten Wer­ke der Hei­li­gen zum Vor­bild neh­men; das soll ent­spre­chend der je­wei­li­gen ge­sell­schaft­li­chen Stel­lung ge­sche­hen. [...] Aber die Hei­li­ge Schrift lehrt nicht, dass wir Hei­li­ge an­ru­fen oder von ih­nen Hil­fe er­bit­ten sol­len, son­dern sie stellt uns al­lein Chris­tus hin als Mitt­ler, Süh­ne­op­fer, Pries­ter und Für­spre­cher. Der soll an­ge­ru­fen wer­den, und er hat ver­spro­chen, dass er un­se­re Bit­ten er­hö­ren wird. Wenn wir ihn in al­len Nö­ten an­ru­fen, dann ge­fällt ihm das sehr. Im 1. Jo­han­nes­brief steht: »Wenn je­mand sün­digt, so ha­ben wir ei­nen Für­spre­cher bei dem Va­ter, Je­sus Chris­tus, der ge­recht ist.« (→1. Joh. 2,1).

 

Text der Con­fes­sio Au­gus­ta­na nach der la­tei­ni­schen Fas­sung. Aus­ge­las­sen ([...]) ist ein an Kai­ser Karl V. ge­rich­te­tes Hand­lungs­bei­spiel aus je­ner Zeit, wo­mit ihn die Pro­tes­tan­ten auf dem Augs­bur­ger Reichs­tag am 25. Ju­ni 1530 beim Ver­le­sen des Be­kennt­nis­ses di­rekt adres­sier­ten, das aber in­halt­lich zum Be­kenn­tnis nichts bei­trägt.

Sabrina

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